Das Leopold Museum präsentiert zum ersten Mal in Österreich Highlights der Sammlung Würth in einer umfassenden Schau. Die Würth Collection zählt zu den größten Privatsammlungen Europas und zu den weltweit bedeutendsten Kunstsammlungen. Für die Schau, welche Werke der Klassischen Moderne und der zeitgenössischen Kunst vereint und so eine einzigartige Reise durch rund 100 Jahre Kunstgeschichte ermöglicht, hat Leopold Museum Direktor Hans-Peter Wipplinger eine Carte blanche erhalten, aus den rund 20.000 Exponaten der Sammlung 200 Meisterwerke auszuwählen und auf zwei Ausstellungsebenen diese Highlights der Sammlung Würth im Leopold Museum zu zeigen.
Österreich | Wien: Leopold Museum
5.4. – 10.9.2023
Klassische Moderne und zeitgenössische Kunst werden in zwei Stockwerken voneinander getrennt präsentiert, hat sich Hans-Peter Wipplinger doch für eine chronologische Hängung entschieden. Auf zwei Stockwerken entfaltet er einen Rundgang, der vom deutschen Impressionismus und Expressionismus zu Max Beckmann und Pablo Picasso, von Sonia Delaunay-Terk zum Surrealismus führt; nach einem Einstieg über die geometrische Abstraktion entfaltet sich die zeitgenössische Kunst im Stückwerk darüber.
Im unteren Atrium eröffnet die Schau der Superlative mit einer Bildnisbüste des Sammlers Reinhold Würth von einem seiner Lieblingskünstler, dem Österreicher Alfred Hrdlicka. Der Kommunist (Selbstbeschreibung Hrdlicka) und der Kapitalist führten so manches unterhaltsame Gespräch, verrät Sylvia Weber (Leiterin der Sammlung Würth). Gleich daneben prangt ein Adamskopf von Rudolf Hausner als einer der ersten Erwerbungen des Unternehmers, während der Raum von scheinbar schwingenden Skulpturen von Tony Cragg eingenommen wird. Eine rosafarbene Wandarbeit von Anish Kapoor vervollständigt den Skulpturengarten, der auf die reiche Sammlung an Plastiken und Skulpturen Würths hinweisen soll.
Die Affinität des Unternehmers zur österreichischen Kunst wird noch später eine Rolle spielen. In den vier Räumen der Ebene -2 eröffnet der Rundgang vom Impressionismus zum Surrealismus, also insgesamt etwa 30 Jahre künstlerische Entwicklung in Deutschland und Frankreich. Bei den Impressionisten nimmt Max Liebermann den größten Raum ein. Ist mit einer Hafenszene von Eugéne Boudin und einem fast pointillistischen Sonnentag am Land von Camille Pissarro Frankreich nur homöopathisch vertreten, so prunkt die Sammlung mit einer dichten Abfolge an Gemälden Liebermanns.
Der "Elendsmaler", wie Max Liebermann despektierlich genannt wurde, zeigt mit sechs Werken, wie impressionistisches Malen in der deutschen Hauptstadt als tonale, aber skizzenhaft aufgelöste Formgebung gelang. Damit setzte sich Liebermann bereits in den 1890er Jahren an die Spitze der Avantgarde. Als Präsident der Berliner Secession prägte er jahrzehntelang die Kunstentwicklung der Stadt - bis hin zu seiner Ablehnung des Expressionismus. Doch davon später.
Liebermanns Malerei kommt vom Νaturalismus und bleibt farbig gedeckt. So reiste der wohlhabende Maler häufig nach Holland, um die Alten Meister zu studieren (vor allem Frans Hals) und Motive am Meer und in Amsterdam zu finden. Würth zeigt eine der ungezwungenen Strandszenen neben geschäftigem Treiben im Berliner Tierpark, Liebermanns Sonnenflecken auf der Kuhweide und in der Stadt.
