Der Impressionismus zählt zu den beliebtesten Kunstrichtungen der Welt. Auch 2020 werden einige Museen in Deutschland, Österreich und der Schweiz bedeutende Ausstellungen zur Malerei aber auch Skulptur des Impressionismus zeigen. ARTinWORDS bietet hier einen Überblick über die wichtigsten Präsentationen!
Impressionismus-Ausstellungen in Deutschland 2020
Die Wegbereiter des Impressionismus in Deutschland hatten bereits vor Ausbruch des 1. Weltkrieges Einzelausstellungen im MdbK. Diese vergessenen Ausstellungen werden erstmals rekonstruiert.
Monet. Orte im Museum Barberini, Postsdam (29.2.–1.6.2020)
→ Museum Barberini: Monet. Orte
Für seine Landschaftsbilder suchte Claude Monet immer wieder die gleichen Orte auf oder fertigte an einer Stelle umfangreiche Serien an. So entstanden auf Reisen zahlreiche Gemälde an der Küste der Normandie, im niederländischen Zaandam oder in London und Venedig. Ihn interessierten nicht pittoreske Sehenswürdigkeiten, sondern Licht- und Wetterphänomene und ihre verschiedenen Auswirkungen auf diese Orte.
Impressionismus und Skulptur im Städel, Frankfurt a.M. (19.3.–28.6.2020)
→ Frankfurt | Städel: Impressionismus und Skulptur
Das Phänomen des Impressionismus fasziniert noch rund anderthalb Jahrhunderte nach seiner Entstehung weltweit. Im Gegensatz zur Malerei ist die im Umfeld des Impressionismus entstandene Skulptur allerdings ein kaum erforschtes Gebiet. Dabei entwickelten sich innerhalb weniger Jahrzehnte höchst unterschiedliche bildhauerische Konzepte, die Flüchtigkeit und Immaterialität erfassen wollten - paradigmatisches Beispiel hierfür ist das Werk von Auguste Rodin. Dies bedeutete einen Wendepunkt sowohl im Selbstverständnis der Bildhauer als auch in der Wahrnehmung einer Gattung, die Charles Baudelaire noch wenige Jahre zuvor als ungeeignet empfand, der Flüchtigkeit des modernen Lebens Ausdruck zu verleihen.
Impressionismus. Die Sammlung Hasso Plattner in Potsdam (ab 5.9.2020)
→ Potsdam | Museum Barberini: Impressionismus. Die Sammlung Hasso Plattner
Das Museum Barberini in Potsdam wird ab dem 5. September 2020 den französischen Impressionismus aus der Sammlung des Museumsgründers Hasso Plattner zeigen. Über 100 Meisterwerke von Monet, Renoir, Morisot, Alfred Sisley, Camille Pissarro, Cross, Signac und weiteren Malern des Impressionismus und Postimpressionismus werden künftig dauerhaft im Museum Barberini präsentiert werden. Darunter sind allein 34 Gemälde von Claude Monet. Mehr Monets sind außerhalb von Paris nirgends in Europa zu sehen. Insgesamt werden über zwanzig Künstler in der Dauerausstellung vertreten sein. Ihre Werke unterstreichen die zentrale Rolle der Landschaftsmalerei zu jener Zeit.
Bon Voyage, Signac! Eine impressionistische Reise durch das Wallraf-Richartz-Museum in Köln (2.10.2020–31.1.2021 → verschoben auf 2021)
→ Köln | Wallraf-Richartz-Museum: Paul Signac
Im Herbst/Winter 2020/21 steht das pointilistische Hafengemälde in Köln im Mittelpunkt der Sonderausstellung „Bon Voyage, Signac!“. Um das Bild gruppieren sich rund 60 Werke von namhaften Künstlern wie Claude Monet, Edouard Manet, Gustave Caillebotte, Courbet, Paul Gauguin, Paul Cézanne, Vincent van Gogh und Henri Matisse.
Mit allen Sinnen! Französische Malerei in der Staatsgalerie Stuttgart (16.10.2020–7.3.2021)
→ Stuttgart | Staatsgalerie: Impressionismus
Seit den 1860er Jahren entwickelt ein kleiner Kreis befreundeter junger Künstler um Claude Monet, Camille Pissarro und Pierre-Auguste Renoir eine völlig neue Art der Malerei. Als Impressionismus ist die zum Synonym für eine ganze Epoche der Kunst des 19. Jahrhunderts geworden. Mit schnell und direkt vor dem Motiv realisierten Gemälden werden neue Themen und Wahrnehmungen künstlerisch darstellbar. Scheinbar alltägliche Szenen und vermeintlich belanglose Landschaften entwickeln sich vor den Augen des Betrachters zu lebendigen Ereignissen. Der Moment des Malens und der Augenblick der Betrachtung scheinen untrennbar zu sein.
