Peter Paul Rubens
Wer war Peter Paul Rubens?
Peter Paul Rubens (Siegen 28.6.1577–30.5.1640 Antwerpen) zählt zu den bedeutendsten Malern des Barock. Sein Werk umfasst sämtliche Gattungen und besteht etwa aus 3.000 Tafelbildern sowie Ölgemälden. Davon sind jedoch nicht alle eigenhändig, denn die überaus hohe Produktivität der Rubens Werkstatt ist in deren Organisation begründet. Der Maler beschäftigte unzählige Schüler und Spezialisten, die bei der Ausführung behilflich waren. Dazu kommen noch Ölskizzen und Modelli sowie Zeichnungen. In der hohen Produktivität ist Peter Paul Rubens mit Pablo Picasso vergleichbar.
Kindheit
Peter Paul Rubens wurde am 28. Juni 1577 geboren und nach den Heiligen Petrus und Paulus benannt, die an diesem Tag ihren Festtag haben. Sein Vater Jan Rubens (1530–1587) war Rechtsanwalt und Beamter der Stadt Antwerpen. Aufgrund seines calvinistischen Glaubens war er vor der spanischen Besatzung der Stadt geflohen und 1568 mit seiner Frau, Maria Pypelinckx (1538– 1608), nach Köln übersiedelt. 1577 wurde Jan Rubens nach Siegen verbannt, da ihm eine Affäre mit Anna von Sachsen, der Ehefrau von Willem von Oranien, dem Anführer der holländischen Revolte gegen Spanien, nachgesagt wurde. Rubens‘ Mutter hielt ihrem Ehemann die Treue und kehrte nach dessen Tod (1587) im Jahr 1589 mit Rubens und dessen älteren Bruder Philip (1574–1611) nach Antwerpen zurück.
Ausbildung in Antwerpen
Rubens konvertiert zum Katholizismus und besuchte die Lateinschule von Rombout Verdonck, wo er eine klassische Ausbildung erhielt. Er arbeitete auch als Page eines Adeligen. Während dieser Erfahrung dürfte Rubens jene höfischen Verhaltensweisen gelernt haben, die ihm für seine spätere Karriere so hilfreich geworden sind. Seine Sprachkenntnisse schlossen Latein, Niederländisch, Deutsch, Spanisch, Französisch und Italienisch ein, was ihn befähigte, die antike Kultur aus Originalquellen zu studieren und mit seinen höfischen Auftraggebern zu konferieren.
Peter Paul Rubens wurde 1598 als Meister ihn der Lukasgilde von Antwerpen aufgenommen, zuvor hatte er drei Jahre in den Werkstätten von Tobias Verhaecht (1561–1631), Adam van Noort (1562–1641), and Otto van Veen (um 1556–1629) gelernt. Vor allem Otto van Veen, mit dem er entfernt verwandt war, prägte Rubens mit seinem klassischen Stil und seinem Interesse in Emblematik (Lehre von komplexen Text-Bild-Kombinationen).
Rubens in Italien
Peter Paul Rubens verließ Antwerpen in Richtung Italien im Jahr 1600, wo er sich bis 1609 aufhielt. Rasch erhielt er die Möglichkeit, für Vincenzo I. Gonzaga (1562–1612), dem Herzog von Mantua, zu arbeiten. Es ist nicht geklärt, wie es den Posten des Hofmalers erhielt, denkbar ist, dass ihn Otto van Veen empfohlen hatte. Veen könnte als Hofmaler von Erzherzog Albert und dessen Frau Isabella den Herzog 1599 in Antwerpen getroffen haben, als dieser die Stadt besuchte. In Mantua malte Rubens einige Porträts der herzoglichen Familie. Wichtiger für den jungen Maler waren jedoch die Studienmöglichkeiten. Peter Paul Rubens bereiste Italien (Florenz, Rom, Umkreis von Venedig) und machte Kopien der Schätze der Gonzaga Sammlung. Darunter illusionistische Fresken von Andrea Mantegna (Camera degli Sposi, 1465–1474) und Giulio Romano (um 1495–1546) im Palazzo Ducale, weiters Raffaels Kartons für die Tapisserien der Sixtinischen Kapelle mit der Apostelgeschichte. Im Veneto bzw. in Venedig konnte er Werke von Tizian, Jacopo Tintoretto und Paolo Veronese sehen.