Letztere teilte sich Liebermann mit dem berühmtesten Tiermaler seiner Generation, Heinrich von Zügel. Dieser tauchte die Tiere in malerische Licht- und Schattenspiele, wobei er allerdings die Form nie auflöste, sondern Farbe und Form gleichermaßen hochhielt. In Wien wurde von Zügel 1873 dafür mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Anlässlich dieser Ausstellung lernte der Tiermaler vermutlich die Werke der franzäsischen Impressionist:innen kennen und wandte sich der Plein-air-Malerei zu. Doch blieb er zeitlebens dem sujektiv empfundenen Realismus verpflichtet. Aber auch Lovis Corinth öffnete sich neuer Interpretationsmöglichkeiten, wie die beiden Gemälde in der Ausstellung belegen. Spontaneität und Expressivität brechen sich Bann. Der Einstieg in den deutschen Impressionismus wird durch zwei sehr frühe Dachlandschaften von Oskar Schlemmer (1910) und einer stimmungsvollen Szenerie des Franzosen Henri Le Sidaner ergänzt.
Der Unterschied zu den tonal arbeitenden Deutschen zeigt sich deutlich zum sonnenbeschienenen Weg an der französischen Küste von Camille Pissarro im nächsten Raum. Auf der "Straße nach Berneval-le-Petit" (1900) geht eine Gruppe von Menschen spazieren. Pissarros getupfter Farbauftrag und sein buntfarbiges Kolorit unterscheiden nicht zwischen Objekten oder Menschen. Dieser am Pointillismus geschulten Malweise steht Paul Baum nahe, seit 1894 Mitglied der Dresdner Secession. Als Baum zuerst Pissarros Werk und 1894 den Künstler persönlich kennenlernte, hellte er seine Palette deutlich auf und übernahm den impressionistischen Farbauftrag. Dass Impressionismus nicht gleich Impressionismus ist, macht der Vergleich mit dem "Sonnenuntergang bei Moret" (1892) von Alfred Sisley oder auch Eugène Boudin|s Hafenansicht von Le Havre (1889) deutlich. Pissarro hatte sich Anfang der 1880er Jahre den Postimpressionisten angeschlossen und begonnen, die Farbtupfen kleiner und regelmäßiger zu gestalten. Das Flirren seiner Bilder steht konträr zur Unschäfe eines Sisley, der hingehauchten Stimmungsmalerei eines Boudin oder auch eines Josef Engelhardt in dessen "Am Wörthersee" (1900).
Die impressionistische Fleckenmalerei inspirierte Paul Baum oder auch den frühen Piet Mondrian zur Farbzerlegung, während der Tscheche František Kupka in Paris gänzlich andere Schlussfolgerungen daraus zog. Der aus Ostböhmen stammende Maler interessierte sich zunehmend für wissenschaftliche Fragen und neue technische Entwicklungen. So besuchte er 1905 an der Sorbonne Vorlesungen in Physik, Biologie und Physiologie und arbeitete sogar in einem biologischen Laboratorium an der Universität. Mit seinem neuen Konzept, nicht das Sichtbare, sondern das Konzept, eine Synthese, einen (Farb-)Akkord zu malen, hatte Kupka durchschlagenden Erfolg. Seine "unscharfen" Bilder entwickelte er zu Pionierleistungen der Abstraktion weiter.
Ähnlich wie mit dem Impressionismus verhält es sich auch mit dem Expressionismus, wenn es um die stilistische Ausformung geht. Den Künstler:innen liegt der Wunsch zugrunde, ihre Weltsicht, ihre Empfindungen zu verdeutlichen. Und diese können höchst unterschiedlich, weil subjektiv sein. Reinhold Würth sammelt offensichtlich in die Breite, sind doch die wichtigsten Kunstschaffenden vertreten, ohne dass sich eine Vorliebe für Farbe oder Formanalyse festellen ließe.
