0

Max Beckmann. Die Stillleben Magie der Realität

Max Beckmann, Stillleben (Prestel Verlag).

Max Beckmann, Stillleben (Prestel Verlag).

Für Städte, Landschaften, Porträts und fast 200 Selbstbildnisse ist Max Beckmann (1884–1950) berühmt. Er rang mit seiner kraftvollen, expressiven, schonungslosen, manchmal auch brutalen Malerei darum, das menschliche Leben, seine Verstrickungen und Abhängigkeiten in Symbolen zu fassen. Vor allem sein Umgang mit Schwarz ist schon vor der Erfindung dieses Wortes existentialistisch. Zu einem solchen Werk scheint die Gattung Stillleben einfach nicht zu passen. Dennoch hat sich Beckmann dieses Themas sein ganzes Leben lang bedient. Umso erstaunlicher ist, dass die Kunsthalle Hamburg und Kuratorin Karin Schick die erste umfassende Stillleben-Schau ausrichten. Die grandiose Auswahl an Werken – vom ersten bekannten Stillleben „Hyazinthen“ (Ende 1905) bis zum „Stillleben mit Cello und Bassgeige“ (1950) – lässt sich sowohl als Reflexionen über die Möglichkeiten der Malerei als auch Beckmanns Weltsicht lesen. Karin Schick gelingt es, mit dieser Überblickschau dem symbolistischen Expressionisten eine neue, interessante Facette abzuringen.

Schnittstelle Malerei

Beckmann empfand seine Malerei als eine „Schnittstelle von Empfindung und Geist, von Natur und Abstraktion“1. Immer war er auf der Suche nach Wahrheit, zuerst in Deutschland, dann auf der Flucht vor den Nazis in Amsterdam und schlussendlich in New York und St. Louis. Als Basis seiner hochsymbolischen Gemälde diente ihm immer sinnliches Erleben:

„Alles Zerebrale und Transzendente bindet sich in der Malerei mit einer ununterbrochenen Arbeit des Sehens. Jeder Ton einer Blume, eines Gesichts, eines Baumes, einer Frucht, eines Meeres oder eines Berges wird gierig notiert von der Intensität meiner Sinne, zu denen dann auf mir selbst nicht bewusste Art die Arbeit meines Geistes und letzten Endes die Kraft oder die Schwäche meiner Seele kommt. Dieses ursprüngliche und ewig unveränderliche Kraftzentrum welches Geist und Sinne erst fähig macht persönliche Dinge auszusagen.“2

Rund 70 Gemälde und Aquarelle, die zwischen 1905 und 1950 entstanden sind, zeigen in der Hamburger Ausstellung Beckmanns reicher Umgang mit Farben, Formen und Stofflichkeit. Darüber hinaus war ihm das Stillleben ein (altmeisterliches) Symbol für die Vergänglichkeit.

Exotische Objekte und schöne Blumen

Eine dänische Vase3, ein silberner Kerzenleuchter4, ein Lampenfuß in Form eines Elefanten aus Keramik5 und eine große weiß-hellrosafarbene Muschel6 in „Stillleben mit Fisch und Muschel“7 (1942) – all diese Objekte hielt Beckmann in spontan entstandenen Gemälden fest. Weder Vorzeichnung noch besondere Arrangements, so erinnerte sich seine Frau, hätten die Kompositionen vorbereitet. Und so finden sich in den anspruchsvollen Bildarchitekturen eine Vielzahl von privaten Objekten, die Beckmann sein gesamtes Leben begleiteten: Ein Peruanisches Steigbügelgefäß mit Schlangenmotiv8 stützt eine Papierblumen („Stillleben mit Fischen und Papierblume“9, 1923). Das Zeremonialgefäß aus dem Kameruner Grasland10 leistet auf einem Tischchen einem Fächer und erneut Blumen Gesellschaft („Stillleben mit Negerplastik“, 1924, Privatbesitz). Wie ein bissiger Hund wirkt das chinesische Räuchergefäß in Form einer Kröte11, das im „Stillleben mit Fingerhut“ (1943, Beck & Eggeling International Fine Art, Düsseldorf) die Betrachter_innen fixiert.

Magie der Realität

Wenn auch Max Beckmann in den 1920er Jahren das Spiel mit Farben und Formen genoss, so sind seine Stillleben auch ikonografisch interessant. Immer wieder arrangierte er Zeitschriften und Uhren, brennende und erloschene Kerzen, Spiegel und am Ende des Zweiten Weltkriegs sogar Totenköpfe als Symbole der Vergänglichkeit auf den Leinwänden. Hier zeigt sich Max Beckmann als gelehriger Schüler traditioneller, v. a. niederländischer Stilllebenmalerei des Goldenen Zeitalters. Vanitas, Vergänglichkeit und Eitelkeit der Menschen, ist immer wieder das eigentliche Ziel Beckmanns.

Stillleben im Werk von Max Beckmann

Das früheste erhaltene Stillleben ist „Hyazinthen“12 (Ende 1905), eine impressionistische Variation in Weiß. In ihm schien es Beckmann um das Vibrieren des Lichts zu gehen, obwohl er ein Jahr zuvor in Paris die Adepten der impressionistischen Malerei noch für wenig inspiriert gehalten hatte. Er fand in den frühen Jahren Erfüllung in großformatigen Kompositionen voller menschlicher Tragödien und schuf damit eine Verbindung zwischen moderner Malmanier und akademischer Themenwahl. Das Stillleben war in diesem Kontext wenig beachtet. Daher widmete sich der junge Beckmann dem Sujet nur vereinzelt.

Erst nach seinem Kriegseinsatz begann sich Max Beckmann mit „Stillleben mit Katzen“13 (1917) erneut dem Thema zuzuwenden. Wenn das Bild auch eine gewisse Freundlichkeit und Ordentlichkeit ausstrahlt, so verweisen die zu spitzen Bergen aufgetürmte, weiße Tischdecke und die schwarzen Rüben doch auf die Mangelernährung während des Kriegs.