Obwohl Peter Paul Rubens zum Gonzaga Hofstaat gehörte, wurde ihm erlaubt, auf der italienischen Halbinsel zu reisen. Er besuchte 1602 Rom, wo er für die Kirche Santa Croce in Jerusalemme drei Altarbilder im Auftrag von Erzherzog Albert schuf. In der päpstlichen Metropole studierte Rubens klassische Skulpturen (z.B. den Apoll vom Belvedere) sowie Werke von Raffael und Michelangelo Buonarroti (im Papstpalast). Vor allem in Zeichnungen setzte er sich auch mit der antiken Skulptur wie dem Laokoon, dem Torso Belvedere und dem von Cupido gezähmten Kentauren auseinander.
1603 diente Peter Paul Rubens dem Herzog von Mantua als diplomatischer Vertreter in Kunstfragen. Vincenzo Gonzaga schickte den flämischen Maler an den Hof von Philipp III. von Spanien. Im Auftrag seines Patrons überbrachte Rubens eine Reihe von offiziellen Geschenken, darunter einige Gemälde, und hielt sich achte Monate in Madrid auf. Sein künstlerisches Talent wurde schnell vom mächtigen Herzog von Lerma (1553–1625) erkannt, den er in einem beeindruckenden Reiterporträt verewigte (Prado).
Nach seiner Rückkehr erhielt Peter Paul Rubens einen wichtigen Auftrag von Vincenzo Gonzaga: drei Gemälde zu Ehren der Heiligen Trinität für den Chor der Jesuitenkirche in Mantua. An dem monumentalen Bild arbeitete Rubens zwischen 1604 und 1605. Kurz darauf ist er 1606 in Genua dokumentiert, wo er die „Beschneidung“ für die Jesuitenkirche sowie einige repräsentative Porträts der Genueser Aristokratie ausführte. Zu den berühmtesten Bildnissen dieser Phase zählt „Marchesa Brigida Spinola Doria“ (National Gallery of Art, Washington).
1606 bis 1608 hielt sich Peter Paul Rubens ein zweites Mal in Rom auf; hier wohnt er einige Zeit gemeinsam mit seinem Bruder Philipp, der als Jurist und Forscher (Antiquar) einer bedeutenden Karriere entgegensah. Philipp war ein Lieblingsschüler von Justus Lipsius (1547–1606) und Anhänger der neostoischen Philosophie seines Mentors. Ihm darf zugeschrieben werden, seinen Bruder Peter Paul Rubens in die Kreise der Intellektuellen eingeführt zu haben. Im Oktober 1608 erreichte Rubens die Nachricht vom Tod seiner Mutter, worauf er sofort nach Antwerpen zurückreiste und im Dezember 1608 ankam.
Rückkehr nach Antwerpen
Peter Paul Rubens kehrte zu einer Zeit nach Antwerpen zurück, als die Stadt einer Friedensphase entgegensah (1609–1621). Sowohl sein Talent als auch seine Ambitionen wurden rasch erkannt und gefördert. Peter Paul Rubens konnte sich schnell eingewöhnen, obwohl er anfangs noch daran gedacht haben dürfte, nach Italien zurückzukehren. Nachdem Rubens 1608 aus Italien nach Antwerpen zurückgekehrt war, gründete er eine Werkstatt, wurde von allen Steuerverpflichtungen und den Restriktionen des Gildenwesens befreit und Hofmaler des Stadthalterpaares Albrecht und Isabella von Österreich.