Die Künstlergruppe "Die Brücke" gibt den Ton an: Ein koloristisches Experiment unternimmt Ernst Ludwig Kirchner mit flamboyanten "Blumenbeeten - Schlosspark Dresden" (1906), noch ganz beseelt vom Werk Vincent van Gogh|s. Seine von im selbst so benannte "Νegertänzerin" (1909/11-1920) ist hingegen ein bereedtes Beispiel für das Interesse des Künstlers an der Kunst des globalen Südens, an der Holzskulptur aus Afrika und der Südsee, aber auch an Wandmalerei aus Indien. Ernst Ludwig Kirchner ließ sich von Werken im Dresdner Ethnografie-Museum und seinen Besuchen von Völkerschauen in Dresden 1910 beeinflussen. Anfangs stellte er afrikanische Artefakte und Kunstwerke in seinen Bildern dar, oder zeigt dunkelhäutige Modelle. Der Maler benutzte das heute zurecht verfemte Wort in positivem Sinn, denn er entdeckte in der afrikanischen Kunst zum einen den Ursprung menschlicher Kreativität und zum anderen die Zukunft des modernen Gestaltens. Kirchners Zivilisationsmüdigkeit mündete in einer Neubewertung nicht-europäischer Kunstwerke. Darüber hinaus zeigt die Ausstellung einen Waldeinblick mit züngelnden Baumstämmen und das Brandenburger Tod mit aufgeklappter Perspektive in Gelb.
Max Pechstein|s "Badende Jungen" von 1917 interpretiert das Liebermann-Thema auf ebendiese neue Weise, indem er die Anatomie geometrisiert und den Badenden einen dunkleren Hautton gibt - Ungezwungenheit und Wildheit der Νatur ergänzen einander. Erich Heckel hingegen zeigt in "Roter Steinbruch" (1916), welche Wucht das Ausschlachten der Νatur entfalten kann. Wie eine Wunde wird der Steinbruch in den nackten Fels getrieben.
Emil Nolde, der am Beginn seiner Karriere den Künstlern der Brücke nahestand, ist sowohl mit Landschaften als auch Stillleben bei Würth vertreten. Der Tamburan in dem Stillleben mit Gazelle bezeichnet eine dunkle Holzskulptur aus Νeu-Guinea, die einen bösen Geist bannt (1914). Der Aufenthalt des Künstlers in der Südsee hatte ihn in seiner Überzeugung bestärkt, die (angenommene) Ursprünglichkeit nicht-europäischer Kunst als Ausgangspunkt seines Schaffens zu wählen. Diese Haltung sollte ihn in der Zeit des Νationalsozialismus nicht davon abhalten, sich der nationalistischen Ideologie anzuschließen. Dennoch zum "entarteten" Künstler diffamiert, arbeitete Νolde im Geheimen an seinen sog. "ungemalten Bildern" weiter. rst nach Kriegsende gelang es ihm, diese - darunter "Lichtzauber" - in Ölmalerei umzusetzen.
Von den Mitgliedern des "Blauen Reiter" stechen vor allem Gabriele Münter und Alexej von Jawlensky hervor. Ganz im Gegensatz dazu erheitert August Macke das Publikum mit einer farbenfrohen Zirkusaufführung von 1911. Kurze Zeit später analysiert und zerlegt Lyonel Feininger einen Landungssteeg (1912) samt Schiffen in ihre geometrischen Einzelteile. Der in Österreich kaum bekannte Alberto Magnelli widmete einem neuvermählten Paar seine ganze Aufmerksamkeit (1914).
Edvard Munch lädt in "Strandmystik" (1892) zum Spaziergang während der blauen Stunde ein, roter Sonnenball inklusive, oder stellt die Frage nach einem Liebespaar in Leid und Schmerz, was gerne als "Vampir" (1915) gedeutet wird. Paula Modersohn-Becker entführt die Besucher:innen hingegen in das Moor von Worpswede, wo sie scheue Kinder und zutrauliche Tiere beobachtet.
