Fernando Botero: kolumb. Maler der Gegenwart | ARTinWORDS

Fernando Botero

Wer ist Fernando Botero?

Fernando Botero (Medellín 19.4.1932–15.9.2023) ist ein Maler und seit 1976 auch Bildhauer der Gegenwart (→ Zeitgenössische Kunst). Fernando Botero ist einer der bekanntesten bildenden Künstler Lateinamerikas; sein Stil wird als „Boterismo“ bezeichnet. Boteros Bilder zeigen Personen und Figuren in großen, übertriebenen Volumen, die je nach Stück politische Kritik oder Humor darstellen können.

1958 gewann Botero den ersten Preis im Salón de Artistas Colombianos, der ihm den nationalen Durchbruch sicherte. Nach seinem Umzug nach Paris 1973 begann der Maler Skulpturen anzufertigen und erlangte in den 1990er Jahren in weltweiten Ausstellungen internationale Anerkennung.

Botero lebt heute im italienischen Pietrasanta, unterhält dort ein Atelier und hat in der dortigen Chiesa de la Misericordia Dantes Göttliche Komödie mit zwei Bildern illustriert. Er ist Ehrenbürger von Pietrasanta. Er arbeitet zudem in Paris, New York, Monte Carlo. Nach Kolumbien reist er wegen der Gefahr durch Terroristen nur noch für Stunden, so zur Eröffnung der Museen in Bogotá und Medellín.

Kindheit

Fernando Botero wurde am 19. April 1932 in Medellín, Kolumbien, geboren. Botero ist der zweite von drei Söhnen von David Botero (1895–1936) und Flora Angulo (1898–1972), einer in bescheidenen Verhältnissen in den Anden lebenden Familie. Sein Vater David Botero, ein Kaufmann, bereiste zu Pferd die umliegenden, nur schwer zugänglichen Gebiete Medellíns, einer hoch in den kolumbianischen Anden liegenden Industrie- und Handelsstadt. 1936 starb der Vater an einem Herzinfarkt, Fernando war erst vier Jahre alt. Seine Mutter arbeitete als Näherin.

Ausbildung

Von 1938 bis 1949 besuchte Botero die Volksschule, dann aufgrund eines Stipendiums wechselte er an das Jesuitengymnasium von Medellín. Im Alter von zwölf Jahren besuchte er die Matadorenschule. Deshalb beschäftigte er sich in seinen ersten Aquarellen auch mit dem Thema Stierkampf, daneben malte er auch Landschaften. Bereits als 16-jähriger Schüler zeichnete Botero Illustrationen für die Sonntagsbeilage der Zeitung „El Colombiano“, einer der wichtigsten Zeitungen in Medellín. Ebenfalls 1948 nahm er zum ersten Mal an einer Ausstellung von Malern in Medellín teil. Obwohl Botero kunstfern aufwuchs, wurde er während seiner Kindheit vom Barockstil der Kolonialkirchen und dem Stadtleben von Medellín beeinflusst.

1949/50 setzte Botero seine Schulausbildung im Liceo San José im benachbarten Marinilla de Antioquia fort und finanzierte seine Ausbildung mit Illustrationen für die oben genannte Zeitung. Nach Abschluss seiner Schulausbildung mit Abitur arbeitete Botero zwei Monate als Bühnenbildner für die spanische Theatergruppe „Lope de Vage“.

Bogotá & Madrid

1951 zog Botero nach Bogotá, wo er im Kreis des Cafés Automática die kolumbianische Avantgarde kennenlerten. Diese scharte sich um den Schriftsteller Jorge Zalamea, einem engen Freund von Federico García Lorca. Seine erste Einzelausstellung mit 25 Aquarellen, Gouachen, Zeichnungen und Ölgemälden fand nur fünf Monate nach seiner Ankunft in der Galería Leo Matiz in Bogotá statt. Der Künstler verkaufte einige Bilder und fuhr nach Tolú an die karibische Küste Kolumbiens, wo er den Sommer malend verbrachte.

Botero stellte im Mai 1952 die Werke des vorausgegangenen Sommers in seiner zweiten Ausstellung in der Galerie Leo Matiz aus. Alle Werke wurden für rund 2.000 US-Dollar verkauft. Im August erhielt er den mit 7.000 Pesos dotierten zweiten Preis des „IX. Salons der kolumbianischen Künstler“ in der Nationalbibliothek von Bogotá für sein Gemälde „An der Küste“ (umgerechnet etwa 2.000 US-Dollar). Dadurch konnte Botero mit einer Gruppe von Künstlerfreunden nach Barcelona, wo er kurz blieb, bevor er nach Madrid weiterzog.

