August Macke: rheinische Expressionist und Mitglied des Blauen Reiter glory casino deposit problem krikya casino glory casino apk best casino site bd crazy time casino glory casino aviator mag casino banger casino glory casino app download apk casino bd 777bd casino glory casino bangladesh login glory casino mwc casino bijoy 7 casino login melbet casino online casino bangladesh casino game casino scores crazy time wcm casino casino bangladesh crazy time live casino topx casino

August Macke

Wer war August Macke?

August Macke (Meschede 3.1.1887–26.9.1914 Champagne) war ein deutscher Maler des Expressionismus und Mitbegründer des „Blauen Reiter“, der im Ersten Weltkrieg fiel. Bereits während seiner Ausbildung in Düsseldorf und des kurzen Besuchs des Ateliers von Lovis Corinth in Berlin unternahm August Macke regelmäßig Paris-Reisen und bildete sich selbständig an der französischen Avantgarde rund um Henri Matisse weiter. Er zog Ende Oktober 1909 nach Tegernsee, wo er erste Lehren aus dem Fauvismus zog. Anfang 1910 lernte er Franz Marc kennen, mit dem ihm eine lebenslange Freundschaft verband. Als Mitbegründer der Künstlervereinigung „Der Blaue Reiter“ blieb er der Münchner Kunstszene intensiv verbunden. Mackes eher ruhige Gemälde zeigen hell erleuchtete, ›ornamentale‹ Szenen des häuslichen Lebens und ein sanftmütiges Bohème-Dasein. 1914 reiste er gemeinsam mit Paul Klee nach Tunis. Fünf Monate später fiel August Macke im Ersten Weltkrieg.

„Unfassbare Ideen äußern sich in fassbaren Formen. Fassbar durch unsere Sinne als Stern, Donner, Blume, als Form.
Die Form ist unser Geheimnis, weil sie der Ausdruck von geheimnisvollen Kräften ist. Nur durch sie ahnen wir die geheimen Kräfte, den „unsichtbaren Gott“.
Die Sinne sind untere Brücke vom Unfassbaren zum Fassbaren.
Schauen der Pflanzen und Tiere ist: ihr Geheimnis fühlen.
Hören des Donners ist: sein Geheimnis fühlen. Die Sprache der Formen verstehen heißt: dem Geheimnis näher sein, leben.
Schaffen von Formen heißt: leben. Sind nicht Kinder Schaffende, die direkt aus dem Geheimnis ihrer Empfindungen schöpfen, mehr als der Nachahmer griechischer Form? Sind nicht die Wilden Künstler, die ihre eigene Form haben, stark wie die Form des Donners? Der Donner äußert sich, die Blume, jede Kraft äußert sich als Form. Auch der Mensch. Ein Etwas treibt auch ihn, Worte zu finden für Begriffe, Klares aus Unklarem, Bewusstes aus Unbewusstem. Das ist sein Leben, sein Schaffen.
Wie der Mensch, so wandeln sich auch seine Formen.“ (August Macke, 1912)

 

Familie und Kindheit

August Macke wurde am 3. Januar 1887 in sauerländischen Meschede geboren und ist in Bonn aufgewachsen. Mackes Vater war Tiefbauingenieur und Bauunternehmer, weshalb er ein unstetes Leben führte und selten zuhause war. Dennoch dürfte er das Talent seines jüngsten Sohnes erkannt und gefördert haben. Durch wirtschaftliche Schwierigkeiten musste die Familie 1889 nach Köln übersiedeln. Ein Unfall seines besten Freundes Hans Thuar, bei dem dieser beide Beine verlor, machten 1899 aus dem wilden Kind einen nachdenklichen Jungen, wie sich seine spätere Ehefrau Elisabeth Gerhardt erinnerte.