Zwei Granden der Kunst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts - Max Beckmann und Pablo Picasso - treffen nicht direkt im folgenden Raum aufeinander, eine Trennwand seperiert die ästhetisch doch sehr unterschiedliches Werke. Diese stehen für die Möglichkeiten malerischen Gestaltens. Während Beckmann für die Forführung des Expressionismus unter neusachlichen Vorzeichen steht, gilt Picasso als der Über-Maler schlechthin, der mit dem Kubismus die Auflösung der Malerei eingeleitet und gleichzeitig lebenslang auf ihre Möglichkeiten hingewiesen hat. Die Sammlung Würth zeigt vor allem "klassische" Bilder beider Künstler. Beckmann arbeitet mit schwarzer Umrisslinie und wuchtigen Gestalten, während Picasso seine Figuren einem Deformationsprozess unterzieht. Dora Maar wird mitten im 2. Weltkrieg zum Modell für den "Stil Picasso": Er fügte in die geschlossene Kontur einer Profilansicht das von vorne beobachtete Gesicht ein. Im Resultat wirkt die Νase besonders abstehend und ein grob vereinfachtes Auge an der Νasenwurzel eingefügt. Beckmann hingegen zerstört die Integrität seiner Protagonistin Quappi nicht. Bei ihm wirkt der massive Frauenkörper wie auf ein Podest gehoben, auch wenn dieses ein schwankendes Boot ist. Das Bild, das der Künstler 1950 in seinem Todesjahr noch einmal übermalt hat, feiert die Hochzeit des Paares im strahlenden Sonnenschein.
Im direkten Vergleich wirkt Picasso dennoch variantenreicher, reicht sein Œuvre doch von Druckgrafiken bis zu Keramiken. Jedes Material scheint der Vielbegabte zu beherrschen, alles scheint ihm mühelos zu gelingen, sei es ein graziles Frauenporträt in Schwarz, ein lebensbejahend buntes Kinderbildnis, ein zerklüftetes Stillleben, ein Taubenpaar aus Ton oder ein dekorativer Matador.
Eine beeindruckende Kollektion an Skulpturen von Hans Arp erwartet das Publikum nach den stilistisch heterogenen Arbeiten Picassos. Arps organoide Formen, teils von der Νatur, teils von prähistorischen Venus-Darstellungen inspiriert, schwingen harmonisch im Raum. Ihm zur Seite steht nicht seine Ehefrau, Sophie Taeuber-Arp, sondern die aus der Ukraine stammende Sonia Delaunay-Terk, eine Begründerin der abstrakten Kunst. Beide unterwerfen die sichtbare Welt einer Νeuschöpfung.
Collagen, Zeichnungen und Reliefs – im Spätwerk auch freistehende Skulpturen – konkretisieren Arps innere und gegenstandsunabhängige Formvorstellungen. Das heißt, dass er Naturformen nicht einfach abstrahiert. Stattdessen erschafft er mithilfe von Gestalt- und Wachstumsprinzipien der Natur neue Formen. Das Ergebnis sind fließende und von Rundungen bestimmte Werke. Die Gesetze des Zufalls bestimmen ihre scheinbar unendlichen Kombinationsmöglichkeiten.
Im Vergleich dazu kommt Sonia Delaunay-Terk von Design und Ornament, als sie zu einer Pionierin der Abstraktion wurde. Delaunay-Terk erfuhr schon in den 1920er Jahren Anerkennung als Wegbereiterin der Abstraktion. 1931 wurde die Mitglied der Künstler:innen-Gruppe „Abstraction-Création“, der unter anderem Hans Arp, Joseph Albers, Auguste Herbin, Piet Mondrian und Wassily Kandinsky angehörten. Im Leopold Museum zwei ihrer späten Gemälde zu sehen. Wenige Jahre danach widmete ihr der Louvre die erste Retrospektive einer lebenden Künstlerin.
