Kunst seit 2000: Celmins, Genzken, Gursky, Helnwein, Damisch, Messensee, Rockenschaub, Marshall, Saville, Rauch, Wright, Schnur, Tillmans, von Bonin, …

4. April 2009

Paris | Fondation Cartier: Beatriz Milhazes Moderne und die Tropen | 2009

Für ihre Ausstellung in der Fondation Cartier in Paris 2009 präsentiert die Künstlerin eine konzentrierte Auswahl großformatiger Acrylbilder aus dem letzten Jahrzehnt. Zudem realisierte die brasilianische Künstlerin einen monumentalen Auftrag für die Glasfassaden des Gebäudes.
7. Juni 2009

Die Düsseldorfer Photoschule Photographien von 1961-2008

Zum 35. Verlagsjubiläum präsentierte der Verleger und Sammler Lothar Schirmer einen ersten Überblick zur „Düsseldorfer Photoschule“. Darin fasst Stefan Gronert, Leiter der Grafischen Abteilung im Kunstmuseum Bonn und Herausgeber der „Editionen“ von Gerhard Richter (gemeinsam mit Hubertus Butin), auf 58 Seiten Begleittext kurz die Charakteristika von zehn Künstlerpersönlichkeiten zusammen, die das Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie in der Fotoklasse von Bernd Becher verbindet.
22. September 2009

Esther Stocker

Esther Stocker liebt Ecken und Kanten – und das kann man ihren Werken auch ansehen. Seit einigen Jahren arbeitet die in Wien lebende Künstlerin mit Gitterstrukturen in Schwarz, Weiß und Grau. Sie lotet in ihren Bildern, Wandarbeiten und Installationen konsequent die Möglichkeiten ihrer abstrakt-konkreten Formensprache aus.
22. September 2009

Wiener Musterzimmer Künstler designen Stoffe

In der Orangerie neben dem Unteren Belvedere trifft man auf ein lustvolles Experimentieren mit Stoff, die sog. sechs „Wiener Musterzimmer“. Gilbert Bretterbauer, Peter Kogler, Florian Pumhösl, Gerwald Rockenschaub, Lisa Ruyter und Esther Stocker zeigen, wie ihre Formensprache als Design wirkt.
28. September 2009

Thomas Demand „Presidency“ und „Embassy“ Orte der Macht und des Verbrechens

Es muss dem in Berlin lebenden Bildhauer-Fotografen Thomas Demand wie ein Geschenk des Himmels vorgekommen sein, als ein Redakteur von The New York Times Magazine 2008 bei ihm anrief und fragte, ob er das Oval Office, das Büro des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, für eine Coverstory ins Bild setzen könne.
10. Oktober 2009

Nadim Vardag Emotionsmaschine Film

Nadim Vardag, jüngst zum Preisträger des BC & Belvedere Contemporary Art Award 2009 im Augarten Contemporary gekürt, thematisiert in seinen Skulpturen, Videos und Installationen die wissenschaftliche Fotografie des 19. Jahrhunderts und den klassischen Kinofilm.
12. Oktober 2009

München | Haus der Kunst: Ai Weiwei. So Sorry Entschuldigungs- und Erinnerungskultur | 2009

Der Ausstellungstitel „Ai Weiwei. So Sorry“ zielt auf die neue Entschuldigungskultur, mit der Politiker:innen und Vorstände auf Fehlentwicklungen am Finanzmarkt und andere globale Krisen reagieren.
12. Oktober 2009

Christina Gschwantner Wesen in Serie

Wer erstmals auf die Malerei von Christina Gschwantner stößt, erfreut sich meist an der Leichtigkeit und Buntheit ihrer Bildwelt. Sie präsentiert Mondhasen auf Reisen, lässt rosa Ringelstrumpfschweine und Bikinimäuse in Reih und Glied antanzen, fügt Feder an Feder bzw. Kugel an Kugel, und zwischendurch wiegen sich zarteste Pflänzchen im Wind. Sie malt, und der Künstlerin ist wichtig darauf hinzuweisen, keine Tiere sondern „Wesen“.
3. Januar 2010

Danica Dakić Role-Taking, Role-Making

Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Welche Rollen bietet die Gesellschaft? Und welche Rolle spielt die Sprache dabei? Danica Dakić (* 1962) untersucht in ihren Videos, Fotos und performativen Arbeiten seit den späten 90er Jahren die Biografien von Ausgegrenzten und vergleicht diese mit Klischees und Rollenbildern.
7. Februar 2010

Hubert Scheibl Fat Ducks

„FAT DUCKS“ betitelt Hubert Scheibl die Präsentation seiner jüngsten Arbeiten in der Klosterneuburger Sammlung Essl. Acht großformatige Gemälde und 40 Zeichnungen demonstrieren den malerischen und grafischen Kosmos des in Wien arbeitenden Künstlers.
23. Februar 2010

Six-Petritsch Atlas

Das Künstlerduo Nicole Six (* 1971) und Paul Petritsch (* 1968) bereiste für sein letztes Projekt „Atlas“ (2009-2010) virtuell-konkret die Welt, indem es den Erdumfang von 40.000km auf einer aufgelassenen Rennbahn in Spanien im Zeitraum von 81 Tagen abfuhr. Raum und Raumerfahrung, die Vermessung der Welt und ihre Dokumentation standen dabei im Zentrum ihres Interesses.
23. Mai 2010

Blickwechsel: junge, österreichischen Fotografie im Westlicht

Die Kuratorinnen Eva Schlegl und Elsy Lahner setzen für die Schau im WestLicht 19 Positionen der zeitgenössischen österreichischen Fotografie in einen künstlerischen Dialog. Junge Kunst trifft dabei auf Etabliertes und Bekanntes, alle verbindet jedoch ein inszenatorischer Blick auf Körper und Natur.
30. Mai 2010

Bruce Nauman im Hamburger Bahnhof Videos, Korridore und Körperfragmente

Der amerikanische Medien- und Objektkünstler Bruce Nauman (* 1941) ist einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart und zweifacher Preisträger des Goldenen Löwen der Biennale von Venedig. Die Schau in der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof in Berlin führt anhand der Sammlung von Christian Flick in Leben und Werk des US-Künstlers ein.
2. Juni 2010

Positionen zeitgenössischer Skulptur in Wien Raum_Körper Einsatz im MUSA

Dem modellierten, skulpierten, abgefilmten und fotografierten menschlichen Körper widmet das MUSA eine Ausstellung unter dem Titel „raum_körper/einsatz“. Anhand der Arbeiten von 41 in Wien lebenden Künstlern stellt Kuratorin Silvie Aigner, unterstützt durch Johannes Karel, die figurative Skulptur in Österreich vor. Beginnend mit Stein- und Bronzeplastiken von Andreas Urteil über monumentale Figuren von Alfred Hrdlicka breitet die Schau ein Kaleidoskop von Möglichkeiten plastischen und skulpturalen Gestaltens von den späten 50er Jahren bis in die Jetztzeit aus.
17. Juni 2010

Gabriel Orozco Objektkünstler

Das Kunstmuseum Basel zeigt eine Retrospektive des in Mexiko geborenen Künstlers Gabriel Orozco (* 1962), die in Zusammenarbeit mit dem New Yorker MoMA erstellt wurde. Ab September wird die Schau im Pariser Centre Georges Pompidou und ab Jänner 2011 in der Londoner Tate Modern zu sehen sein. Der Katalog, vom Hatje Cantz Verlag betreut, wird auf dem ersten Blick dieser bedeutungsschwangeren Liste von Stationen gerecht – reich bebildert, mit einer Chronologie ausgestattet und durch drei einleitende Aufsätze zu den Themen „Offenes Atelier“, „Anmerkungen zu den Notizbüchern“ und „Skulptur zwischen nationalstaatlicher und globaler Warenproduktion“ ergänzt.
7. Juli 2010

Adrian Paci Motion Picture(s)

Die Videos und Gemälde von Adrian Paci (* 1969) hinterfragen Migration und Identität aber auch den Status des Bildes zwischen Abbildung und Symbol. Ausgangspunkt für viele seiner Arbeiten war die eigene Immigration nach Italien. 1997 hatte sich der albanische Künstler entschlossen, Shkodra zu verlassen und mit seiner Familie nach Mailand zu gehen. Mit der Auswanderung begann der ausgebildete Maler erstmals mit dem Medium Video zu experimentieren.
18. Juli 2010

Walton Ford. Bestiarium Die symbolbeladene Tierwelt des amerikanischen Künstlers

Erstmals in Österreich ist dem amerikanischen Künstler Walton Ford (* 1960) eine Ausstellung gewidmet. 25 großformatige Aquarelle führen in die höchst individuelle Bildsprache Fords ein. Im Stile naturwissenschaftlicher Zeichnungen vergangener Jahrhunderte und mit dem Impetus eines Fabelerzählers widmet er sich literarischen Texten, untersucht diese nach tierischen Protagonisten und setzt sie wörtlich in Bilder um.
1. September 2010

Thomas Struth

Das Züricher Kunsthaus zeigt das Werk von Thomas Struth (* 1954) - mit etwa 100 Werken die größte Retrospektive des ehemaligen Becher-Schülers. Der Bogen spannt sich dabei von den frühesten Stadtbildern (ab 1977) über die berühmten „Museumsbildern“ (ab 1989) bis zu psychologisierenden Familienporträts (ab 1985) und den jüngsten Aufnahmen von moderner Architektur und Technik.
15. September 2010

Lara Almarcegui in der Wiener Secession

Die in Rotterdam lebende Spanierin Lara Almarcegui (* 1972) seziert die Secession, dekonstruiert ihre Architektur – aber nicht, um Fragen der Baustilkunde, der Architekturtheorie oder Kulturgeschichte zu klären, sondern um ihre Materialität sicht- und spürbar zu machen. Das Ergebnis sind acht verschieden hohe und unterschiedlich gefärbte Haufen Abbruchmaterial im Hauptausstellungsraum, von der Künstlerin „Berge“ genannt.
1. November 2010

Die Kunst der Gegenwart von Charlotte Bonham-Carter & David Hodge

Charlotte Bonham-Carter und David Hodge legen mit „Die Kunst der Gegenwart“ einen Versuch vor, auf 250 Seiten die wichtigsten Protagonisten der zeitgenössischen Kunst vorzustellen. Ihre Methode ist dabei keine neue: Anhand von 200 Künstler_innen-Portfolios soll der Leser einen Einblick erhalten, was gegenwärtiges Kunstschaffen alles ausmachen kann.
12. November 2010

Wien | mumok: Nina Canell To Let Stay Projecting As A Bit Of Branch on A Log By Not Chopping It Off

Die Installationen von Nina Canell können als Betrachtungen zu Wandelbarkeit, Ungewissheit und Unbestimmbarkeit gelesen werden. Über ein Gewebe von verschiedenen Elektromagnetismen verbunden, interagieren die Gruppen ihrer Objekte, die sich meist in unspektakulären Zusammenstellungen nebeneinander befinden, ganz ruhig miteinander.
29. Januar 2011

Riehen b. Basel | Fondation Beyeler: Beatriz Milhazes Fröhliche Bilder und Mobiles | 2011

Die 1960 in Rio de Janeiro geborene Künstlerin ist für ihre an den Scherenschnitten Matisses, der Pop und der Op Art sowie der Psychedelischen Kunst inspirierten Blumenbilder und ornamentale Abstraktionen weltweit bekannt geworden. 2003 hat sie Brasilien auf die Biennale von Venedig vertreten.
28. Februar 2011

Loan Nguyen Prinzip Zartgefühl

In der Vertikalen Galerie der VERBUND-Zentrale (Am Hof 6a, 1010 Wien) zeigt Gabriele Schor bis 30. März 2011 erstmals in Österreich eine repräsentative Auswahl von Fotografien der Schweizer Künstlerin Loan Nguyen, Jahrgang 1977. Die Sammlungsleiterin hat die Fotokünstlerin 2004 auf der Kölner Messe entdeckt und seither kontinuierlich Arbeiten angekauft. Inzwischen besitzt der Verbund 21 Arbeiten von Nguyen, deren Stärke, so Schor, in ihrer Augenblickshaftigkeit, dem Gleichgewicht zwischen Objekten, Landschaft und Menschen sowie ihrer meditativen Grundstimmung liegen. „Prinzip Zartgefühl“ beschreibt daher nicht nur die zurückhaltende Farbigkeit der Fotografien, sondern vor allem die Auswahl der Orte und die Inszenierungen Nguyens.
12. März 2011

Florian Pumhösl Ausstellung "678" im mumok

Florian Pumhösl (* 1971) wurde 2009 vom MUMOK eingeladen, die Sammlung der Klassischen Moderne neu zu hängen und darüber hinaus zwei Ebenen mit einer Einzelausstellung zu bespielen. Hinter dem Titel „678“ verbergen sich daher jene Stockwerke, für die der Künstler neue Konzepte, darunter „Abstrakter Raum“ für die Moderne, entwickelt hat.
15. März 2011

Kompass. Zeichnungen aus dem Museum of Modern Art Judith Rothschild Foundation Contemporary Drawings Collection

Bis zum 29.Mai 2011 zeigte der Martin-Gropius-Bau in Berlin die Ausstellung „Kompass. Zeichnungen aus dem Museum of Modern Art, New York. The Judith Rothschild Foundation Contemporary Drawings Collection“. Die zwischen März 2003 und Mai 2005 von Harvey S. Shipley Miller unter Beratung von Gary Garrels und André Schlechtriem zusammengetragene Sammlung zeitgenössischer Zeichnungen – immerhin ca. 2.500 Arbeiten auf Papier von mehr als 650 Künstlern hauptsächlich aus den USA, England und Deutschland – repräsentiert einen umfassenden Überblick über die Zeichnung als künstlerisches Medium seit den 1960er Jahren.
3. April 2011

Gerhard Richter. Bilder einer Epoche

Das Hamburger Bucerius Kunstforum hat sich für seine erste Präsentation eines lebenden Künstlers niemand geringeren als Gerhard Richter (* 1932) ausgesucht. Uwe M. Schneede zeigt unter dem Titel „Gerhard Richter. Bilder einer Epoche“ die berühmten, unscharfen Photogemälde (1962 – 1967) und dazu passend den Zyklus „18. Oktober 1977“ (1988). 1961 entschied sich Richter entgegen internationalen Entwicklungen für die Malerei und für Motive aus westdeutschen Illustrierten, die er variantenreich in Grautönen und ab 1964 mit Verwischungen in Gemälde verwandelte, oder wie der Künstler es formulierte „mit anderen Mitteln realisierte“.
8. Mai 2011

David Hockneys iPad Zeichnungen Neues Medium – alte Technik | 2011

David Hockney, der sich selbst als „Advokat der Zeichnung“ bezeichnet, hat ein neues Lieblingsmedium entdeckt: das Zeichnen auf iPhone und iPad. Seit Winter 2008 nutzt er das einfache App „Brushes“, zeichnete anfangs als Rechtshänder mit dem Daumen seiner linken Hand und hat sich im Laufe der letzten zweieinhalb Jahre eine beachtenswert variantenreiche Strichführung angeeignet - vor allem seitdem er nicht mehr auf dem kleinen iPhone sondern dem größeren iPad und mit einem Zeichenstift arbeitet.
4. Juni 2011

Österreicher auf der 54. Biennale von Venedig Teil 2 der 54. Biennale von Venedig: ILLUMInazioni | 2011

Franz West, Erwin Wurm und Gelatin/Gelitin sind ebenfalls auf der 54. Biennale vertreten. West erhielt den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk. Wurm ist mit dem gestauchten Haus bei Glass stress zu sehen. Ja, und Gelatin/Gelitin produzieren im hinteren Teil des Arsenale-Geländes Glas in einer Form von Happening.
5. Juni 2011

Tintoretto und die zeitgenössische Kunst Teil 3 der 54. Biennale von Venedig: ILLUMInazioni | 2011

Für die 54. Biennale wählte Kuratorin Bice Curiger den Titel “ILLUMInazioni” – ein Wortspiel aus “illuminazione” und “nazioni”. Es geht der Schweizerin darum, die Biennale, deren primäre Funktion die „Erhellung“ internationaler Kunstentwicklung sei, also diese Mutter aller Biennalen in Venedig mit ihren Nationenpavillons innerhalb eines weltumspannenden Kunstnetzes zu verstehen.
5. Juni 2011

Markus Schinwald auf der 54. Biennale von Venedig Dekonstruierte Körper, verhüllter Raum | 2011

Fotokünstlerin Eva Schlegel hat als Kuratorin des Österreich-Beitrags für die 54. Biennale von Venedig Markus Schinwald (* 1973) gewählt, der den Eingang des Pavillons nahezu verschloss und das Innere mit einem schwebenden, weißen Labyrinth füllte. Der white cube Hoffmanns wird so zu einer doppelten Bühne – für die Arbeiten Schinwalds wie für die Betrachter.
24. Juni 2011

Anselm Reyle Urban Waste Transformed

Der derzeit interessanteste Berliner Künstler, der die Szene mit seinen unangepassten Bildern zu den losen „Enden der Moderne“ (zit. Anselm Reyle, * 1970) aufrüttelt, transformierte für das Arken „urban waste“ in eine Kunstausstellung. An der Stuttgarter und Karlsruher Akademie ausgebildet, hat er seit 2009 eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg inne. Reyle lebt und arbeitet in Berlin.
19. September 2011

Rosa Loy & Neo Rauch Ausstellung "Hinter den Gärten" im Essl

Hinter den Gärten – wo die Freiheit grenzenlos ist, möchte man ergänzen, wo aber auch Untiefen und Gefahren lauern und aus Selbständigkeit schnell Notlagen werden können – sind die Werke des Maler-Ehepaares Rosa Loy und Neo Rauch angesiedelt. Erstmals zeigt das Essl Museum die Bilder der beiden Leipziger Seite an Seite. Während Neo Rauch seit Mitte der 1990er-Jahre zum Shootingstar der sog. „Neuen Leipziger Schule“ avancierte, ist das Werk seiner Frau Rosa Loy international weniger wahrgenommen worden. Ein vergleichender Blick in die Ausstellungsräume offenbart Gemeinsames wie Gegensätzliches.
17. Oktober 2011