In der großen Werkstatt etablierte Rubens einen genau durchgeplanten Werkprozess: Seine Kompositionen in Kreide führte der Meister in Ölskizzen aus, die wiederum von Assistenten auf die großformatigen Leinwände übertragen wurden. So konnte er auch große Aufträge – beispielsweise für Kirchen- oder Palastausstattungen – rechtzeitig und zur Zufriedenheit der Auftraggeber ausführen. Gleichzeitig entwickelte er enge Arbeitsbeziehungen mit anderen flämischen Barockmeistern, darunter mit Jan Brueghel dem Älteren, Frans Snyders und Jacob Jordaens (1593–1678). Der begabteste Schüler von Rubens war Anthonis van Dyck. Anthonis van Dyck war zwsichen 1618 und 1620 der wichtigste Mitarbeiter und Schüler von Rubens: 1618 führte er nach dessen Entwürfen die Kartons für den Decius-Mus-Zyklus aus (Liechtenstein Princely Collections); 1620 assistierte er Rubens bei der Ausführung der Deckengemälde für die Jesuitenkirche in Antwerpen (verbrannt, Altargemälde im Kunsthistorischen Museum, Wien).
Rubens‘ Auftraggeber
Viele von Peter Paul Rubens‘ bedeutendsten Werken sind große Altarbilder, in denen theologische Konzepte der Gegenreformation visuell umgesetzt sind. Weiters zählte er zu den profiliertesten Erfindern von Historien und Mythologien. Zu den wichtigsten Auftraggebern nach seiner Rückkehr aus Rom zählten die Statthalter der südlichen Niederlande, Erzherzog Albert und Infantin Isabella Clara Eugenia. 1609 wurde Peter Paul Rubens der Hofmaler des Paares, das ihm erlaubte auch weiterhin in Antwerpen (anstelle von Brüssel) zu wohnen. Gleichzeitig war er dadurch von allen Steuern und bürgerlichen Lasten befreit.
Während der 1610er Jahre erhielt Rubens auch wichtige Aufträge für Altarbilder von Cornelis van der Geest und Nicolaas Rockox. Aber auch der Herzog von Lerma und Reichsfürst Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg. Während der 1620er Jahre wuchs Rubens‘ Ruf auch im Ausland, wodurch er die französisch Königin Maria de‘ Medici sowie George Villiers, den Herzog von Buckingham, als Auftraggeber gewinnen konnte.
Hochzeit mit Isabella Brant
Die Hochzeit mit der 19-jährigen Isabella Brant im Oktober 1609 begründete Rubens‘ Karriere in Amsterdam, war sie doch die Tochter des Stadtsekretärs Jan Brant und die Schwester seiner Schwägerin. Im folgenden Jahr erwarb Rubens ein großes Grundstück am Wapper, in der Nähe der Promenade, woer ab 1611 das Antwerpener Rubenshaus baute. Während der 17 Jahre, in denen Rubens mit Isabella Brant verheiratet war, wuchs das Haus zu einem der vornehmsten Residenzen der Stadt (Rubens‘ Kunstsammlung, riesiges Atelier, Garten mit Loggia). Das Paar hatte drei Kinder, eine Tochter namens Clara Serena und zwei Söhne. 1626 starb Isabella Brant an einem Fieber (Pest?).
Fortbildung und Sammeltätigkeit
Zu den herausragendsten Eigenschaften des Künstlers zählte seine unstillbare Wissbegierde. Obwohl sein Bruder Philipp 1611 tragisch verstarb, verlor Peter Paul Rubens nie den Kontakt zu den humanistischen Zirkeln in ganz Europa. Er schrieb in Latein, Englisch, Französisch, Italienisch und Holländisch und führt Korrespondenzen mit einigen der bekanntesten Antiquare seiner Zeit wie Nicolas-Claude Fabri de Peiresc (1580–1637).
Rubens begeisterte sich auch für die Werke der Antike und seiner Zeitgenossen. Er schätzte die Grafiken von Hans Holbein („Totentanz“), besaß Gemälde von Jan Brueghel u.v.m. 1618 tauschte er einige seiner Gemälde, darunter „Daniel in der Löwengrube“ (National Gallery of Arts, Washington), gegen eine Sammlung antiker Marmorskulpturen von Sir Dudley Carleton, dem englischen Gesandten in Flandern. Später verkaufte er sie mit Gewinn weiter. Durch ihre Aufstellung im Rubens-Haus trug sie zum Ansehen des Hauses und des Künstlers bei.
