Klassizismus (auch: Neoklassizismus) Definition, Merkmale der Kunst: Architektur, Malerei, Plastik / Skulptur

21. November 2013

Der Karlsplatz in Wien

Der Wiener Karlsplatz wird maßgeblich durch die 6-spurige „Stadtautobahn“, die historische Architektur und die Parkanlage der 1970er Jahre geprägt. Er war ein Experimentierfeld für die Ringstraßenarchitektur mit den ersten Gebäuden ab 1860 – der Verabschiedung vom Klassizismus (noch am TU Hauptgebäude) bis hin zum großbürgerlichen Ringstraßenstil. Die hier entwickelte Architektursprache wird ab 1870 für die gesamte Ringstraße prägend werden: Beispiele dafür sind die Evangelische Schule von Theophil Hansen (1813-1891) und die Handelsakademie im sog. „Arsenalstil“ von Ferdinand Fellner dem Älteren. Es handelt sich hierbei um erste Kulturbauten auf Bürgerinitiative.
5. Januar 2014

Antonio Canova. Grabdenkmal für Erzherzogin Marie Christine

Das Grabmal für Erzherzogin Marie Christine von Sachsen-Teschen gilt bis heute als eines der schönsten und charakteristischsten der klassizistischen Grabdenkmalskunst. Im Sommer 1798 war Antonio Canova nach Wien gereist, um eine Bestätigung für seine von der Stadt Venedig zugesagt Pension zu erhalten. Herzog Albert von Sachsen-Teschen, der Kunstsammler und Begründer der Albertina, konnte ihn für die Gestaltung des Grabmals für seine kürzlich zuvor verstorbene Ehefrau gewinnen. Obwohl man den Künstler in Wien – oder zumindest als Untertan des Kaiserreiches in Venedig halten wollte, kehrte der Bildhauer nach Rom zurück. Der Wiener Auftrag ermöglichte Canova, Entwürfe für ein Tizian-Monument aus den 1790er Jahren weiterzuentwickeln und den Inbegriff des Erinnerungsmonuments des frühen 19. Jahrhunderts zu entwerfen: Die Pyramide als Grabarchitektur, einen Trauerzug mit Figuren unterschiedlichen Alters, Symbole wie die Schlange für das ewige Leben werden auch in der Nachfolge Canovas wichtige Elemente der Sepulchralkunst sein.
6. Januar 2014

Friedhof von St. Marx DER Wiener Biedermeier-Friedhof, letzte Ruhestätte von Mozart

Die im Zuge der Josephinischen-Reformen erlassene Seuchen- und Hygieneverordnung ab 1782 führte zur Schließung fast aller Begräbnisstätten innerhalb des damaligen Wiens. Stattdessen wurden fünf neue Ruhestätten außerhalb des Linienwalls erbaut, darunter der St. Marxer Friedhof. Das Josephinische Verbot schloss sogar ein, den Leichenwagen über die Stadtmauer hinaus zu begleiten und die Gräber namentlich zu kennzeichnen. Er befindet sich 4.800 Schritte von der Stadt entfernt, ist von unverputzter Mauer umgeben und wurde in v.a. im 20. Jahrhundert mehrfach verkleinert. St. Marx war ein Teil der Vorstadt Landstraße und verdankt seinen Namen dem hl. Markus, dem Patron der Kapelle im Bürgerspital.
14. März 2014

Die Gründung der Albertina Zwischen Dürer und Napoleon

Herzog Albert von Sachsen-Teschen (1738–1822) stieg am Wiener Hof vom Offizier zum Ehemann von Erzherzogin Marie Christine (1742–1798), der Lieblingstochter von Maria Theresia, auf. Gemeinsam gründeten sie die Albertina mit Werken von Leonardo, Michelangelo und Raffael, Pieter Bruegel d. Ä., Rubens und Rembrandt, Füger, David und Caspar David Friedrich.
2. April 2014