Erste Skizzen und Aquarelle datieren in die Jahre 1902/03, als August Macke bei Verwandten in Kandern. Seine Schwester Auguste hatte den „Kronenwirt“ Carl Griss geheiratet. Im Schwarzwald und der Schweiz hatte August Macke frühe Naturerlebnisse, die ihn nachdrücklich prägten. Im Alter von 16. Jahren lernte er Elisabeth Gerhardt aus einer wohlhabenden Bonner Kaufmannsfamilie kennen (1903). Das Paar verliebte sich ineinander und heiratete später. Sie wurde seine „Zigeunerin“ (er schwärmte für die Oper „Carmen“) und seine schwarzhaarige „Madonna“. Als Mackes Vater am 24. Oktober 1904 starb, hatte er seine Zustimmung zum künstlerischen Werdegang seines Sohnes bereits gegeben.

 

Ausbildung und Aufenthalte in Paris

Macke begann im Oktober 1904 ein Studium an der Düsseldorfer Akademie und besuchte zugleich Kurse der dortigen Kunstgewerbeschule. Die Enttäuschung über die Lehre muss groß gewesen sein, verließ Macke doch im November 1906 das Institut vorzeitig. In seinen erhaltenen Skizzenbüchern finden sich keine Hinweise auf akademische Übungen. Kurz nach seinem Studienbeginn hatte er seiner Mutter und Schwester geschrieben:

„Akademische Arbeit ist nur der Grundstock zu der Bildung eines ernsten Kunststudiums, nur das Anregende. Fast immer habe ich auf der Straße das Skizzenbuch zur Hand, um Bewegungen von Menschen und Tieren allmählich voll beherrschen zu können, denn das lehrt einen kein Professor, und es ist das Wichtigste, was es gibt.“1 (August Macke, 1.12.1904)

1905 ließ sich August Macke in die Abendklasse der Düsseldorfer Kunstgewerbeschule einschreiben. Diese wurde seit 1903 von Peter Behrens geleitet und orientierte sich an den Lehrmethoden der Wiener Kunstgewerbeschule (Gesamteindruck, Ölskizze, Schwarz-Weiße Tuschpinselzeichnung, Detailstudien). Wichtiges Vorbild wurde die japanische Kunst, die als Gegenposition zum akademischen Lehrbetrieb verstanden wurde. Macke sammelte auch japanische Kunst und besaß schlussendlich 18 Bände originaler Holzschnitte Hokusais, Geschenke von Bernd Köhler.

Im Juni 1907 unternahm August Macke eine erste Reise nach Paris, wo die Begegnung mit dem Impressionismus für ihn entscheidend wurde und seine Neigung zu einer sinnlichen, farbigen Gestaltung der Wirklichkeit bestärkte. In seinen Pariser Skizzenbüchern (1907) hat Macke innerhalb von etwa vier Wochen Straßenzüge in flüchtigen Studien mit steilen Fluchtlinien und aus erhobener Perspektive festgehalten. In den Museen (Louvre und Luxembourg) und Galerien lernte Macke Gemälde von Edouard Manet, Claude Monet, Camille PissarroPierre-Auguste Renoir und anderer Impressionisten kennen. Von den Alten Meistern begeisterte er sich für das französische Rokoko. Ein wichtiger Leitfaden durch die aktuelle Kunst war für Macke auch die Lektüre von Büchern, allen voran Julius Meier-Graefes Werke über den Impressionismus und die Entwicklungsgeschichte der modernen Kunst. Durch das Studium der impressionistischen Kunst löste sich Mackes Pinselstrich immer mehr auf. Er vereinfacht die Motive bei Aufnahme des Atmosphärischen. Im wohlhabenden Berliner Fabrikanten und Kunstsammler Bernhard Koehler fand August Macke schon früh einen Mäzen und Sammler: Koehler unterstützte schon die erste Paris-Reise Mackes finanziell und wurde der erste bedeutende Sammler von dessen Malerei.