In Madrid studierte Botero an der Academia de San Fernando. Die meiste Zeit verbrachte er allerdings im Prado, um die Werke der Alten Meister zu studieren: Francisco de Goya, Peter Paul Rubens, Tizian, Diego Velázquez. Mit Kopien, die er an Tourist:innen verkaufte, besserte er sein Budget auf.

Paris

Im Jahr 1953 zog Botero mit dem Freund und Filmregisseur Rocardo Irragarri nach Paris, wo er die meiste Zeit im Louvre verbrachte und die Sammlung studierte. Im Gegenzug war er von der Kunst, die er im Musée d’Art Moderne sah, enttäuscht. Der Künstler lebte von 1953 bis 1954 in Florenz, Italien, wo er sich in die Accademia San Marco einschrieb und die Werke der Meister der Renaissance studierte. Auf Motorradausflügen nach Arezzo, Siena, Venedig und Ravenna lernte er die Kunst Norditaliens kennen.

Nachdem er im März 1955 nach Bogotá zurückgekehrt war, fand im Mai eine Ausstellung seiner in Florenz entstandenen Bilder in der Nationalbibliothek statt. Die Kritik war negativ, keines der Bilder wurde verkauft. Botero bestritt seinen Lebensunterhalt mit grafischen Arbeiten für Zeitschriften. Im Dezember heiratete er Gloria Zea.

Werke

Anfang 1956 zog das Ehepaar nach Mexico City. Unter dem Einfluss der mexikanischen Wandmalerei fand Botero schließlich zu seinem eigenen Stil. Im Bild „Stillleben mit Mandoline“ entdeckte er zum ersten Mal die Möglichkeit, das Volumen der Formen zu steigern, indem er anstelle des Klanglochs nur einen winzigen Punkt in die Mitte setzte. Im Rahmen einer Gruppenausstellung des Museum of Fine Arts in Houston stellte er zum ersten Mal in den USA aus. Die von der Pan American Union organisiere Einzelausstellung in Washington im Folgejahr war sehr erfolgreich (1958). Alle Arbeiten wurden verkauft. Er lernte Tania Gres kennen, die später eine Galerie in Washington eröffnen würde. Im Mai nach Bogotá zurückgekehrt, wurde dort Boteros Sohn Fernando geboren, gefolgt von der Tochter Lina 1958 und dem zweiten Sohn Juan Carlos 1960. Der Maler nahm 1957 am „X. Kolumbianischen Salon“ teil, wo er den zweiten Preis für das Gemälde „Contrapunto“ erhielt.

Von 1958 bis 1960 unterrichtete Fernando Botero als Professor für Malerei and er Kunstakademie von Bogotá. In der Tageszeitung „El Tiempo“ erschien Gabriel García Márquez‘ Erzählung „La siesta del martes“ mit Illustrationen von Botero. Mit „Camera degli Sposi (Hommage an Mantegna)“ reichte er sein bisher größtes Gemälde, eine freie Interpretation von Andrea Mantegnas berühmten Fresken in Mantua, zum „XI. Kolumbianischen Salon“ ein. Das Werk wurde von der Jury zunächst abgelehnt, aber dann, infolge starker Proteste und der Resonanz der Presse, schließlich doch mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Der Erfolg Boteros setzte sich auch in den USA weiter fort, als seine erste Einzelausstellung in der Gres Gallery in Washington vollständig verkauft wird. Anlässlich des Guggenheim International Award stellte Botero im New Yorker Guggenheim Museum aus.

Gemeinsam mit Enrique Grau, Alejandro Obregón und Eduardo Ramirez Villamizar vertrat Botero 1959 Kolumbien auf der „V. Biennale“ von São Paulo. Dort erregte er mit seinem Gemälde „Mona Lisa im Alter von 12 Jahren“ großes Aufsehen. Es folgten eine Reihe ähnlicher Paraphrasen nach Leonardo da Vinci. Mit Velázquez beschäftigte sich Botero in den über zehn Fassungen von „Niño de Vallecas“, die in ihrer Monochromie und dem impulsiven Pinselgestus die Anregung durch den Abstrakten Expressionismus verraten (→ Abstrakter Expressionismus | Informel).

