Performance Kunst, Geschichte und aktuelle Ausstellungen mit dem Schwerpunkt auf Körper in Bewegung, Kunst und Theater

23. Februar 2010

Six-Petritsch Atlas

Das Künstlerduo Nicole Six (* 1971) und Paul Petritsch (* 1968) bereiste für sein letztes Projekt „Atlas“ (2009-2010) virtuell-konkret die Welt, indem es den Erdumfang von 40.000km auf einer aufgelassenen Rennbahn in Spanien im Zeitraum von 81 Tagen abfuhr. Raum und Raumerfahrung, die Vermessung der Welt und ihre Dokumentation standen dabei im Zentrum ihres Interesses.
30. Mai 2010

Bruce Nauman im Hamburger Bahnhof Videos, Korridore und Körperfragmente

Der amerikanische Medien- und Objektkünstler Bruce Nauman (* 1941) ist einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart und zweifacher Preisträger des Goldenen Löwen der Biennale von Venedig. Die Schau in der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof in Berlin führt anhand der Sammlung von Christian Flick in Leben und Werk des US-Künstlers ein.
10. Oktober 2012

Wiener Aktionismus Kunst und Aufbruch im Wien der 1960er Jahre

Eva Badura-Triska und Hubert Klocker fächern auf 416 Seiten die Geschichte des Wiener Aktionismus auf. Ohne Übertreibung muss man dieses Buch nicht mehr und nicht weniger als die „Bibel des Wiener Aktionismus“ bezeichnen. Mit 1400 Abbildungen, acht Haupttexten und einer Reihe von vertiefenden Artikeln ist es die materialreichste Hinführung zu einer der radikalsten künstlerischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts.
23. November 2012

EXTRAVAGANZA – Staging Leigh Bowery Kostüme und Lebensstil als Kunst

Was passiert, wenn ein 19-jähriger australischer Junge nach London geht, um der kulturellen Wüste seiner Heimat Sunshine, dem Macho-Umfeld zu entkommen und Modedesigner zu werden? Im Fall von Leigh Bowery eine Explosion an Kreativität, die sich nicht nur auf die Verarbeitung von Stoffen beschränkte, sondern auch Performance, Musik, Tanz, Skulptur, Kostüme – die Transformation seines Körpers in ein lebendes Kunstwerk - miteinschloss.
23. Dezember 2012

Yael Bartana Wenn ihr wollt, ist es kein Traum. Fragen an Freud und Herzl

Yael Bartana (* 1970) verwandelt den sonst lichtdurchflossenen Hauptausstellungsraum der Wiener Secession in ein dunkles, von mystischen Nebelschwaden durchzogenes Kino. Sie zeigt auf der riesigen Videoleinwand eine Dokumentation des im Mai 2012 auf der 7. Berlin Biennale abgehaltenen „Ersten Internationalen Kongresses“ der Jewish Renaissance Movement in Poland (JRMiP). Diese von ihr in der Filmtrilogie „… And Europe Will Be Stunned“ (2007─2011) etablierte, fiktive Organisation tritt für ein Rückkehrrecht der Juden in Polen ein: 3,300.000 Menschen sollen in das „Land ihrer Sehnsucht, das Land ihrer Väter und Vorväter“ übersiedeln, denn diese 3 Millionen können das Leben der 40 Millionen Polen ändern. Doch welche Konsequenzen hätte die Umsetzung dieses „Traums“ in der Realität?
24. April 2013

Die Bühnen des Richard Teschner Wie der Jugendstilkünstler das Figurentheater revolutionierte | 2013/14

Im Gespräch mit Ivan Ristić, gemeinsam mit Kurt Ifkovits Co-Kurator der Ausstellung „Die Bühnen des Richard Teschner“, wird bald deutlich, dass Teschner nicht nur auf den von ihm entwickelten Figurenspiegel reduzierbar ist. Stattdessen fächert die Ausstellung ein wunderbar vielschichtiges Werk fernab der üblichen Gattungsgrenzen auf.
8. Mai 2013

Ragnar Kjartansson: „The Visitors“ (2012) Melancholische Ballade bei Astor-Livingston's

Die Nachkommen der Astor und Livingston-Familien, die heute das Gebäude besitzen und nur notdürftig auf Schuss halten, sitzen auf der überdachten Veranda und stimmen in den Chor mit ein. In der Küche findet sich der Schlagzeuger, ein Gitarrist in der Bibliothek, die Cellistin in einem Schlafzimmer wie auch der zweite Gitarrist, zwei Flügel zeugen vom Wohlstand der ehemaligen Hausbesitzer, Kjartansson selbst positioniert sich in der Badewanne und lässt auch das plätschernde Wasser Teil der Klangkulisse werden. Jede_r hat seine eigene Stimme, seine eigene Interpretation des Dargebrachten. Mehr als eine Stunde singen, swingen und grübeln die Musiker_innen und ihre Gastgeber über einige wenige Zeilen, in denen das bittere Ende (der Beziehung) aus weiblicher Sicht beschrieben wird.
5. Juli 2013