Als Macke 1907/08 für zwei Monate in das Studienatelier von Lovis Corinth in Berlin eintrat, wohnte der Kunststudent bei Koehler, der ihn zudem mit Malmaterial und Farben unterstützte (Oktober 1907–März 1908). Im Juni 1907 und im Juli 1908 unternahm Macke weitere Reise nach Paris. Berits im Dezember 1907 konnte der junge Kunststudent in der Galerie Eduard Schulte in Berlin, wo Gemälde von Gauguin, Delaunay, Picasso, die Nabis und Fauvisten. Bernhard Kohler erwarb Gauguins Bild „Die Mutter des Künstlers“. 1908 begleiteten Bernhard Koehler und dessen Nichte Elisabeth Gerhardt Macke nach Paris. Das Trio besuchte zahlreiche Galerien (Durand-Ruel, Vollard, Bernheim-Jeune), und Koehler erwarb unter Mackes Beratung eine Reihe von zeitgenössischen französischen Gemälden für seine Sammlung. Ab 1. Oktober 1908 musste August Macke seinen einjährigen Militärdienst antreten, durch den sein Werk einen Bruch erlitt.

Im Alter von 22 Jahren heiratete Macke am 5. Oktober 1909 Elisabeth Gerhardt in Bonn. Die beiden erwarteten bereits ein Kind; die vierwöchige Hochzeitsreise ging erneut nach Paris. Spätestens auf dieser Reise lernte der angehende Maler die leuchtende Farbmalerei der Fauves kennen (→ Fauvismus), die im Salon d’Automne studieren konnte: Henri Matisse stellte gemeinsam mit Charles Camoin, Charles Guérin, Henri Manguin, Albert Marquet, Jean Puy, Kees van Dongen und Maurice de Vlaminck aus. Zudem machte der aus Karlsruhe stammende Karl Hofer Macke auf die Kunst von Paul Cézanne aufmerksam.

In den folgenden Jahren war Elisabeth Mackes bevorzugtes Modell und die beinahe einzige individuell Porträtierte unter seinen Frauendarstellungen. Sie wurde zum Prototyp seine Frauenbildes und taucht in einer Vielzahl von August Mackes Werke als Prototyp der weiblichen Figur schlechthin auf.

 

Tegernsee und Freundschaft zu Franz Marc

Am 31. Oktober 1909 ließ sich das Paar für ein Jahr am oberbayerischen Tegernsee nieder, wo der gemeinsame Sohn Walter am 13. April 1910 zur Welt kam. In über 150 Gemälden sowie zahlreichen Aquarellen und Zeichnungen gelangte Mackes künstlerische Entwicklung zur ersten Durchbruchsphase. Im Herbst/Winter 1909/10 verarbeitete August Macke die Erfahrungen seiner frühen Lehrzeit, allen voran der beiden Aufenthalte in Paris. Als Motive wählte er die Landschaft aus der näheren Umgebung des Tegernsees sowie seine junge Frau Elisabeth. August Mackes Bilder aus dieser Phase zeigen Formen mit weich schwingenden Konturen und malerischem Volumen, nebeneinandergesetzte, große Farbflächen und die Kompositionen im Ganzen einen geschlossenen, ruhigen Aufbau. Ein Grundzug seiner Kunst war die „Gesamtharmonie“, d. h. dass Farbe und Form, Figur und Umgebung sich unter einer einheitlichen Empfindung einzugliedern hätten. Ein weiteres Merkmal von Mackes Bilder ist die Stille und Ruhe der Figuren. Formal knüpfte August Macke u. a. an das Spätwerk Paul Cézannes an, auf das er kurz zuvor während seines dritten Paris-Aufenthaltes von Karl Hofer aufmerksam gemacht worden war. Gleichzeitig lässt sich aber auch der Einfluss der Porträtmalerei des französischen Realismus, insbesondere des von Macke bewunderten Edouard Manet beobachten.

Anfang 1910 lernte August Macke in München Franz Marc kennen und schloss mit ihm enge Freundschaft. Das Gefüge der in ihren Ausdehnungen nicht definierten und darum wenig fassbaren Bergregion aus transparenten, formelhaften Flächen und die Schrägen der Bäume verraten den unmittelbaren Einfluss der Bilder Franz Marcs. Gleichzeitig beschäftigte sich August Macke mit Farbtheorien, vor allem mit jener von Paul Sérusier. Er ordnete den drei Primärfarben bestimmte Wirkungseigenschaften zu: Blau charakterisierte er als traurig, Gelb als heiter und Rot als brutal.