New York

Das Jahr 1960 war bestimmt von der Ausführung eines großen Freskos für die Banco Central Hipotecario in Medellín. Die Gres Gallery zeigte ihre zweite Ausstellung Boteros in Washington – allerdings schloss sie kurz darauf. Botero zog dennoch nach New York, wo er sich ein Studentenzimmer in Greenwich Village mietete. Dort kämpfte der kolumbianische Maler gegen die feindliche Atmosphäre, die ihn in New York entgegenschlug, und nahm Einflüsse von Willem de Kooning und Franz Kline auf. Das Gemälde „Die Schlacht des Erzteufels“ brachte ihm den Guggenheim Award for Colombia. Scheidung von Gloria Zea.

Die Kuratorin am Museum of Modern Art, Dorothy C. Miller, besuchte Botero 1961 in seinem Atelier. Auf ihren Rat hin, erwarb das Museum unter der Leitung von Alfred H. Barr die erste Fassung von „Mona Lisa im Alter von 12 Jahren“ – und stellte es 1963 aus, während das Metropolitan Museum Leonardos Originale „Mona Lisa“ präsentierte. Dem folgte im November 1962 die erste Botero-Ausstellung in New York in der Galerie „The Contemporaries“ statt. Botero verlegte sein Atelier auf die Lower East Side.

1964 heiratete Botero Cecilia Zambrano. Im Museum für Moderne Kunst in Bogotá erhielt der Maler den ersten Preis im „Primer Salón Intercol de artistas jóvenes“ für sein Werk „Äpfel“. Der Durchbruch in Europa und den USA erfolgte 1966: Die Kunsthalle Baden-Baden eröffnete seine erste bedeutende europäische Ausstellung, die anschließend in der Galerie Buchholz in München gezeigt wird. Im September zeigte die Galerie Brusberg in Hannover Boteros Werke und im Dezember 1966 brachte die erste institutionelle Ausstellung im Milwaukee Art Center auch den Durchbruch in den Vereinigen Staaten.

1967 lebte Botero abwechselnd in Kolumbien, New York und Europa. Er reiste nach Italien und Deutschland, wo er sich in München und Nürnberg mit Albrecht Dürer auseinandersetzte. Es entstanden die „Dureroboteros“, eine Serie großer Kohlezeichnungen auf Leinwand, welche berühmte Gemälde des deutschen Renaissance-Künstlers paraphrasieren.

Im März 1969 zeigte Botero Gemälde und große Kohlezeichnungen im Center for Inter-American Relations in New York, im September fand die erste Ausstellung in Frankreich, genauer in der Pariser Galerie Claude Bernard, statt. Dem folgte ab März 1970 eine mit 80 Gemälden bestückte Wanderausstellung, die von der Kunsthalle Baden-Baden ausgehend durch Deutschland führte (Haus am Waldsee, Berlin, Kunstverein Düsseldorf, Hamburger Kunstverein, Kunsthalle Bielefeld). Dieser Erfolg ermöglichte, Botero sich eine Wohnung in Paris zu mieten und abwechselnd in Paris (Atelier in der Rue Monsieur le Prince ab 1972), Bogotá und New York (Atelier auf der Fifth Avenue) zu arbeiten.

Paris & Pietrasanta

Nach 13 Jahren verließ Botero 1973 New York, um gänzlich in Paris zu leben. Dort wandte er sich erstmals der Bildhauerei zu.

Im April 1974 wurde eine erste Retrospektive in Bogotá eröffnet. Bei einem Autounfall in Spanien, wo die Familie die Ferien verbrachte, starb der vierjährige Sohn Pedro; das Ehepaar ließ sich kurz darauf scheiden. In Erinnerung an Pedro stiftete sein Vater 16 Werke an das Museo de Zea, Medellín (1977). 1976 heiratete Botero Sophia Vari.

Mit dem von Velázquez‘ Infantinnen-Porträts inspirierten Zyklus der „Margarita“-Bilder entstand Boteros letzte größere Auseinandersetzung mit einem Maler der Kunstgeschichte (1977).

Botero verlegte 1978 sein Pariser Atelier in die Rue du Dragon, den Sitz der ehemaligen Académie Julian. Um besser an seinen Skulpturen arbeiten zu können, errichtete sich Botero ein Atelier im italienischen Pietrasanta (1983). Der Ort ist bekannt für seine Marmorbrüche und seine Gießereien.

