Leopold Museum
Das Leopold Museum ist berühmt für seine Sammlung Wien 1900. Im Herbst 2001 inmitten des Museumsquartiers eröffnet, beherbergt das Leopold Museum die ehemalige Privatsammlung des Wiener Augenarztes Prof. Rudolf Leopold. Aktuell sind drei Stockwerke dem Thema „Wien 1900 bis 1930“ gewidmet. Zwei weitere Stockwerke sind Sonderausstellungen vorbehalten. Die Sonderausstellungen kreisen um den Sammlungsbestand, d.h. die österreichische und internationale Moderne.
Schiele und Klimt im Leopold Museum
Allen voran das expressionistische Werk von Egon Schiele zählt zu den Publikumsmagneten. Schon um 1950 begann Prof. Leopold, sich mit der Kunst Egon Schieles auseinanderzusetzen und vor allem die revolutionären Frühwerke zu erwerben. In der Nachkriegszeit galt Schiele zwar als zunehmend anerkannter Künstler (und als bester seiner Generation), jedoch wurde von öffentlicher Seite das Spätwerk des Malers bevorzugt, wie die Sammlung des Belvedere zeigt. Vor allem in vielzähligen Selbstporträts, schwer zu deutenden allegorischen Darstellungen, Bildern des Lebenszyklus und der Natur suchte Schiele seinem Weltverständnis Ausdruck zu verleihen. Zu den Haptwerken des Leopold Museum zählen „Gelber Akt“ (1910), „Tote Mutter“ (1910), „Kardinal und Nonne“ (1912), „Versinkende Sonne“ (1913), „Mutter und zwei Kinder“ (1915). Mit Werken wie diesen stellte sich Egon Schiele diametral gegen die Schöngeistigkeit des Wiener Jugendstils, obwohl stilistisch viele Anleihen des Künstlers von Klimt und Co. nachzuweisen sind. Aktuell sind dem Wiener Ausnahmekünstler vier Räume im dritten Obergeschoss gewidmet. Ergänzt wird die Dauerausstellung durch Werke von der Familie Leopold, hatte der 2010 verstorbene Sammler doch, sofort nachdem er seine Schätze dem österreichischen Staat verkauft hatte, eine zweite Sammlung aufgebaut.
Die Entwicklung des Werks von Gustav Klimt und die Wiener Modern um 1900 werden im vierten Obergeschoss ausführlich und lehrreich dargestellt. Hier kann man Frühwerke des Malers entdecken, die dessen Herkunft aus der Malerei des späten 19. Jahrhhunderts belegen - aber nur wenig mit den später so populären Bildern der Goldenen Periode zu tun haben. Das große Spätwerk „Tod und Leben“ bzw. „Tod und Liebe“ (1910/11, überarbeitet 1915/16) und eine Reihe von impressionistischen Landschaften des Meisters bilden neben der Rekonstruktion des Vorzimmers zu seinem Atelier und den Reproduktionen zu den Fakultätsbildernden Höhepunkt der Klimt-Sammlung.