„Ich beschäftige mich jetzt wieder sehr viel mit Theorie, habe mir einen Farbring fabriziert. Ich halte es für sehr wichtig, allen Malgesetzen auf den Grund zu gehen, besonders die modernsten mit den ältesten zu verknüpfen, um naiv mit der Kunst sich ausdrücken zu können.“2 (August Macke in einem Brief an Franz Marc, 9. Dezember 1910)

In Mackes nur wenige Jahre umfassendem reifen Werk spielen ab 1910 /11 Stillleben eine große Rolle. Formal arbeitete Macke hierbei mit planen Flächen in leuchtenden Farben, wobei er die Farbflächen von Konturen umschlossen, was auf den Einfluss von Henri Matisse zurückzuführen ist. 1910 hatte Macke in einem Brief an seine Schwiegermutter Sophie Gerhardt über die Fauves und Henri Matisse geschrieben:

„Mir ist er rein nach meinem Instinkt der sympathischste der ganzen Bande. Ein überaus glühender, von heiligem Eifer beseelter Maler. Dass er ein ganz einfacher Mensch sein soll, ist mir sehr einleuchtend. Ich habe ihn mir nie anders gedacht.“

Henri Matisse kam in diesem Jahr nach München, um die „Ausstellung von Meisterwerken Muhammedanischer Kunst“ (islamische Kunst) zu sehen, die auch Macke im Mai besuchte. Ob sie einander trafen, ist nicht überliefert. Jedenfalls hatte Matisse Macke mit seiner Kunst bereits in den Bann geschlagen. Vor allem dessen Landschaften und Stillleben (nicht die Akte!) fanden in dem Rheinländischen Maler einen wichtigen Befürworter. Ab 1911 setzte er sich sich mit den Gemälde von Albert Marquet intensiv auseinander.

Im September 1910 begegnete Macke den Werken von Wassily Kandinsky in München – und war begeistert. 1911 besuchte er Kandinsky in Murnau; Gabriele Münter überließ Macke leihweise für einige Zeit ein Bild. Mackes Einschätzung der Kunst Kandinskys machte im Laufe der folgenden Jahre radikale Wandlungen durch: Die Korrespondenz mit Franz Marc ist voller Hochachtung, die zunehmend in Ablehnung umschlug.

 

Bonn

Im November 1910 kehrte August Macke mit seiner jungen Familie von Tegernsee nach Bonn zurück, wo er im folgenden Februar endlich ein eigenes Atelier beziehen konnte. Die ersten Bilder, die hier entstanden, zeigen mit „Marienkirche im Schnee“ (Hamburger Kunsthalle) und „Marienkirche mit Häusern und Schornstein“ (Kunstmuseum Bonn) Blicke aus dem Atelierfenster auf ein charakteristisches Motiv seiner städtischen Umgebung.

 

August Macke und der „Blaue Reiter“

Obgleich Macke Ende 1910 wieder nach Bonn zurückgekehrt war, gehörte er durch die Vermittlung von Marc zum engen Kreis des sich formierenden „Blauen Reiter“. Er lieferte Beiträge für den Almanach und beteiligte sich an den Ausstellungen des Künstlerkreises.

Berührung August Mackes mit dem Ideengut des „Blauen Reiter“ und von seinem vorübergehenden Bemühen, dessen spiritualisierte Ausdrucksformen für sich fruchtbar zu machen. Bereits die Wahl des Motivs bedeutet ein Abweichen von Mackes grundsätzlichem künstlerischen Credo, die ihm greifbare, sichtbare Welt in die sinnliche Form eines Bildes zu übersetzen.