Zwischen 1984 und 1986 erfüllte sich Botero einen Jugendtraum und malte zwei Jahre lang fast ausschließlich Stierkampfszenen. Bis Mitte der 199ßer Jahre setzte sich Botero mit großen Retrospektiven weltweit durch. Seine Bekanntheit hatte allerdings auch Schattenseiten: 1994 entkam er nur knapp einer Entführung in Bogotá. Ein Jahr später explodierte eine Bombe in der Nähe seiner Monumentalskulptur „Vogel“, einem beliebten Treffpunkt in der Stadt Medellín. Bei dem Anschlag kamen 27 Menschen ums Leben, zahlreiche weitere wurden verletzt. Botero stiftete seiner Geburtsstadt daraufhin weitere Arbeiten.

Im Jahr 2000 stiftete Botero zwei Museen in Kolumbien – einem in der Hauptstadt Bogotá wie auch in Medellín. 100 Werke aus seiner Sammlung, darunter Werke von Max Beckmann, Marc Chagall, Camille Corot, Salvador Dalí, Edgar Degas, Gustav Klimt, Henri Matisse, Matta, Joan Miró, Claude Monet, Pablo Picasso, Camille Pissarro, Robert Rauschenberg, Pierre-Auguste Renoir, Julian Schnabel, Frank Stella, Henri de Toulouse-Lautrec und anderen Künstler:innen gingen in den Besitz des Landes über. Darüber hinaus stiftete er über 200 eigene Werke.

Ab 2004 arbeitete Botero an den ersten Bildern des 48-teiligen Zyklus „Abu Ghraib“, in denen er seiner Empörung über die körperliche und psychische Foler durch US-Soldat:innen im irakischen Gefängnis Au Ghraib Ausdruck verlieh. Ein Jahr später sorgte er mit diesen Gemälden im Palazzo Venezia in Rom für Aufsehen.

Boteros voluminöse Figuren

Bereits Mitte der 1950er Jahre fand Botero zu seinem eigenen, heute weltberühmten Stil. Sein Thema ist der Mensch, das menschliche Leben mit all seinen Facetten. Die Darstellung der Figur erlebt eine besondere Ausprägung in seinen Arbeiten, denn er zeigt den menschlichen Körper wie auch alle anderen Formen in überzeichneten Proportionen. Die Kunst von Botero verfügt über eine sehr spezielle Charakteristik. Alle seine Figuren sind dick – sehr dick. In seiner Ästhetik sind dicke Menschen schön. Somit bilden seine Bilder dicke Menschen ab: Könige, Soldaten, aber auch Tänzerinnen und Toreros, die man eher mit dünnen Figuren assoziieren würde. 1977 schuf er beispielsweise eine Variation von Leonardo da Vincis Mona Lisa mit kugelrundem Gesicht. Auf diese Art und Weise steigert er die sinnliche Präsenz, ein Stilmittel, das fortan zu seinem prägenden Gestaltungsmerkmal wird. Wie kaum ein anderer Künstler hat sich Botero intensiv mit der Kunstgeschichte und Tradition auseinandergesetzt – von Piero della Francesca über Rubens zu Picasso.

Botero erforscht, wie diese Maler vor ihm, den Raum und die Präsenz der Form. Boteros Gemälde leben von der Spannung, die sich durch den Gegensatz der Üppigkeit der menschlichen Figur und der gleichzeitigen Reduktion der Details aufbaut. Nach ersten plastischen Arbeiten Anfang der 1960er Jahre widmet sich Botero ab 1976 mehr und mehr der Skulptur. Auch hier finden sich die für ihn wichtigen Themen wieder: die sinnlichen Formen, der Umgang mit Volumen und die technische Perfektion.

Wie Astor Piazzolla in der Musik oder Gabriel García Márquez in der Literatur repräsentiert er wie kaum ein anderer das Bild der lateinamerikanischen Kulturen. Botero selbst bezeichnet sich als den kolumbianischsten aller kolumbianischen Maler. Seine grotesk-naiven Figuren mit aufgeblähten Körpern versteht er als Symbole einer degenerierten Kolonialbourgeoisie.

Ausstellungen

Ende der 1970er Jahre begann der große Ausstellungserfolg Boteros mit weltweiten Präsentationen im Hirshhorn Museum (erste Retrospektive in den USA, 1979), in der Galerie Beyeler in Riehen b. Basel (Aquarelle, Zeichnungen und Skulpturen, 1980), Tokio und Osaka (1980), Caracas (1986), München, Bremen und Frankfurt (1987) sowie ein weiteres Mal in Tokio und drei weiteren japanischen Städten (1986).