Diplomatische Missionen und Tizian-Studien
In den 1620er Jahren war Peter Paul Rubens als ein bedeutender Maler an allen Höfen Westeuropas anerkannt. Nach dem Tod von Erzherzog Albert 1621 stieg er zum engen Berater von Erzherzogin Isabella auf und half ihr eine stabile politische Umgebung nach dem Ende des Zwölfjährigen Friedens mit den Nördlichen Niederlanden zu etablieren. Aus diesem Grund unternahm Rubens einige Reisen, darunter 1627 in die Republik Holland und 1628 nach Spanien. Während er sich in Madrid aufhielt, wurde er von Diego Velázquez durch die königliche Sammlung im Prado und im El Escorial geführt. Dort konnte der flämische Barockmaler einmal mehr die Gemälde von Tizian studieren und kopieren (→ Der späte Tizian), was Ende der 1620er Jahre noch einmal einen tiefen künstlerischen Eindruck hinterließ.
Es wäre möglich, das König Philipp IV. Rubens damit beauftragte, als Friedensunterhändler nach England zu reisen. Jedenfalls adelte König Charles I. Rubens sowohl für seine politischen Aktivitäten und künstlerischen Leistungen. Während sich Rubens 1629 bis 1630 in London bei Balthasar Gerbier aufhielt, malte er auch eine Reihe von bedeutenden Gemälden für die königliche Familie. Charles I. war ein begeisterter Gemäldesammler. Rubens erhielt den Auftrag, das neu erbaute Banqueting-House in London mit Deckenbildern auszustatten. Das ist das einzige noch original erhaltene Ensemble mit einer Rubens-Ausstattung.
In den frühen 1620er Jahren erreichte Peter Paul Rubens der ersten große, internationale Auftrag: Maria de`Medici, die Königinwitwe von Frankreich, beauftragte ihn mit det Ausstattung des neu erbauten Palais de Luxembourg. Rubens malte ab 1622 den sog. Medici-Zyklus (an die 20 riesige Leinwände).
Isabella Clara Eugenia wurde nach dem Tod Alberts Clarissin und bestellte bei Rubens Entwürfe für eine große Teppichserie für ein Kloster in Madrid, dem Witwensitz der spanischen Königinnen. Die Modelli sind im Prado, die Teppiche selbst im Monasterio de Descalzas Reales; eine zweite Serie befindet sich im Kölner Dom.
Hélène Fourment und der Landsitz Het Steen
Kurz nachdem Rubens nach Antwerpen zurückgekehrt war, heiratete Rubens 1630 Hélène Fourment, die 15-jährige Tochter eines wohlhabenden Stoffhändlers. Auch wenn er bis zum Tod der Erzherzogin 1633 deren wichtiger Berater war, nahm er keine diplomatischen Missionen mehr an. Der neue Statthalter der südlichen Niederlande war der Bruder des spanischen Königs: Kardinalinfant Ferdinand. Ferdinand hatte nie geistliche Weihen erhalten, wurde aber zum Kardinal erhoben. 1636 zog Kardinalinfant Ferdinand in Antwerpen ein, wofür ein riesiger Einzug mit ephemeren Triumphbögen vorbereitet wurde. Die Oberaufsicht über das Projekt bekam Peter Paul Rubens. In der Eremitage in St. Petersburg sind die meisten der Skizzen erhalten; einige der originalen Leinwände befinden sich im Kunsthistorischen Museum, Wien.
Späte Landschaften: Het Steen
1635 kaufte Rubens den Landsitz Het Steen in Elewijt zwischen Mecheln und Brüssel als Alterswohnsitz, wo er die letzten Jahre seines Lebens mit Hélène Fourment und ihren gemeinsamen Kindern verbrachte. Während der späten 1630er Jahre malte Rubens auch erstmals Landschaften aus eigenem Antrieb, in denen die Liebe zur Natur und seine Bewunderung des Arkadischen, so wie es von Vergil beschrieben wurde, zum Ausdruck kommt. Philip Rubens, der Neffe des berühmten Malers, beobachtete, wie die wenigen Landschaften, die dort entstanden, die Beliebtheit der Figurenbilder sogar noch übertrumpften. Er hielt fest, dass Rubens gerne zurückgezogen auf Het Steen lebte, um dort schnell und „au naturel“ die Berge, Felder, Täler und Wiesen der Umgebung bei Sonnenauf- oder Sonnenuntergang zu malen.