ES LEBE DIE MALEREI! Junge Kunst aus der Sammlung Essl

Es ist schon einige Jahre her, dass Museen zu einem „Zurück zur Figur“ aufgerufen und ihre Ausstellungsprogramme auf das „Wiederentdecken“ der Malerei eingeschworen haben. Eine große Anzahl junger Künstlerinnen und Künstler, die sich v.a. seit den 90er Jahren mit den Möglichkeiten der figurativen Malerei beschäftigen, bezeugen die Aktualität dieser kuratorischen Entscheidung.
25. Februar 2012

Rudolf Stingel in der Secession

Der Hauptausstellungsraum der Wiener Secession wird derzeit von einer Installation von Rudolf Stingel in seiner Symmetrie, seinem strahlenden Weiß und seiner architektonischen Offenheit markant betont (geb. 1956 in Meran). Der in New York und Meran arbeitende Künstler hängt ein gemaltes Selbstporträt gigantischen Ausmaßes in die Hauptachse des Raumes. Die beiden „Seitenschiffe“ werden von schwarzen Paneelen mit Barock-Muster eingenommen.
7. April 2012

Andreas Gursky im Louisiana Ausstellung des deutschen Fotografen in Dänemark | 2012

Das wunderbar gelegene Museum of Modern Art Louisiana in Dänemark widmet dem wichtigen deutschen Fotokünstler Andreas Gursky (* 1955 in Leipzig) eine Einzelausstellung, die wohl so ziemlich die wichtigsten Arbeiten aus der inzwischen 25-jährigen Schaffenszeit in Humlebæk zusammenführt. Der bei Hatje Cantz erschiene zweisprachige Katalog (dt./engl.) gibt daher einen guten Überblick über die Entwicklung des Fotografen, wobei die Anordnung der Bilder nicht chronologisch erfolgt.
30. April 2012

Clegg & Guttmann. Portraits and Other Cognitive Exercises Werke von 2001 bis 2012 in der BAWAG | 2012

Die Ausstellung „Portraits and Other Cognitive Exercises 2001–2012“ bringt eine gute Auswahl an Werken des Künstlerduos Clegg & Guttmann zusammen, die deren Kunstauffassung und Interessenslagen wunderbar entschlüsseln helfen.
9. Mai 2012

Kopieren und Paraphrasieren in der Kunst Déjà-vu? Die Kunst der Wiederholung von Dürer bis YouTube | 2012

Im Kerber Verlage erschien der Ausstellungskatalog zu einer der spannendsten Ausstellungen in diesem Sommer: Déjà-vu? Die Kunst der Wiederholung von Dürer bis YouTube. Das gemeinsam von der Staatlichen Kunsthalle und der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe organisierte Vorhaben widmet sich dem Kopieren und Rezipieren, von Kupferstichen nach Dürer bis „The Eye of God – Recreating Andreas Gursky“ von Florian Freier (2009).
9. Juni 2012

dOCUMENTA (13): Raumfragen Das war die dOCUMENTA (13) in 12 Kapiteln - Teil 1 | 2012

CCB, alias Carolyn Christov-Bakargiev, versteht es Ausstellungseröffnungen zu inszenieren. Beginnend mit der absoluten Geheimhaltung der Künstler_innen-Liste bis zum Eklat über die „Gegenveranstaltung“ der Katholischen Kirche, dem Wahlrecht für Erdbeeren und dem „Kunstplatz“ für Hunde, sind Aussagen der amerikanischen Hauptkuratorin der dOCUMENTA (13) bereits vor Eröffnung der wichtigsten Weltkunstausstellung des Jahres heftig diskutiert worden. Nichtsdestotrotz hat sich die Kunstszene danach bald wieder beruhigt, und sogar Stephan Balkenhols Männerfigur auf goldener Kugel durfte am Kirchturm bleiben. Die dOCUMENTA (13) in 12 Kapiteln nacherzählt…
9. Juni 2012

dOCUMENTA (13): Themenfelder Das war die dOCUMENTA (13) in 12 Kapiteln - Teil 2

Die Rotunde des Fridericianums ist als Assoziationsraum eingerichtet, der in nuce bereits die Interessensgebiete von CCB thematisiert - oder wie Lawrence Weiner (* 1942) es in einer Textarbeit an der Glaswand formulierte: „THE MIDDLE OF – THE MIDDLE OF – THE MIDDLE OF“ als ein konzentrisches Kreisen um, ein Nachdenken über, das keinen Abschluss finden wird. Nachdem man von Ryan Genders (* 1976) permanenten „Brise“, einem kühlenden Windhauch, durch das Erdgeschoss getragen wurde, schließt eben jene Glaswand den halbrunden Bereich im hinteren Gebäudeteil ab.
9. Juni 2012

dOCUMENTA (13): Kunst und ihre politische Verantwortung dOCUMENTA (13) in 12 Kapiteln - Teil 3

Der Mensch als „zoon politicon“, als politisches Wesen, kann nicht unpolitisch sein. CCB interessieren, scheint es, außergewöhnlich offensichtlich politisch motivierte Kunstwerke. So findet sich unter den beiden letzten Eichenbäumen vor dem Fridericianum eine Occupy-Zeltstadt. Im Fridericianum hängt einer Serie von Zeichnungen, die einfach „nur“ Äpfel – meist zwei Stück – vor neutralem Hintergrund zeigen. Korbinian Aigner (1885-1966), Pfarrer im Widerstand, züchtete ausgerechnet im KZ vier neu Apfelsorten, von denen eine heute noch im Handel ist und ausnehmend gut schmeckt.
9. Juni 2012

dOCUMENTA (13): Kunst und der Umgang mit Geschichte dOCUMENTA (13) in 12 Kapiteln - Teil 4

Immer wieder finden sich am gesamten Ausstellungsgelände der dOCUMENTA (13) Arbeiten, die an historischen Ereignissen andocken. So geht Sanja Iveković (* 1949) für ihre Installation „The Disobedient (The Revolutionaries)“ von einer gefundenen Fotografie aus der NS-Zeit aus. Darauf ist ein Esel hinter einem Stacheldrahtzaun zu erkennen, ein SS-Offizier und eine große Menschenmenge.
9. Juni 2012

dOCUMENTA (13): Kassel und Afghanistan Das war die dOCUMENTA (13) in 12 Kapiteln - Teil 5

Zu den ersten wichtigen künstlerischen Beschäftigungen eines westlichen Künstlers mit Afghanistan im 20. Jahrhundert dürfte die 1971 gewebte „Mappa“ von Alighiero e Boetti (1940-1994) gehören. „Mappa“ (ital. für Landkarte) ist ein in Afghanistan von Frauen in traditioneller Handwerkskunst gefertigter Wandteppich, der auf einer aufgeklappten Weltkarte die nationalen Territorien mit deren jeweiligen Flaggen gefüllt zeigt. Der Ostblock erscheint in der Darstellung der Welt von 1971 als riesige, einheitlich rot gefärbte Fläche. ...
9. Juni 2012

dOCUMENTA (13): Kassel und Australien Das war die dOCUMENTA (13) in 12 Kapiteln - Teil 6

Da der Lebenslauf von CCB u.a. die Leitung der 16. Biennale von Sydney beinhaltet, verwundert wenig, dass australische Künstler_innen neben asiatischen auf der dOCUMENTA (13) eine besondere Rolle spielen. Warlimpirrnga Tjapaltarri (* 1958) und Doreen Reid Nakamarra (1950-2009) stehen für eine moderne Interpretation der Aborigines-Kunst, Margaret Preston (1875-1963) für die erstmalige Anerkennung der Aborigines-Kunst als solche und Gordon Bennett (* 1955) zitiert postmodern sowohl die Aborigines als auch Preston.
9. Juni 2012

dOCUMENTA (13): Historische Wurzeln aktueller Kunst Das war die dOCUMENTA (13) in 12 Kapiteln - Teil 7: Giorgio Morandi, Gustav Metzger, Mauri, Salvador Dalí und Emily Carr

Bereits am Beginn der dOCUMENTA (13) wird einem der Hauptvertreter der italienischen Pittura Metafisica, Giorgio Morandi (1890-1964), Tribut gezollt. Seine Überzeugung, dass nichts abstrakter sei als die Wirklichkeit, führte zu einer Reduktion, die bereits eine Grundlage für Minimalismus und konzeptuelle Malerei darstellt.
9. Juni 2012

dOCUMENTA (13) Kunst und Naturwissenschaft Das war die dOCUMENTA (13) in 12 Kapiteln - Teil 8

Als einziger Österreicher vertritt der Quantenphysiker Anton Zeilinger (* 1945) die Alpenrepublik mit Versuchsanordnungen zur „Teleportation“ einzelner Photonen. Grund für die Einladung an den Naturwissenschaftler dürfte sein, dass seine Überlegungen und Experimente zu Lichtteilchen die zukünftige Definition, was Realität sein könnte, beeinflussen werden.
9. Juni 2012

dOCUMENTA (13): Aktuelle Malerei – gegen Medienspezifität Das war die dOCUMENTA (13) in 12 Kapiteln - Teil 9

Dass aktuelle Malerei sich nicht mehr nur mit den Materialien Farbe und Leinwand begnügt, zeigt CCB in der dOCUMENTA-Halle. Im Zentrum dieser Präsentation stehen Zeichnungen und Gemälde von Gustav Metzger, der durch seine Abwendung vom „Tafelbild“ Ende der 50er zu einer „Gründerfigur“ aktueller Tendenzen wurde. Metzgers Arbeiten werden als wichtige junge Position Julie Mehretus (* 1970) riesige Formate gegenübergestellt. Die in New York und Berlin lebende Künstlerin arbeitet in Schichten, zeichnet präzise Architekturen im Hintergrund und überarbeitet diese mit abstrakten Zeichen, mal gestisch-expressiv mal konkret-geometrisch. ...
9. Juni 2012

dOCUMENTA (13): Kunst und Ökologie Das war die dOCUMENTA (13) in 12 Kapiteln - Teil 10

CCB ließ bereits vor Eröffnung der dOCUMENTA (13) damit aufhorchen, dass sie der Umwelt einen großen Stellenwert einräumte. So manche Arbeit auf der von ihr kuratierten Großausstellung beschäftigt sich auch mit Fragen des Umweltschutzes, des biologischen Anbaus, der Artenvielfalt, dem Umgangs mit Ausrangiertem oder der Aktivierung von Un-Orten.
9. Juni 2012

dOCUMENTA (13): Künstler und Schamanismus Das war die dOCUMENTA (13) in 12 Kapiteln - Teil 11

Bereits zur Eröffnung der dOCUMENTA (13) brachte CCB Tiere ins Spiel, forderte das Wahlrecht für Erdbeeren und plante auch einen Spielplatz für Hunde in die Ausstellung ein. Dass das Tier, die Beschwörung von Geistern und Natur im Allgemeinen einen hohen Stellenwert für die Auswahl hatte, konnte bereits in Teil 10 unter dem Stichwort „Ökologie“ gezeigt werden. Drei Künstler_innen – Fiona Hall, Apichatpong Weerasethakul und Issa Samb – gehen darüber noch hinaus und inszenieren eigentümliche Orte einer urtümlich kultischen Verbindung vom Menschen und seiner Umwelt.
9. Juni 2012

dOCUMENTA (13): „Realität“ und ihre mediale Vermittlung Das war die dOCUMENTA (13) in 12 Kapiteln: Teil 12

Was bedeutet es, etwas zu wissen, es aber nicht körperlich wahrnehmen zu können? Spielt das Wissen dann überhaupt eine Rolle? Eigentlich sind diese beiden Fragen im Begleitbuch darauf gemünzt, dass es den meisten Besucher_innen der dOCUMENTA (13) nicht möglich sein wird, die Ausstellungen in Kabul oder in Alexandria zu besuchen bzw. an der Klausur der Kuratorin mit einigen Künstlern in Baff teilzunehmen. Man könnte sie aber auch zwei Werken auf der dOCUMENTA als Motto mitgeben. Dementsprechend zwei Arbeiten zum Schluss, die zu den besten der diesjährigen dOCUMENTA gezählt werden können: William Kentridge`s neueste Filmarbeit und Janet Cardiffs & George Bures Millers Videowalk durch den Hauptbahnhof.
5. Oktober 2012

taliaYsebastian The Committee of Sleep | 2012

Was wäre, wenn man Bewegungsenergie, z.B. die eines sich in einem Raum befindenden Menschen, in elektrisches Licht verwandeln könnte? Energy Scanging (auch Energy Harvesting) bietet hierfür die zukunftsweisende, energieautarke Lösung – wie derzeit das österreichische Designduo taliaYsebastian im MAK zeigt. Mit seiner interaktiven Installation „The Committee of Sleep“, in der es organische Leuchtdioden in papierene Lampenschirme hüllt, präsentiert es eine ästhetisch ansprechende Umsetzung der Verbindung von neuer Technologie und alter Papierkunst.
8. Oktober 2012

Gillian Wearing Fotografische Suche nach dem Selbst

Gillian Wearing (* 1963) schuf bereits am Beginn ihrer Karriere eines der ikonischen Bilder des späten 20. Jahrhunderts: Ein junger, gut gekleideter Mann hält ein Schild mit der Aufschrift „I`M DESPERATE“ vor sich. Sein leichtes Lächeln scheint sich nicht mit der offenbarten Verzweiflung auf dem Blatt Papier zu decken. Diesem Auseinanderklaffen zwischen äußerem Erscheinungsbild und Innenleben gilt das Hauptinteresse der mit Fotografie und Film arbeitenden Britin.
19. Oktober 2012

Kerry James Marshall Who`s Afraid of Red, Black and Green?

Kerry James Marshall reagiert auf die Einladung der Wiener Secession, den Hauptraum zu bespielen, mit einer symmetrisch installierten Ausstellung in der Farbtrias Rot, Schwarz und Grün. Mit dem Titel bezieht sich der 1955 in Brimingham, Alabama (USA) geborene und in Chicago lebende Künstler auf die berühmten Bilder von Barnett Newman und stellt gleichzeitig die Frage nach der Stellung der Afroamerikaner_innen in der Gesellschaft bzw. dem Kunstkontext der USA.
23. Oktober 2012

Andreas Gursky in Düsseldorf Vom Rhein über Bahrain nach Bangkok und Katar | 2012/13

Andreas Gursky, selbst von 1981 bis 1987 Student an der Kunstakademie Düsseldorf und seit 2010 hier auch Professor, stellt im Museum Kunstpalast 60 Werke aus allen Schaffensperioden aus. Gemeinsam mit Kurator Beat Wismer entschied er sich, die Arbeiten nicht chronologisch, sondern nach thematischen Bezügen zueinander aufzuhängen.
29. Oktober 2012

distURBANces Monat der Fotografie 2012

Gunda Achleitner, Kuratorin der Ausstellung „distURBANces“ im MUSA, präsentiert die wichtigsten künstlerischen Positionen der Schau. Sie haben gemeinsam, dass sie das fotografische Bild nutzen, um Parallelwelten abzulichten. Entweder sind diese wie Funparks von Menschenhand bereits realisiert, (noch) virtuelle Welten in Form von Computerspielen oder aber auch Miniaturmodellen. Sie alle spiegeln das menschliche Bedürfnis wider, in die Realität einzugreifen, sie den eigenen Vorstellungen gemäß zu überformen. Wo läuft überhaupt die Grenze zwischen Realität und Fiktion?
4. November 2012

Clegg & Guttmann. Humiliation Installation am Graben in Wien

„Humiliation“ bedeutet auf Deutsch Demütigung, Erniedrigung und Beschämung. Die gleichnamige Skulptur von Clegg & Guttmann am Kunstplatz Graben im 1. Wiener Gemeindebezirk offenbart ihre Bedeutung jedoch nicht auf den ersten Blick.
9. November 2012

Wolfgang Tillmans. Neue Welt Eine Werkschau

Wolfgang Tillmans jüngste Ausstellung firmiert unter dem Titel „Neue Welt“ in der Züricher Kunsthalle. In drei separate Raumfolgen im neuen und renovierten Löwenbräukunst-Areal, wo die Kunsthalle Seite an Seite mit Galerien aktuelle Werke internationaler Künstler_innen zeigt, inszeniert Tillmans große Prints seiner jüngsten Arbeiten.
9. November 2012

Streulicht Magazin für Fotografie und Artverwandtes

Ist „Streulicht. Magazin für Fotografie und Artverwandtes“ eine Publikation über Fotografie und Theorie oder ein Fanzine, oder handelt es sich gar um ein Künstlerbuch? Hochwertige Aufmachung, cooles Design und viel künstlerischer Inhalt sprechen aber dann m.E. doch sehr für die Abteilung Künstlerbuch! Der Crossover macht Österreichs neuestes, halbjährlich und zweisprachig erscheinendes Magazin zu einem echten „Hingucker“ und ist sogar zum „Hineinschnuppern“ geeignet.
10. November 2012

Nacht in der Kunst. Kapitel 2: Landschaften und Metaphern Die Nacht im Zwielicht | 2012/13

Die „Erhabene Landschaften unter dem Mond“ in Raum vier bringt Michael Wutkys „Die Spitze des Vesuvs beim Ausbruch“ (1782-84, Belvedere), Carl Gustav Carus` „Winterlandschaft mit verfallenem Tor“ (1816-18, Dresden, Galerie Neue Meister) und Caspar David Friedrichs „Abendlichen Wolkenhimmel“ (1824, Belvedere) zusammen.
10. November 2012