Carl Gustav Jungs „Rotes Buch“ und seine Nachfolger 55. Biennale von Venedig – Teil 2

Den Ausstellungsrundgang durch die „Kunst- und Wunderkammer“ beginnt im Zentralen Pavillon in den Giardini, hier befindet sich in der Kuppelhalle nach dem Eingang Carl Gustav Jungs sagenumwobenes „Rotes Buch“. Im Jahr 2009 wurde es nach Jahrzehnten von der Familie zur Veröffentlichung freigegeben und erstmals in New York ausgestellt, 2011 folgte eine Präsentation im Züricher Museum Rietberg. Schon in seiner Entstehungszeit wurde es von dem ehemaligen Freud Schüler als bahnbrechend für seine spätere Entwicklung empfunden. Insgesamt 16 Jahre hat der Schweizer Psychoanalytiker vom Dezember 1913 bis 1929 an dem Text in gotischer Schrift und den fast an mittelalterliche Miniaturen erinnernden Bildern auf Pergament gearbeitet.
28. Januar 2014

Franz Graf SIEHE WAS DICH SIEHT

Franz Graf übertitelt seine aktuelle Ausstellung im 21er Haus mit „SIEHE WAS DICH SIEHT“. Pathetisch, geheimnisvoll, surreal – wie man es vom dem österreichischen Multitalent gewohnt ist – und eine Menge befreundeter Künstler_innen im Schlepptau. Franz Grafs Bildwelt hat immer mit Erinnern zu tun. Woran er sich vielleicht erinnert, wenn er zeichnet bzw. malt, mag diese Ausstellung zeigen. Allein die Statistik ist beeindruckend: 21 neue Arbeiten von Franz Graf stehen 27 Werken aus der Sammlung des Belvedere und 184 aus seiner eigenen Sammlung gegenüber.
19. März 2014

Ganymed goes Europe

Die Fortsetzung von GANYMED BOARDING im Jahr 2010/2011 stellt sich als internationales Projekt mit den Partnerländern Polen, Ungarn und Österreich erneut der Frage, wie Alte Meister aus aktueller Sicht verlebendigt werden können. Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf inszenieren aktuelle Texte und Kompositionen mit einem Ensemble aus 23 Schauspieler_innen, Tänzer_innen und Musikern – darunter Maria Bill, Sona MacDonald, Nicole Heesters, Katharina Stemberger und János Kulka. In Summe ein interessanter Theaterabend, der jedoch oftmals die Werke, um die es doch auch geht, vergessen lässt.
4. November 2016

Giacometti – Nauman Konfrontation in der Schirn

Gleißendes Licht von Bruce Naumans „Lighted Center Piece“ (1967/68) empfängt die Besucherinnen und Besucher in der Schau „Giacometti–Nauman“ in Frankfurt. Das Licht und seine Reflexion sind so hell, dass die Augen schmerzen. Gegenüber, wenn auch in sicherer Entfernung, steht Giacomettis „L’objet invisible (Mains tenant le vide)“ (1934/35). Das titelgebende Objekt, das die Figur Giacomettis hält, ist unsichtbar und wird nur durch die Handhaltung erahnbar. Dieses genaue Betrachten möchte Kuratorin Esther Schlicht herausfordern – sogar wenn es weh tut, sogar wenn es unmöglich scheint. Genau hinzustehen, befähigt, die beiden so bekannten Künstler in neuem Licht zu sehen. Dabei geht es in der Schirn weniger um das Wie ihrer Arbeitsweisen, sondern das Was! Ein überraschender Vergleich, ausgehend von Leitbegriffen, der rundum gelungen ist!
22. Februar 2017

Skulptur Projekte Münster 2017: Künstlerinnen und Künstler Projekte im öffentlichen Raum zwischen Bildhauerei und performativer Kunst

Die fünfte Auflage der Skulpturen Projekte Münster 2017, kuratiert von Kaspar König, Britta Peters und Marianne Wagner, hat 35 Künstlerinnen, Künstler, Duos und Gruppen eingeladen, Kunstwerke im öffentlichen Raum zu entwickeln. Im Jahr 2017 prägen für dreineinhalb Monate 35 neue Projekte zwischen Bildhauerei und performativer Kunst das Stadtbild.
25. Februar 2017