In den Frankfurter Jahren begleiteten Bilder seines Lebensumfelds den sozialen Aufstieg und den Wandel von der Neuen Sachlichkeit zum „Beckmann-Stil“ der 1930er-Jahre. Unter den fast 200 zwischen 1915 und 1933 entstandenen Gemälden befinden sich rund 40 Stillleben mit vier großformatigen Werken. Zu den schönsten Stillleben Beckmanns während seiner Zugehörigkeit zur Neuen Sachlichkeit zählen: „Stillleben mit brennender Kerze“14 (1921), „Stillleben mit Fischen und Papierblume“15, 1923), „Stillleben mit Grammophon und Schwertlilien“16(1924) und „Stillleben mit rosa Muschel“17 (1926). In ihnen verband der Maler eine helle, freundliche Grundstimmung mit präziser, wenn auch nicht harter Schilderung der Objekte und ihrer Oberflächen. Diese erscheinen oft in Komplementärfarben. Die Räumlichkeit zwischen den Gegenständen wirkt gedrängt, die Perspektive oft verstärkt. Beckmann gelangte in den 1920er Jahren zu immer komplexeren Bildarchitekturen, indem er das Gerüst aus Orthogonalen zum Kippen brachte und so den Eindruck von Instabilität hervorrief.

„Blumenstillleben mit Spiegel“18 (1927) lässt bereits den zukünftigen Beckmann erahnen. Die Erweiterung des engen Bildraumes gelang Beckmann mit Hilfe eines Spiegels, der den Raum nach hinten verdoppelt. Diesen Kunstgriff nutzte der Expressionist immer wieder. Zwar ist das Blumenstillleben mit einem weichen Pinselstrich und Formen gemalt, so tritt bereits das Schwarz als dominanter Ton zu den Buntfarben hinzu. Im Vergleich zu ist das „Stillleben mit Strelitzien und gelben Orchideen“19 (1937) bereits von spitzen Formen dominiert. Im „Beckmann-Stil“ ist ebenfalls das „Orchester“20 (1932) mit Saxophon und Banjo gehalten. Überhaupt spielen Musikinstrumente in einigen Stillleben Beckmanns eine wichtige Rolle, vor allem den Jazz liebte er.

Das Ende des Zweiten Weltkriegs fasste Beckmann in seinem „Totenkopfstillleben“21 (1945) sinnträchtig zusammen. Hatte er 1919 noch mit seiner Lithografie-Serie „Die Hölle“ noch Kriegsversehrte, Hungernde, radikalisierte Ideologen, Patrioten, waffenstrotzende Verteidiger, Gewaltorgien zu Papier gebracht, sind es jetzt nur noch die leeren Blicke der scheinbar grinsenden Totenschädel, die die Summe des Krieges bedeuten. Wer hat wohl die bessere Karte gezogen und überlebt?

Wenn der deutsche Maler weder die Gemälde von Pablo Picasso noch Henri Matisse als richtungsweisend anerkannte, so ist er in seinem „Blick auf Menton mit Lilientopf“22 (1940) Matisse am nächsten – sowohl in der Wahl des Sujets, einem Fensterausblick auf einen Hafen, als auch dem Einsatz des Vorhangmusters zur Betonung der Flächigkeit des Gemalten. Hier kündigt sich vielleicht schon die Neubewertung des Ornaments in Beckmanns Werk an, die den Bildern der letzten Jahre in den USA noch einmal eine neue Wendung verlieh. Darunter die in der Ausstellung gezeigten „Große Stillleben mit schwarzer Plastik“23 (1949) und „Stillleben mit Cello und Bassgeige“24 (1950).

Entwicklung Beckmanns als Maler: Studium und Frühwerk

1900 bis 1903 war Max Beckmann Schüler an der Großherzoglichen Kunstschule in Weimar, wo erste Selbstbildnisse entstanden und er eine Vorliebe für (Meeres-)Landschaften entwickelte. Zu seinen großen Vorbildern zählten Edvard Munch, Ferdinand Hodler, Paul Cézanne und Vincent van Gogh. Bereits nach drei Jahren verließ Beckmann im August Weimar ohne Abschluss in Richtung Paris. Er verachtete die Heerscharen von Neo-Impressionisten und suchte nach einer „rohen, gewöhnlicheren, vulgäreren Kunst, die nicht verträumte Märchenstimmungen lebt, sondern dem Furchtbaren, Gemeinen, Großartigen, Gewöhnlichen, Grotesk-Banalen im Leben direkten Eingang“25 gewährte. Nach einem halben Jahr an der privaten Académie Colarossi kehrte Beckmann nach Berlin zurück. Mit dem Gemälde „Junge Männer am Meer“ (Berlin 1905, Weimar), das er als erstes Werk seiner Werkliste aufnahm, gewann er 1906 den Villa-Romana-Preis. Zu den bevorzugten Themen dieser Jahre zählten menschliche Dramen, historische wie biblische. In ihnen verband er die offene Malweise des Impressionismus, ohne dessen Kolorismus mit zu übernehmen, mit akademischen Sujets. Er wurde daher in Berlin zum Kreis um Max Liebermann (1847–1935) gezählt. Während um 1910 an verschiedenen Orten die Abstrakte Kunst „erfunden“ wurde (Kandinsky, Augusto Giacometti, Hölzel, Kupka), entschied sich Max Beckmann bewusst für eine figurative, erzählerische Malerei, und machte nicht die Reflexion über die malerischen Mittel zu seinem Inhalt.

Beckmann im Ersten Weltkrieg

Erst die Erfahrung des Ersten Weltkriegs machte aus dem Deutschen jenen Maler, der als Einzelgänger in der Kunstgeschichte seinen Platz gefunden hat. Er hatte sich als Freiwilliger zum Sanitätsdienst gemeldet und erlebte die Schlacht von Tannenberg mit. Im Spätsommer 1915 erlitt er einen Zusammenbruch, 1916 war er zur Spezialbehandlung in Frankfurt beurlaubt und 1917 wurde er entlassen. Während dieser Jahre half ihm das Zeichnen über die grauenvollen Erlebnisse hinweg. Nun stieg er vom weichen Bleistift auf die harte und spitze Rohrfeder und die Radiernadel um. Anfangs (1917) waren es christliche Bildthemen, mit denen er Leid und Tod bannte, und die er mit der übersteigerten Expressivität spätmittelalterlicher Darstellungen (v. a. der altdeutschen Malerei) umsetzte.

