Gerwald Rockenschaub, Plattform und Gustav Klimt, Beethoven Fries, Secession 2012, Foto: Wolfgang Thaler.
Der Beethovenfries von Gustav Klimt für die sog. Beethoven-Ausstellung in der Wiener Secession 1902 als trockene Wandmalerei ausgeführt, wird anlässlich des Klimt-Jahres durch die „Plattform“ von Gerwald Rockenschaub aus der Nähe erlebbar (geb. 1952 in Linz, lebt und arbeitet in Berlin).
Österreich / Wien: Secession
verlängert bis 7.4.2013
Mit Hilfe von Rockenschaubs Skulptur kann man erstmals dem Giganten Typhaeon direkt in seine perlmutternen Augen schauen, quasi auf „Tuchfühlung“ mit dem Goldenen Ritter, der Verführung, der Wollust und der Unmäßigkeit aber auch der Poesie und dem Liebespaar gehen. Im Vorraum belegt eine Kopie der „Poesie“, wie der Fries technisch aufgebaut ist, und Makro-Fotografien zoomen sich auf die Oberfläche (→ Gustav Klimts Gold für das Paradies; Gustav Klimt. Zeichnungen zum Beethovenfries).
Die künstlerische Intervention Rockenschaubs lässt einen neuen Blick auf das Original Klimts zu. In ihrer minimalistischen Form ist die „Plattform“ symptomatisch für das Werk des Objektkünstlers, in ihrer intensiven, gelben Farbigkeit sprengt sie alle Konventionen für die Präsentation eines historischen Werkes und hinterfragt somit die Erwartungshaltung der Besucherinnen und Besucher.