Mehr als nur Worte

Poetischen (Sprach)Bilder sind das Ziel von Luca Lo Pinto und Vanessa Joan Müller in der Kunsthalle Wien. Ausgehend von dem Konzept der poetischen Sprache des Linguisten und Semiotikers Roman Jakobson (1896–1982) – „Poesie ist Sprache in ihrer ästhetischen Funktion“ – gruppieren sie Kunstwerke „jenseits semantischer Eindeutigkeit“ (Müller).
23. März 2017

Erwin Wurm in Graz One Minute Scultpure als Wortskulpturen | 2017

Erwin Wurms Ausstellung im Kunsthaus Graz trägt den etwas komplizierten Titel „Fußballgroßer Tonklumpen auf hellblauem Autodach“. Darunter darf man sich eine amüsant-reflexive Weiterführung Wurm’scher Signature Works und referenzgesättigter, aber auch selbstironischer Auseinandersetzung mit den Werken berühmter Vorgänger vorstellen. Das Werk „Ohne Titel“ (2016), welches das Kunsthaus Graz als Sujet der Ausstellung gewählt hat, verbindet die „Liegende Figur“ von Friz Wotruba aus dem Jahr 1953 mit einer Wurstsemmel. Des Österreichers liebstes Mittagsmahl desavouiert eine ikonische Arbeit eines Nachkriegsheroen der österreichischen Kunst? Eine ironische Geste eines Kunstverächters oder gar Kunstignoranten? Eine Persiflage auf Manets „Frühstück im Grünen“? Eine „Entsockelung“ des auratisierten Objekts??
1. Mai 2017

Feministische Avantgarde der 1970er Jahre aus der SAMMLUNG VERBUND Ausstellung „Woman“ im mumok

„Feministische Avantgarde“ – die Rebellion der Künstlerinnen der 1970er Jahre gegen das patriarchale System (auch der Kunst) – anhand von über 300 Werken der SAMMLUNG VERBUND dargestellt. Den internationalen Aufbruch feministischer Künstlerinnen taufte Gabriele Schor, Sammlungsleiterin des Verbund, als „Avantgarde“.
23. Mai 2017

Bonaventure Soh Bejeng Ndikung: „Es geht um Zusammenkünfte, Formen des Miteinander!“ Wie über Kolonialismus nachdenken? Ndikung und Pauline Doutreluingne über ihre Festwochen-Ausstellung „The Conundrum of Imagination“

Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, Curator at Large der documenta 14, unterstützt von Co-Kuratorin Pauline Doutreluingne, stellte für die Wiener Festwochen eine unter die Haut gehende, mit beeindruckenden Bildern arbeitende Gruppenausstellung zum Thema Kolonialismus zusammen. Künstlerinnen und Künstler repräsentieren die anti-hegemoniale Welt und werfen gleichzeitig eigene Blicke zurück - auf die Geschichte von Eroberung, Vernichtung, Neubenennung, Deutung, Klassifizierung seit dem 16. Jahrhundert. Ndikung und Doutreluingne gelingt eine vielseitige Schau, die durch Performances und Vorträge ergänzt und erweitert wird.
1. Februar 2018

Günter Brus. Die Unruhe nach dem Sturm Retrospektive zu Leben und Werk des Aktionisten

Als einer der radikalsten Vertreter des Wiener Aktionismus machte Günter Brus (* 1938) ab Anfang der 1960er Jahre den eigenen Körper zum Ort der künstlerischen Auseinandersetzung. Anlässlich seines 80. Geburtstags realisiert das 21er Haus eine große Retrospektive zum Gesamtwerk des österreichischen Aktionisten.
19. April 2018

Marina Abramović. The Cleaner Retrospektive der Performance-Künstlerin

Die große europäische Retrospektive zu Marina Abramović (* 1946) bringt die radikalen und vieldiskutieren Performances nach Bonn. Berühmt wurde die aus Ex-Jugoslawien stammende Künstlerin mit Performances, in denen sie und ihr Körper Mittel und Ziel der gesellschaftlich-spirituellen Untersuchungen standen.
17. Oktober 2018

Nadja Verena Marcin: „Wie ein Schwarm Bienen um den Wassertank“ Über das Abtauchen, Umweltschutz und das Wesen der Performancekunst

Performance-Künstlerin Nadja Verena Marcin (*1982 in Würzburg) ist auf zweijähriger Welttournee mit ihrer Performance und Videoskulptur „Ophelia“. ARTinWORDS hat Marcin vor ihrer Europapremiere in Köln getroffen und mit ihr über „Ophelia“, persönliche Erfahrungen, Erwartungen und das Wesen der Performancekunst gesprochen.
23. August 2020