„Die Vereinigung ist sehr ernst und mir als Kunst das liebste von all denen. Aber, aber – es schüttelt mich nicht. Es interessiert mich stark […] Kandinsky, Jawlensky, Bechtejeff und Erbslöh haben riesiges künstlerisches Empfinden. Aber die Ausdrucksmittel sind zu groß für das, was sie sagen wollen […] Sie ringen, glaube ich, zu sehr nach Form.“

Obige Worte fand August Macke in einem Brief an Franz Marc, nachdem er im September 1910 einer ihrer Ausstellungen besichtigt hatte. Im Laufe des Jahres 1911 sah sich Macke mit unterschiedlichen künstlerischen Einflüssen konfrontiert, einschließlich der Abstraktion, die er im Kreis des „Blauen Reiter“ besonders in der Malerei Wassily Kandinskys beobachten konnte. Im folgenden Jahr, zeitweise auch von der Kunst Kandinskys stark fasziniert, gerät er dann näher in den Bannkreis des „Blauen Reiter“. Die allgemeine Beschäftigung mit der Kunst der Primitiven rückte auch für ihn in den Vordergrund. Das Sichtbare blieb für Macke immer der Filter seiner Kunst. Von der theoretischen Aurichtung des „Blauen Reiter“, auf dessen erster Ausstellung er sich zudem nicht richtig vertreten fand, wandte er sich bald ab. Das Jahr 1912 brachte ihm durch die Begegnung mit Kubismus und Futurismus andere formale Anregungen.

Die Werke dieser Zeit sind deshalb stilistisch nicht einheitlich, unterschiedliche Ansätze stehen nebeneinander. Zum einen findet sich eine letzte Steigerung von Mackes „fauvistischer Phase“ und seiner Auseinandersetzung mit Matisse, zum anderen Auseinandersetzung mit dem Kubismus und Futurismus nach neuen Lösungen für die raumbildenden Eigenschaften der Farbe suchen, bevor er in seinen reifen Bildern von 1913 zu eigenständigen, prismatischen Farbenergien findet.

Dem Mystischen und „Geistigen“ in der Kunst von Kandinsky und Marc stand Macke eher distanziert gegenüber, für ihn war Malen ein kreatives Umgestalten der Natur, die er mit wunderbaren Farbeinheiten im Bild neu aufbaute. Das Themenspektrum seiner Gemälde blieb am Gegenstand orientiert, seine Sujets waren Porträts, Stillleben, aber auch moderne Motive wie Spaziergänger im Zoologischen Garten oder vor Schaufenstern von Modegeschäften.

 

Robert Delaunay

Im Oktober 1912 fuhr August Macke mit Franz und Maria Marc nach Paris und besuchte Robert Delaunay und die ukrainische Malerin Elisabeth Epstein, die in den Jahren zuvor die französische Avantgarde an die Münchner Künstler vermittelt hatte. Im Januar 1913 war Delaunay Gast bei Macke in Bonn, und im März 1913 zeigte der Kölner Gereonsklub eine Einzelpräsentation des Franzosen. Ein zweites Mal trafen sich Macke, Marc und Delaunay, mit dem vor allem Marc auch eine aufschlussreiche Korrespondenz führte, bei der Eröffnung des Ersten Deutschen Herbstsalons in Berlin im September 1913. Für Delaunay ist Farbe Stoff und Motiv des Bildes, direkte Umsetzung des Lichts.

 

Thuner See

Im Sommer 1913 arbeitete August Macke intensiv, da er sich am Zustandekommen der Ausstellung „Erster Deutscher Herbstsalon“ in der von Herwarth Waldens Galerie „Der Sturm“ (gegr. 1912) zusammen mit Franz Marc beteiligte.

Im September 1913 zog Macke mit seiner jungen Familie für acht Monate in die Schweiz – in das Haus Rosengarten in Hilterfingen am Thuner See, wo eine große Zahl seiner reifen Werke entstand. Auffallend an den Werken aus dieser Zeit ist ihre stilistische Vielseitigkeit. Diese ist u. a. auf die Begegnung mit dem Werk von Robert Delaunay zurückzuführen, dem Einfluss von Kubismus und Futurismus. Zunehmend rhythmisierte Macke die Formen seiner Bilder.

