Martin Luther (1483–1546) legte mit der Veröffentlichung seiner 95 Thesen gegen den Ablasshandel an 31. Oktober 1517 den Grundstein für die Reformation. Während des Reformationsjubiläums 2017 erinnert das Wien Museum, dass die Residenzstadt Wien für mehr als fünfzig Jahr mehrheitlich protestantisch war. Wenn auch Kaiser und Landesherren katholischen Glaubens waren, so bekannte sich der niederösterreichische Adel mehrheitlich zum Protestantismus. Der evangelische Kultus wurde in Wien bekämpft, während vor den Toren der Stadt protestantische Gemeinden – wie Hernals – aufblühten. Die Ausstellung im Wien Museum zeigt konfessionelle Spaltung und religiöse Spannungen mit ihren politischen, sozialen und kulturellen Verflechtungen.