Wiener Volksgarten. Anlage, Caféhaus und Theseustempel

Die Geschichte des Wiener Volksgartens ist eng mit der Stadterweiterung und dem Bau der Ringstraße verknüpft. Am 1.Mai 1823 eröffnet, war der Volksgarten Schauplatz mannigfaltiger Veränderungen im 19. Jahrhundert: Bauwerke wie der Theseus-Tempel und der bei Nachtschwärmern so beliebte Volksgarten-Pavillon, aber auch Denkmäler für den Dichter Franz Grillparzer und der ätherisch schöne Kaiserin Elisabeth-Denkmalhain prägen den Park als einen Ort der Künste. Dass er heute auch eine vom Duft tausender Rosen erfüllte Ruheoase ist, verdanken wir der jüngeren Nutzung als Rosarium.
22. Februar 2015

Der Wiener Kongress 1814/1815 Belvedere zeigt "Europa in Wien"

Für die Friedenspolitik in Europa war der Wiener Kongress (1814–1815) von epochaler Wirkung. Nach Jahren militärischer Auseinandersetzungen folgte eine Phase der Restauration. Das in Wien gefundene Gleichgewicht der Mächte, versinnbildlicht durch die Grenzziehungen, verleiht dem Kongress bis heute eine wichtige Stellung in der Geschichte Europas.
25. April 2015

Francisco de Goya: Biografie Leben und Werk des spanischen Malers

Francisco de Goya verbindet mit seinem Werk den Klassizismus mit dem spanischen Rokoko (vor allem in den frühen höfischen Porträts) und die Romantik. Hier findest du alles zu seinem Leben, Karriere bei Hof, späte Aufträge.
27. Oktober 2015

Goya. Die Porträts Repräsentative Bildnisse des spanischen Hofmalers

Francisco de Goyas Werk wandelte sich von schimmernden Gemälden im Rokoko-Stil zu dunklen Bildern nach dem Spanischen Bürgerkrieg gegen die Napoleonische Besatzung, von barocken Kirchenausstattungen zu aufgeklärten Druckgrafiken und von repräsentativen Adelsporträts zur schonungslosen Bespiegelung seiner Selbst. Etwa ein Drittel seines Œuvres sind Porträts, und ungefähr 130 authentische Bildnisse sind erhalten.
20. Dezember 2016

Gläser der Empire- und Biedermeierzeit (1780–1840) Aus dem MAK und der Glassammlung von Christian Kuhn

´Zwischen 1780 und 1840 (Empire: 1804–1815, Biedermeier: 1815–1848) fand die Glasproduktion zu einem qualitätsvollen Höhepunkt. Ausgewählte Objekte bieten einen Einblick in die technischen und künstlerischen Entwicklungen dieser Zeit. Jeweils 180 Gläser aus dem MAK und der Sammlung Christian Kuhn stellen das Empire- und Biedermeierglas ins Zentrum der Aufmerksamkeit.
23. Januar 2017

Französische Zeichnung des Barock, Rokoko und Klassizismus Ausstellung des Sammlungsbestands der Albertina, Wien

Die Albertina besitzt einen repräsentativen Querschnitt französischer Zeichnungen des 17. und 18. Jahrhunderts. Dieser geht auf den Begründer der Albertina, Herzog Albert von Sachsen-Teschen, zurück, der bereits insgesamt 2000 französische Zeichnungen erwarb. Davon datiert rund die Hälfte in das 18. Jahrhundert. Die Themen der ausgestellten Blätter reichen von heroischen Landschaften, barocke Standesporträts, Naturstudien und Eroten des Rokoko bis zu dramatischen Kompositionsstudien für Genregemälde. Der Rundgang durch 70 Meisterwerke ermöglicht einen gerafften Überblick über die Entwicklung der akademischen Zeichnung von meisterhaften Detailstudien und pathosgetränkten Landschaftsausschnitten zu alltäglichen Szenen und theatralischen Inszenierungen.
11. August 2017