Nacht in der Kunst. Kapitel 1: Romantik bis Symbolismus Die Nacht im Zwielicht

Auf die Frage, welche Bewandtnis es mit der Nacht in Wien hätte, antworten die Kuratoren Brigitte Borchhardt-Birbaumer und Harald Krejci im Belvedere mit 282 Ausstellungsobjekten – 72 davon aus eigenem Bestand. Das Belvedere besitzt in seiner Gemäldesammlung eine erhebliche Anzahl von „Nachtstücken“ aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Darüber hinaus schufen Wolfgang Amadeus Mozart und Emanuel Schikaneder mit der „Königin der Nacht“ aus der „Zauberflöte“ eine bemerkenswerte Protagonistin, die dem Licht der Aufklärung die Dunkelheit der Nacht entgegensetzt (1791 in Wien uraufgeführt).
15. Dezember 2012

Erwin Wurm „De profundis“ Körperbilder, Künstlerkollegen und die Gotik | 2012/13

Auf Einladung von Dir. Klaus-Albrecht Schröder entwickelte Erwin Wurm eine neue Werkserie, die in der Albertina erstmals präsentiert wird. Unter dem Titel „De profundis“ widmet sich der für seine One-minute-sculptures international bekannt gewordene Bildhauer dem Thema des Künstlerbildes. In 31 Selbstporträts stellt sich Wurm dem Klischee des „leidenden Künstlers“, indem er gotische Bildformeln auf sich übertrug. Diese Zeichnungen werden durch überschriebene und übermalte Fotografien von ca. 25 befreundeten Künstlerkollegen aus Wien und Umgebung ergänzt.
23. Dezember 2012

Yael Bartana Wenn ihr wollt, ist es kein Traum. Fragen an Freud und Herzl

Yael Bartana (* 1970) verwandelt den sonst lichtdurchflossenen Hauptausstellungsraum der Wiener Secession in ein dunkles, von mystischen Nebelschwaden durchzogenes Kino. Sie zeigt auf der riesigen Videoleinwand eine Dokumentation des im Mai 2012 auf der 7. Berlin Biennale abgehaltenen „Ersten Internationalen Kongresses“ der Jewish Renaissance Movement in Poland (JRMiP). Diese von ihr in der Filmtrilogie „… And Europe Will Be Stunned“ (2007─2011) etablierte, fiktive Organisation tritt für ein Rückkehrrecht der Juden in Polen ein: 3,300.000 Menschen sollen in das „Land ihrer Sehnsucht, das Land ihrer Väter und Vorväter“ übersiedeln, denn diese 3 Millionen können das Leben der 40 Millionen Polen ändern. Doch welche Konsequenzen hätte die Umsetzung dieses „Traums“ in der Realität?
8. Januar 2013

Rockenschaub „Plattform“ für Klimts Beethoven-Fries Dem Ungeheuer in die Augen schauen

Der Beethovenfries von Gustav Klimt für die sog. Beethoven-Ausstellung in der Wiener Secession 1902 als trockene Wandmalerei ausgeführt, wird anlässlich des Klimt-Jahres durch die „Plattform“ von Gerwald Rockenschaub aus der Nähe erlebbar (geb. 1952 in Linz, lebt und arbeitet in Berlin).
15. Januar 2013

Tokihiko Ishiki: NIPPON CHINBOTSU Japan sinkt. Ein Manga

„NIPPON CHINBOTSU“ – Japan sinkt – ist der Titel eines 15-bändigen Manga von Tokihiko Ishiki, der zwischen 2006 und 2009 erstmals veröffentlicht wurde. Die Serie basiert auf dem gleichnamigen Science-Fiction-Roman von Sakyou Komatsu (1931-2011) aus dem Jahr 1973. Ausgehend von der Vorstellung, dass ein Wissenschaftler den Untergang Japans in 322 Tagen voraussagt, schildert der Autor die Reaktionen der Japaner_innen auf Erdbeben und Tsunamis: Wie würde die Gesellschaft mit diesem Wissen umgehen? Welche Maßnahmen könnten ergriffen werden, um die Japaner_innen zu evakuieren? Wie kann man in einer solchen Situation noch Hoffnung schöpfen?
17. Januar 2013

Georg Baselitz in der Sammlung Essl Werke von 1968 bis 2012

Zum 75. Geburtstag widmet Karlheinz Essl dem deutschen Künstler Georg Baselitz (* 1938) eine Werkschau, die 44 Arbeiten der letzten 44 Jahre aus der hauseigenen Kollektion zusammenbringt. Die Zahlen wären reiner Zufall, wie der Sammler betont.
20. Januar 2013

Adriana Czernin. Investigation of the Inside Das Selbst gefangen im Ornament

Adriana Czernin hat in den letzten Jahren ein interessantes zeichnerisches Œuvre entwickelt, in dem Ornament und Selbstdarstellung auf unentwirrbare Weise miteinander verstrickt werden. Bekannt wurde die in Wien lebende Künstlerin durch ihre großformatigen, meist zart eingefärbten Blätter, in denen sich das grazile Konterfei der Künstlerin hinter gitterartigen Strukturen hervorhebt und die Muster dabei dreidimensional verzerrt. Der Galerist Martin Janda stellte Anfang 2013 neue Arbeiten der Künstlerin aus, in denen nun auch das menschliche Subjekt zu geometrischen Formen verwandelt erscheint. Dieser Veränderung im Werk ist der Katalog „Adriana Czernin“ gewidmet – dem Verschwinden und dem Hervortreten.
22. Januar 2013

Martin Schnur Ein Gespräch mit Alexandra Matzner

Am 22. Jänner 2013 traf ich Martin Schnur in dessen Wiener Atelier. Kurz vor Eröffnung seiner Ausstellung im Essl Museum sprachen wir über die zerbrochenen Spiegelstücke in seinen Gemälden, über die Dreidimensionalität seiner Malerei und die Bedeutung von Licht und Atmosphäre.
1. Februar 2013

Monochrom

Das MUSA lud monochrom ein, sich ihre 20.Geburtstagsfeier selbst auszurichten. Irgendwo zwischen Selbsthistorifizierung, mit der Gefahr der Selbstglorifizierung, und einem gewaltigen Schuss Selbstironie hacken sie sich in den Kontext „Museum“. Unter dem Titel „Die waren früher auch mal besser / 20 Jahre monochrom“ zeigen insgesamt 23 Dioramen die bewegte Geschichte und aufrüttelnden Geschichten rund um das „Kunst-Technologie-Philosophie-Kollektiv“ (Selbstbeschreibung).
8. März 2013

Mathias Poledna: A Village by the Sea (2011) Beziehungsdrama in der Secession

Mathias Poledna verwandelt den Hauptausstellungsraum der Secession in ein Kino der Extraklasse. Wenn man vom extrem hellen Vorraum - eine Art Korridor mit 16 Editionen einer alten Filmwerbung an der Wand und Neonröhren an der Decke - in den Saal weitergeht, brauchen die Augen einige Minuten, bis sie sich an die absolute Dunkelheit darin gewöhnt haben. Poledna inszeniert hier den idealen Projektionsraum für seinen im Loop laufenden Schwarz-Weiß-Film „A Village by the Sea“ aus dem Jahr 2011. Im Stil einer klassischen Hollywoodromanze aus der Zeit der Großen Depression gedreht, begegnet sich ein wohlhabendes Paar in seinem Wohnzimmer und träumt voneinander, ohne sich wirklich zu sehen.
14. März 2013

open spaces | secret places Werke aus der SAMMLUNG VERBUND

Vielleicht ist die Vertikale Galerie bei so manchen Museumsbesucher_innen noch ein „geheimer Platz“, wo man zwar gratis aber nur mit Führung und gegen Voranmeldung (+43-50313-50044) Einlass findet. Die VERBUND-Zentrale am Hof hat sich aber mit den vergangenen Ausstellungen etwa über Brigit Jürgenssen (2009), zum aufregenden Frühwerk von Cindy Sherman (2012) und der geplanten Schau über Francesca Woodman (Herbst/Winter 2013) bereits einen unumstößlichen Platz in der Wiener Ausstellungsszene erarbeitet.
13. April 2013

Hellen van Meene Portraits

Die traditionelle Funktion von Porträts – Erinnerungsbilder und Repräsentanten gleichermaßen zu sein – erfüllen die Aufnahmen von Kindern und Jugendlichen der Holländerin Hellen van Meene nicht. Das wird auf dem ersten Blick klar! Hellen van Meene sucht nicht Charakter und Geschichte ihrer Modelle zu ergründen, macht keine lieblich-romantischen Kinderporträts, sondern interessiert sich für das Zukünftige und Mögliche des Jungseins generell. So ist es wohl auch kein Zufall, dass Köpfe und Oberkörper jene Partien des menschlichen Leibes sind, die die Künstlerin besonders fokussiert, für lange Haare kann sie sich sichtbar begeistern.
16. April 2013

Richard Wright Silberne Pyramide im Theseustempel

Richard Wright verwandelt das Innere des Theseustempels mittels einer silbernen Zeichnung an der Wand. Jasper Sharp, Kurator für zeitgenössische Kunst am KHM, lud den Turner Preisträger (2009) aus Schottland ein, eine temporäre Arbeit für den klassizistischen Bau im Volksgarten zu entwerfen. Mit einem subtilen Eingriff greift dieser nun die strenge Symmetrie des Gebäudes auf, spielt mit dem klassizistischen, vegetabilen Dekor der Decke und setzt der ondulierenden Linie eine messerscharf geformte Pyramide entgegen.
8. Mai 2013

Ragnar Kjartansson: „The Visitors“ (2012) Melancholische Ballade bei Astor-Livingston's

Die Nachkommen der Astor und Livingston-Familien, die heute das Gebäude besitzen und nur notdürftig auf Schuss halten, sitzen auf der überdachten Veranda und stimmen in den Chor mit ein. In der Küche findet sich der Schlagzeuger, ein Gitarrist in der Bibliothek, die Cellistin in einem Schlafzimmer wie auch der zweite Gitarrist, zwei Flügel zeugen vom Wohlstand der ehemaligen Hausbesitzer, Kjartansson selbst positioniert sich in der Badewanne und lässt auch das plätschernde Wasser Teil der Klangkulisse werden. Jede_r hat seine eigene Stimme, seine eigene Interpretation des Dargebrachten. Mehr als eine Stunde singen, swingen und grübeln die Musiker_innen und ihre Gastgeber über einige wenige Zeilen, in denen das bittere Ende (der Beziehung) aus weiblicher Sicht beschrieben wird.
8. Mai 2013

Österreich und die Biennale Venedig 1895–2013 von Jasper Sharp (Hg.)

Gespräch mit Jasper Sharp über seine Publikation zu den Österreich-Beiträgen auf der Biennale, den Kuratoren-Dynastien und seinen Zugang zur wichtigsten Kunstausstellung auf der Welt. Als Kommissär zeichnet er nicht nur für die Berufung von Mathias Poledna 2013 verantwortlich, sondern begann auch ein zentrales Archiv über die Beteiligungen Österreichs anzulegen. Ein erster Überblick ist nun in Buchform erschienen: Auf 530 Seiten wird an 489 Künstler_innen und deren Werken gedacht, werden die 53 Biennale-Teilnahmen über Dokumente, Installationsfotografien und Werkabbildungen dargestellt und erstmals eine vollständige Chronologie aufgeführt. Der „Ziegel“ entpuppt sich somit als wichtige Quellensammlung für die Selbstdarstellung der Kunstnation Österreich. Gibt es so etwas wie eine „österreichische Linie“ für den Pavillon auf der Biennale von Venedig?
29. Mai 2013

Mathias Poledna: Imitation of Life (2013) Biennale von Venedig 2013

„Imitation of Life“, ein dreiminütiger Animationsfilm im alten Stil, schließt nahtlos an die in diesem Jahr in der Wiener Secession gezeigte Arbeit „A Village by the Sea“ an. Wie schon der schwarz-weiße Musical-Film ist auch der Animationsfilm ein Produkt der 30er Jahre, die gezeigten Märchen und Fabeln lassen das Publikum in eine andere Welt, eine künstliche flüchten. Den Pavillon gestaltete Poledna völlig um, indem er den Hof temporär für einen Kinosaal schließen ließ. Die strenge Symmetrie bleibt dadurch erhalten, die „Vorräume“ sind mit vier Serien von Wasserfall-Zeichnungen Polednas gefüllt.
15. Juni 2013

Albert Oehlen Malerei

Das mumok zeigt einen repräsentativen Querschnitt durch das malerische Werk Albert Oehlens (* 1954). In den frühen 80er Jahren mit wilder, gestischer und vor allem figurativer Malerei als „Junger Wilder“ bekannt geworden, arbeitet sich der heute in der Schweiz und Spanien lebende Künstler an den vermeintlichen Grenzen des Mediums ab.
20. Juni 2013

Gunter Damisch. MACRO. MICRO Holzschnitte in der Albertina

Die Albertina schätzt sich glücklich, gemeinsam mit der in Wien und Innsbruck beheimateten Galerie Elisabeth und Klaus Thoman, die Ausstellung und den opulenten Katalog von Gunter Damischs aktuellen Holzschnitten unter dem Titel „MARO. MICRO“ vorzustellen.
5. Juli 2013

Automatisches Schreiben, Assemblieren und die Aura 55. Biennale von Venedig: Il Palazzo Enciclopedico - Teil 8

Harry Smith (1923-1991) in seinem collageartig aufbereiteten Stop-Motion-Film mit dem Titel „Film No. 12 (Heaven and Earth Magic)“ (1959-61) wird die surreale Geschichte einer Heldin erzählt – wie sie nach dem Verlust einer sehr wertvollen Wassermelone Zahnweh bekommt, ihre Behandlung, ihr Aufstieg in den Himmel und ihre Rückkehr auf die Erde.
5. Juli 2013

Imaginierte und organisierte Welten 55. Biennale von Venedig: Il Palazzo Enciclopedico – Teil 6

Zu den Erbauern von imaginierten Welten und organisierten Bibliotheken gehören Gianfranco Baruchello (* 1924) mit „La Grande Biblioteca“ (1976/86) im selben Raum mit Christiana Soulou (* 1961), die nach den Bestiarien von Jorge Louis Borges arbeitet, weiter der kolumbianische Zeichner José Antonio Suárez Londono (* 1955), der Imaginationen in Bilder umsetz.
5. Juli 2013

Der spielende, sammelnde und staunende Mensch 55. Biennale von Venedig: Il Palazzo Enciclopedico – Teil 5

Der unterhaltsamste Raum im Zentralen Pavillon ist jener von Dorothea Tanning (1910-2012) sowie Peter Fischli und David Weiss (* 1952/1946-2012), die in der Ton-Figuren-Serie „Plötzlich diese Übersicht/Suddenly This Overview“ (1981-2012) einen humorvollen Blick auf die Welt geben: Dorothea Tanning zeigt sich in einem „Selbstporträt“ (1944) als kleine Figur vor der gigantischen Bergkulisse von Arizona, wohin sie gemeinsam mit Max Ernst ein Jahr zuvor, aus New York kommend, übersiedelt war. Tanning hat in ihrer Position durchaus einen gewissen Überblick, wenn auch der Eindruck vorherrscht, sie wäre durch die Natur mehr eingeschüchtert und nicht, als würde sie sie beherrschen.
5. Juli 2013

Kunst und Spiritualität, Mythen oder einfach nur private Obsessionen 55. Biennale von Venedig – Teil 4

Im Zentralen Pavillon findet sich noch eine Reihe von weiteren Positionen, die weder innerhalb des Kunstzirkels geschaffen wurden noch für diesen bestimmt waren. Anonyme tantrische Malereien treffen auf Zeichnungen aus der ethnologischen Sammlung des Wiener Fotografen und Volkskundlers Hugo A. Bernatzik (1897-1953) und Shaker Gift Drawings aus den USA (19.Jahrhundert). Morton Bartlett (1909-1992) hyperrealistische Puppen entstanden genauso im Geheimen wie die Fotografien von Kohei Yoshiyuki (* 1946), aber nicht die von Nikolay Bakharev (* 1946). Die Tarotkarten-Entwürfe von Frieda Harris (1877-1962) für Aleister Crowley (1875-1947) verweisen auf private Mythologien und Götterhimmel, während Guo Fengyi (1942-2010) sich als Medium empfand. Anna Zemánková (1908-1986) arbeitete nur für sich selbst, ließ Blumen erblühen und bekämpfte ihre Depression.
5. Juli 2013

Mystiker, Outsider und anerkannte Künstler_innen 55. Biennale von Venedig – Teil 3 | 2013

Links neben dem Eingang befinden sich die 387 Architekturmodelle des österreichischen Postbeamten Peter Fritz (1916-2008) aus den 50er und 60er Jahren, die von Oliver Croy und Oliver Elser (* 1970/* 1972) im Wien Museum entdeckt worden sind. Diese Typologie des Hausbaues der frühen Nachkriegszeit wird an den Wänden von der Serie „Himmelsfarben“ (1969, 1976) von KP Brehmer (1938-1997) sowie utopische Architekturzeichnungen des Amerikaners Achilles G. Rizzoli (1896-1981) gerahmt.
5. Juli 2013

Il Palazzo Enciclopedico: Die historischen Wurzeln 55. Biennale von Venedig - Teil 1

Die zentrale Ausstellung der diesjährigen Biennale von Venedig findet unter dem Titel „Il Palazzo Enciclopedico (The Encyclopedic Palace)“ statt. Sie wurde von Massimiliano Gioni zusammengestellt und umfasst 150 Künstler aus 37 Ländern. Erstaunlich viele davon sind bereits verstorben, Autodidakten oder Outsider Artists, die nie im Kunstbetrieb Fuß gefasst haben, ihre künstlerische Tätigkeit nicht als Kunstmachen verstanden haben.
5. Juli 2013

