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Wien | Heidi Horten Collection: LOOK Mode in der Kunst trifft auf Look der Sammlerin | 2022/23

Kees van Dongen, Comedia, um 1925 (Heidi Horten Collection)

Kees van Dongen, Comedia, um 1925 (Heidi Horten Collection)

Die erste Themenausstellung der Heidi Horten Collection stellt die Museumsgründerin Heidi Goëss-Horten selbst und einen wesentlichen Aspekt ihrer Sammlung in den Mittelpunkt: MODE.
Das Spektrum reicht vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, von glamourösen Divas, modernen Frauen der Avantgarde, kontemplativen Porträts und psychologisierenden Weiblichkeitsdarstellungen über Accessoires mit Fetischcharakter und Aktbildnissen bis hin zu feministischen Gegenpositionen. Die gezeigten Werke gehörten zum direkten Lebensumfeld der Sammlerin, zeigen ihre sehr persönliche Auswahl und spiegeln in gewisser Art und Weise Seiten ihrer starken und selbstbewussten Persönlichkeit.

Daneben präsentiert die Ausstellung Haute-Couture-Kleider von Christian Dior, Givenchy, Yves Saint Laurent, Jean Patou und Jean-Louis Scherrer, die sich Heidi Goëss-Horten exklusiv schneidern ließ. Mode wird seit dem 19. Jahrhundert als Paradigma der modernen Kultur verstanden und ist das beherrschende Modell für das Hier und Jetzt, für Zeitgeist, Gesellschaft und deren Wandel. Kleidung ist textiles Medium der Kommunikation, sie verbirgt und legt gleichermaßen frei, dient der Selbstdarstellung, ebenso wie dem Schutz und der Verhüllung des Körpers.

LOOK ist keine „Modeausstellung“, dennoch gehen Kunst und Mode auch durch das Mitwirken des Modedesigners Arthur Arbesser, eines gebürtigen Wieners, eine neue Beziehung – quasi einen inneren Dialog – ein. Der prägnante und kurze Ausstellungstitel spielt mit der Bedeutung von Aussehen, Erscheinungsbild und Modestil, versteht sich aber auch als eine direkte Aufforderung, diesen weiblichen und wahrscheinlich persönlichsten Aspekt der Heidi Horten Collection zu entdecken.

Mit Werken von Friedrich von Amerling, Francis Bacon, Peter Baldinger, Georg Baselitz, Eugen von Blaas, Alexander Calder, Francesco Clemente, George Condo, Edgar Degas, Kees van Dongen, Helga Druml, Jean Dubuffet, Max Ernst, Lyonel Feininger, Sylvie Fleury, Lucian Freud, Gelatin, Douglas Gordon, Lena Henke, Karl Hofer, Alexej von Jawlensky, Allen Jones, Birgit Jürgenssen, Gudrun Kampl, Alex Katz, Anselm Kiefer, Ernst Ludwig Kirchner, Moïse Kisling, Yves Klein, Gustav Klimt, Georg Kolbe, Roy Lichtenstein, Angelika Loderer, Adolf Luther, August Macke, Aristide Maillol, Henri Matisse, Joan Miró, Igor Mitoraj, Yoshitomo Nara, Michèle Pagel, Pablo Picasso, Michelangelo Pistoletto, Sigmar Polke, Odilon Redon, Pierre-Auguste Renoir, Gerhard Richter, Auguste Rodin, Pietro Antonio Rotari, Mimmo Rotella, Niki de Saint Phalle, Egon Schiele, Chaim Soutine, Oswald Stimm, Philipp Timischl, Nison A. Tregor, Margot Utvar, Andy Warhol, Tom Wesselmann, Johann Georg Ziesenis der Jüngere, Heimo Zobernig.

Quelle: Heidi Horten Collection, Wien

Aktuelle Ausstellungen

21. Januar 2025
David Hockney beim Zusammensetzen seines Bradford-„Joiner“ (Bild: National Science & Media Museum / Science Museum Group)

Bradford | Science and Media Museum: David Hockney Pieced Together | 2025

15. Januar 2025
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Paris | Centre Pompidou: Suzanne Valadon Rebellische Malerin der Moderne | 2025

Diese Pariser Ausstellung unterstreicht 2025 den Umfang, den Reichtum und die Komplexität ihres Werks in fünf thematischen Abschnitten: Lernen durch Beobachtung, Familienporträts, „Ich male Menschen, um sie kennen zu lernen“, „Die wahre Theorie ist die Natur, die sie vorschreibt“, „Der Akt: ein weiblicher Blick“.
31. Dezember 2024
Vincent van Gogh, Schwertlilien, 10.–15. Mai 1889, Öl auf Leinwand, 71 x 93 cm (J. Paul Getty Museum, Los Angeles)

Los Angeles | Getty Centre: Van Goghs Schwertlilien in neuem Licht Verblasste Farben im UV-Licht | 2024

Vincent van Goghs „Schwertlilien“ (1889) wird im Herbst 2024 aus der Perspektive der modernen Konservierungswissenschaft analysiert. Die Ausstellung zeigt, wie das Licht- und Farbverständnis des Künstlers seine Malpraxis beeinflusste.
26. Dezember 2024
Yayoi Kusama, Infinity Mirrored Room – My Heart is Filled to the Brim with Sparkling Light, 2024 © YAYOI KUSAMA Foto Sean Fennessy

Melbourne | National Gallery of Victoria: Yayoi Kusama Größte Werkschau in Australien mit zehn Infinity Mirror Rooms | 2024/25

Die Retrospektive der Künstlerin umfasst fast 200 Werke. Mit Gemälden, Skulpturen, Collagen, Mode, Filmen und Installationen zeigt die Ausstellung die erstaunliche Bandbreite von Kusamas multidisziplinärem Schaffen. Zehn „Infinity Mirror Rooms“ - ein Maßstab für Kusama-Ausstellungen - ermöglichen das Eintauchen in ihre Kunst. Erstmals zu sehen ist „Infinity Mirrored Room - My Heart is Filled to the Brim with Sparkling Light“ (2024).
15. Dezember 2024
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Helsinki | Ateneum Art Museum: Gothic Modern From Darkness to Light. Moderne Kunst und Gotik | 2024/25

Eleganz & Totentanz: Wie gotische Meisterwerke die Entwicklung der Modernen Kunst beeinflussten: von Munch zu Kollwitz, Grünewald zu Dix, von Dürer zu Schjerfbeck.
13. Dezember 2024
Rineke Dijkstra, Kolobrzeg, Poland, July 26, 1992, Detail, 1992, C-Print, 35 x 28 cm © Rineke Dijkstra

Frankfurt | Städel Museum: Rineke Dijkstra Beach Portraits | 2024/25

Das Städel Museum präsentiert in einer Einzelausstellung insgesamt 25 Arbeiten, davon 21 Bilder aus der Beach-Portraits-Serie, mit der Dijkstra international bekannt wurde.
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.