Im Jahr 1984 schenkte Botero mehrere Skulpturen an das Museum von Antioquía in Medellín, das dafür einen eigenen Saal einrichtete. Weitere 18 Gemälde gingen an die Nationalbibliothek von Bogotá.

Das Museo d’Arte Contemporáneo in Caracas stellte 1986 Zeichnungen Boteros aus den vorausgegangenen vier Jahren aus. Retrospektiven in München, Bremen, Frankfurt (1987) sowie Tokio und drei weitere japanischen Städten festigten die Reputation des kolumbianischen Malers. Im Dezember 1987 eröffnete er im Castello Sforzesco in Mailand eine Ausstellung mit 86 Ölgemälden, Aquarellen und Zeichnungen zum Thema Stierkampf (weitere Stationen in Neapel, Knokke (Belgien)).

Die Fondation Pierre Gianadda im Schweizer Martigny organisierte 1990 eine Retrospektive Boteros. Seine Skulpturen konnte er 1991 im Forte Belvedere in Florenz zeigen, 1992 im Casino in Monte Carlo und entlang des Champs-Elysées in Paris. Erstmals in der Geschichte New Yorks wurden 1993 entlang der Park Avenue Skulpturen aufgestellt, organisiert vom Public Art Fund. Unter dem Titel „Botero in New York“ präsentierte der Künstler 18 monumentale Bronzen aus den vergangenen Jahren. Dieses Konzept wiederholte er 1994 auf Madrids Prachtboulevard Castellana und 1996 in Jerusalem und Santiago de Chile, gefolgt von 1998 Bamberg und 1999 auf der Piazza della Signoria in Florenz.

1998 tourte eine große Retrospektive durch Lateinamerika mit Stationen in Montevideo, Monterrey und Mexiko. In Mexico City fand kurz darauf die große Ausstellung zu Boteros Leben als Künstler („50 anos de Vida Artística“ statt (2001/2). Gleichzeitig startete eine große Retrospektive durch Skandinavien mit Stationen im Moderna Museet in Stockholm und Arken, Museum for Moderne Kunst in Kopenhagen. Das Gemeentemuseum Den Haag widmete dem Künstler 2003 eine Retrospektive, während das Musée Maillol, Paris, die neuesten Werke Boteros ausstellte. Als Botero 2005 neben Werken der vergangenen 15 Jahre auch erstmals die 48 Gemälde des Zyklus „Abu Ghraib“ im Palazzo Venezia in Rom ausstellte, zeigte sich der Künstler als politischer Mahner.

Der deutsche Sammler Reinhold Würth widmete Botero 2006 eine große Retrospektive in der Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall – und somit die erste seit fast 20 Jahren in Deutschland.

Im Herbst 2007 waren Werke von Botero in Berlin im Lustgarten und vor dem Brandenburger Tor zu sehen.

Auszeichnungen

  • 2012: Lifetime Achievement in Contemporary Sculpture Award des International Sculpture Center
  • 1977: Boyaca-Kreuz von der Regierung der Provinz Antioquía für seine Verdienste um Kolumbien
  • 1976: venezolanischer Orden Andrés Bello
  • 1958: Erster Nationalpreis für Malerei im Salón Nacional de Artistas de Colombia für La Camara Degli Sposi

Tod

Ferando Botero starb am 15. Seotember 2023 im Alter von 91 Jahren.

Film

Zum Abschluss des 26. Filmfest München wurde am 28. Juni 2008 der Dokumentarfilm „Botero – Born in Medellin“ in Anwesenheit des Künstlers und des deutschen Regisseurs Peter Schamoni uraufgeführt. Der Film erzählt die Lebensgeschichte und den beruflichen Werdegang Boteros.

Literatur zu Botero

  • Mariana Hanstein, Botero, Köln 2017.
  • Fernando Botero, hg. v. Evelyn Benesch und Ingried Brugger (Ausst.-Kat. Bank Austria Kunstforum, Wien, 12.10.2011–15.1.2012).
  • David Ebony, Fernando Botero: Abu Ghraib, München 2006.
  • Fernando Botero, hg. v. C. Sylvia Weber (Ausst.-Kat. Kunsthalle Würth, Schwäbisch Hall, 11.11.2005–17.4.2006), Künzelsau 2005.
  • Werner Spies, Fernando Botero, München 1997.