Maria Lassnig & Marisa Merz – Goldene Löwen 2013 55. Biennale von Venedig

Maria Lassnig (* 1919) und Marisa Merz (1926-2019) wurden heuer mit den „Goldenen Löwen“ für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Damit ehrt Massimiliano Gioni zwei Grandes Dames der österreichischen und italienischen Nachkriegskunst, die beide erst spät in ihren Karrieren internationale Aufmerksamkeit geschenkt bekommen haben. Beide Künstlerinnen sind in der Schau „Il Palazzo Enciclopedico“ im Zentralen Pavillon in den Giardini in einem gemeinsamen Saal ausgestellt.
9. Juli 2013

Je cherche un chambre Nachdenken über das Reden über Kunst

„Je cherche un chambre“, was zuerst wie ein verzweifelter Hilferuf in einem sozialen Netzwerk klang – Obdachlosigkeit, Verlust der familienähnlichen Struktur einer WG, gefährdete Lebensentwürfe schwingen dabei mit – entpuppte sich als eine Unterstellung. Eine Unterstellung an die Suchenden, die noch gar nicht wussten, dass sie suchten.
14. Juli 2013

Elfie Semotan Modefotografin und die Kunst

Der international renommierten Modefotografin Elfie Semotan (* 1941) wird in Krems die erste Österreich-Retrospektive ihrer Karriere gewidmet: Neben Modefotografien, die die außergewöhnliche Stellung der Fotografin belegen, finden sich Landschaftsbilder, Künstlerporträts aber auch jüngere, konzeptuelle Arbeiten.
19. Juli 2013

Verena Dengler Anna O. lernt denglisch in den Energieferien

Verena Dengler beschäftigt sich in der MAK-Galerie mit Anna O., jener Patientin, mit der laut Sigmund Freud die Psychoanalyse begann. Hinter dem berühmten Pseudonym steckt Bertha Pappenheim (1859-1936), eine Wiener Jüdin, 1904 Begründerin und erste Präsidentin des Jüdischen Frauenbundes (JFB), passionierte Sammlerin von filigranen Spitzen. 1935 schenkte sie bei einem Wien-Besuch dem MAK ihre über Jahrzehnte in ganz Europa zusammengetragene Sammlung an Häckel-, Klöppel- und Nadel-Spitze.
24. Juli 2013

Lois Weinberger

Das Ferdinandeum in Innsbruck widmet dem österreichischen Konzeptkünstler Lois Weinberger (* 1947) eine kompakte Überblicksschau im 1. Stock. Bevor man sich den Kunstwerken der hauseigenen Sammlung nähert, trifft man im Stiegenhaus bereits auf Schwämme, die sich scheinbar im Gebälk eingenistet haben bzw. Projekte, mit Hilfe derer sich der Kulturraum in einen Naturraum zurückverwandeln lässt. Weinberger ist seit den 1970er Jahren für sein projektorientiertes Arbeiten u.a. mit pflanzlichen Materialien bekannt. Seine Kunstprojekte sind zwischen ruralem und urbanem Raum angesiedelt, analysieren auf eine poetische Art die Umwelt und eröffnen Freiräume für die bedrängte Natur.
5. September 2013

Jürgen Messensee Malerei

Knapp einen Monat lang zeigt Kurator Florian Steininger im Bank Austria Kunstforum eine Soloschau von Jürgen Messensee. Der 1936 in Wien geborene Maler und Zeichner hat sich bereits als fünfjähriger Knirps entschieden, Maler werden zu wollen. Zwischen 1955 und 1960 studierte er an der Wiener Akademie und zählt seit den 80er Jahren zu den führenden Protagonisten der expressiv-abstrahierend arbeitenden Künstlergeneration.
27. September 2013

Ulla von Brandenburg

Ulla von Brandenburg bestreitet den fünften Zyklus der 2013er Ausstellungen der Wiener Secession. Vor allem auf Ulla von Brandenburgs Installation und Filmarbeit im Hauptausstellungsraum darf man gespannt sein. Die 1974 in Karlsruhe geborene Künstlerin, die in Paris lebt, stellt ihren neuen Schwarz-Weiß Film „Die Straße“ vor. Bevor sich die Besucher_innen in den Film setzen können, müssen sie allerdings eine riesige Bühne erklimmen!
24. Oktober 2013

Riehen | Fondation Beyeler: Thoms Schütte Figur | 2013/14

Unter dem einfachen Titel „Figur“ zeigt die Fondation Beyeler eine monografische Ausstellung des aktuell wichtigsten Bildhauers Deutschlands: Thomas Schütte. Der 1954 in Oldenburg (D) geborene Künstler, erhielt seine Ausbildung an der Düsseldorfer Akademie u.a. bei Gerhard Richter und lebt derzeit in Düsseldorf. Seit den 1980er Jahren arbeitet er beständig an der Frage, welche Bedeutung das Menschenbild in der zeitgenössischen Kunstproduktion noch haben kann.
7. November 2013

28 Jahre Startgalerie der Stadt Wien im MUSA Berthold Ecker im Gespräch mit Alexandra Matzner

In der Startgalerie im MUSA sind jährlich neun bis zehn Erstpräsentationen junger Künstlerinnen und Künstler zu sehen. Ein Gespräch mit Berthold Ecker, Leiter des Referats Bildende Kunst der Kulturabteilung der Stadt Wien und Leiter des MUSA, über Geschichte und Zukunft der Startgalerie.
24. November 2013

Thomas Schütte Deutscher Bildhauer der Gegenwart

Unter dem einfachen Titel „Figur“ zeigt die Fondation Beyeler eine monografische Ausstellung des aktuell wichtigsten Bildhauers Deutschlands: Thomas Schütte. Der 1954 in Oldenburg (D) geborene Künstler, erhielt seine Ausbildung an der Düsseldorfer Akademie u.a. bei Gerhard Richter und lebt derzeit in Düsseldorf. Seit den 1980er Jahren arbeitet er beständig an der Frage, welche Bedeutung das Menschenbild in der zeitgenössischen Kunstproduktion noch haben kann.
26. November 2013

and Materials and Money and Crisis Material, Geld, Kunst und die Krise

„and Materials and Money and Crisis“ stellt im mumok bis 4. Februar 2014 Material, Geld und Krise diskursiv ins Zentrum von künstlerischer Recherche. Elf Künstler_innen - Terry Atkinson, Maria Eichhorn, Melanie Gilligan, Gareth James, Sam Lewitt, Henrik Olesen, Pratchaya Phinthong, R. H. Quaytman, Lucy Raven, Cheyney Thompson und Emily Wardill – stellen sich in neuen bzw. aktualisierten Arbeiten dem schwierigen Verhältnis zwischen der Materialität des Kunstwerks, seiner Rolle im Kunstmarkt und der globalen Wirtschaftskrise.
4. Dezember 2013

Miami | MOCA: Tracey Emin Angel without You | 2013/14

Erstmals konzentriert sich eine Ausstellung auf Emins Neonarbeiten. Sie spielten eine wesentliche Rolle in der Entwicklung ihrer Arbeit und markierten einen Wandel von ihrem frühen tagebuch- und konfessionellen Stil hin zu einer kryptischeren und offeneren Ausdrucksform.
28. Januar 2014

Franz Graf SIEHE WAS DICH SIEHT

Franz Graf übertitelt seine aktuelle Ausstellung im 21er Haus mit „SIEHE WAS DICH SIEHT“. Pathetisch, geheimnisvoll, surreal – wie man es vom dem österreichischen Multitalent gewohnt ist – und eine Menge befreundeter Künstler_innen im Schlepptau. Franz Grafs Bildwelt hat immer mit Erinnern zu tun. Woran er sich vielleicht erinnert, wenn er zeichnet bzw. malt, mag diese Ausstellung zeigen. Allein die Statistik ist beeindruckend: 21 neue Arbeiten von Franz Graf stehen 27 Werken aus der Sammlung des Belvedere und 184 aus seiner eigenen Sammlung gegenüber.
31. Januar 2014

Deborah Sengl Die letzten Tage der Menschheit

Homo homini lupus est, wussten schon der römische Autor Titus Maccius Plautus und der britische Philosoph Thomas Hobbes zu berichten. Deborah Sengl (* 1974) nahm diese Charakterisierung des Menschen als Bestie bislang durchaus wörtlich, denn oft ging es in ihren tierischen Objekten ums Tarnen und Täuschen, um die hinterlistige Art des sich Verkleidens aus egoistischen Gründen. In ihrer neuesten Arbeit „Die letzten Tage der Menschheit“ (2013) wagt sie sich an die gleichnamige, gewaltige Textvorlage von Karl Kraus.
12. Februar 2014

Papierschnitt als künstlerisches Medium Ausstellung "FINAL CUT" im Horst-Janssen-Museum

Das Horst-Janssen-Museum in Oldenburg präsentiert Papierarbeiten von 17 Künstler_innen aus Deutschland, Österreich, Belgien, der Schweiz, den USA und Japan. Die Kuratorinnen Paula von Sydow und Sandrine Teuber wählten jene zeitgenössische Positionen, in denen „das Ausschneiden als eine elementare Gestaltungsmöglichkeit mit künstlerischer Eigenständigkeit deutlich wird“ (Paula von Sydow). Der im Kerber Verlag erschienene Katalog belegt eindrucksvoll, wie Papier heute nicht nur als Träger verschiedener grafischer Techniken, sondern als Material für zwei- und dreidimensionale Objekte in Form von Bildern, Installationen oder Künstlerbüchern eingesetzt wird.
9. März 2014

Eric Fischl Friends, Lovers and other Constellations

Eric Fischl wurde in den 1980er Jahren mit Bildern von – zumeist nackten – Amerikanern und Amerikanerinnen der Mittelschicht bekannt, wobei er auch von erotischen Sehnsüchten und dem Ausleben derselben im Geheimen berichtete. Er warf einen kritischen Blick auf das gesellschaftliche Leben im trauten Heim, am Strand und den Country Clubs des Landes, ohne je pornografisch zu sein.
19. März 2014

Ganymed goes Europe

Die Fortsetzung von GANYMED BOARDING im Jahr 2010/2011 stellt sich als internationales Projekt mit den Partnerländern Polen, Ungarn und Österreich erneut der Frage, wie Alte Meister aus aktueller Sicht verlebendigt werden können. Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf inszenieren aktuelle Texte und Kompositionen mit einem Ensemble aus 23 Schauspieler_innen, Tänzer_innen und Musikern – darunter Maria Bill, Sona MacDonald, Nicole Heesters, Katharina Stemberger und János Kulka. In Summe ein interessanter Theaterabend, der jedoch oftmals die Werke, um die es doch auch geht, vergessen lässt.
24. März 2014

Silke Otto Knapp & Carl Fredrik Hill Questions of Travel (Wien)

„Silke Otto-Knapp / Carl Fredrik Hill. Questions of Travel (Wien)“ ist der Titel der ersten Ausstellung der Kunsthalle Wien an ihrem ältesten Standort am Karlsplatz. Der Kubus von Adolf Krischanitz (*1946) aus den frühen 2000er Jahren wurde generalüberholt und präsentiert sich nun als offene, lichtdurchflutete Ausstellungshalle.
3. April 2014

Berlin | Martin-Gropius-Bau: Ai Weiwei – Evidence Sinnliche Konzeptkunst und Ruf nach Freiheit | 2014

Trotz aller unfassbaren Anfeindungen in seinem Land hat sich Ai Weiwei entschlossen, seine weltweit größte Einzelausstellung im Martin-Gropius-Bau, in Berlin durchzuführen. Auf 3000 m² in 18 Räumen und im spektakulären Lichthof zeigt er Werke und Installationen, die eigens für den Martin-Gropius-Bau entstanden oder noch nie in Deutschland gezeigt wurden.
6. April 2014

Candida Höfer. Düsseldorf Architekturfotografie vom Feinsten

Candida Höfer wurde mit menschenleeren, auratisch aufgeladenen Innenraumaufnahmen voller Licht und Detailschärfe berühmt. Dass ihren streng symmetrischen Fotografien in den Siebziger Jahren eine Phase des Experiments voranging, wird in dieser spannenden Retrospektive erstmals in Österreich gezeigt. Der Blickt auf das vierzigjährige Werk ermöglicht, von Höfers berühmten Bildern abzurücken und die Bemühungen der Fotokünstlerin auszuloten, sich ihres Stils stets zu vergewissern, indem sie sich in die verschiedensten Richtungen vortastet.
24. Juni 2014

Wien | Kunsthalle: Isa Genzken I`m Isa Genzken, The Only Female Fool

Die deutsche Objektkünstlerin Isa Genzken (* 1948) wird zu den bekanntesten und einflussreichsten Künstlerinnen ihrer Generation gezählt. Die Ausstellung in der Kunsthalle Wien beleuchtet ihr knapp vierzigjähriges Werk unter dem Fokus des Architektonischen und versammelt so wichtige Werke wie die „Ellipsoiden“ (1976/2013) und „Hyperbolus“, mit denen Genzken Anfang der Achtziger Jahre berühmt geworden ist, mit den „Strandhäusern zum Umziehen“ (2000), den nach Freunden benannten Säulen und „New Buildings for Berlin“ (2001/2014).
28. Juni 2014

Manifesta 10 Die europäische Biennale in St. Petersburg 2014

Die Kuratoren der 10. Manifesta in St. Petersburg (RU) haben endlich die Liste der ausstellenden Künstler_innen bekanntgegeben. In die ehrenwerten Hallen der Eremitage ziehen zwischen 28. Juni und 31. Oktober ca. 50 internationale Künstler_innen ein, die aufgefordert wurden, sich mit der Sammlung zu beschäftigen, politische und soziale Statements abzugeben oder über Aspekte der künstlerischen Entwicklung zu arbeiten. Zwei Drittel der Manifesta 10 werden im renovierten Gebäude des Generalstabs und ein Drittel im Winterpalast zu sehen sein. Teil des Konzepts ist es, alte und neue Kunst nebeneinander zu präsentieren: So übersiedelt die berühmte Matisse-Sammlung beispielsweise in das Gebäude des Generalstabs, um Marlene Dumas, Nicole Eisenman und Maria Lassnig in den sog. Matisse-Räumen im Winterpalais Platz zu machen.
1. August 2014

Kunst und Würde

Die Städte Wien, Sarajevo und Brünn gedenken des Ausbruchs des 1. Weltkriegs und der ersten Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner (1843–1914), indem sie gemeinsam eine Ausstellung mit dem Titel „Der Menschheit Würde…“ zusammenstellten. Der interkulturelle Dialog offenbart die Begriffs- wie Darstellungsproblematik, denn Würde hat man, sie ist jedoch schwer abbildbar. Die markantesten Formulierungen gelingen dann, wenn es um Würdelosigkeit und Herabwürdigung des Menschen geht, wenn die Würde des Menschen mit Füßen getreten wird. So gelingt es den Kurator_innen eine Schau über einen abstrakten Begriff zusammenzutragen, der die unterschiedlichsten Bereiche menschlichen Zusammenlebens ins Visier nimmt: Der Umgang mit Kindern (Stichwort Kinderrechte) wird dabei genauso berücksichtigt wie der Marktwert von Künstler_innen oder der Umgang mit Asylwerber_innen und Obdachlosen.
14. September 2014

Gunter Damisch in der Galerie Hilger

Die Galerie Hilger präsentiert ca. 50 Arbeiten von Gunter Damisch (* 1958 in Steyr/OÖ) unter dem Titel „Überblick & Ausschnitt“ in ihrer Dependance im 10. Bezirk. Die Gemälde, Druckgrafiken und Skulpturen stammen aus den Jahren 2012 bis 2014 und demonstrieren mit welcher Vitalität der gebürtige Oberösterreicher über das Thema Natur nachzudenken versteht.
15. Oktober 2014

Egon Schiele – Jenny Saville Geschlechter- und Körperstudien im Extrem

Als Jenny Saville vor knapp einem Jahr Wien besuchte, hätte sie sich nicht träumen lassen, dass ihre monumentalen Gemälde und Zeichnungen bereits heuer in Dialog mit den expressiven Werken Egon Schieles treten würden. Oliver Wick konzipierte für das Kunsthaus Zürich eine spannende Gegenüberstellung, die hauptsächlich von der ästhetischen Wirkung der Gemälde lebt, die Bedeutung der Figurenbilder für Schieles Modernität bestätigt aber dennoch nicht auf Landschaften und Städtebilder des Wieners verzichtet.
28. Oktober 2014

Fotografie – Geschichte – Erinnerung Ausstellung "Memory Lab" im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie 2014/15

„Im Versuchslabor der Erinnerung. Fotografie fordert die Geschichte heraus“ – so oder ähnlich könnte man Titel und Untertitel der Schau übersetzen. Die Herausforderung liegt aber vielleicht weniger im Medium selbst begründet als bei den Produzent_innen der Fotografien, die noch bis 21. März 2015 im MUSA ausgestellt sind. Entgegen der landläufigen Meinung, Fotografie wäre ein dokumentarisches Medium, das mit unbestechlichem Auge die Etappen der Geschichte aufzeichnet, strotzen die Fotografien, Videos und Installationen im MUSA nur so von subjektiven Blicken, persönlichen Zugängen und individuellen Recherchen zu historischen Ereignissen.
10. Februar 2015

Landschaftsfotografie heute. Von Hamish Fulton bis Andreas Gursky Ausstellung "Landscape in my Mind"

Ausgangspunkt für die Vermessung der zeitgenössischen Landschaftsfotografie bietet für Kurator Florian Steiniger das Werk von Hamish Fulton, der seit Ende der 1960er Jahre Landschaften erwandert und seine Eindrücke mit der Kamera festhält. „Walk Work“ nennt er seine Art der Natur zu begegnen und sein Erstaunen in schwarz-weiße Bilder umzuwandeln.
30. April 2015

Susan Philipsz War Damaged Musical Instruments (Pair)