Zwischenkriegszeit – Frankfurt (bis 1933), Berlin (1933–1937)

Nach den gemalten Kriegsgräuel kehrte Ruhe im Werk des Malers ein. Er selbst meinte 1924 in einem Brief an seinen Galeristen Neumann, er malte „ein Leben. Ein einfach daseiendes Leben. Ohne Gedanken oder Ideen. Erfüllt von Farben und Formen aus der Natur und aus mir selbst. – so schön wie möglich.“26 Diese Haltung machte Max Beckmann zu einem Hauptvertreter der Neuen Sachlichkeit in Deutschland (neben Christian Schad, Georg Schrimpf, Alexander Kanoldt, Anton Räderscheidt). Harmonische Farben zeichnen die Werke dieser Phase aus. Dennoch können die Gruppenszenen ins Skurril-bedrohliche umschlagen, wenn die Ruhe beispielsweise durch eine extrem übersteigerte Perspektive gestört wird.

Im Jahr 1925 hatte sich seine private und berufliche Situation deutlich gewandelt: Nach der Scheidung von seiner ersten Ehefrau Minna Beckmann-Tube 1924 heiratete er Mathilde „Quappi“ von Kaulbach, die Tochter der „Malerfürsten“ Wilhelm von Kaulbach. Zudem war er im Oktober 1925 als Leiter eines Meisterateliers an die Städelsche Kunstschule in Frankfurt berufen. In den folgenden Jahren löste er sich vom Stilidiom der Neuen Sachlichkeit und erhöhte den Abstraktionsgrad der Farben. Beckmann fand zu seinem persönlichen „Stil“, indem er der Farbe Schwarz eine eminent wichtige Bedeutung zumaß.
Im Mai 1932 begann Max Beckmann die Arbeit an seinem ersten Triptychon: „Abfahrt“ (1932/33).

Flucht nach Amsterdam (1937–1947)

Da die Schwester von Quappi in Amsterdam lebte, entschied sich das Paar am Tag nach der Eröffnung der Großen Deutschen Kunstausstellung (18. Juli 1937) in die Niederlande zu übersiedeln. Die Hoffnung, eine Professur in den USA antreten zu können, zerschlug sich am fehlenden Visum. Die zehn Jahre in Amsterdam wurden für Max Beckmann eine Zeit der Isolation und des sozialen Abstiegs. Er malte 280 Ölbilder, etwa ein Drittel seines Werks, in den Amsterdamer Jahren.

Nach dem Krieg in New York, St. Louis, New York (1947–1950)

Am 8. September 1947 kamen die Beckmanns in New York an. Ein Jahr davor hatte eine große Retrospektive in München den einst verfemten Maler in Deutschland wieder salonfähig gemacht. Die letzten drei Lebensjahre des Herzkranken führten ihn quer durch die Vereinigten Staaten. Die Neue Welt findet sich in seinen späten Werken in den leuchtenden Farben und eine dekorative Attraktivität der Bilder.

Biografie von Max Beckmann (1884–1950)