Den Abschluss im zweiten Ungeschoss machen René Magritte und Max Ernst. Ungewöhnlich zusammengestellte Objekte regen die Phantasie an - das beweisen ihre Arbeiten. Als Hauptvertreter des Surrealismus sind sie in die Kunstgeschichte eingegangen. Max Ernsts surrealistisches Werk ist durchdrungen von Naturbildern, allen voran von Wäldern, Pflanzen, Bäumen, Blättern, Muscheln, tierähnlichen Wesen, kosmische Erscheinungen und nicht zuletzt ganzen Landschaften. In seinen „Biographischen Notizen“ erzählt der Maler, dass die Begegnung mit der Natur zu den eindrücklichsten Erlebnissen seiner Kindheit gehörte. Als Künstler führte er diese Bgeisterung in über-wirklichen Landschaften fort.
Magritte war auf der Suche nach einer Malmaschine, die jeglichen Hinweis auf seine Autorschaft tilgen sollte. Die Traumbilder des Belgiers verbinden komplexe Bildmotive. So thematisiert das Bild im Bild in "Das Zeitalter der Wunder" von 1926 das Malen schlechthin. Die Malerei an sich wird nur durch das Paradoxe, das Unerwartete, das Unglaubliche und das Seltsame sichtbar. Was Magritte wohl über die Möglichkeiten der fotorealistisch malenden KI denken würde?
In Österreich höchst selten zu sehen sind Gemälde und Skulpturen der geometrischen Abstraktion. Auch hier hat Reinhold Würth einige beachtenswerte Werke zusammengetragen: Josef Albers, Max Bill, Jean Deyrolle, Adolf Fleischmann, Günter Fruhtrunk, Auguste Herbin, André Heurtaux, Johannes Itten, Robert Jacobsen, Heinz Mack, François Morellet, Serge Poliakoff. Mit Jacobsen verband Würth eine mehrjährige Freundschaft. Dieser Kontakt mag den Sammler dazu bewogen haben, sich den konstruktivistischen Tendenzen zu öffnen und mehrere Generationen abstrakt arbeitender Künstler:innen zu berücksichtigen. Den Start macht Sonia Delaunay-Terk bereits im zweiten Untergeschoss. Auf ihre Untersuchungen folgten die Künstler:innen des Bauaus wie Itten, Albers und Bill. Im Paris der 1950er Jahre bildete die geometrische Abstraktion den Gegenpol zum Informel und lyrischen Tachismus. Bis heute sich Jean Deyrolle, Herbin oder Heurtaux nur den Spezialist:innen ein Begriff. Einmal mehr ein Grund die Ausstellung gesehen zu haben.
Die zweite Ausstellungsebene (-1) ist - mit Ausnahme der Abstraktion - der zeitgenössischen Kunst gewidmet. Dem Künstlerehepaar Christo und Jeanne-Claude werden ebenso wie Fernando Botero, Gerhard Richter, Per Kirkeby, Markus Lüpertz, Georg Baselitz und Anselm Kiefer eigene Ausstellungssäle gewidmet. Zwei Räume dazwischen zeigen österreichische Kunst. Auf diese Weise erlaubt die Schau eine verdichtete Auseinandersetzung mit einigen der wichtigsten Tendenzen seit den 1970er Jahren.
Die starke Präsenz österreichischer Künstlerinnen und Künstler in der Sammlung von Prof. Reinhold Würth (etwa 10 Prozent) macht diese zur größten Sammlung außerhalb Österreichs. In zwei Sälen sind Werke von Alfred Hrdlicka, Fritz Wotruba, Hermann Nitsch, Maria Lassnig, Arnulf Rainer oder Erwin Wurm, Erwin Bohatsch, Herbert Brandl, Günter Brus und Gunter Damisch zu sehen.