Für die diesjährige Installation im Theseustempel beauftragte Jasper Sharp die britische Sound- und Installationskünstlerin Susan Philipsz. Die 1965 im schottischen Glasgow geborene Bildhauerin war jüngst auf der Manifesta 10 in St. Petersburg (2014) und der documenta 13 (2013) zu hören. Im Gespräch erklärt sie, wias sie aüf die Idee für das Wiener Stück brachte, und welche Schwierigkeiten bei der Umsetzung aufgetreten sind.
11. Mai 2015

Tracey Emin – Egon Schiele "Where I want to go" im Leopold Museum

Als das Leopold Museum Tracey Emin (* 1963) einlud, eine Soloshow in Wien auszurichten, entschied sich die britische Künstlerin spontan, Werke von Egon Schiele (1890–1918) zu integrieren. Für den Dialog mit einer Installation, Zeichnungen, Neon- und Soundarbeiten, großformatigen Stickbildern und kleineren Bronzeskulpturen wählte sie ein Gemälde, 14 Zeichnungen und Gedichte des österreichischen Expressionisten. Akte, Selbstbefragungen und das Gefühl von Einsamkeit bestimmen die Schau!
15. Mai 2015

Hubert Schmalix Neue Bilder im Bank Austria Kunstforum

Abgenutzte Teppiche, nackte Frauen und idyllische Landschaften bestimmen die jüngsten Bildideen von Hubert Schmalix, Jahrgang 1952, die derzeit im Bank Austria Kunstforum anzutreffen sind. Die teils riesigen, wie für die Dimensionen der Ausstellungshalle konzipierten Gemälde lassen vielerlei Interpretationen zu, wie die Sehnsucht nach einem Paradies oder die Bedrängung des Menschen durch Strukturen und permutierende Wiederholung.
19. Juni 2015

Hans Weigand Surfing

Wenn King Kong auf Surfer trifft, Obdachlose und der Silversurfer in einem Bild auftauchen, das Psycho-Haus düster erstrahlt, Wellenreiter und Rocaille-Wellen an Michelangelo und Hokusai erinnern, dann ist Hans Weigand zu Gast im 21er Haus. Unter dem Titel „Surfing“ - Wellenreiten - zeigt er aktuelle Arbeiten, die von einer „Wunderkammer“ mit Werken seit 1970 begleitet werden.
7. Juli 2015

Venedig 2015 All the World’s Future – Die Nationenpavillons

ALBANIEN: Albanian Trilogy: A Series of Devious Stratagems – Armando Lulaj (Arsenale) ANDORRA: Inner Landscapes – Roqué, Joan Xandri (Spiazzi, Castello 3865) ANGOLA: On Ways of Travelling – António Ole, Binelde Hyrcan, Délio Jasse, Francisco Vidal, Nelo Teixeira (Conservatorio Benedetto Marcello - Palazzo Pisani, San Marco 2810)
2. August 2015

Ernesto Neto. Werke Räume, Gerüche, Zellstrukturen

Organisch, anthropomorph, verknotet, duftend, interaktiv! Die skulpturalen Arbeiten des 1964 in Brasilien geborenen Ernesto Neto sind mit allen Sinnen zu erkunden. Mit Baumwolle, Kunststoff, Sand, Gewürzen, Blei und der Schwerkraft komponiert er raumfüllende Installationen, mit denen er seit Ende der 1990er Jahre zum Schauen, Tasten, Riechen, Hören - und neuerdings auch gemeinsam Singen - einlädt.
26. Oktober 2015

Mütterbilder von 1900 bis heute Rabenmütter - Zwischen Kraft und Krise | 2015/16

Kinder profitieren von „Rabenmüttern“!? Damit, wenn auch verkürzt, ließ eine Harvard Studie jüngst aufhorchen. Nur, was auf Deutsch als „Rabenmutter“ wie eine Grimm’sche Märchenfigur betitelt und seit dem 19. Jahrhundert das Gegenteil zur innig liebenden, fürsorglichen Mutter bezeichnet wird, heißt auf Englisch „working mother“ oder in der Linzer Ausstellung „Mom of the Year“. Die Kuratorinnen aus Linz - Stella Rollig, Elisabeth Nowak-Thaller und Sabine Fellner - stellen sich angesichts aktueller Entwicklungen und Diskussionen der brennenden Frage nach den Veränderungen des Mutterbildes seit 1900.
2. Dezember 2015

Vija Celmins. Druckgrafik Wellen, Wüsten, Sterne

Ein Werk ohne Botschaft zu erarbeiten, aber das Gemachte ihrer Zeichnungen, Gemälde und Druckgrafiken zu thematisieren, ist nach eigenem Bekunden der Wunsch der in New York lebenden Künstlerin Vija Celmins (* 1938). Celmins wurde in den letzten Jahrzehnten mit Variationen von Ozeanwellen, Sternennächten, Wüstenböden und Spinnennetzen bekannt. Die Wiener Secession ehrt sie mit ihrer ersten Personale in Österreich und zeigt einen umfassenden Überblick über Celmins` druckgrafisches Werk der letzten sechs Jahrzehnte und schließt dabei auch die von ihr gestalteten Künstlerbücher nicht aus.
1. Januar 2016

Ai Weiwei in der Royal Academy Einführung in das Werk des chinesischen Konzeptkünstlers

Der chinesische Konzeptkünstler Ai Weiwei (* 1957) wird in der Royal Academy of Arts mit einer umfassenden Werkschau geehrt, die Adrian Locke und Tim Marlow gemeinsam mit dem Künstler kuratierten. Der seit 26. Mai 2011 als Ehrenmitglied aufgenommene Politrebell überzeugt in London durch präzise konzipierte Installationen. Seine Würdigung der chinesischen Kunsttradition, die in perfekt umgesetzten Möbel-Objekten und Skulpturen bzw. seinem kreativen Umgang mit historischen Materialien ihren Ausdruck findet, seine kritische Haltung der chinesischen Führung gegenüber, seine Unbeugsamkeit trotz schwierigster Bedingungen, sein Kampf für freie Meinungsäußerung ließen ihn mit Recht zu einem der bekanntesten Künstler der Welt werden.
24. Januar 2016

Christine Macel künstlerische Leiterin der Biennale von Venedig 2017

Die 57. Biennale von Venedig wird vom 13. Mai bis zum 26. November 2017 stattfinden. Zur künstlerischen Leiterin wurde jüngst die Französin Christine Macel (* 1969) gewählt. Die seit 2000 als Chefkuratorin am Musée national d’art moderne – Centre Pompidou tätige Pariserin hat in den vergangenen Jahren den belgischen (2007) und den französischen (2013) Pavillon auf der Biennale ausgerichtet.
28. Februar 2016

Renate Bertlmann: AMO ERGO SUM Ein subversives Politprogramm

Renate Bertlmann (* 1943) ist eine der bedeutenden Wiener Feministinnen, die in ihrer Arbeit die Themen Liebe, Erotik und Sexualität verhandelt. Die Avantgardistin, die sich der Methoden der Performance, Fotografie, Video aber auch Zeichnung und Installation bedient, zeigt den Geschlechterkampf und demaskiert die Gesellschaft. Bertlmann spielt männliche und weibliche Rollen, um unterschiedliche Identitäten zu erkunden. Sie erforscht und reinszeniert beispielsweise mit dildohaften Schmetterlingen Vorstellungen einer männlichen, fetischversessenen Sexualität, die sie ins Absurde dreht.
15. März 2016

Max Hollein zu „Museen und ihr Publikum“ im KHM

Max Hollein führt die Schirn, das Städel und das Liebighaus nicht als Einheit. Er hat drei verschiedene Mitarbeiterstäbe, zwei Sekretariate und ein Fahrrad, um schnell zwischen den Häusern wechseln zu können. Jede Institution entwickelte eine andere Identität, zieht anderes Publikum an.
20. März 2016

Anselm Kiefer: Himmelspaläste Der Skulpturenzyklus in Höpfingen

Der genauso bedeutende wie umstrittene Künstler suchte aus Fundstücken und Fragmenten das darzustellen, was eigentlich unvorstellbar und daher auch undarstellbar ist: Die Kabbala berichtet in Gleichnissen und Metaphern von den Geheimnissen des Himmels und der Erlösung des Menschen, Mythen übersetzen menschliche Erfahrungen exemplarisch in Geschichten.
20. März 2016

Anselm Kiefer und Anton Zeilinger in der Albertina Künstler und Quantenphysiker auf Analogiesuche

Anlässlich seiner Ausstellungseröffnung "Anselm Kiefer. Die Holzschnitte" bat Anselm Kiefer den Quantenphysiker Anton Zeilinger zu einem Gespräch über „Realität und Illusion“ in den Musensaal der Albertina. Nach einer Stunde stellte sich der Dialog mehr als Nachhilfeunterricht in Quantenphysik dar, denn als lebendige Unterhaltung über die Eingangsfrage. Immerhin wusste Anton Zeilinger einige bahnbrechende Erkenntnisse der Physik anschaulich darzustellen. Im Kern des Gesprächs legte Anselm Kiefer aber dann doch einige seiner Glaubensgrundsätze offen.
21. März 2016

Anselm Kiefer. Die Holzschnitte Monumentale Druckgrafiken in der Albertina

Erste Ausstellung mit Anselm Kiefers Holzschnitten, mehr übermalte Holzschnitt-Collagen in Riesenformaten. Die vielfach überarbeiteten Drucke zeigen alle wichtigen Themen aus Kiefers Werk: den Rhein, deutsche Geistesgrößen, nordische Mythologie, Sonnenblumen, die Verbindung des Einzelnen mit dem Universum. Zwei Holzschnitt-Bücher führen die Landschaften in gefaltete Panoramen über.
22. März 2016

Anselm Kiefer Retrospektive im Centre Pompidou Von der NS-Vergangenheit zur Mystik

Anselm Kiefer (* März 1945) gehört zu den bekanntesten Künstlern der zeitgenössischen Kunstszene. Er beeindruck mit riesen Formaten, gigantischen Projekten wie das Gesamtkunstwerk in Barjac, der Künstler als Demiurge, als Schöpfer nicht nur seiner Welt.
29. März 2016

Berlinde De Bruyckere über Missverständnisse, Körperarbeit und Material im Gespräch mit Alexandra Matzner anlässlich ihrer Ausstellung im Leopold Museum

Alexandra Matzner: Ihre Ausstellung im Leopold Museum wird als Überblicksschau konzipiert und zeigt Werke der letzten zwanzig Jahre. Sie haben in älteren Interwies immer darauf verwiesen, dass Sie auf die Orte, wo ihre Arbeiten gezeigt werden, reagieren möchten. Geht diese Retrospektive im White-Cube des Museums mit Ihrer Idee zusammen? Berlinde De Bruyckere: Es ist hier sogar noch komplexer, da ich die Einladung sehr spät erhalten habe. Wenn ich eingeladen werde, suche ich normalerweise die Räume auf und entwickle eigens dafür neue Arbeiten. Das Leopold Museum hat schöne, hohe Säle, die aber auch nicht die Struktur meiner Arbeiten stören. Ich möchte sie so belassen, wie sie sind. ...
5. April 2016

Künstlerliste der Manifesta 11 What People Do for Money: Some Joint Ventures

Die Künstler_innen-Liste der Manifesta 11 in Zürich ist veröffentlicht! Christian Jankowski lud 30 Künstler_innen ein, ihre Neuproduktionen gemeinsam mit Schweizer_innen unterschiedlichster Berufe zu entwickeln. In der historischen Ausstellung widmet er sich gemeinsam mit Francesca Gavin der Darstellung der Arbeitswelt und ihrer radikalen Veränderung in den letzten Jahren bzw. verspricht einen Einblick in die Kunstindustrie. Für Spannung ist gesorgt!
3. Mai 2016

Fiona Tan. Geografie der Zeit Erinnerung auf Film gebannt

Fiona Tan vertrat 2009 die Niederlande auf der 53. Biennale von Venedig. Das Nationalmuseum in Oslo organisierte nun gemeinsam mit dem MUDAM in Luxemburg, dem MMK Museum für Moderne Kunst in Frankfurt und dem Tel Aviv Museum of Art eine international angelegte Ausstellungstournee und einen viersprachigen Ausstellungskatalog.
29. Mai 2016

Erwin Bohatsch Österreichischer Maler der Abstraktion

Kleinformatige Zeichnungen, Monotypien und Aquarelle, meist Hochformate und zirka 63 x 44 Zentimeter groß, stehen im Zentrum der retrospektiv angelegten Überblicksschau von Erwin Bohatsch (* 1951). Hierbei handelt es sich um eine zweimalige Premiere, sowohl was die Erstpräsentation der Arbeiten auf Papier anlangt wie auch den retrospektiven Charakter der Ausstellung.
7. Juni 2016

Anselm Kiefer. Künstlerbücher

Wenn Anselm Kiefer gesteht, „ich denke in Bildern“, dann müsste er noch ergänzen, dass Texte wichtige Quellen seiner Kunst sind. Der vorliegende Katalog gibt einen Überblick über Kiefers Malerbücher und Buchobjekte seit den späten 1960er Jahren. Die Texte von Heiner Bastian, Aeneas Bastian und Hans Werner Schmidt zeugen von hoher Einfühlungskraft. Das erstmals auf Deutsch abgedruckte Gespräch zwischen Anselm Kiefer und Christoph Ransmayr erlaubt einen Einblick in beider Gedanken zu Buch und Wissen.
15. Juni 2016

Kunst zwischen Fläche und Raum

Raumillusionierend, raumgreifend, raumerzeugend - all das kann (flächige) Malerei sein. Vor allem in der abstrakt geometrischen Ausprägung scheinen die ehemaligen Grenzen zu Skulptur und Installation schon seit ihrer Erfindung aufgebrochen. Die Verbindungen zu anderen Kunstgattungen sind eng, die in Krems ausstellenden Künstler_innen zeigen in den ihnen zugewiesenen Räumen mitunter hybride Malerei-Objekte.
21. Juni 2016

Skulptur seit 1946 Revolutionen im bildhauerischen Denken

Die Skulptur, so wird oft behauptet, hat wie kaum ein anderes Medium während des 20. Jahrhunderts grundlegende Veränderungen durchgemacht. Das Kunstmuseum Basel widmet sich anlässlich der Eröffnung des Erweiterungsbaues von Christ & Gantenbein der Bildhauerei vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis heute.
23. Juni 2016

Jim Dine: Selbstbildnisse Hinsehen, obwohl es weh tut

Jim Dine (* 1935), berühmt für seine Herzen und fälschlicherweise der Pop-Art zugerechnet, stellt 60 Selbstbildnisse in der Albertina aus. Der 80-jährige Amerikaner schenkte der Institution 232 Werke auf Papier, um sie gut untergebracht zu wissen. Eine beeindruckende Auswahl präsentiert in den Tietze-Galleries die lebensbegleitende Selbstbefragung des Künstlers: schonungslos, mit frontalem Blick (in den Spiegel), gekonnter Wischtechnik, gestischem Farbauftrag oder als fotografische Selbstinszenierungen, immer aber mit einer Konzentration auf den Kopf.
13. Juli 2016

Ai Weiwei im 21er Haus Ein Tempel im Schwanzer-Bau

Konzeptkünstler, Dokumentarist, Aktivist und Künstler Ai Weiwei stellt für das Belvedere eine vielschichtige Schau zusammen, die auf aktuelle politische Probleme genauso reagiert wie auf Architektur und Umfeld der barocken Anlage und des modernen Ausstellungsbaus von Karl Schwanzer.
3. August 2016

Sterling Ruby Der Superstar aus den USA im Winterpalais des Belvedere

Ehrlichgestanden hat mich der Pressetext des Belvedere, den „umstrittensten und unberechenbarsten Künstler seiner Genration“ zu zeigen, eher ermüdet als inspiriert, die Ausstellung von Sterling Ruby zu besuchen. Zu sehr Klischee, zu sehr Markt, zu sehr Superlativ! Doch dann entpuppte sich der 1972 auf einem amerikanischen Luftwaffenstützpunkt im deutschen Bitburg geborene „Liebling der Modewelt“ als zurückhaltender, reflektierter Kreativer, der ohne Starallüren auf kriegerische Konflikte, US-Traditionen und auf Materialästhetik hinweist.
24. August 2016

Yayoi Kusama: Performance und Malerei Ausstellung "In Infinity" 2016/2017

Punkte, Kürbisse und Louis Vuitton Handtaschen - dafür ist die Japanerin Yayoi Kusama weltberühmt. Was verbirgt sich hinter diesen Werken? Die 1929 geborene Künstlerin ist ein Super-Star, eine Königin der Polka Dots, deren gepunktete Rauminstallationen genauso Verwirrung stiften wie sie erstaunen.
23. September 2016

viennacontemporary 2016 Wiens Messe für Zeitgenössische Kunst | 2016

Auf der hochspannenden viennacontemporary 2016 zeigen noch bis zum 25. September 112 Galerien aus 28 Ländern aktuelle Kunst. Zweifellos ein MUSS für alle Kunst-Affictionados! Die diesjährigen Programmschwerpunkte: „Solo Expanded“, die von Severin Dünser interessant zusammengestellte ZONE1, „Nordic Highlights“ mit teils urromantischen Natur- und Landschaftsbildern, „Focus: Ex-Yugoslavia and Albania“ und „Cinema“ für Film- und Videokunst. Meinungsaustausch wird ganz groß geschrieben in den Diskussionsveranstaltungen von „Keys to Contemporary Art“ und vom „Collectors Forum“.
25. Oktober 2016