Am 12. Februar 1884 wurde Max Beckmann als jüngstes von drei Kindern in Leipzig geboren. Die Eltern waren Antoinette Henriette Bertha und Carl Heinrich Christian Beckmann, ein Getreidegroßhändler.
1895 Umzug der Familie nach Braunschweig. Tod des Vaters.
1898 Internat in Ahlshausen bei Gandersheim.
1900 Gegen den Willen der Familie setzte Beckmann seinen Wunsch durch, Künstler zu werden. Da er die Aufnahmeprüfung an der Dresdner Akademie nicht bestanden hatte, fand er Aufnahme an der Großherzoglich–Sächsischen Kunstschule Weimar. Zur Ausbildung gehörten Antiken– und Naturstudium. Freundschaft mit Ugi Battenberg und Caesar Kunwald.
1902 Er begegnete seiner zukünftigen Ehefrau Minna Tube.
1903 Beckmann und Minna Tube verließen die Kunstschule ohne Abschluss; Abreise nach Paris.
1904 Bis April in Paris, Minna Tube hielt sich in Amsterdam auf. In Paris zeigte sich Beckmann beeindruckt von den Werken Paul Cézannes. Atelier in Berlin–Schöneberg.
1905 Erste Stillleben entstanden, darunter „Hyazinthen“.
1906 Erste Teilnahme an Ausstellungen: 11. und 12. Ausstellung der Berliner Secession; 3. Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes in Weimar. Beckmann erhielt den Ehrenpreis des Deutschen Künstlerbundes und ein Stipendium für die Villa Romana in Florenz. Tod der Mutter. Heirat mit Minna Tube und Hochzeitsreise nach Paris. Im November Abreise nach Florenz, wo sie bis zum Frühjahr 1907 lebten.
1907 Es entstand das „Selbstbildnis Florenz“ (Hamburger Kunsthalle, 98 x 90 cm, Öl auf Leinwand, Dauerleihgabe aus einer Privatsammlung;). Rückkehr nach Berlin in ein von Minna Tube entworfenes Haus in Hermsdorf.
1908 Beckmann wurde Ordentliches Mitglied der Berliner Secession. Geburt des Sohnes Peter. Minna Beckmann–Tube gab auf Wunsch ihres Mannes das Malen auf und nahm Gesangsunterricht.
1909 Beteiligung an einer Ausstellung im Pariser Salon d’Automne. Erste grafische Arbeiten.
1911 Max Beckmann nahm Kontakt mit dem Berliner Galeristen J. B. Neumann auf, der ab 1912 seine Druckgrafik verlegte.
1912 In der Zeitschrift PAN trugen Beckmann und Franz Marc eine Kontroverse darüber aus, wie eine zeitgemäße Malerei auszusehen hätte. Erste Einzelausstellungen im Magdeburger Kunstverein und im Großherzoglichen Museum Weimar. Begegnung mit dem Hamburger Kaufmann Henry B. Simms, der in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg die umfangreichste Sammlung an Werken Beckmanns aufbaute.
1913 Große Einzelausstellung mit 47 Gemälden im Kunstsalon Paul Cassirer in Berlin. Im Verlag Cassirers erschien im selben Jahr die erste, von Hans Kaiser verfasste Beckmann–Monografie. Beckmann trat aus der Secession aus.
1914 Mitbegründer und Vorstandsmitglied der Freien Secession. Beckmann arbeitete zwei Monate lang als freiwilliger Krankenpfleger in Ostpreußen. Zurück in Berlin, meldet er sich freiwillig zum Kriegsdienst. Minna Beckmann–Tube hat Engagements an den Opernhäusern in Elberfeld, Dessau und Chemnitz.
1915 Beckmann wurde in Belgien in verschiedenen Lazaretten als Sanitätssoldat eingesetzt; eine Vielzahl an Zeichnungen entstand. Wohl im August erlitt er einen körperlichen und seelischen Zusammenbruch. Im September Arbeit in Straßburg im Kaiserlichen Hygiene–Institut. Im Laufe des Septembers kam Beckmann zur Erholung nach Frankfurt am Main, lebte und arbeitete bei Ugi Battenberg und dessen Frau Fridel. In Berlin hielt er sich nur noch gelegentlich auf.
1917 Entlassung aus dem Militärdienst. Große Einzelausstellung bei J. B. Neumann in Berlin.
1918 Im Sommer erhielt Minna Beckmann–Tube ein mehrjähriges Engagement in Graz, wo Beckmann sie und den Sohn Peter häufig besuchte.
1919 Erste Museumsankäufe nach dem Krieg. Sozialer Aufstieg. Beckmann lehnte die Berufung an die Weimarer Kunstschule als Leiter der Aktklasse ab.
1923 J. B. Neumann ging nach New York und übertrug Günther Franke die Leitung seiner Filiale in München. In Wien begegnete Beckmann der Musikstudentin Mathilde von Kaulbach, Tochter des Münchner Malers Friedrich August von Kaulbach. Eine neue Beckmann–Monografie erschien bei Piper in München. Beckmann schloss Verträge mit Paul Cassirer, Berlin, und Peter Zingler, Frankfurt am Main.
1925 Scheidung von Minna Beckmann–Tube und Heirat mit Mathilde von Kaulbach, genannt Quappi. Hochzeitsreise nach Rom, Neapel und Viareggio. Beckmann vereinbarte mit J. B. Neumann einen Dreijahresvertrag über ein festes Einkommen. Er wurde an die Kunstgewerbeschule beziehungsweise Städelschule in Frankfurt berufen und leitete dort ein Meisteratelier.
1926 Max und Mathilde Beckmann bezogen im Juli eine Wohnung in Frankfurt–Sachsenhausen. Hier malte Beckmann das erste der von ihm selbst so bezeichneten „großen“ Stillleben, „Großes Stillleben mit Musikinstrumenten“.
1927 Erste Einzelausstellung in den USA in J. B. Neumanns New Art Circle in New York. Der Berliner Galerist Alfred Flechtheim wurde in die Vereinbarung mit J. B. Neumann einbezogen. Zwei weitere großformatige Stillleben entstanden: „Großes Stillleben mit Fernrohr“ und „Großes Fisch–Stillleben“.
1928 Umfassende Ausstellung in der Städtischen Kunsthalle Mannheim, unter anderem mit den Bildern „Großes Fisch–Stillleben“, „Stillleben mit brennender Kerze“ und „Stillleben mit Katzen“. Zahlreiche Würdigungen Beckmanns in der Presse. Für das „Große Stillleben mit Fernrohr“ erhielt er die „Goldene Medaille der Stadt Düsseldorf ohne Geldpreis“.
1929 Ausstellung im Frankfurter Kunstverein. Verleihung des Großen Ehrenpreises der Stadt Frankfurt. Beckmann mietete eine Wohnung und ein Atelier in Paris, die er bis 1932 behielt und wo er immer wieder mehrere Wochen verbrachte. Als eines der ersten Bilder in Paris entstand „Stillleben mit Weingläsern und Katze“. Die Städelschule verlieh Beckmann die Amtsbezeichnung Professor.
1930 Retrospektiven in der Kunsthalle Basel und im Kunsthaus Zürich. In Zürich wurden unter anderem „Stillleben mit rosa Muschel“, „Stillleben mit Weingläsern und Katze“ und „Stillleben mit Tulpen“ zum Verkauf angeboten. Beckmann war mit sechs Gemälden im deutschen Pavillon der Biennale in Venedig vertreten. Der Vertrag mit der Städelschule wurde um fünf Jahre verlängert, die Vereinbarung mit J. B. Neumann und Alfred Flechtheim um sieben Jahre. Es entstand ein weiteres großes Stillleben, das „Große Stillleben mit Kerzen und Spiegel“.
