Ausstellungen 2008 auf ARTinWORDS

9. November 2007

Niederländische Landschaftsmalerei in Italien Antike Ruinen, Licht und Landschaft als Inspirationsquellen

Wenn sich die holländischen Maler des 16. und 17. Jahrhunderts auf den Weg nach Italien machten, dann hatte sie ein großes Ziel vor Augen: Rom, das einstige caput mundi. Wenn sie nach einigen Jahren Aufenthalt in der geschichtswürdigen Stadt wieder gen Norden aufbrachen, dann hatten sie die Sonne im Herzen und italianisante Landschaften mit im Gepäck.
24. November 2007

Kunst in Wien und Paris (1880-1960)

Etwa 250 Objekte von mehr als 100 Künstler_innen, gegliedert in 15 Stationen – das ist die nüchterne Bilanz eines der aufwändigsten Ausstellungsprojekte des Wiener Herbstes 2007. Noch bis Anfang 2008 widmet sich das Untere Belvedere der spannenden Frage nach den künstlerischen Beziehungen zwischen der Pariser und Wiener Kunstszene vom Impressionismus zum Informel. Dass Paris ab der Mitte des 19. Jahrhunderts unangefochten eines der europäischen Zentren der Kunstentwicklung war, ist weithin bekannt. Wie sehr haben sich aber österreichische Künstler auf einen Gedankenaustausch mit ihren französischen Kollegen eingelassen? Und vor allem: Hat diese Auseinandersetzung Spuren in ihren Werken hinterlassen?
5. März 2008

Albin Egger-Lienz Tiroler Bauern und universelle Themen

Der später als Albin Egger-Lienz bekannt gewordene Künstler wurde am 29. Jänner 1868 in Stribach als uneheliches Kind des Fotografen und Kirchenmalers Georg Egger und der Bauerntochter Maria Trojer geboren – und als Ingenuin Albuin Trojer getauft. Die Mutter übergab das einjährige Kind dem inzwischen in Lienz ansässigen und verheirateten Vater. Im Jahr 1877 willigte die Bezirkshauptmannschaft der Namensänderung von Trojer zu Egger ein. Ab 1891 nannte er sich Egger-Lienz.
12. April 2008

Oskar Kokoschka. Exil und neue Heimat (1934–1980) Flucht und politische Bilder

Dem „enfant terrible“, dem „Oberwildling“ der Wiener Kunstszene kurz nach 1900 widmet die Albertina eine umfassende Schau, die nicht die epochalen Neuerungen am Beginn seiner Karriere in den Mittelpunkt stellt, sondern das Werk seiner zweiten Lebenshälfte thematisiert. Unter dem Titel „Exil und neue Heimat“ wurden 167 Arbeiten, davon 90 Grafiken aus dem Bestand der Albertina, zusammengetragen, um die künstlerische Position eines der ganz Großen der europäischen Kunst des 20. Jahrhunderts neu zu bewerten. Fernab der zeitgleichen Auseinandersetzung der internationalen Nachkriegsavantgarde mit den Möglichkeiten der Abstraktion, widmete sich Kokoschka Zeit seines Lebens der figurativen Malerei, dem Malen und Komponieren mit und von Licht per se.
31. Juli 2008

Alfred Hrdlicka. Der Titan Der Titan und die Bühne des Lebens

Das Künstlerhaus widmet dem Bildhauer Alfred Hrdlicka zu dessen 80. Geburtstag keine Retrospektive, sondern wagt einen neuen Blick auf das Gesamtwerk des 1928 geborenen Wieners. Nicht Steine oder Bronzen, wie manch einer erwarten würde, sondern Zeichnungen und Drucke sind die Protagonisten der Schau. Aus der Not wurde eine Tugend, hatte die ursprüngliche Konzeption doch eine Übernahme einer Ausstellung der deutschen Sammlung Würth vorgesehen. Deren Verlängerung machte einen Kunstgriff nötig, nach einem Atelierbesuch war die Lösung gefunden: Noch nie waren die Bühnenbilder Hrdlickas gezeigt worden. Nun sind sie im Erdgeschoss des Künstlerhauses erstmals in nahezu musealer Präsentation zu bewundern.
26. September 2008

Christian Schad Der kühle Blick der Neuen Sachlichkeit

Einer der bedeutendsten Künstler der Neuen Sachlichkeit ist in der großen Herbstausstellung des Leopold Museum zu entdecken: Christian Schad (1894–1982), ein geachteter Porträtist, einfühlsamer Psychologisierer, experimentierfreudiger Ismenverwerter. Wenigen ist bekannt, dass der Maler des „unterkühlten Blickes“ zwischen 1925 und 1927 in Wien wohnte, und dass er hier seinen realistischen Porträts jene geschliffene Eleganz und dekadente Erotik verlieh, die seinen Ruhm begründeten. Gleichzeitig überrascht die Vielfalt des Œuvres: beginnend mit kubo-futuristischen Experimenten über dadaistische Schadographien, dann die bekannten Porträts der 20er Jahre über die innere Emigration zu einem neuen Werkblock der Nachkriegszeit. Dem Leopold Museum, so die Kuratoren Prof. Rudolf Leopold und Dr. Michael Fuhr, wäre es ein besonderes Anliegen, den gesamten Schad zu präsentieren, den Blick auf sein Schaffen zu weiten, ergänzt durch einen Vergleich mit Porträts seiner Zeitgenossen wie u. a. Karl Hubbuch, Otto Dix, George Grosz.
5. Oktober 2008

Vincent van Gogh. Gezeichnete Bilder Zeichnung und Malerei im Dialog

Eigentlich war das gesamte Leben von Vincent van Gogh ein Misserfolg. Bevor er sich mit 27 Jahren entschloss, Maler zu werden, hatte er sich bereits als Hilfslehrer, Buchverkäufer, Laienprediger und Verkäufer in der renommierten Kunsthandlung Goupil & Cie versucht. Genauso wenig erfolgreich war er im Umgang mit Frauen und seiner Familie, so dass er seine Bilder später sogar nur mit „Vincent“ signierte, um zu demonstrieren, dass er „kein van Gogh“ mehr sein wollte. Den Lebensunterhalt konnte er genauso wenig finanzieren, und sein jüngerer Bruder Theo, der ihm das gesamte Leben treu zur Seite stand, musste ihm ständig Geld schicken. Die Reputation van Goghs änderte sich erst nach seinem Freitod 1890. Vermehrt wurden seine Gemälde in Ausstellungen gezeigt und der Künstler zum „Vater der Moderne“ hochstilisiert. Was seine Ölbilder betrifft, gehört van Gogh heute zu den meistreproduzierten und den teuersten Künstlern aller Zeiten.
7. Oktober 2008

Gustav Klimt und die Kunstschau 1908 Epochale Ausstellung der Jugendstilkünstler Wiens

„Wir sind keine Genossenschaft, keine Vereinigung, kein Bund, sondern haben uns in zwangloser Form eigens zum Zweck dieser Ausstellung zusammengefunden, verbunden einzig durch die Überzeugung, dass kein Gebiet menschlichen Lebens zu unbedeutend und gering ist, um künstlerischen Bestrebungen Raum zu bieten, dass (…) auch das unscheinbarste Ding, wenn es vollkommen ausgeführt wird, die Schönheit dieser Erde vermehren hilft, und dass einzig in der immer weiter fortschreitenden Durchdringung des gesamten Lebens mit künstlerischen Absichten der Fortschritt der Kultur begründet ist.“ (aus der Festrede von Gustav Klimt anlässlich der Eröffnung)