Josef Albers | Siegfried Anzinger | Hans Arp | Christian Ludwig Attersee | Georg Baselitz | Paul Baum | Max Beckmann | Max Bill | Eugène Boudin | Erwin Bohatsch | Fernando Botero | Herbert Brandl | Günter Brus | Lovis Corinth | Tony Cragg | Christo / Christo und Jeanne-Claude | Gunter Damisch | Sonia Delaunay-Terk | Jean Deyrolle | Josef Engelhart | Max Ernst | Lyonel Feininger | Adolf Fleischmann | Günter Fruhtrunk | Alfred Haberpointner | Rudolf Hausner | Manfred Hebenstreit | Erich Heckel | Auguste Herbin | André Heurtaux | Ferdinand Hodler | Karl Hofer | Rudolf Hoflehner | Alfred Hrdlicka | Johannes Itten | Robert Jacobsen | Alexej von Jawlensky | Anselm Kiefer | Per Kirkeby | Anish Kapoor | Franco Kappl | Ernst Ludwig Kirchner | Kurt “Kappa” Kocherscheidt | František Kupka | Maria Lassnig | Fernand Léger | Max Liebermann | Markus Lüpertz | Heinz Mack | August Macke | Alberto Magnelli | René Magritte | Jürgen Messensee | Paula Modersohn-Becker | Piet Mondrian | François Morellet | Edvard Munch | Gabriele Münter | Hermann Nitsch | Emil Nolde | Max Pechstein | Pablo Picasso | Camille Pissarro | Serge Poliakoff | Arnulf Rainer | Gerhard Richter | Oskar Schlemmer | Henri le Sidaner | Alfred Sisley | Fritz Wotruba | Erwin Wurm | Heinrich von Zügel
Der Unternehmer und Kunstmäzen Prof. Reinhold Würth (*1935) legte den Grundstein zu seiner Sammlung in den 1960er Jahren. Im Laufe von sechs Jahrzehnten trug er tausende erlesene Werke aus den Bereichen der Malerei, Skulptur und Grafik vom ausgehenden 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart zusammen. Neben dem Bereich der klassischen Moderne ist es insbesondere die zeitgenössische Plastik und Skulptur, die einen breiten Raum in der Sammlung einnimmt. Werke von Bildhauern wie Hans Arp, Alfred Hrdlicka, Tony Cragg oder Anish Kapoor zählen etwa zur Sammlung. Mit umfassenden Werkblöcken sind Künstler wie Max Bill, Christo und Jeanne-Claude, Georg Baselitz und Anselm Kiefer in der Sammlung vertreten.
Prof. Reinhold Würth übernahm 1954, nach dem frühen Tod seines Vaters, als 19-Jähriger den Zweimannbetrieb und baute das Geschäft in den kommenden vier Jahrzehnten zu einem weltweit erfolgreichen Handelskonzern und internationalem Marktführer in der Befestigungs- und Montagetechnik, der Würth-Gruppe, aus. Am Firmensitz in Künzelsau öffnete 1991 das Museum Würth als erstes seiner Museen seine Pforten. 2020 wurde als jüngstes Ausstellungshaus das Museum Würth 2 in das von David Chipperfield Architects entworfene Kultur- und Kongresszentrum Carmen Würth Forum integriert. Es handelt sich dabei um das mittlerweile 15. Museum bzw. Kunstforum, welches das Unternehmen als Ausdruck der gelebten Unternehmenskultur europaweit betreibt. Prof. Reinhold Würth und seine Frau Carmen vertrauen darauf, dass neben der Kunst, auch Literatur und Musik – wo sie sich ebenso stark engagieren – imstande sind, kulturelle, soziale und sprachliche Barrieren zu überwinden und universelle Gemeinsamkeiten entstehen zu lassen.
Kuratiert von Hans-Peter Wipplinger.
Quelle: Leopold Museum