1931 Erste Einzelausstellung in Paris.
1932 Alfred Flechtheim kündigte wegen finanzieller Schwierigkeiten die Vereinbarung mit Beckmann auf; dieser ging einen neuen Vertrag mit J. B. Neumann und Günther Franke ein. Beckmann malte das großformatige Gemälde „Orchester“.
1933 Im Februar wurde — mit Orchester als einzigem Stillleben — ein Beckmann–Saal im Kronprinzenpalais der National–Galerie in Berlin eröffnet, der ein halbes Jahr später wieder geschlossen wurde. Im Oberstock des Museums wurden bis 1936 noch einige Gemälde Beckmanns präsentiert. Die Eröffnung einer Ausstellung in Erfurt, die zuvor im Hamburger Kunstverein gezeigt worden war, wurde verboten. Beckmann erhielt die Kündigung der Städelschule. Im Mai zogen Max und Mathilde Beckmann nach Berlin um; das Wohnatelier in Paris wurde aufgegeben. In ersten die Künstler der Moderne diffamierenden Ausstellungen in Stuttgart, Chemnitz, Karlsruhe und Mannheim waren auch Werke Beckmanns zu sehen.
1934 Zu Beckmanns 50. Geburtstag erschien in der Presse nur eine einzige Würdigung (von Erhard Göpel in den Leipziger Neuesten Nachrichten). Der Direktor der Berliner National–Galerie, Eberhard Hanfstaengl, tauschte unter dem Druck der nationalsozialistischen Kulturpolitik Beckmanns Gemälde „Die Barke“ gegen „Stillleben mit großer Glaskugel und Kornähren“ aus. Beckmann dachte erstmals an Emigration. Weitere Ausstellungsbeteiligungen in den USA.
1935 Erster Kontakt mit Curt Valentin, der seit 1934 die Galerie Buchholz in Berlin leitete.
1936 Bei Hildebrand Gurlitt in Hamburg fand die letzte Ausstellung Beckmanns in Deutschland bis 1946 statt. „Stillleben mit Plastik“ mit einem in Bronze ausgeführten Selbstbildnis.
1937 In deutschen Museen beschlagnahmen die Nationalsozialisten 28 Gemälde und über 500 grafische Werke Beckmanns. Am Tag nach Hitlers Eröffnungsrede zur Münchner Ausstellung „Entartete Kunst“ am 18. Juli begaben sich Beckmann und seine Frau ins Exil nach Amsterdam. Es gelang, die in der Berliner Wohnung verbliebenen Gemälde über die Grenze nach Amsterdam zu schaffen. Wenige Monate nach seiner Emigration malte Beckmann das Gemälde „Türkenbundlilien“.
1938/39 Mehrere Einzelausstellungen in der Schweiz und den USA. Urlaube in Südfrankreich und Norditalien.
Oktober 1938-Mai/Juni 1939 Beckmann mietete erneut eine kleine Wohnung in Paris. Letzte Aufenthalte in Südfrankreich und Norditalien. Ein Teil der in Deutschland beschlagnahmten Bilder wurde für Kunsthändler zum Verkauf freigegeben. Im Einvernehmen mit Beckmann erwarben Karl Buchholz und Günther Franke mehrere Gemälde des Künstlers. Einige wurden an Curt Valentin geschickt, der inzwischen in die USA emigriert war und in New York die Buchholz Gallery gegründet hat. Dort fand im selben Jahr eine Einzelausstellung Beckmanns statt.
1940 Beckmann wurde von der Kunstschule des Chicago Art Institute eingeladen, dort zu lehren, erhielt jedoch kein Visum. Als am 15. Mai deutsche Truppen in Amsterdam einmarschierten, verbrannten die Beckmanns ihre Tagebücher. Weitere Einzelausstellung in der Buchholz Gallery Curt Valentin, New York. Beckmann maltt das „Stillleben mit Toilettentisch“.
1941 Beckmanns Sohn Peter, der als Arzt arbeitete, konnte gelegentlich Bilder aus Amsterdam nach Deutschland bringen und verkaufen, ebenso Beckmanns Händler Günther Franke. Dritte Einzelausstellung in der Buchholz Gallery Curt Valentin, New York.
1942 Nach einem Musterungsbefehl der deutschen Wehrmacht wurde Beckmann als dienstuntauglich eingestuft. Einzelausstellung in The Arts Club of Chicago.
1943/44 Verschärfung des Luftkriegs. Im Juni 1944 landeten die Alliierten in der Normandie; die deutschen Besatzungstruppen verließen Holland. Beckmann verspürte zunehmend Herzbeschwerden.
1945 Am 8. Mai zogen die englischen und kanadischen Truppen in Amsterdam ein. Der Kontakt nach Deutschland brach ab; Beckmann war in Amsterdam weitgehend isoliert. Einen Monat vor Kriegsende vollendete er am 10. April das Gemälde „Totenkopfstillleben“. Einzelausstellung im Stedelijk Museum Amsterdam.
1946 Ausstellungen der während der Kriegszeit entstandenen Werke in New York, Boston und San Francisco sowie in München. Beckmann lehnte Berufungen nach München und Darmstadt ab und konnte aufgrund eines Non–Enemy–Papiers in den Niederlanden bleiben. In New York organisierte Curt Valentin eine Beckmann–Ausstellung in der Buchholz Gallery.
1947 Nachdem Beckmann auch eine Berufung nach Berlin abgelehnt hatte, nahm er das Angebot an, die Professur des Malers Philip Guston an der School of Fine Arts at Washington University in Saint Louis zu vertreten. Am 29. August bestiegen die Beckmanns in Rotterdam die Westerdam in Richtung New York. Dort verbrachten sie zehn Tage, bevor sie nach Saint Louis weiterreisten, wo Beckmann im September seine Lehrtätigkeit aufnahm. Einzelausstellungen in Frankfurt am Main, Hamburg, New York, Buffalo und Philadelphia.
1948 Im Mai fand eine umfassende Beckmann–Retrospektive im City Art Museum in Saint Louis statt; sie wurde anschließend in mehreren großen Museen des Landes gezeigt. Kurze Rückkehr nach Amsterdam, um die Wohnung aufzulösen und ein Visum zur Einwanderung in die USA zu beantragen. Beckmann erhielt die Einladung, die Leitung der Landeskunstschule in Hamburg zu übernehmen. In Saint Louis malte er drei Stillleben, darunter 1949 das „Stillleben mit grünem Buch und Rettichen“.
1949 Nach einem Sommerkurs an der Kunstschule der Universität in Boulder, Colorado, zog Beckmann nach New York, wo er an der Brooklyn Museum Art School unterrichtete. Er erhielt erneut das Angebot, den Direktorenposten an der Landeskunstschule in Hamburg zu übernehmen. In New York entstanden 1949 und 1950 die letzten Stillleben, unter anderem „Großes Stillleben mit schwarzer Plastik“ und „Großes Stillleben Interieur (blau)“.
1950 Der Vertrag mit der Brooklyn Museum Art School wurde um sechs Jahre verlängert. Beckmann war mit 14 Gemälden im deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig vertreten. Die Washington University in Saint Louis verlieh ihm die Ehrendoktorwürde. In Deutschland und Amerika fanden mehrere Einzelausstellungen statt. Am 27. Dezember erlitt Max Beckmann bei einem Spaziergang einen Herzinfarkt. Er brach an der Ecke 61st Street und Central Park tot zusammen.