Fotografie und Politik seit 9/11

Was haben Hans-Peter Feldmanns „9/11“ (2001) und Panos Tsagaris „Golden Newspaper“ (seit 2011), Anna Jermolaewas „120 m“ (2015/16) und Florian Rainers „Fluchtwege“ (2015) gemeinsam? Sie nutzen Fotografie als Dokumentations- und Kommunikationsmittel, dekonstruieren die Verwendung von Fotografie in Massenmedien und stellt Lebensbedingungen vieler seit 9/11 vor. Kuratorin Gunda Achleitner stellte gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen vom EMOP eine Gruppenausstellung zusammen, deren dramatischer Beginn mit dem Fall der Türme, der Wirtschaftskrise in Griechenland bis zur Flüchtlingsbewegung von 2015 reicht.
11. November 2016

Edmund de Waal. Lichtzwang Weiße Porzellangefäße in weißem Raum

Was bedeutete es wohl für Edmund de Waal für eine Ausstellung nach Wien eingeladen zu werden? Beim Pressegespräch fand er dafür keine Worte, sie waren für ihn, der seine Familiengeschichte in Romanform aufgearbeitet hatte, nicht fassbar. Stattdessen schuf er im Theseustempel einen weißen Raum, meditative Grundstimmung und ein musikalisches Werk aus unzähligen, kleinen, aber individuell geformten Porzellanbechern in zwei Vitrinen. Das Regal erinnern nicht von ungefähr an eine aufgeschlagene Doppelseite einer Publikation.
16. November 2016

Francis Alÿs / Avery Singer Zeitgenössische Malerei in der Secession

Aktuelle Malerei steht im Zentrum des fünften Ausstellungszyklus der Wiener Secession 2016: Francis Alÿs und AS präsentieren zwei höchst unterschiedliche Zugänge zum gemalten Bild, die sich dennoch in der Frage der bildimmanenten Organisation, im lllusionismus, im Widerstreit von Fläche und Raum kongenial begegnen.
12. Dezember 2016

Edmund de Waal trifft Albrecht Dürer Ausstellung des Keramikkünstlers im KHM

Bisher war Edmund de Waal (* 1964) bekannt für strahlendweiße Installationen, in denen er seine handgefertigten, teilweise versilberten Porzellanbehälter („vessels“) auf reinweißen Regalen arrangierte. Als Autor wird de Waal seit 2010 für sein Erinnerungsbuch „Der Hase mit den Bernsteinaugen“ weltweit gefeiert. Sein subtiler Umgang mit Sprache und dem Unsagbaren, seine Liebe zur Poesie wurde in Wien bereits in seiner Installation „Lichtzwang“ im Theseustempel (2014) vorgestellt. Als der Brite im Rahmen der Vorbereitungen von Jasper Sharp und dem Kunsthistorischen Museum eingeladen wurde, eine Ausstellung zu kuratieren, entschied er sich sein Interesse an den Dingen auf ihr Potenzial, Angst zu bannen, Unheimliches zu zeigen, den Kontrollverlust zu sublimieren und Einsamkeit zu füllen, auszuweiten.
15. Dezember 2016

Hubert Scheibl. Fly Abstrakte Flugversuche

Für seine aktuelle Ausstellung „Fly“ schuf Hubert Scheibl eine Rauminstallation in der Orangerie des Belvedere in Wien, die sich wie eine Klammer um seine abstrakten Gemälde legt. Den Titel leitet der Künstler u. a. von einer früheren Arbeit aus dem Jahr 2005 ab, die er nahezu unsichtbar über die Eingangstür hängt – einerseits eine mögliche Hommage an das barocke Belvedere mit seinen Supraporten, andererseits auch eine Art „Easter Egg“ für die Besucherinnen und Besucher, zeigt es sich doch erst auf dem Weg hinaus.
9. Januar 2017

White Cube – Black Box collected #6 im Kunstforum Wien

Die sechste Ausgabe von „collected“ vereint Neuankäufe der Bank Austria Kunstsammlung von Carola Dertnig, Stephanie Klaura, Dorit Margreiter, Florian Pumhösl, Markus Schinwald und Nadim Vardag. White Cube bzw. Black Box stehen prototypisch für das Ausstellen und Präsentieren als Produktionsfaktoren zeitgenössischer Kunst, die von den sechs ausgestellten Künstlerinnen und Künstlern konsequent hinterfragt werden. Wie funktioniert ein Ausstellungsraum des frühen 21. Jahrhunderts? Welche Bedingungen, Hierarchien, Präsentationsformen werden durch Helligkeit bzw. Dunkelheit hervorgebracht und gleichzeitig mitgeformt?
10. Januar 2017

Elger Esser – Aetas Ausstellung zu Proust, Frankreich und Nicht-Zeit in Linz

Elger Esser (* 1967) stellt für das Landesmuseum Linz seine erste museale Präsentation zusammen. Der Titel „Aetas“ (lat. Zeitalter) beschreibt die Faszination des Fotokünstlers für die Zeit, die in seinen Aufnahmen mehrfach stehengeblieben zu sein scheint. Zum einen konstruiert er in seiner jüngsten, für Esser charakteristischer Weise in über zehn Jahren entstandenen, jüngsten Serie „Combray“ eine Stadt, die nur zwischen zwei Buchdeckeln existiert.
28. Januar 2017

Svenja Deininger | Gabriel Sierra | Angelika Loderer in der Wiener Secession

Svenja Deininger: Echo of a Mirror Fragment: neue Malerei und Künstlerbuch; Gabriel Sierra: The First Impressions of the Year 2018 (During the early days of the year 2017): Installation; Angelika Loderer: Skulpturen
10. Februar 2017

Biennale von Venedig 2017: Künstlerinnen und Künstler ARTE VIVA ARTE

Künstlerinnen und Künstler von ARTE VIVA ARTE, der von Christine Macel kuratierten Ausstellung der 57. Biennale von Venedig: ein Konzept mit neun "Transnationalen Pavillons" viel Mystik, Schamanismus, Büchern und - hoffentlich - Lebensfreude!
13. Februar 2017

Gerhard Richter. Neue Bilder Abstrakte Malerei aus dem Jahr 2016 und ältere Arbeiten aus dem Museum Ludwig, Köln

Gerhard Richters aktuellste Bilder sind anlässlich seines 85. Geburtstags am 9. Februar 2017 im Museum Ludwig zu sehen. Wie für Richters abstraktes Werk charakteristisch arbeitete der Maler 26 Gemälde in unterschiedlichen Formaten höchst materialintensiv und farbig opulent aus.
16. Februar 2017

Sammlung Essl in der ALBERTINA Privatsammlung in Wien bald wieder zugänglich!

Klaus Albrecht Schröder, Karlheinz Essl und Hans Peter Haselsteiner geben heute die Übergabe der Sammlung Essl an die ALBERTINA bekannt. Für 27 Jahre wird die Albertina die Dauerleihgabe für die konservatorische Verwahrung, wissenschaftliche Aufarbeitung und öffentliche Präsentation übernehmen. Der Bund fördert die digitale Aufarbeitung der Sammlung Essl mit einer Million Euro.
22. Februar 2017

Skulptur Projekte Münster 2017: Künstlerinnen und Künstler Projekte im öffentlichen Raum zwischen Bildhauerei und performativer Kunst

Die fünfte Auflage der Skulpturen Projekte Münster 2017, kuratiert von Kaspar König, Britta Peters und Marianne Wagner, hat 35 Künstlerinnen, Künstler, Duos und Gruppen eingeladen, Kunstwerke im öffentlichen Raum zu entwickeln. Im Jahr 2017 prägen für dreineinhalb Monate 35 neue Projekte zwischen Bildhauerei und performativer Kunst das Stadtbild.
25. Februar 2017

Hannah Black. Small Room Geformte Körper und analysierte Zelle im mumok

Hannah Black stellt im mumok einmal mehr die Frage, was es bedeutet einen Körper zu haben. Die in Manchester geborene Videokünstlerin untersucht, wie Kategorien von Geschlecht, Identität, Rasse, Gewalt Körper formen. Von „einem Körper“ zu sprechen erscheint ihr absurd, unterscheiden sich die Körpererfahrungen unterschiedlicher Menschen doch grundlegend. Was aber würde passieren, wenn diese Konzepte, die sich so sehr in Körper einschreiben, eines Tages überwunden wären?
25. Februar 2017

Mehr als nur Worte

Poetischen (Sprach)Bilder sind das Ziel von Luca Lo Pinto und Vanessa Joan Müller in der Kunsthalle Wien. Ausgehend von dem Konzept der poetischen Sprache des Linguisten und Semiotikers Roman Jakobson (1896–1982) – „Poesie ist Sprache in ihrer ästhetischen Funktion“ – gruppieren sie Kunstwerke „jenseits semantischer Eindeutigkeit“ (Müller).
27. Februar 2017

Gabriele Rothemann. Quire. Vierundzwanzig Vogelkäfige Ausstellung im MUSA, Wien

Gabriele Rothemann (* 1960) stellt im MUSA unter dem Titel „Quire“ erstmals eine installative Version ihrer „Vierundzwanzig Vogelkäfige“ vor. Der altenglische Begriff für Chor lässt phonetisch an „choire“ denken, welchen die vierundzwanzig Singvögel in ihren Käfigen bilden. Von „quiet“ kann keine Rede sein!
27. Februar 2017

Jakob Lena Knebl im mumok Kunst, Design und Mode zu Begehrensräumen amalgamiert

Im mumok wohnen? Warum nicht! Für sechs Monate richtet die Künstlerin Jakob Lena Knebl (* 1970) im mumok eine Wohnlandschaft ein. Auf zwei Ebenen gruppiert und inszeniert Knebl die Sammlung neu, wobei sie sich besonders für die Klassische Moderne und die (utopische) Kunst der 1970er Jahre interessiert. Selbst an der Akademie und der Angewandten in den Klassen von Heimo Zobernig und Raf Simons ausgebildet, verbindet Jakob Lena Knebl Kunst, Design und Mode. Gesellschaftliche Visionen und sexuelle Befreiung in Gesellschaft und Kunst auf der einen Seite, Kommunikationscodes und soziale Konnotationen in Design und Mode auf der anderen provozieren Jakob Lena Knebl drei atmosphärischen Begehrensräumen zu kreieren.
1. März 2017

Pınar Öğrenci – A Gentle Breeze Passed Over Us Ausstellung im KUNST HAUS WIEN, Garage

Pınar Öğrenci (* 1973, Van, Türkei), Künstlerin, Aktivistin, Autorin, thematisiert in „A Gentle Breeze Passed Over Us“ (2017) Krieg, Migration und Asyl – und wählte für ihre Erzählung das Schicksal des in Wien lebenden Irakers Ahmed Obaid Shaqaqi. In der Vier-Kanal-Videoinstallation sieht man den jungen Iraker, dessen Vater als Intellektueller und Journalist in die Flucht gedrängt wurde. Über Istanbul und einen Schlepper kam der ehemalige Musikstudent nach Wien. Nicht einmal seine Oud, eine Kurzhalslaute, ist ihm geblieben. Und dennoch versuchte er jetzt in Wien, mit Hilfe der Musik ein neues Leben aufzubauen.
1. März 2017

I dreamed we were alive Ausstellung mit Arbeiten von Ekaterina Anokhina, Lena Rosa Händle, Hanna Putz, Yulia Tikhomirova, Borjana Ventzislavova im KUNST HAUS WIEN

Die Austellung „I dreamed we were alive“ versammelt Arbeiten von fünf zeitgenössischen Fotokünstlerinnen, die um persönliche Erinnerungen kreisen. Ekaterina Anokhina (*1983, Moskau), Lena Rosa Händle (*1978, Berlin), Hanna Putz (* 1987, Wien), Yulia Tikhmirova (* 1981, St. Petersburg) und Borjana Ventzislavova (* 1976, Sofia) zeigen intim wirkende Einblicke in ihre Leben, ihre Beziehungen, ihre sozialen Kontakte. Neben der Ausstellung erarbeiteten die Fünf Fotobücher als zweites Vermittlungsformat.
1. März 2017

Edward Burtynsky – Wasser Ausstellung über die Zerstörung der Wasserressourcen im KUNST HAUS WIEN

Der Ressource Wasser, dem blauen Planeten und der Nachhaltigkeit widmet Edward Burtynsky (* 1955) seit über 30 Jahren sein Werk. Der kanadische Fotograf wurde mit großformatigen Aufnahmen von veränderten und zerstörten Landschaften bekannt und zeigt im KUNST HAUS WIEN die jüngste Werkserie, für die er fünf Kontinente bereist hat: „Wasser“.
1. März 2017

Carl Spitzweg – Erwin Wurm Ausstellung über Biedermeier und Neo-Biedermeier im Leopold Museum |

Carl Spitzweg und Erwin Wurm! Geht das? „Geht sogar ausgesprochen gut!“, erklärt Hans-Peter Wipplinger, Direktor des Leopold Museums und Kurator des außergewöhnlichen Dialogs zwischen dem bayrischen Biedermeiermaler und dem Österreich-Vertreter auf der Biennale von Venedig 2017. Doch worin liegen die Gemeinsamkeiten zwischen den beiden so unterschiedlichen Künstlern? Immerhin trifft biedermeierliche Gemütlichkeit auf die Neudefinition des Skulpturenbegriffs.
4. März 2017

Vulgär? Ausstellung zu Sprache, Mode, Körper, Gesellschaft im Winterpalais, Wien

Das Wort „vulgär“ steht als Kulminationspunkt und Reibefläche im Zentrum dieses außergewöhnlichen Projekts zur Geschichte der Mode seit dem 18. Jahrhundert. Als Werturteil kann es vernichtend eingesetzt werden, zu verschiedenen Zeiten bezeichnete es jedoch unterschiedliche Verhaltensweisen und umschrieb disparate Kleidungsnormen.
15. März 2017

Jakob Lena Knebl: „Ich gönn‘ mir jetzt diesen Hedonismus!“

Jakob Lena Knebl über ihre Vorgangsweisen, Themenfelder und aufgebrochene Hierarchie in Kunstfeldern, die sie ihrer zweifellos außergewöhnlichen Personale und Neuaufstellung im mumok zugrunde gelegt hat. Das Gespräch für ARTinWORDS führte Alexandra Matzner.
20. März 2017

Maria Lassnig: Werke & Leben Ausstellung in Essen

Maria Lassnig (1919–2014) gehört zu den wichtigsten Künstlerinnen der österreichischen Kunst des 20. Jahrhunderts. Bereits im Jahr 1948 stellte sie sich erstmals der Frage, wie sich das Bewusstsein für den eigenen Körper ins Bild übersetzen ließ. Nach einer ersten surrealistischen und informel-abstrakten Phase gelangte sie über die Rezeption kubistischer Akte zum Selbstporträt. Bereits während der 1960er Jahre entwickelte sie die für sie charakteristischen „Körperbewusstseinsbilder“, die sie ab 1970 auch in Animationsfilmen einsetzte.
21. März 2017

Camille Henrot. If Wishes Were Horses Ausstellung der französischen Medienkünstlerin in der Kunsthalle Wien, Karlsplatz

Camille Henrot (* 1978) wurde mit Videos und Animationsfilmen bekannt, in denen sie kulturell und sexuell geprägte Bilder, Objekte und Symbole aus allen Zeiten und Orten der Welt einander überlagerte. Ihr Methodenrepertoire reicht von anthropologisch-wissenschaftlicher Forschung bis zur eigenen Intuition, wenn sie Mythen, Ökonomie, Wissenschaft und Tradition miteinander in Beziehung setzt. Die entstehenden Werke sind vieldeutig, ja widersprüchlich, und berühren Fragestellungen zu Politik, Wirtschaft und gesellschaftlichem Zusammenleben.
23. März 2017

Erwin Wurm in Graz One Minute Scultpure als Wortskulpturen | 2017

Erwin Wurms Ausstellung im Kunsthaus Graz trägt den etwas komplizierten Titel „Fußballgroßer Tonklumpen auf hellblauem Autodach“. Darunter darf man sich eine amüsant-reflexive Weiterführung Wurm’scher Signature Works und referenzgesättigter, aber auch selbstironischer Auseinandersetzung mit den Werken berühmter Vorgänger vorstellen. Das Werk „Ohne Titel“ (2016), welches das Kunsthaus Graz als Sujet der Ausstellung gewählt hat, verbindet die „Liegende Figur“ von Friz Wotruba aus dem Jahr 1953 mit einer Wurstsemmel. Des Österreichers liebstes Mittagsmahl desavouiert eine ikonische Arbeit eines Nachkriegsheroen der österreichischen Kunst? Eine ironische Geste eines Kunstverächters oder gar Kunstignoranten? Eine Persiflage auf Manets „Frühstück im Grünen“? Eine „Entsockelung“ des auratisierten Objekts??
28. März 2017

RAW Stillleben – ROHGENUSS interpretiert Clara Peeters Rezepte und Antworten zur gesunden Ernährung von Michaela Russmann

Inspiriert von Clara Peeters' Stillleben komponierte Michaela Russmann eine köstlich-gesunde Süßkartoffel-Pastete, ein Früchtecrumble mit Superfoods und eine Käseplatte. Um das luxuriöse Arrangement der barocken Prunkstillleben aufzubrechen, lud ARTinWORDS vier Künstlerinnen und Künstler ein, Salzgefäß und andere Goldschmiedearbeiten in den Stillleben zu ersetzen: Ihre Werke helfen, Produktionsbedingungen von Nahrung, das Verhältnis von Natürlichkeit und Künstlichkeit, sowie die Überflussgesellschaft zu hinterfragen.
30. März 2017

Vienna Biennale 2017. Roboter. Arbeit. Unsere Zukunft Ausstellungen und Projekte zu Robotik und kreativen Konzepten zur Arbeit der Zukunft

Viennale Biennale 2017 thematisiert grenzenlose Kommunikation zwischen Menschheit, Internet, Dingen – und macht sich Gedanken, wie diese Entwicklung die Arbeit der Zukunft verändern wird. Von Robotik fernab „herumlaufender Blechbüchsen“ (Thun-Hohenstein) bis Zukunft der Arbeit, von Klimawandel bis zur Vernetzung, aber auch Balance zwischen eigenen Ansprüchen und jenen der Gesellschaft (Ressourcenverbrauch) legt die Vienna Biennale „den Finger offensiv auf jenen Bereich, der unsere Zukunft entscheidend verändern wird“ (Gerald Bast).
3. April 2017