Dank einer Auswahl von etwa 80 selten bis nie ausgestellten Leihgaben aus Privatbesitz, welche ihre eigenen Bestände ergänzen und abrunden, kann die Staatsgalerie mit dieser Ausstellung die ganze Entwicklungsgeschichte dieser Epoche nachvollziehbar machen. Neben Werken der einschlägigen Künstler wie Edouard Manet, Renoir, Monet, Pissarro, Alfred Sisley und Edgar Degas sind auch Arbeiten von Berthe Morisot, Mary Cassatt, Gustave Caillebotte, Jean-Louis Forain und Paul Gauguin zu sehen.
Impressionismus in Russland. Aufbruch zur Avantgarde im Museum Barberini, Potsdam (7.11.2020–28.2.2021)
→ Potsdam | Museum Barberini: Impressionismus in Russland
Zahlreiche Künstler in Russland ließen sich von der Malweise des französischen Impressionismus anregen. Sie malten en plein air und spürten der Flüchtigkeit des Moments nach. Auch Maler, die später die Avantgarde bildeten, entwickelten aus dem impressionistischen Studium des Lichts ihre neue Kunst, darunter Ilja Repin.
Die Ausstellung „Impressionismus in Russland. Aufbruch zur Avantgarde“ wird in Zusammenarbeit mit der staatlichen Tretjakow-Galerie in Moskau vorbereitet – es handelt sich neben der St. Petersburger Eremitage um eine der größten und wichtigsten Kunstsammlungen Russlands. er später zu einem der bedeutendste Vertreter des russischen Realismus avancierte.
Impressionismus-Ausstellungen in Österreich 2020
Cézanne, Matisse, Hodler. Sammlung Hahnloser in der Albertina (22.2.-24.5.2020/1.9.-8.12.2020)
→ Wien | Albertina: Sammlung Hahnloser
Die Albertina präsentiert im Frühjahr 2020 eine repräsentative Auswahl an Werken der Schweizer Sammlung Hahnloser, die berühmt ist für ihre Gemälde des Postimpressionismus (→ Postimpressionismus | Pointillismus | Divisionismus).
Sammlung Hahnloser, zwischen 1905 und 1936 zusammengetragen von Arthur Hahnloser und dessen Ehefrau Hedy Hahnloser-Bühler, umfasst Werke von Pierre Bonnard, Paul Cézanne, Aristide Maillol, Henri-Charles Manguin, Albert Marquet, Henri Matisse, Odilon Redon, Henri de Toulouse-Lautrec, Vincent van Gogh und Édouard Vuillard. Die Schweizer Moderne ist durch Ferdinand Hodler, Cuno Amiet und Félix Vallotton vertreten.
Monet, van Gogh, Cézanne, Gauguin. Sammlung E. Bührle im Leopold Museum, Wien (2.10.2020–28.6.2021 → abgesagt)
→ Wien | Leopold Museum: Sammlung Emil Bührle
Bevor die Stiftung Sammlung E.G. Bührle als Dauerleihgabe im Kunsthaus Zürich 2021 einen festen Platz erhält, präsentiert das Leopold Museum die hochkarätige Sammlung zum französischen Impressionismus in Wien. Der in Deutschland geborene Bührle begann in den 1930er Jahren zu sammeln und bgeisterte sich besonders für Claude Monet, Paul Cézanne, Paul Gauguin - schloss aber auch die Vorläufer des impressionistischen, skizzenhaften Malens nicht aus.
Impressionismus-Ausstellungen in der Schweiz 2020
Landschaften – Orte der Malerei im Kunsthaus Zürich (4.7.–8.11.2020)
Die Ausstellung fügt über 50 herausragende Gemälde zu einem Panorama der Landschaftsmalerei zusammen. Es handelt sich um Werke aus den Beständen des Kunsthauses, die zwischen 1500 und 1800 in Flandern, Holland, Italien und Frankreich entstanden sind. Zu den Künstlern zählen u.a. Joachim Patenier, Hendrick Avercamp, Jan van Goyen, Jacob van Ruisdael, Claude Lorrain, Domenichino und Bernardo Bellotto. Neuartig ist die parallele Präsentation frühmoderner Landschaften von Vincent van Gogh, Giovanni Segantini und Claude Monet. Diese Künstler reagierten auf das weite Land, das die Alten Meister auf so prägende Weise gemalt hatten, anders. Die horizontale Inszenierung ihrer Werke erschließt dem Betrachter diese neue Dimension.
Porträts und Figuren. Berthe Morisot bis Elizabeth Peyton in der Fondation Beyeler, Riehen b. Basel (27.9.2020–31.1.2021 → verschoben)
Die Ausstellung zeigt Werke von Künstlerinnen vom Impressionismus bis in die Gegenwart, deren Schaffen herausragende Positionen innerhalb der Geschichte der Moderne seit 1870 bis heute darstellen: Berthe Morisot, Mary Cassatt, Paula Modersohn-Becker, Lotte Laserstein, Frida Kahlo, Alice Neel, Marlene Dumas, Cindy Sherman und Elizabeth Peyton (→ London | National Portrait Gallery: Elizabeth Peyton).