Max Beckmann. Die Stillleben: Ausstellungskatalog

Karin Schick, Hubertus Gaßner (Hrsg.)
Mit Beiträgen von A. Heinze, S. Kelly, B. Küster, K. Schick, U. M. Schneede, H. Schreiber & Ch. Zeiller
Gebundenes Buch, Pappband,
200 Seiten, 23,0 x 28,0 cm,
142 farbige und 42 s/w Abb.
ISBN 978-3-7913-5409-5
Prestel Verlag

Weitere Texte zu Max Beckmann

30. März 2024
Arno Henschel, Dame mit Maske, Detail, 1928 (Kulturhistorische Museen Görlitz, Foto: Görlitzer Sammlungen)

Mannheim | KUMA: 100 Jahre Neue Sachlichkeit Ein Jubiläum | 2024/25

100 Jahre Neue Sachlichkeit: Die legendäre Ausstellung „Neue Sachlichkeit“ von 1925 wird einer kritischen Revision unterzogen und die Bedeutung von Künstlerinnen betont. Der Blick auf die Neue Sachlichkeit wird mit internationalen Malern des Realismus aus Italien, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz und den USA (Hopper) geweitet.
1. März 2024
Lotte Laserstein, Tennisspielerin, Detail, 1929, Öl auf Leinwand, 110 × 95,5 cm (Privatbesitz, Foto: Berlinische Galerie © VG Bild-Kunst, Bonn 2018)

Wien | Leopold Museum: Neue Sachlichkeit in Deutschland Umfassende Ausstellung zum „kühlen Blick“ | 2024

Das Leopold Museum richtet 2024 den Blick auf die Neue Sachlichkeit aus Deutschland in der bis dato ersten umfassenden Ausstellung zur sachlich, kühlen Darstellung in Österreich.
27. Januar 2024
Beckmann, Den Haag

Den Haag | Kunstmuseum Den Haag: Max Beckmann Beckmanns Raumdarstellungen | 2024

Beckmanns Raumdarstellungen werden in Den Haag erstmals einer profunden Analyse unterzogen. Eigenwillige Formgebungen in turbulenten Zeiten.
21. Dezember 2023
Rudolf Wacker, Selbstbildnis mit Rasierschaum, Detail, 1924, Öl auf Leinwand, 84 × 63 cm (Museum Ortner, Wien (Courtesy Kunsthandel Giese & Schweiger, Wien), Foto: Alexander Mitterer/Print Alliance)

Wien | Leopold Museum: Rudolf Wacker Magie und Abgründe der Wirklichkeit | 2024/25

Erstmals seit 50 Jahren zeigt das Leopold Museum eine Personale zu Rudolf Wacker, einem der bedeutendsten Maler der Neuen Sachlichkeit in Österreich.
17. September 2023
Picasso - Beckmann, Von der Heydt-Museum 2023

Wuppertal | Von der Heydt-Museum: Pablo Picasso – Max Beckmann Mensch, Mythos, Welt | 2023

Das Von der Heydt-Museum war das erste Museum weltweit, das 1911 ein Gemälde von Pablo Picasso erworben hat. Erstmals ermöglicht das Museum in Wuppertal einen Vergleich mit Werken von Max Beckmann.
4. April 2023
Pablo Picasso, Die orangefarbene Bluse – Dora Maar [Le corsage orange – Dora Maar], 21.04.1940, Öl auf Leinwand, 73 × 60 cm (Sammlung Würth, Foto: Volker Naumann, Schönaich © Succession Picasso/Bildrecht, Wien 2022)

Wien | Leopold Museum: Highlights der Sammlung Würth Amazing | 2023

Hans-Peter Wipplinger stellt eine für das Leopold Museum maßgeschneiderte Auswahl vom Impressionismus bis in die Kunst der Gegenwart zusammen. Obschon Malerei triumphiert wird auch die Skulptur thematisiert werden. Das Publikum darf sich freuen auf Charakteristisches von Max Liebermann, Metamalerei von Gerhard Richter bis Anselm Kiefers Aufarbeitung der Vergangenheit, österreichische Kunst der 1950er bis in die 1980er sowie einige Vertreter der französischen Avantgarde.
1. April 2023
Lotte B. Prechner, Jazztänzerin, Detail, 1929, Öl und Tempera auf Holz (LVR-LandesMuseum Bonn, © Foto: Jürgen Vogel)

Bonn | Bundeskunsthalle: 1920er Im Kaleidoskop der Moderne | 2023

In der Bundeskunsthalle werden die prägenden Phänomene dieser Epoche – Globalisierung, Geschwindigkeit, Experimentierlust, Hinterfragung der Geschlechterrollen, urbane Lebenswelten, die Vielfalt künstlerischer Konzepte, veränderte Sehgewohnheiten, Technisierung, Massenkommunikation – erfasst und ein differenzierter Einblick in das Kaleidoskop der Moderne gewährt.
28. März 2023
Klimt, Kuss, Detail, 1908/09, Öl/Lw (Belvedere)

Wien | Oberes Belvedere: Die Sammlung Belvedere von Cranach bis EXPORT „Betriebssystem“ der österreichischen Kunst | 2023–2025

Mehr als 500 Jahre österreichische Kunstgeschichte im Oberen Belvedere unter einem Dach. Die Neuaufstellung der Sammlung ist mehr als ein Überblick zur Stilentwicklung von Malerei und Skulptur, sondern thematisiert Künstler:innen in ihrem kulturellen und politischen Umfeld. Vom Mittelalter bis in die 1970er Jahre führt der Rundgang über völlig neu eingerichtete Räume – Neuentdeckungen inklusive!
25. November 2022
Max Beckmann, Departure, 1932–1935, Öl auf Leinwand, Triptychon, Mittelbild 215,3 x 115,2 cm, Seitenbilder 215,3 x 99,7 cm (Museum of Modern Art, New York © 2021 Artists Rights Society (ARS), New York)

München | Pinakothek der Moderne: Max Beckmann – Departure Reise biografisch und symbolisch | 2022/23

Die groß angelegte monografische Ausstellung widmet sich erstmals dem Thema der Reise, das für Max Beckmann (1884–1950) in einem biografischen wie symbolischen Sinn von existentieller Bedeutung war.
28. Oktober 2022
Hugo Erfurth, Max Beckmann, 1929

Braunschweig | Herzog Anton Ulrich-Museum: Max Beckmann Max wird Beckmann. Es begann in Braunschweig

Der 1885 in Leipzig geborene Max Beckmann verbrachte seine Jugendjahre, in Braunschweig, wo seine frühesten künstlerisch anmutenden Werke entstanden. Das Herzog Anton Ulrich-Museum zeigt frühe Zeichnungen, Aquarellen und Skizzen neben „Jungen Männern am Meer“ (1905) oder der „Sintflut“ (1908).
20. August 2022
Franz Marc, Liegender Stier, Detail, 1913, Tempera auf Papier, 40 x 46 cm (Museum Folkwang, Essen, Foto: Jens Nober)