David Roentgen Möbel als ästhetische und mechanische Meisterwerke

David Roentgen, geboren am 11. August 1743 in Neuwied in der Nähe von Frankfurt, war schon zu Lebzeiten eine Legende und einer der bedeutendsten deutschen Kunsttischler. Seine Werke entstanden während des Überganges vom Spätbarock zum Klassizismus.
15. Mai 2018

MAK feiert 300 Jahre Wiener Porzellanmanufaktur Kunsthandwerk auf höchstem Niveau seit 1718 | 2018

Rund 1.000 Exponate aus den Beständen des MAK sowie aus nationalen und internationalen Sammlungen bieten in der umfassenden Jubiläumsausstellung „300 Jahre Wiener Porzellanmanufaktur“ einen eindrucksvollen Überblick über die Entwicklung der zweitältesten Porzellanmanufaktur Europas.
27. Januar 2019

Belvedere: Leopold Kiesling. Der Mythos von Mars und Venus mit Amor Römische Götter und eine Hochzeit im Hause Habsburg

Leopold Kiesling schuf „Mars und Venus mit Amor“ (1807–1809) in Rom, wo er im Atelier von Antonio Canova ein- und ausging. In Wien deutete man die Skulpturengruppe als Allegorie auf die Hochzeit zw. Napoleon und Marie Louise. Die 1809 geschlossene Ehe sollte den Kaiser der Franzosen mit einer der ältesten Dynastien Europas verbinden und - so hofften die Österreicher - dessen Machthunger stillen.
6. Juli 2019

Bonn | Bundeskunsthalle: Beethoven Welt, Bürger und Musik beleuchten den Menschen und den Komponisten

Porträt Ludwig van Beethovens (1770–1827) und seiner Musik: Symphonie Nr. 3. „Eroica“, „Hammerklaviersonate“, „Missa Solemnis“; Dokumente, Porträts, Noten
16. August 2019

Weimar | Schiller-Museum: Goethe und die Naturwissenschaften um 1800 „Abenteuer der Vernunft“ zeigt Goethes intensive Auseinandersetzung mit Erdgeschichte, Ordnungssystemen Licht

„Abenteuer der Vernunft“ Goethe und die Naturwissenschaften um 1800 im Weimarer Schiller-Museum ist die erste umfassende Ausstellung zu Goethes naturwissenschaftlichen Forschungen.
14. Januar 2020

Paris | Musée du Luxembourg: Malerinnen 1780–1830 Berühmte Malerinnen des Klassizismus und Kämpferinnen für weibliches Kunstschaffen in Paris

Im Musée du Luxembourg wird 2020 der Weg dieser bewunderungswürdigen Vorkämpferinnen für das Recht auf künstlerische Betätigung nachgezeichnet, wobei die Leitung noch keine Namen angekündigt hat. Vermutlich werden die Hauptvertreterinnen des französischen Klassizismus - von Vigée-Lebrun bis Meyer - gezeigt.
23. Juni 2020

Düsseldorf | Museum Kunstpalast: Angelika Kauffmann Bedeutendste Künstlerin Europas um 1800

Angelika Kauffmann (1741–1807) vertritt exemplarisch den neuen Typus einer europaweit vernetzten und weltgewandten Künstlerin. Ihr breitgefächertes Œuvre repräsentiert wesentliche Aspekte des internationalen Klassizismus im Zeitalter der Aufklärung und Empfindsamkeit.
10. Oktober 2021

Fondation Beyeler: Francisco de Goya Spanischer Hofmaler und Begründer der Modernen Kunst 2021 in Riehen