Die Themen der Bilder stammen aus dem Impressionismus: Spaziergänger in einer Landschaft, Passanten auf der Straße beim Betrachten von Schaufenstern. Diese urbanen Szenen übertrug Macke in den neuen expressionistischen Malstil. Im November 1913 beschrieb Macke den Stilwandel einmal mehr in einem Brief an Franz Marc:

„Mein malerischer Zustand ist der, dass Kandinsky für mich sanft entschlafen ist, indem die Bude von Delaunay daneben aufgeschlagen war und indem man darin so recht sehen konnte, was lebendige Farbe ist im Gegensatz zu einer unglaublich komplizierten, aber absolut seichten Farbflecken-Komposition.“3

 

Tunis

Im Frühjahr 1914 unternahm er zusammen mit Paul Klee und Louis Moilliet jene legendäre Tunisreise, von der er eine Fülle von Aquarellen mitbrachte. Dass diese Tunisreise nur zwei Wochen dauerte, mag erstaunen ob der Bedeutung, die ihr kunsthistorisch zukam. August Macke hatte vor der Reise den Orient im Zusammenhang mit Darstellungen von Liebespaaren und Märchen, der noch intakten Verbindung von Mensch und Natur thematisiert. So bewunderte er den französischen Orientmaler Constantin Guys.

Am Dienstag, dem 7. April 1914, trafen Klee, Macke und Moilliet nach ihrer Überfahrt von Marseille in Tunis ein. Zu den ersten eindrücklichen Erlebnissen gehören das Licht, die Atmosphäre der afrikanischen Küste. Macke skizziert, aquarelliert und fotografiert während der Reise. Für ihn bedeutete die Tunisreise im Rückblick eine Auseinandersetzung mit dem Licht, der Farbe, der Form. Anregung dafür hatte er kurz zuvor durch den Kontakt mit Robert Delaunay erhalten, der ihn Transparenz der Farbe als Licht lehrte. In ihnen wechseln flächige Einteilung mit Raumeindrücken rhythmisch miteinander ab. Architektur und Bildaufbau gehen eine Synthese ein. Macke nutzte die gesamte Größe der Blätter und füllt sie gleichmäßig. Er zerlegte Objekte, Häuser wie Pflanzen in geometrische Flächen und rhythmischen Formfolgen, aus denen die Erfahrungen mit Kubismus und Futurismus anregten.

Vom 10. bis 13. April lebten und malten die Künstler im und beim Landhaus von Dr. Jäggi in St. Germain bei Tunis. Hier wandte sich Macke von der Stadt als Motiv ab und dem Garten bzw. der Landschaft zu. Zunehmend figurenreiche Kompositionen vermitteln ein Bild des nordafrikanischen Lebens bei gleichzeitiger Freude an der Buntfarbe. Heute gelten die Aquarelle von der Tunisreise als Höhepunkte seines Schaffens.

 

Tod im Ersten Weltkrieg

Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und fiel wenige Wochen später am 26. September 1914 an der französischen Front bei Perthes-les-Hurlus in der Champagne. August Macke wurde nur 27 Jahre alt.

 

Literatur über August Macke

  • Zentrum Paul Klee (Hg), Die Tunisreise 1914. Paul Klee – August Macke – Louis Moillet (Ausst.-Kat. Zentrum Paul Klee, Bern, 14.3.–22.6.2014), Ostfildern 2014.
  • Ursula Heiderich, August Macke. Gemälde. Werkverzeichnis, Ostfildern 2008.
  • Magdalena M. Moeller (Hg.), August Macke und die Rheinischen Expressionisten. Werke aus dem Kunstmuseum Bonn und anderen Sammlungen (Ausst.-Kat. Brücke-Museum Berlin, 28.9.2002–5.1.2003; Kunsthalle Tübingen, 18.1.–6.4.2003), München 2002.