Essen | Museum Folkwang: Expressionismus am Folkwang Entdeckt – Verfemt – Gefeiert | 2022

Im Herbst 2022 zeichnet diese Ausstellung erstmals das besondere Verhältnis zwischen dem Museum Folkwang und den Künstler*innen des Expressionismus nach.
5. März 2022
Franz Marc, Die Blauen Fohlen, Detail, 1913 (Kunsthalle Emden)

Tübingen | Kunsthalle: Herzstücke. Sammlung Kunsthalle Emden Expressiv-figurative Kunst zu Gast

Expressiv-figurative Kunst des 20. Jahrhunderts: Von bekannten Meisterwerken des deutschen Expressionismus mit Künstlern der Künstlergruppen „Die Brücke“ und „Der Blauer Reiter“ über die expressiven Tendenzen der Nachkriegszeit bis in die 1990er Jahre.
4. Januar 2022
Max Liebermann, Reiter am Meer – Studie, 1909 (Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See / Dauerleihgabe Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München)

Buchheim | Buchheim Museum: Brücke & Berliner Secession Berührungspunkte | 2021/22

Im Dezember 1907 stellen „Die Brücke“-Künstler bei der Berliner Secession aus. Führende Künstler der Secession greifen sogar Gestaltungselemente der jüngeren Künstler auf - und dennoch endet alles im Streit.
6. Oktober 2021
Max Liebermann, Selbstbildnis mit Pinsel, Detail, 1913, Öl auf Leinwand (Kunstpalast Düsseldorf, Horst Kolberg)

Darmstadt | HLMD: Max Liebermann Europäischer Netzwerker von Weltrang

Die Ausstellung thematisiert Liebermanns Auseinandersetzung mit seinen Vorbildern, zu denen unter anderem Jean-François Millet und Rembrandt van Rijn gehören, und ermöglicht eine direkte Gegenüberstellung zu ihnen.
8. März 2021
Max Beckmann, Selbstbildnis mit Sektglas, Detail, 1919, Öl auf Leinwand, 65,0 × 55,5 cm (Städel Museum, Frankfurt am Main, Seit 2011 Dauerleihgabe aus Privatbesitz © VG Bild-Kunst, Bonn 2020)

Frankfurt | Städel: Beckmann in Frankfurt

Max Beckmann (1884–1950) ist wie kaum ein anderer Künstler mit Frankfurt und dem Städel Museum verbunden. Rund um das „Selbstbildnis mit Sektglas“ zeigt das Museum 2021 ausgewählte Werke und dokumentarisches Material aus den 1920er Jahren.
27. September 2020
Max Beckmann, Selbstbildnis, Blatt 1 aus ́Day and Dream ́, 1946, Lithografie (Privatbesitz Deutschland, Foto: Alistair Overbruck, Köln © VG Bild-Kunst, Bonn 2020)

Brühl | Max Ernst Museum: Max Beckmann Beckmann als sensibler Druckgrafiker

Ausgewählte Werke des Malers und Grafikers Max Beckmann, einem der großen Künstler der Moderne, beleuchten wichtige Stationen, Personen und Themenkomplexe aus seinem Leben.
25. September 2020
Max Beckmann. weiblich-männlich in der Hamburger Kunsthalle

Hamburger Kunsthalle: Max Beckmann. weiblich-männlich

Die Hamburger Kunsthalle thematisiert erstmals die zahlreichen, oft widersprüchlichen Rollen von Weiblichkeit und Männlichkeit in Max Beckmanns Kunst (Frühjahr 2020).
10. September 2020
Max Beckmann und Berlin, 2015 (Kerber Verlag).

Max Beckmann: Biografie

“ Zitiert nach Karin Schick, Die Dinge außer uns. Zu einigen Objekten in Beckmanns Stillleben, in: Karin Schick, Hubertus Gassner (Hrsg.), Max Beckmann. Stillleben (Ausst.-Kat. Hamburger […]
22. Oktober 2018
Max Beckmann, Cabins [Kajüten], Detail, 1948, Öl/Lw, 139,5 x 190 cm (Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf)

Max Beckmann. Figuren im Exil Flucht und Exil im Werk des deutschen Malers

„Max Beckmann. Figuren im Exil“ versammelt Arbeiten, in denen Exil – auch in wörtlichem Sinne sein eigenes Exil – und Figur im Zentrum stehen. Die Figur hatte zeitlebens größte Bedeutung für Max Beckmann, stand sie doch in seinem Werk und Denken für die conditio humana, die Existenz des modernen Menschen.
11. November 2017
Erich Heckel, Szene am Meer, 1912, Öl auf Leinwand, 96 x 121 cm (Von der Heydt-Museum Wuppertal, © Nachlass Otto Gleichmann, Foto: © Von der Heydt-Museum Wuppertal / Foto: Antje Zeis-Loi, Medienzentrum Wuppertal)