Kunst und Alchemie Verwandlung von Materialien in Kunst und Wissenschaft

Kunst und Alchemie sind wesensverwandt, arbeiten beide doch mit der Verwandlung von Materialien. Entgegen der landläufigen Meinung behandelt Alchemie nicht nur die Erschaffung von künstlichem Gold aus den einfachen Stoffen, sondern widmet sich ganz allgemein der Auffindung der Weltformel, also der Erforschung komplexer Zusammenhänge, und gar der Schöpfung neuer Wesen bzw. der Erlangung der Unsterblichkeit – ob in der Natur oder der Kunst. Die groß angelegte Schau im Berliner Kulturforum verfolgt das Konzept der Transmutation von seinen Anfängen in Ägypten zum europäischen Mittelalter, nach Indien, China und Japan. Dass aber auch so mancher zeitgenössischer Kunstschaffende sich als „Alchemist“ empfand oder eine wesensverwandte Kunstpraxis entwickelte, ermöglicht, das Thema bis in die Gegenwartskunst nachzuverfolgen. Jörg Völlnagel strukturiert in zehn Kapiteln das heterogene kulturgeschichtliche Material von etwa 230 Objekten, das sowohl durch seine zeitliche wie auch geografische Dimension eine 3.500 Jahre alte, globale Menschheitsgeschichte erzählt.
25. April 2017

Kathleen Ryan: Bacchante Theseustempel 2017

Die amerikanische Bildhauerin Kathleen Ryan (* 1984) legt ihre Bacchantin mitten in den Theseustempel. Für ihre erste Museumsaustellung – der Theseustempel wird vom Kunsthistorischen Museum bespielt und von Jasper Sharp kuratiert – lässt sie die Gefährtin des Gottes Bacchus (Dionysos) als Weintraube sensualistisch über einige Kaminrohre gleiten.
27. April 2017

Brigitte Kowanz: „Das Licht ist einerseits Grundlage der Sichtbarkeit und andererseits Symbol der Erkenntnis“ RE_UNION | 2017

Aktuelle Arbeiten der österreichischen Licht-Künstlerin Brigitte Kowanz erinnern an Erfolge des Vereinten Europa. Dafür geht sie von der Beobachtung aus, dass das Datum einzelner Ereignisse in die Geschichte eingehen, dass die Erinnerung aus dem Prozess von Geschehnissen und Handlungen einen Moment herausgreift.
1. Mai 2017

Maria Lassnig: Zeichnungen und Aquarelle Retrospektive zu den intimen „Zwiegesprächen“ auf Papier

Maria Lassnig (1919–2014) gilt als herausragende Koloristin – auf Leinwand wie auf Papier. Die Albertina würdigt die österreichische Künstlerin mit einer Retrospektive ihrer Zeichnungen und Aquarelle, in denen sie sich bekannt schonungslos mit ihren Emotionen und Körperempfindungen auseinandersetzte.
1. Mai 2017

Feministische Avantgarde der 1970er Jahre aus der SAMMLUNG VERBUND Ausstellung „Woman“ im mumok

„Feministische Avantgarde“ – die Rebellion der Künstlerinnen der 1970er Jahre gegen das patriarchale System (auch der Kunst) – anhand von über 300 Werken der SAMMLUNG VERBUND dargestellt. Den internationalen Aufbruch feministischer Künstlerinnen taufte Gabriele Schor, Sammlungsleiterin des Verbund, als „Avantgarde“.
2. Mai 2017

James Welling Grenzenlose Fotografie

James Welling (* 1951) einfach als Fotografen zu bezeichnen, würde wahrlich zu kurz greifen. Der Amerikaner erforscht seit Mitte der 1970er Jahre das Medium und das Sehen. Sein in Serien entwickeltes Werk kennt keine stilistischen oder technologischen Grenzen. Die Ausstellung im Bank Austria Kunstforum präsentiert eine umfassende Auswahl an fotografischen Serien, Videos und Skulpturen, die den konzeptuellen Zugang des Fotokünstlers Welling belegen.
2. Mai 2017

Martin Beck: rumors and murmurs Wie ausstellen?

Zentrales Thema in Martin Becks (* 1963) Arbeiten und auch der Ausstellung im mumok ist das Display, die Zeigestrategie, das Präsentieren von Objekten und Kunstwerken. Die von ihm selbst gestaltete und eingerichtete Schau kreist um Fragen von Ermächtigung und Kontrolle, Kreativität und Ästhetik.
8. Mai 2017

Der unglaubliche Damien Hirst Ausstellung „Treasures from the Wreck of the Unbelievable“ im Palazzo Grassi und der Punta della Dogana

Damien Hirst nimmt die Besucherinnen und Besucher mit auf eine Reise in die Vergangenheit. Der ehemalige Sklave Cif Amotan II. – so die Legende – hätte das Schiff Apistos [„The Unbelievable“] voller Artefakte aus allen Herren Ländern in einem Sturm verloren. Im Jahr 2008 wäre es aufgefunden und die Objekte auf Kosten des Künstlers seither geborgen worden.
16. Mai 2017

Cathérine Hug: „Es ist keine Sünde, wenn man sich mit Mode befasst.“ Kritische Reflexion der Mode: Vorschau auf die Ausstellung „Fashion Drive. Extreme Mode in der Kunst“ im Kunsthaus Zürich

Cathérine Hug, Kuratorin des Kunsthaus Zürich, bereitet mit Kunsthaus Direktor Christoph Becker gerade die Ausstellung „Fashion Drive. Extreme Mode in der Kunst“ vor, für die sie Werke der Sammlung mit rund 150 nationalen und internationalen Leihgaben auf die Darstellung und Bedeutung von Mode untersucht. Im Winterpalais reden wir über kuratorische Zugänge, Künstler als Gesellschaftskritiker und die Rolle der Mode dabei, Mode in der Schweiz, Marie Antoinette als Mode-Rebellin.
23. Mai 2017

Bonaventure Soh Bejeng Ndikung: „Es geht um Zusammenkünfte, Formen des Miteinander!“ Wie über Kolonialismus nachdenken? Ndikung und Pauline Doutreluingne über ihre Festwochen-Ausstellung „The Conundrum of Imagination“

Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, Curator at Large der documenta 14, unterstützt von Co-Kuratorin Pauline Doutreluingne, stellte für die Wiener Festwochen eine unter die Haut gehende, mit beeindruckenden Bildern arbeitende Gruppenausstellung zum Thema Kolonialismus zusammen. Künstlerinnen und Künstler repräsentieren die anti-hegemoniale Welt und werfen gleichzeitig eigene Blicke zurück - auf die Geschichte von Eroberung, Vernichtung, Neubenennung, Deutung, Klassifizierung seit dem 16. Jahrhundert. Ndikung und Doutreluingne gelingt eine vielseitige Schau, die durch Performances und Vorträge ergänzt und erweitert wird.
25. Mai 2017

Erwin Wurm: Performative Skulpturen Ausstellung mit deformierten Objekten im 21er Haus | 2017

Wer eine Ausstellung von Erwin Wurm besucht, ist darauf gewappnet, dass von ihm Körper- und Geisteseinsatz eingefordert werden wird. Im 21er Haus zeigt der österreichische Bildhauer jedoch den Werkzyklus „Performative Skulpturen“: Hierfür warf sich Wurm höchstpersönlich gegen Tonklumpen, stieg auf tönerne Möbel und sägte furios durch gestaltete Erdklumpen.
6. Juni 2017

Judy Chicago, Red Flag, 1971 Bluten für den Feminismus: Die Revolution im Unterleib

Die Fotolithographie von Judy Chicago zeigt im Zentrum eine Hand, die gerade einen blutgetränkten Tampon aus der Vagina zieht. Schambereich und Schenkel sind in weichem schwarz-weiß mit intensivem Bildrauschen gezeichnet. Durch die gespreizten Beine erscheint, wie ein Licht am Ende des Tunnels, ein reinweißer flächiger Hintergrund. „Red Flag“ lautet der Titel des frühen feministischen Werks von Judy Chicago. Es entstand 1971 nach einem Gespräch unter Frauen über ihre Menstruation und lieferte den Anstoß für den „Menstruation Bathroom“ in der Installation „Womanhouse“.
12. Juni 2017

Gerhard Richter: Über Malen / frühe Bilder Bilder von 1961 bis 1980 – die wichtigsten Motive für Richters Metamalerei in Bonn und Gent

Der frühe Gerhard Richter (* 1932) der 1960er und 1970er Jahre erarbeitete sich anhand von wenigen Motiven Ausgangspunkte für ein höchst komplexes Werk. Malerei sui generis auf der Metaebene zu hinterfragen und gleichzeitig neu zubegründen, ist die Reaktion des 1962 aus der DDR geflohenen Malers auf die Avantgarde(n) in Düsseldorf.
30. Juni 2017

Abstract Painting Now! „Gerhard Richter, Katharina Grosse, Sean Scully …“ in der Kunsthalle Krems

Die „Neue Abstraktion“ begann in den 90ern und blüht in verschiedensten Ausprägungen bis heute. Die Abstraktion der „Zweiten Moderne“ (Heinrich Klotz) ist durch ihre Heterogenität geprägt, fernab verbindender oder trennender Manifeste oder Ideologien wie es für die Abstraktion der 1910er Jahre bzw. der Nachkriegsmoderne charakteristisch ist. Mit mehr als sechzig Positionen bietet die Ausstellung „Abstract Painting Now!“ einen Überblick über die wichtigsten Abstrakten der anglo-amerikanischen und deutschsprachigen Kunstszene.
11. Juli 2017

ERWIN WURM hoch 2 in Duisburg Befreiung der Kunst oder eine österreichische Sauerei? | 2017

Erwin Wurm stellt diesen Sommer im großen Stil in Duisburg aus. In zwei Häusern wird das „Wurmiversum“ in Form einer zusammenhängenden Überblicksschau vorgestellt. Das Lehmbruck Museum widmet sich „dem männlichen Prinzip“, während im Museum Küppersmühle der Fokus auf textilen Arbeiten und Fotografie liegt.
13. Juli 2017

Sammlung Hahn: Eine Wanderausstellung gegen Phantomschmerzen Die Sammlung Wolfgang Hahn kehrt temporär nach Köln zurück

Zwischen Wien und Köln liegen 750 Kilometer. Als 1978 die Kunstsammlung des Kölner Restaurators Wolfgang Hahn (1924-1987), welche zu diesem Zeitpunkt 385 Werke umfasste, von der Republik Österreich für das Museum des 20. Jahrhunderts (heute: mumok) erworben wurde, mag diese Distanz noch eine große Herausforderung bedeutet haben. Und tatsächlich hat es beinahe 40 Jahre gedauert, bis die exportierten Kunstwerke diesen Weg in entgegengesetzte Richtung angetreten haben. Was passiert nun, wenn eine Sammlung nach so langer Zeit an den Ort ihres Ursprungs zurückkehrt? Augenscheinlich dasselbe wie bei Menschen: vor allem viele revitalisierte Erinnerungen, welche von Idealisierung und Nostalgie gekennzeichnet sind.
13. September 2017

Nicole Eisenman. Dark Light Aktuelle Historienmalerei und „The Donald“

Die New Yorker Malerin und Objektkünstlerin Nicole Eisenman (* 1965) zeigt in der Wiener Secession ihre aktuellsten Bilder, in denen sie sich mit dem Wahlsieg von Donald Trump auseinandersetzte. Die beiden großformatigen, mit US-Symbolen aufgeladenen Historiengemälde werden von Zeichnungen begleitet, die deren komplexen Entstehungsprozess erahnen lassen. Found Footage und eine Installation komplettieren die Schau im hinteren Bereich des Hauptausstellungsraums.
14. September 2017

Florentina Pakosta. Werke und Leben

Florentina Pakosta hat sich seit Jahrzehnten gegen jeden Widerstand von außen der Kunst verschrieben. Die Albertina widmet der vielseitigen österreichischen Künstlerin anlässlich ihres 85. Geburtstags eine groß angelegte Retrospektive.
18. September 2017

Herbert Albrecht im KHM Zeitgenössische Skulptur in der Antikensammlung

Herbert Albrecht (* 1927) ist der bedeutendste Steinbildhauer Vorarlbergs und für seine Auseinandersetzung mit der menschlichen Figur bekannt. Die Antike und das in dieser Epoche entwickelte Menschenbild dienen im Kunsthistorischen Museum als Folie und Dialogpartner für Skulpturen und Plastiken Albrechts aus allen Schaffensphasen.
22. September 2017

Georg Herold im Kunstmuseum Bonn Я не понимаю. Über das Verstehen von Kunst

Georg Herold (*1947 in Jena) betitelt seine jüngsten Fotografien mit kyrillischen Buchstaben, banalisiert Formen, erzeugt Bedeutung und vernichtet diese gleich wieder, lockt mit Bezeichnungen das Publikum auf falsche Fährten und arbeitet mit „ungehobelten" und "dummen“ Materialien. Das Kunstmuseum Bonn widmet dem in Köln lebenden Objektkünstler eine umfassende Personale.
22. September 2017

Naturgeschichten. Spuren des Politischen Geschichte und Gesellschaft in der Naturdarstellung seit den 1960ern

Pflanzen vor dem mumok, eine Giraffe am Poster – derzeit überzeugt das mumok mit einer breit angelegten Schau über Darstellungen der Natur. Mitnichten steht hier die Entwicklungsgeschichte der Natur im Zentrum, sondern „das Ineinander von Geschichte und Natur“, wie Kurator Rainer Fuchs erklärt. Weder naturalisierte Geschichte noch historisierte Natur sind seine Reflexionsgegenstände, stattdessen zeigt er auf drei Ebenen wie Künstlerinnen und Künstler über Geschichte – Kolonialismus, Holocaust, Völkermord, Flucht, Konstruktion von Natur, „Pflanzenjäger“ – nachdenken und anhand von Naturmotiven visualisieren.
26. September 2017

Partizipative Kunst im 21er Haus „Duett mit Künstler_in“ lädt zum kreativ-reflexiven Arbeitsprozess

Im Zentrum der Ausstellung „Duett mit Künstler_in“ im 21er Haus steht das Publikum und seine Rolle beim Entstehen eines Kunstwerks. Historische und aktuelle Positionen zeigen, wie Künstlerinnen und Künstler Menschen aktivieren und zur Handlung auffordern. Kunst als wesentlichen Teil des Lebens zu denken, an dem „alle“ teilhaben können, ist nicht nur grundlegend für das Kunstverständnis des 20. und 21. Jahrhunderts, sondern gehört zu den fundamental demokratischen Werten unserer Gesellschaft.
28. September 2017

Mit Mirosław Bałka auf Spurensuche Existentielle Themen im Museum Morsbroich

Mirosław Bałka (*1958 in Warschau) setzt sich in „Die Spuren“ im Museum Morsbroich intensiv mit den historischen Ereignissen im Europa des 20. Jahrhunderts auseinander, insbesondere nimmt er die Gräueltaten des Holocaust in den Blick. Bałkas feine, präzise künstlerische Setzungen initiieren beim Publikum Aufarbeitungsprozesse. Sie erzeugen in ihrer Simplizität ein investigatives Interesse, die Auflösung lässt den Atem stocken. Das Museum Morsbroich lädt in seinen spätbarocken Räumlichkeiten zur erinnerungskulturellen Spurensuche ein.
1. Oktober 2017

Gerhard Rühm: Werke, Gedichte, Musik und Collagen Multi-Künstler Rühm im Bank Austria Kunstforum Wien

Gerhard Rühm (* 1930) ist zugleich Komponist, Performer, Literat und bildender Künstler. Seit nunmehr sechs Jahrzehnten bewegt er sich als Grenzgänger zwischen den Kunstdisziplinen. Im Zwischenraum von Wort und Bild, Sprache und Musik sowie Schrift und Zeichnung sucht er eine stete Erweiterung medialer Ausdrucksweisen.
13. Oktober 2017

Frieze London 2017: Poppig bunt und ein bisschen glatt Londoner Messe für zeitgenössische Kunst mit wenig kritischen Inhalten

Bei der Frieze London setzte man auf etablierte Positionen und Gefälligkeit, mehr Experimentierfreude und auch Mut zu kritischen Inhalten wären jedoch kein Schaden gewesen.
3. November 2017

Künstlerinnen und Künstler auf der 2017 POWER 100 von ArtReview

Die 2017 POWER 100 von ArtReview ist publiziert und wird heiß diskutiert. Auf den ersten Blick fällt auf, dass zwar die Plätze 1 und 2 von Künstler*innen – Hito Steyerl und Pierre Hughe – belegt werden, dass aber dahinter von Platz bis 10 Galerist*innen, Kurator*innen sowie Theoretiker*innen gelistet sind. Was passiert, wenn man nur Künstler*innen bestehen lässt? Wie viele und welche Künstler*innen habe es überhaupt auf die Liste der 100 bedeutendsten Menschen des Kunstbusiness (resp. Kunstmarkts) geschafft?
13. November 2017

Sabine Fellner: „Es fehlen uns Vorbilder für die Kraft des Alters“ „Die Kraft des Alters“ wendet sich den positiven Aspekten des fortschreitenden Lebensalters zu

Sabine Fellner im Gespräch über ihre Ausstellung „Kraft des Alters“. Mit 188 Werken von 108 Künstlerinnen, Künstlern und einem Künstlerkollektiv macht sie auf die Privilegien und Problematiken von Alter zwischen Jugendstil und Gegenwartskunst aufmerksam.
19. November 2017

Olga Chernysheva: „Situationen müssen weiterentwickelt werden, um Bilder zu werden“ Die einfühlsame Beobachterin und scharfsinnige Chronistin über das Zeichnen, Tschechow und stillstehende Menschen