Ein Jahr nach dem Kauf schuf Peter Paul Rubens mit der „Landschaft mit Het Steen“ (1636) ein Bild von sich und seine Familie links vor dem Besitz. Doch die Figuren sind bestenfalls Fußnoten angesichts des Blicks in die weite Landschaft und die Schilderung des ländlichen Lebens im Vordergrund. Dort platzierte der Antwerpener Bauern samt Wagen und einen Jäger, im Hintergrund rechts sind eine Kuhherde samt Hüterin positioniert. Sowohl das Fuhrwerk wie auch die Hirtenszene verbinden „Landschaft mit Het Steen“ mit einer zweiten Ansicht: „Landschaft mit einem Regenbogen“ in der Wallace Collection, London.
„Landschaft mit einem Regenboden“ zeigt Bauern und Milchmädchen, die vom Feld zurückkehren, die Kuhherde in den Stall treiben oder Heuernten. Obschon Rubens noch keine Pastorale zeigt, wie sie wenig später von den Malern des Barockklassizismus Poussin oder Claude Lorrain geprägt wurden, so ist auch seine Sicht auf die Landschaft stark idealisiert. Der Regenbogen gilt als Symbol für das Wohlwollen Gottes (nach der Sintflut), und die Ernte kann als Belohnung für die tägliche Arbeit verstanden werden.
Wenn beide Bilder nebeneinanderhängen, stellen sie zwei Aspekte des Landlebens im Sommer dar: Sport und bäuerliche Arbeit, aber auch früher Morgen und später Nachmittag mit einem Regenbogen. Lisa Vergara schlug vor, die beiden einander ergänzenden Landschaften mit Pieter Bruegels Jahreszeitenbildern zu sehen: Bruegels „Heuernte“ (Prag) und „Sommer“ (Metropolitan Museum of Art, New York) ergänzen einander zu einer früh- und einer spätsommerlichen Landschaft (→ Pieter Bruegel d. Ä.: Werk und Leben).
Rubens entwarf mit den beiden Landschaften – „Landschaft mit Het Steen“ sowie „Landschaft mit Regenbogen“ – eine einheitliche, panoramatische Vision von Natur. Der Barockmaler konstruierte Landschaften auf Basis des Gesehenen, indem er seinen Besitz durch die Brille des klassischen Humanismus betrachtete. Rubens antike Quellen sind Vergils „Georgica“ und „Eclogae“ (zehn Hirtengedichte), Horaz‘ lyrische Dichtkunst und Plinius‘ Beschreibungen. Ausgestattet mit dem römischen Ideal des Lebens in einer ländlichen Villa (villa suburbana), stellte er sich mit seiner zweiten Frau Hélène Fourment als neuer Besitzer eines stattlichen Anwesens mit drei Türmen dar.
Tod
Peter Paul Rubens starb am 30. Mai 1640 und wurde in der Kirche von Saint Jacques in Antwerpen beerdigt. Auf dem steinernen Epitaph steht geschrieben:„Peter Paul Rubens […] der, brillierte unter all den anderen Talenten wunderbar in der Kenntnis der antiken Geschichte und alle anderen nützlichen und eleganten Künste, verdiente es, auch der Apelles genannt zu werden – nicht nur seines eigenen Zeitalters, sondern für immer.“ (Jan Caspar Gevaerts)Der spanische König beauftragte umgehend seinen Bruder möglichst alles - nach Möglichkeit auch den Nachlass Rubens' - für die Sammlungen zu erwerben. Das ist der Grund, warum der Prado in Madrid so viele Spätwerke des flämischen Barockmalers besitzt. Der andere Teil ging an den österrischischen Erzherzog Leopold Wilhelm (1614–1662), der 1647 bis 1656 als Statthalter die südlichen Niederlande regierte, und befindet sich heute im KHM.
Literatur über Peter Paul Rubens
- Max Rooses und Charles Ruelens, Correspondance de Rubens. Documents épistolaires concernant sa vie et ses oeuvres, Codex Diplomaticus Rubenianus, 6 Bde., Antwerpen 1887–1909.