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Zit. n. August Macke. Gemälde. Werkverzeichnis, Ostfildern, S. 13.zit. n. Wolfgang Macke (Hg.): Briefwechsel Mache, Franz Marc, Köln 1964, S. 25.zit. n. Ebenda, S. 174.
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August Macke und Franz Marc – Eine Künstlerfreundschaft (Cover), Hatje Cantz.

August Macke und Franz Marc Eine Künstlerfreundschaft

Das Kunstmuseum Bonn und die Städtische Galerie am Lenbachhaus, München, widmen der Künstlerfreundschaft zwischen dem Bonner August Macke (1887–1914) und dem Münchener Franz Moritz Wilhelm Marc (1880–1916) eine umfassende Schau und einen ausführlichen Katalog. Berühmt wurden Macke und Marc für überaus farbenfrohe Werke: darunter die 30 Aquarelle, die Macke während seiner Tunis-Reise gemeinsam mit Paul Klee (Oktober 1913 bis Juni 1914) geschaffen hat, oder die blauen Pferde Marcs. Zwischen dem 6. Januar 1910, dem ersten Treffen in Marcs Münchener Atelier, und dem 26. September 1914, als August Macke auf einem französischen Schlachtfeld bei Perthes-les-Hurlus fiel, spannt sich ein viereinhalbjähriger Bogen gemeinsamen Arbeitens, Nachdenkens über Kunst, sich aneinander Reibens. So verschieden die Künstler auch waren – Macke war weltoffen, spontan, direkt und Marc introvertiert, nachdenklich und ein Misanthrop – so viele Berührungspunkte lassen sich aufzeigen.
10. Februar 2014
Wassily Kandinsky, Murnau, 1908, Ö auf Karton, Merzbacher Kunststiftung.

Expressionismus in Deutschland und Frankreich Was die deutschen Künstlern von ihren französischen Kollegen lernten

Bereits am Cover des umfassenden Katalogs wird deutlich, dass Timothy O. Benson, Kurator am LACMA und Organisator dieser Wanderausstellung, den deutsch-französischen Kunstaustausch über die Farbe definiert. Denn was der Begriff „Expressionismus“ genau beschreibt, das wussten bereits die Zeitgenossen nicht. Von Alfred Döblin bis Oskar Kokoschka reichen die Kommentatoren einer Kunstrichtung , die sich über Innerlichkeit, Mystik, Farbexperimenten und Farbexplosionen (bis ins Unrealistische), dynamischem Pinselduktus, Musikalität, Kubismus-Rezeption, Primitivismus (vom „nordischen“ Nolde, der ägyptisierenden Modersohn-Becker bis zur Rezeption afrikanischer Plastik durch die Fauves und die Brücke Künstler) u.v.m. als neu und zeitgemäß definierte.
17. März 2011
Wassily Kandinsky, Entwurf zu „Improvisation 30 (Kanonen)“, 1913, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München.

Der Blaue Reiter Ein Tanz in Farben aus dem Lenbachhaus und der Albertina

München 1912: Die Ausstellung „Schwarz-Weiss“ der Künstlervereinigung „Blauer Reiter“ erregt die Gemüter der Bayern. Vor der Buch- und Kunsthandlung von Hans Goltz sammeln sich immer wieder Menschentrauben, um die moderne Kunst in den Auslagen mit wütenden Protesten und Beschimpfungen zu kommentieren.
  1. Zit. n. August Macke. Gemälde. Werkverzeichnis, Ostfildern, S. 13.
  2. zit. n. Wolfgang Macke (Hg.): Briefwechsel Mache, Franz Marc, Köln 1964, S. 25.
  3. zit. n. Ebenda, S. 174.
  4. Zit. n. August Macke. Gemälde. Werkverzeichnis, Ostfildern, S. 13.
  5. zit. n. Wolfgang Macke (Hg.): Briefwechsel Mache, Franz Marc, Köln 1964, S. 25.
  6. zit. n. Ebenda, S. 174.