Anlässlich ihrer Ausstellung „Chandeliers in the Forest” in der Wiener Secession traf Elsy Lahner, Kuratorin für zeitgenössische Kunst an der Albertina, die Künstlerin Olga Chernysheva. Ausgehend von der aktuellen Ausstellung geht Chernysheva der Bedeutung der Zeichnung in ihrem Werk nach, erzählt von ihrer Begeisterung für Tschechow, für stillstehende Menschen und dem Kinderbuch als ausstellungsbegleitender Publikation.
27. November 2017

The Shape of Time Zeitgenossen treffen im KHM auf Alte Meister

„The Shape of Time“ setzt bedeutende, zwischen 1800 und heute geschaffene Kunstwerke in Dialog mit Gemälden, Kunstkammerstücken und antiken Skulpturen aus der Sammlung des KHM, um zu zeigen, wie groß die inhaltlichen, thematischen oder formalen Verwandtschaften über die Jahrtausende hinweg sein können.
10. Dezember 2017

Thomas Bayrle im MAK „Wenn etwas zu lang ist – mach es länger“ verwebt Exponate mit Bayrle's Werk

Thomas Bayrle (* 1937) stellt erstmals in Österreich aus. Das Österreichische Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, kurz MAK, lädt den deutschen Künstler ein, Objekte der Sammlung mit eigenen Werken interagieren zu lassen. Bayrle begrüßt das Publikum mit einem überdimensionalen iPhone, bestehend aus unzähligen kleinen iPhones, denn sein Werk lässt sich zwischen Kommunikationsdesign, Individuum und Gesellschaft verorten. Den Titel entlehnte er dem Designer und Architekten Eero Saaringen (1910–1961), um Objekte in der MAK-Säulenhalle, dem MAK DESIGN LABOR, der MAK GALERIE und MAKSchausammlung Gegenwartskunst miteinander zu verweben. Bayrles Interpretation von „Social Fabric“, soziale Verflechtungen, lehnt er an die Kunst des Webens an.
15. Dezember 2017

Der Blick in die Zukunft im MAK Gerald Bast und Peter Weibel kuratierten eine Ausstellung zu den Herausforderungen des Digital Age

„Die Ausstellung soll das Bewusstsein dafür schärfen, dass das 21. Jahrhundert nicht nur eine technologische Revolution von historisch einmaliger Dimension bringt, sondern auch ein Jahrhundert der Kreativität sein wird“, sagt Rektor Gerald Bast, der diese Schau gemeinsam mit ZKM-Vorstand Peter Weibel kuratierte.
22. Dezember 2017

Michael Jackson und die Kunst Einfluss des Pop Sängers auf bildende Künstler seit den 1980ern

Michael Jackson – Sänger, Kultfigur, Rekordhalter, aber auch Musikvideo-Pionier – hatte zweifellos einen größeren Anteil an der Entwicklung der visuellen Kultur als gemeinhin bekannt. Einige der bekanntesten Größen der Kunstwelt – darunter Andy Warhol und Isa Genzken – beschäftigten sich eingehend mit dem Mythos Michael Jacksons. Die international tourende Ausstellung befragt erstmals zeitgenössische Künstlerinnen und Künstlern ob der Qualitäten, die sie in dem Megastar fanden und noch immer finden.
13. Januar 2018

Maniera Baselitz – Georg Baselitz als Künstler und Sammler Das Nonkonforme als Quelle der Phantasie

Georg Baselitz (* 1938) ist ein ausgewiesener Kenner und Sammler manieristischer Druckgrafik, genauer des Claire-obscure-Holzschnitts des 16. Jahrhunderts. Die Ausstellung in Dresden bringt grafische Arbeiten von Baselitz in einen spannungsreichen Dialog mit bedeutenden Werken des Manierismus.
17. Januar 2018

Alexander Kluge: Das Pluriversum des Vorzeigeintellektuellen im Museum Installationen des deutschen Filmemachers im Folkwang und Belvedere 21

Soeben ist die Ausstellung „Alexander Kluge. Pluriversum“ im Museum Folkwang in Essen zu Ende gegangen. Ab Juni 2018 macht sie im Belvedere 21 in Wien Station. Um die Wartezeit bis zur erneuten Präsentation etwas zu verkürzen hier ein kleiner Rückblick auf die Ausstellung in Essen und ein inhaltlicher Ausblick auf den Kunstsommer in Wien mit Alexander Kluge.
20. Januar 2018

Georg Baselitz als Zeichner: Enthemmt und expressiv Kunstmuseum Basel zeigt Zeichnungen und Aquarelle

Georg Baselitz (* 23. Januar 1938) ist dem Kunstmuseum Basel bereits seit 1970 verbunden und wird zum 80. Geburtstag mit einem repräsentativen Überblick über die Zeichnungen und farbigen Blätter aus dem Kupferstichkabinett geehrt. 152 Zeichnungen und Aquarelle nennt das Museum sein Eigen, 100 Arbeiten auf Papier machen den Werdegang des Künstlers anschaulich.
21. Januar 2018

Georg Baselitz Werke wider die Ordnung Retrospektive zum 80. Geburtstag in der Fondation Beyeler

Die wichtigsten Gemälde und Skulpturen aus Georg Baselitz‘ (* 1938) rund sechzigjährigem Schaffen zwischen 1959 und 2017sind in der Fondation Beyeler wiedervereint. Exemplarische Schlüsselwerke der 1960er Jahre wie die „Helden“- und die Fraktur Bilder (1965/66) sind genauso vertreten wie die auf dem Kopf stehenden Motive, mit denen Baselitz in den 1970er und 1980er Jahren berühmt wurde.
10. Februar 2018

Bacon, Freud bis Yiadom-Boakye: 100 Jahre figurative Malerei aus London Allzu Menschliches in der Tate Britain und im Szépművészeti Múzeum

Francis Bacon und Lucian Freud gelten als die bedeutendsten Maler Großbritanniens des 20. Jahrhunderts. Sie sind aber auch die „Anführer“ der sogenannten Londoner Schule, die nach dem Zweiten Weltkrieg die figurative Kunst hochhielt und zu einem existentialistischen Ausdruck fand. Über Generationen hinweg wird die Darstellung des Menschen im 20. Jahrhundert aufgearbeitet, mit Werken von Frank Auerbach, Paula Rego, Jenny Saville, Lynette Yiadom-Boakye.
27. Februar 2018

Hamburg | Deichtorhallen: Proof. Goya – Eisenstein – Longo Bildgewaltige Werke zu Revolution, Bürgerrechtsbewegung und Krieg | 2018

Mit Werken von Francisco Goya (1746–1828), Sergei Eisenstein (1898–1948) und Robert Longo (1953) stellt die Ausstellung „PROOF“ drei wesensverwandte Künstler vor, die die sozialen, kulturellen und politischen Komplexitäten ihrer jeweiligen Zeit in bildgewaltige Werke überführen.
6. März 2018

Rachel Whiteread im Belvedere 21 Erinnerungsräume als Skulpturen

Die Londoner Objektkünstlerin Rachel Whiteread (* 1963) wird mit einer großen Retrospektive im 21er Haus vorgestellt - besonderer Schwerpunkt liegt auf ihrem Entwurf für das Holocaust Memorial am Judenplatz, Wien.
16. April 2018

Sheila Hicks im Centre Pompidou: Lebenslinien Handwerk, Farbe, Raum im Werk der amerikanisch-französischen Textilkünstlerin

Sheila Hicks (* 1934, Hastings, Nebraska) ist international seit mehr als 50 Jahren als eine Protagonistin der textilen Kunst bekannt. Ihre Arbeiten in Wolle und Leinen, Baumwolle und Seide stellen ästhetische Fragen, die bisher allzu oft übersehen wurden. Leuchtende Farbe, Material und Raum sind Hicks‘ zentrale Themen – dazu gesellt sich noch die komplexe technische Ausführung und Experimentierfreude.
19. April 2018

Douglas Gordon: k.364 Holocaust, Erinnerung und Mozarts KV 364

Der schottische Künstler Douglas Gordon (* 1966) zeigt in Düsseldorf seine raumgreifende Videoinstallation „k.364“ (2010). In dieser 50-minütigen Arbeit, die auf zwei doppelseitige Projektionsflächen projiziert wird, folgt der Künstler zwei israelischen Musikern polnisch-jüdischer Herkunft auf ihrer Bahnreise von Berlin nach Warschau, wo sie in der Nationalphilharmonie Mozarts „Sinfonia Concertante für Violine, Viola und Orchester Es-Dur, KV 364“ aufführen werden.
20. April 2018

Raqs Media Collective in Düsseldorf

Die Auseinandersetzung mit Zeit, Sprache und Geschichte steht im Zentrum der künstlerischen Arbeit des 1992 in Neu-Delhi gegründeten Raqs Media Collective. Unter Einsatz verschiedener Medien vereinen die drei Mitglieder Jeebesh Bagchi (* 1966), Monica Narula (* 1969) und Shuddhabrata Sengupta (* 1968) zeitgenössische Kunstpraxis mit historischer und philosophischer Spekulation, Geschichtsforschung und Theorie, wobei sie soziale und politische Bedingungen im globalen Kontext in den Blick nehmen.
26. April 2018

Die zwei Herzen der Marina Abramović Personale der Performance-Künstlerin in der Galerie Krinzinger

Marina Abramović hat zwei Herzen, sagt sie. Wenn sie auch ihre zentral präsentierte Video-Arbeit „Dragon Heads“ (1990–1992, 2018), also Köpfe, getauft hat, so bedarf es wohl des Herzes mindestens eines Drachens, um die beiden langsam sich über Körper und Gesicht der Performance-Künstlerin schlängelnde Tigerpythons so stoisch zu ertragen.
3. Mai 2018

Haegue Yang im Museum Ludwig, Köln: Wolfgang-Hahn-Preis 2018 Ins Museum, um einmal auf Lukas Podolskis Barhocker zu sitzen

Gerade noch im Kunsthaus Graz zu sehen, eröffnete im Museum Ludwig in Köln die erste Retrospektive von Haegue Yang (*1971 in Seoul), welche die Schaffensjahre der Künstlerin von ihrer Studienzeit bis heute, 1994 bis 2018, präsentiert. Auch hierzulande ist die südkoreanische Künstlerin keine Fremde.
10. Mai 2018

Per Kirkeby: Natur, Struktur, Bild Zum 80. Geburtstag und in Gedenken an den heuer verstorbenen dänischen Künstler

In Gedenken an Per Kirkeby (1938–2018) und sein Werk widmet ihm die Kunsthalle Krems im Herbst/Winter 2018/19 eine Einzelausstellung. Der promovierte Naturwissenschaftler zählte zu den bedeutendsten Malern der Gegenwart. 1938 in Kopenhagen geboren, studierte Per Kirkeby zwischen 1957 und 1964 Geologie an der Universität Kopenhagen. Noch während seines Studiums wandte er sich der Kunst zu und widmete sich anfangs den Medien Zeichnung, 8-mm-Film und Installationen.
15. Mai 2018

Frank Auerbach und Lucian Freud. Gesichter Städel zeigt bedeutende Grafiken der britischen Maler

Frank Auerbach (*1931) und Lucian Freud (1922–2011) zählen zu den bedeutendsten figurativen Künstlern der englischen Nachkriegskunst. Die Graphische Sammlung des Städel Museums versammelt erstmals Hauptwerke der beiden Künstler in einer gemeinsamen Ausstellung.
16. Mai 2018

William Kentridge – Wie die Nase eines Mannes, so auch seine Espressokanne Immersive Ausstellung des Südafrikaners in Frankfurt a.M.

Dem Frankfurter Liebieghaus ist ein besonderer Clou geglückt mit der aktuellen umfangreichen Ausstellung des 1955 in Johannesburg geborenen Künstlers William Kentridge: 80 Werke der letzten 30 Schaffensjahre schmiegen sich in 27 Räumen der Villa Liebieg in dialogischer Form an die hauseigene, 5.000 Jahre umfassende Skulpturensammlung - geradezu so als ob sie dafür geschaffen wären.
18. Mai 2018

Tomma Abts in der Serpentine Gallery Prozessuale Abstraktion

Tomma Abts (* 1967) gewann 2006 den renommieren Turner Prize – und dennoch hatte die in Kiel (Deutschland) geborene Malerin noch keine Einzelausstellung in Großbritannien! Man mag es kaum glauben, dass die Serpentine Gallery diese Lücke im Sommer 2018 füllt. Tomma Abts ist bekannt für ihre abstrakten Kompositionen in Acryl und Ölfarbe, die auf geometrischen Formen beruhen und durch ihr kleines Format überzeugen.
24. Mai 2018

Ydessa Hendeles: Death To Pigs über Zugehörigkeit, Entfremdung und soziale Ausgrenzung

Unzählige Gliederpuppen unterschiedlicher Größe sind in familiären Kleingruppen auf Kinderbänken aus dem frühen 19. Jahrhundert arrangiert. Eine rätselhafte hölzerne Armee, deren kollektiver Blick auf eine einzelne stehende Figur gerichtet ist. Befinden wir uns hier vor Gericht? Und worüber urteilt diese eingeschworene, wohl jahrhundertealte Gemeinschaft?
6. Juni 2018

Corpus Baselitz in Colmar Aktuelle Arbeiten aus den Jahren 2014–2017

Seinen eigenen Körper und seinen Platz in der Kunstgeschichte hinterfragt Georg Baselitz (* 1938) in seinen aktuellen Werken. Bereits 2017 fiel der knapp 80-Jährige mit schonungslosen Bildern seiner Selbst auf. In den Jahren 2014 bis 2017 widmete er sich in Malerei, Zeichnung und Skulptur den ihn drängenden Fragen. Das Musée Unterlinden in Colmar zeigt erstmals eine bedeutende Werkauswahl dieser bisher noch nicht öffentlich gezeigte Arbeiten.
8. Juni 2018

James Turrell. Lichtkunst Museum Frieder Burda präsentiert die „Wahrnehmungsmaschinen“ des amerikanischen Künstlers

James Turrell (* 1943, Los Angeles) zählt zu den wichtigsten Künstlern unserer Zeit. Seit mehr als fünfzig Jahren widmet er sein gesamtes Schaffen der Auseinandersetzung mit der (Im-)Materialität und Wahrnehmung von Licht. Wie keinem anderen gelingt es ihm, Licht als künstlerisches Medium sinnlich und geistig erlebbar zu machen.
26. Juni 2018

Erwin Wurm. Peace & Plenty Zeichnungen des österreichischen Bildhauers | 2018/19

Erwin Wurm zeichnet fast täglich, ob daheim oder auf Reisen. Die Zeichnungen sind Reflexion, Weltkommentar und Ideenspeicher. Thematisch gleichen sie einem Tagebuch, tauchen darin doch Menschen auf, mit denen Erwin Wurm in Kontakt ist, Künstlerfreunde, die Familie, aber auch Selbstporträts und aktuelle Projekte, seien dies Ideen zu One Minute Sculptures oder Skulpturen. Der Ausstellungstitel „Peace & Plenty“ verweist auf diese Situation – so heißt nämlich das Hotel in George Town/Great Exumas, in dem unzählige Zeichnungen entstanden – wie auf den Umfang des Konvoluts.
2. Juli 2018

Anthony Hubmann: Andere Mechanismen Gruppenausstellung hinterfragt Werkzeuge der Produktivität

Anthony Hubmann kuratiert die Sommerausstellung 2018 der Wiener Secession: kritisches Hinterfragen, Ad-absurdum-Führen von Mechanismen (Werkzeuge, Regeln) in der Arbeit von Künstlerinnen und Künstlern steht im Zentrum seiner Analyse.
4. Juli 2018

Anna Boghiguian: Postkoloniale Erzählräume zwischen Poesie und Politik Künstlerbücher und Installationen der ägyptisch-kanadischen Künstlerin

Anna Boghiguian (* 1946) – ägyptisch-kanadische Künstlerin mit armenischen Wurzeln, die aktuell in Kairo lebt – wird mit einer großangelegten Retrospektive geehrt. Erstmals vereint die Ausstellung Notizbücher, Gemälde, Fotografien, Skulpturen und bühnenbildhafte Installationen. Das grafische Werk von Anna Boghiguian tritt in einen direkten und emotionalen Dialog mit dem Publikum – und ist doch im postkolonialen Diskurs zu verorten.
13. Juli 2018

Olaf Nicolai in Wien: There Is No Place Before Arrival Bild-Transfer und Übersetzungsfragen

Olaf Nicolai (* 1962) gastiert mit „There Is No Place Before Arrival“ im Sommer 2018 in der Kunsthalle Wien. Die Kunsthalle markiert der deutsche Konzeptkünstler als Ort der Kopie, als Verhandlungsplatz der Übersetzung, als Problemstelle Translation – und Kunst ist für ihn ein Vehikel, die Leerstellen dazwischen sichtbar zu machen.
19. August 2018

Pattern and Decoration. Ornament als Versprechen Muster und Feminismus von den 1970ern bis heute

Farbenfrohe Patchwork-Arbeiten und dekorative Muster auf der einen, politisch-emanzipatorischer Anspruch auf der anderen Seite – die Pattern and Decoration-Bewegung vereint vermeintliche Widersprüche. Sie entwickelt sich Mitte der 1970er Jahre in den USA, getragen von so vielen Frauen wie keine andere Kunstbewegung zuvor.
2. September 2018

Polly Apfelbaum in Wien Poppiger Feminismus im Belvedere 21

Die amerikanische Künstlerin Polly Apfelbaum setzt im 21er Haus erstmals mehrere ihrer raumgreifenden Installationen zueinander in Beziehung. Ihre poetische Gesamtkomposition tritt in Dialog mit der offenen, lichtdurchfluteten Architektur des ehemaligen Weltausstellungs-Pavillons.