Bielefeld | Kunsthalle Bielefeld: Der böse Expressionismus

Die Brisanz des Expressionismus droht im Wohlgefallen zu verschwinden, weshalb die Kunsthalle Bielefeld mit „Der böse Expressionismus. Trauma und Tabu“ die wilden, antibürgerlichen Seiten der Kunstform aufdeckt.
  1. Zitiert nach Karin Schick, Die Dinge außer uns. Zu einigen Objekten in Beckmanns Stillleben, in: Karin Schick, Hubertus Gassner (Hrsg.), Max Beckmann. Stillleben (Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 2014-2015), München 2014, S. 11.
  2. Ebenda, S. 11.
  3. Bing & Grøndahl, Kopenhagen, Steinzeug, glasiert, Höhe 23,5 cm, Durchmesser 14,5 cm, Privatbesitz.
  4. England oder USA, Ende 19. Jahrhundert, Silber, dreiteilig, Höhe 24,3 cm, Durchmesser 11 cm, Privatbesitz.
  5. Wohl 1920er-Jahre, Keramik, weiß glasiert, 18,5 x 14 x 19,5 cm, Privatbesitz; „Stillleben mit Nachtlampe“, 1943, Öl auf Leinwand, 85 x 45 cm, Privatsammlung, Courtesy Hauser & Wirth.
  6. Gehäuse der Großen Fechterschnecke), Karibik, 13 x 27,5 x 23 cm, Privatbesitz.
  7. Öl auf Leinwand, 95 x 70 cm, Privatsammlung.
  8. Moche, 1–800 nach Chr., Höhe 28 cm, Durchmesser 16 cm, Privatbesitz.
  9. Frederick R. Weisman Art Museum at the University of Minnesota, Minneapolis, Gift of Ione and Hudson D. Walker, 1953.288.
  10. Helles Holz, patiniert, 38,5 x 24 x 22,5 cm, Privatbesitz.
  11. China, Qing-Dynastie (1644–1911), Steinzeug, kobaltblau glasiert, 18 x 19,5 x 12,5 cm, Privatbesitz.
  12. Öl auf Leinwand, 51,5 x 35 cm, Privatbesitz Deutschland.
  13. Öl auf Leinwand, 66,5 x 101 cm, Museum Frieder Burda, Baden-Baden.
  14. Öl auf Leinwand, 50 x 35 cm, Privatsammlung.
  15. Frederick R. Weisman Art Museum at the University of Minnesota, Minneapolis, Gift of Ione and Hudson D. Walker, 1953.288.
  16. Öl auf Leinwand, 114,5 x 55,5 cm, The Lewis Collection.
  17. Öl auf Leinwand, 25 x 50 cm, Privatsammlung.
  18. Öl auf Leinwand, 80 x 60 cm, Kunsthalle Emden, Dauerleihgabe aus Privatbesitz.
  19. Öl auf Leinwand, 71 x 55,5 cm, Kunstmuseum Winterthur, Geschenk des Galerievereins, 1956.
  20. Öl auf Leinwand, 88,9 x 138,4 cm, Privatsammlung.
  21. Öl auf Leinwand, 55,2 x 89,5 cm, Museum of Fine Arts, Boston. Gift of Mrs. Culver Orswell, 67.984.
  22. Öl auf Leinwand, 95 x 55 cm, Museum der bildenden Künste Leipzig, Nachlass Mathilde Q. Beckmann.
  23. Öl auf Leinwand, 89 x 142 cm, Privatsammlung, Courtesy Hauser & Wirth.
  24. Öl auf Leinwand, 91,8 x 139,6 cm, Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Smithsonian Institution, Washington, DC, Gift of the Joseph H. Hirshhorn Foundation, 1966.
  25. Zitiert nach Reinhard Spieler, Max Beckmann 1884–1950. Der Weg zum Mythos, Köln 1994, S. 16.
  26. Zitiert nach Spieler 1994, S. 53.
  27. Zitiert nach Karin Schick, Die Dinge außer uns. Zu einigen Objekten in Beckmanns Stillleben, in: Karin Schick, Hubertus Gassner (Hrsg.), Max Beckmann. Stillleben (Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 2014-2015), München 2014, S. 11.
  28. Ebenda, S. 11.
  29. Bing & Grøndahl, Kopenhagen, Steinzeug, glasiert, Höhe 23,5 cm, Durchmesser 14,5 cm, Privatbesitz.
  30. England oder USA, Ende 19. Jahrhundert, Silber, dreiteilig, Höhe 24,3 cm, Durchmesser 11 cm, Privatbesitz.
  31. Wohl 1920er-Jahre, Keramik, weiß glasiert, 18,5 x 14 x 19,5 cm, Privatbesitz; „Stillleben mit Nachtlampe“, 1943, Öl auf Leinwand, 85 x 45 cm, Privatsammlung, Courtesy Hauser & Wirth.
  32. Gehäuse der Großen Fechterschnecke), Karibik, 13 x 27,5 x 23 cm, Privatbesitz.
  33. Öl auf Leinwand, 95 x 70 cm, Privatsammlung.
  34. Moche, 1–800 nach Chr., Höhe 28 cm, Durchmesser 16 cm, Privatbesitz.
  35. Frederick R. Weisman Art Museum at the University of Minnesota, Minneapolis, Gift of Ione and Hudson D. Walker, 1953.288.
  36. Helles Holz, patiniert, 38,5 x 24 x 22,5 cm, Privatbesitz.
  37. China, Qing-Dynastie (1644–1911), Steinzeug, kobaltblau glasiert, 18 x 19,5 x 12,5 cm, Privatbesitz.
  38. Öl auf Leinwand, 51,5 x 35 cm, Privatbesitz Deutschland.
  39. Öl auf Leinwand, 66,5 x 101 cm, Museum Frieder Burda, Baden-Baden.
  40. Öl auf Leinwand, 50 x 35 cm, Privatsammlung.
  41. Frederick R. Weisman Art Museum at the University of Minnesota, Minneapolis, Gift of Ione and Hudson D. Walker, 1953.288.
  42. Öl auf Leinwand, 114,5 x 55,5 cm, The Lewis Collection.
  43. Öl auf Leinwand, 25 x 50 cm, Privatsammlung.
  44. Öl auf Leinwand, 80 x 60 cm, Kunsthalle Emden, Dauerleihgabe aus Privatbesitz.
  45. Öl auf Leinwand, 71 x 55,5 cm, Kunstmuseum Winterthur, Geschenk des Galerievereins, 1956.
  46. Öl auf Leinwand, 88,9 x 138,4 cm, Privatsammlung.
  47. Öl auf Leinwand, 55,2 x 89,5 cm, Museum of Fine Arts, Boston. Gift of Mrs. Culver Orswell, 67.984.
  48. Öl auf Leinwand, 95 x 55 cm, Museum der bildenden Künste Leipzig, Nachlass Mathilde Q. Beckmann.
  49. Öl auf Leinwand, 89 x 142 cm, Privatsammlung, Courtesy Hauser & Wirth.
  50. Öl auf Leinwand, 91,8 x 139,6 cm, Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Smithsonian Institution, Washington, DC, Gift of the Joseph H. Hirshhorn Foundation, 1966.
  51. Zitiert nach Reinhard Spieler, Max Beckmann 1884–1950. Der Weg zum Mythos, Köln 1994, S. 16.
  52. Zitiert nach Spieler 1994, S. 53.
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.