Wuppertal | Von der Heydt-Museum: Joseph Beuys: Aktionen – fotografiert von Ute Klophaus Mehr als 20 Jahre dokumentierte die Fotografin Beuys' Aktionen

Ute Klophaus' wichtigste Arbeiten entstanden in Zusammenarbeit mit Joseph Beuys, den sie über 20 Jahre lang begleitete, darunter Aufnahmen der Fluxus-Aktion „Titus Andronicus / Iphigenie“ bei der experimenta 3 vom 29. und 30. Mai 1969.
7. Oktober 2020

Düsseldorf | K20: Joseph Beuys. Jeder Mensch ist ein Künstler Kosmopolitische Übungen mit Joseph Beuys

„Jeder Mensch ist ein Künstler“ im K20 bringt zeitgenössische Künstler*innen & Vertreter*innen der Gesellschaft in einen Dialog mit Beuys (Frühjahr 2021).
8. September 2022

London | Barbican Art Gallery: Carolee Schneemann Body Politics | 2022

Erste große Ausstellung seit dem Tod der Performancekünstlerin Carolee Schneemann im Jahr 2019: Würdigung einer Ikone der feministischen Kunst und der Performancekunst der 1970er Jahre!
9. September 2022

Joan Jonas. Multimediakünstlerin aus New York 50 Jahre Nachdenken über Weiblichkeit, Mythos und Raum

Joan Jonas (*1936 in New York) wurde Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre als Pionierin der Video- und Performancekunst bekannt und ist eine der einflussreichsten Künstlerinnen der Gegenwart. Mit ihren experimentellen Installationen verfolgt sie einen originellen und interdisziplinären Ansatz. Sie vereint darin collageartig Film, Video, Musik, Fotografie, Zeichnung, Soundscapes, Objekte, Requisiten und Masken oder auch Schauspiel und Tanz. Im Zentrum ihrer Arbeit steht oft eine erzählende Komponente. Jonas findet ihre Inspiration u.a. in der Literatur, im No-Theater und in Ritualen, die sie auf zahlreichen Reisen über die Jahre miterlebt hat.
23. September 2023

London | Royal Academy of Arts: Marina Abramović After Life | 2023

Marina Abramović ist 2020 in die Royal Academy, London, für eine Einzelausstellung eingeladen. In früheren Gesprächen gab die Künstlerin bekannt, dass Elektrizität, Glastränen und ihr eigenes Blut große Rollen spielen werden.
15. Juli 2024

Wien | Kunstforum: Marina Abramović 50 Jahre Performance-Kunst | 2025

Seit über 50 Jahren überrascht und fasziniert Marina Abramović mit ihrer radikalen Performance-Kunst. Das Bank Austria Kunstforum Wien zeigt die 1946 in Belgrad geborene Künstlerin 2025 in einer großen Überblicksausstellung.
17. August 2024

Berlin | Neue Nationalgalerie: Lygia Clark Kunst als partizipatives, sinnliches, mitunter heilendes Erlebnis | 2025

Mit ihrem Ansatz, Kunst als partizipatives, sinnliches, mitunter heilendes Erlebnis zu begreifen, wurde Lygia Clark (1920–1988) zu einer der wegweisenden Künstlerinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Deshalb sind die Besucher:innen eingeladen mit den ausgestellten Kunstwerken zu interagieren, an Workshops, Gruppenperformances und Clarks „Therapiesitzungen“ teilzunehmen.
25. Oktober 2024

Zürich | Kunsthaus: Marina Abramović 50 Jahre Performancekunst | 2024/25

50 Jahre Performancekunst von und mit Marina Abramović (*1946). Die Ausstellung gibt einen Überblick und präsentiert ihre Kunst als Erhebung des menschlichen Geistes, als Meditation und Heilung.
7. November 2024

Wien | Belvedere 21: Monster Chetwynd Moths, Bats and Velvet Worms! Moths, Bats and Heretics! | 2024/25

Die britische Künstlerin Monster Chetwynd (*1973) bespielt das Belvedere 21 mit einer großen, speziell für das Haus entwickelten Installation, die von Performer:innen aktiviert und belebt wird.
11. April 2025

Berlin | Gropius Bau: Yoko Ono Music of the Mind | 2025

Die Berliner Yoko-Ono Ausstellung zeigt mehr als 200 Werke, darunter Instruktionen und Partituren, Installationen, Filme, Musik und Fotografien, und beleuchtet Onos radikalen Ansatz in Bezug auf Sprache, Kunst und Partizipation, der bis in die Gegenwart hineinwirkt.