Das Ausstellungshighlight der Fondation Beyeler in Riehen b. Basel 2020 wird eine Retrospektive des spanischen Malers Francisco de Goya! Dessen „Hexensabbat“ (1797/98, Museo Lázaro Galdiano, Madrid) ist ein eindrucksvolles, rätselhaftes Gemälde und wird in der Schau genauso zu sehen sein wie die bekleidete Maja aus dem Prado.
19. Oktober 2022

Berlin | Alte Nationalgalerie: Johann Gottfried Schadow Neue Erkenntnisse zum Berliner Bildhauer der Klassizismus

Viele neue Erkenntnisse sind seit der letzten Retrospektive zu Johann Gottfried Schadow, seinem Werk aber auch Werkstattbetrieb und seinen Arbeitsmethoden bekannt geworden – Zeit für eine neue Retrospektive!
21. Oktober 2022

Kassel | Schloss Wilhelmshöhe: Johann Heinrich Tischbein Der Maler als Zeichner – der Zeichner als Maler | 2022/23

Zum 300. Geburtstag widmet die Gemäldegalerie Alte Meister dem Hofmaler Johann Heinrich Tischbein eine Ausstellung mit Porträts und Zeichnungen,
11. Juni 2023

Washington D.C. | National Gallery of Art: Canova. Tonmodelle Schnelle Skizzen | 2023

Etwa 40 der etwa 60 erhaltenen Tonmodelle zeigen den außergewöhnlichen Arbeitsprozess Canovas – ein Prozess, der zur Entstehung einiger der ikonischsten Werke in der Geschichte der Bildhauerei führte.
14. Oktober 2023

Hamburg | Bucerius Kunst Forum: Malerinnen und ihre Familien Geniale Malerinnen vom 16. bis 18. Jahrhundert | 2023/24

Die Ausstellung präsentiert rund 100 Werke herausragender Künstlerinnen dreier Jahrhunderte: Erstmals wird der familiäre Kontext, in dem die Künstlerinnen ihre Karriere entwickelten, thematisiert und durch die Gegenüberstellung mit Werken ihrer Väter, Brüder, Ehemänner und Malerkollegen sichtbar gemacht.
1. März 2024

London | Royal Academy of Arts: Angelika Kauffmann Vom Wunderkind zum Weltstar | 2024

Die Ausstellung der Royal Academy of Arts behandelt Kauffmans Leben und Werk: Zu sehen sind Gemälde und vorbereitende Zeichnungen der Malerin, darunter einige ihrer schönsten Selbstporträts, ihre berühmten Deckengemälde für das erste Wohnhaus der Royal Academy im Somerset House sowie historische Gemälde von Themen wie Circe und Cleopatra.
16. Mai 2024

London | Tate Britain: Britische Künstlerinnen 1520–1920 Erfolgreiche Frauen im britischen Kunstbetrieb | 2024

Mit über 150 Werken räumt die Ausstellung mit Stereotypen über Künstlerinnen in der Kunstgeschichte auf und analysiert den steinigen Weg von Frauen in die Kunstwelt. Mit Werken von Mary Beale, Angelika Kauffmann, Elizabeth Butler und Laura Knight.
16. Oktober 2024

Paris | Musée Carnavalet: Paris 1793–1794 Ein Revolutionsjahr voller Feste und Terror | 2024/25

Zum ersten Mal greift das Musée Carnavalet ein einzelnes Jahr aus der Revolution heraus, zweifellos das komplexeste. „Paris 1793-1794, ein Revolutionsjahr“ markiert somit den Höhepunkt der revolutionären Rolle von Paris.
30. Dezember 2024

Weimar | Schiller-Museum: Faust Goethes Text über KI, Identität, Kapitalismus, Liebe & Natur multimedial | 2025

Geht uns „Faust“ heute etwas an? Künstliche Intelligenz, das Ringen um Identität, die Krisen des Kapitalismus, Liebe und Verrat, die Kraft der Natur und die Folgen ihrer Zerstörung – all diese Punkte werden in Goethes Hauptwerk „Faust“ verhandelt und sind aktueller denn je.