20. Oktober 2010

Courbet – ein Romantiker? Ein Traum von der Moderne

Die Frankfurter Schirn-Kunsthalle widmet in diesem Herbst dem französischen Realisten und Vorkämpfer für eine sozialkritische Malerei, Gustave Courbet (1819–1877), eine Sonderausstellung, in der eine wenig bekannte Seite des Malers besonders hervorgestrichen wird. Entgegen der allgemein bekannten Fakten um Courbets demokratisches und soziales Engagement und dem Interesse des Künstlers an Sujets jenseits von Stereotypen und gefälliger Kunst, stellt man ihn als Schöpfer schlafender oder tagträumender Mädchen, von versunkenen, grübelnden und innengewandten Porträts, von abgeschiedenen Quellen und unberührter Natur dar.
16. November 2013

Théodore Géricault Floß der Medusa

Théodore Géricaults (1791–1824) "Floß der Medusa" zählt zu den berühmtsten Gemälden der französischen Romantik. Die erste Einzelausstellung Gericaults in der Schirn Kunsthalle präsentiert den Begründer dieser Epoche als Humanisten, der durch sein Interesse an physischen Leiden und psychischen Qualen des modernen Menschen das Historienbild revolutionierte. Berühmt für seine drei Salon-Beträge in den 1810er Jahren – vom „Offizier der Jäger der kaiserlichen Garde beim Angriff“ (1812) zum „Verwundeten Kürassier“ (1814) und schlussendlich zum „Floß der Medusa“ (1819) – kulminiert das Werk des jung verstorbenen Malers in den höchst enigmatischen fünf Darstellungen von „Monomanen“, von psychisch Kranken, als Inbegriff der Würde des Menschseins.
9. Februar 2014

Schirn analysiert den Montmartre Esprit Montmartre. Die Bohème in Paris um 1900

Die Schirn Kunsthalle Frankfurt nähert sich der Pariser Avantgarde um 1900 über jenen fast schon mythischen Ort an, an dem sie ihre anti-akademischen und revolutionären Ideen in Malerei, Grafik und Plakatkunst umsetzte: dem Montmartre im 18. Arrondissement. Er ist höchste Erhebung im Pariser Becken, Gipsbergwerk, Arbeiterbezirk mit ärmlichen Behausungen, Ort der kommerziellen Unterhaltungsindustrie und halbseidene Gegend, ein Anziehungspunkt für die Bohème aber auch eine Pilgerstätte zum heiligen Dionysius. Neben dem allseits bekannten Künstler Henri de Toulouse-Lautrec (1864–1901), der wie kein Zweiter das Bild der Sänger und Sängerinnen, der leichten Mädchen und der Vergnügungslokale am Montmartre prägte, stehen Vincent van Gogh und Pablo Picasso im Zentrum einer Reihe von weniger bekannten Künstlern und zweier Künstlerinnen, die sich dem Esprit des Viertels hingaben und daraus Inspiration zogen.
15. März 2016

Max Hollein zu „Museen und ihr Publikum“ im KHM

Max Hollein führt die Schirn, das Städel und das Liebighaus nicht als Einheit. Er hat drei verschiedene Mitarbeiterstäbe, zwei Sekretariate und ein Fahrrad, um schnell zwischen den Häusern wechseln zu können. Jede Institution entwickelte eine andere Identität, zieht anderes Publikum an.
4. November 2016

Giacometti – Nauman Konfrontation in der Schirn

Gleißendes Licht von Bruce Naumans „Lighted Center Piece“ (1967/68) empfängt die Besucherinnen und Besucher in der Schau „Giacometti–Nauman“ in Frankfurt. Das Licht und seine Reflexion sind so hell, dass die Augen schmerzen. Gegenüber, wenn auch in sicherer Entfernung, steht Giacomettis „L’objet invisible (Mains tenant le vide)“ (1934/35). Das titelgebende Objekt, das die Figur Giacomettis hält, ist unsichtbar und wird nur durch die Handhaltung erahnbar. Dieses genaue Betrachten möchte Kuratorin Esther Schlicht herausfordern – sogar wenn es weh tut, sogar wenn es unmöglich scheint. Genau hinzustehen, befähigt, die beiden so bekannten Künstler in neuem Licht zu sehen. Dabei geht es in der Schirn weniger um das Wie ihrer Arbeitsweisen, sondern das Was! Ein überraschender Vergleich, ausgehend von Leitbegriffen, der rundum gelungen ist!
9. Februar 2017

Magritte. Der Verrat der Bilder La Condition Humaine und die Philosophie des Surrealisten

René Magritte (1898–1967) und seinen konzeptuellen Text-Bildern widmen die Schirn und das Centre Pompidou eine Überblicksausstellung mit Fokus auf Magrittes „Problemlösungen“. Der Belgier setzt dem französischen Surrealismus eine denkende Malerei entgegen. Nicht Automatismus und Umdeutung, sondern die kühle Präzision seiner nach Präsenz heischenden Malerei, deren erklärtes Ziel „Stillosigkeit“ und Ausdruck des Denkens sind. Für sich selbst lehnte Magritte die Berufsbezeichnung Künstler ab, er arbeitete auch nie in einem Atelier, sondern bei sich zu Hause. Anstatt mit Worten stellte er seine Überlegungen zum Verhältnis von Bild und Sprache in Gemälden dar. Magrittes verfremdete Gegenstände verbinden das Vertraute mit dem Fremdartigen, die Poesie der Titel enthebt sie zusätzlich jegliches Anspruchs auf Ähnlichkeit.
5. März 2017

Richard Gerstl Leben und Werk: Ausstellung in der Schirn, Frankfurt

Richard Gerstl (1883–1908) wird oft als Österreichs erster Expressionist bezeichnet: in Auseinandersetzung mit Werken von Vincent van Gogh und Edvard Munch entwickelte er seine Malerei in Richtung befreiter Malweise und intensiver Farbigkeit.
3. Dezember 2018

Schirn | Bruno Gironcoli. Prototypen einer neuen Spezies Monumentale Plastiken und irritierende Environments

Der Österreicher Bruno Gironcoli (1936–2010) ist einer der wichtigsten Bildhauer seiner Generation. In einer persönlich gefärbten, individuellen Bildsprache schuf er ab den frühen 1960er Jahren in einer schier nicht enden wollenden erfinderischen Unersättlichkeit ein sehr eigenwilliges, singuläres Œuvre. Die Schirn zeigt einen Überblick über Gironcolis Werk mit Schwerpunkt auf den monumentalen Plastiken und Installationen.
3. Dezember 2018

Schirn | Nathalie Djurberg Hans Berg Video, Installationen, Skulpturen, VR-Erfahrung

Die Begegnung mit den Filmen von Nathalie Djurberg (* 1978) und Hans Berg (* 1978) hat etwas von einer Verführung – eindrucksvoll und unmittelbar ziehen sie die Betrachter an, hinein in farbenprächtige, von hypnotischer Musik begleitete, suggestive Welten. In spielerisch erzählten, düsteren Fabeln voller schwarzem Humor werden die großen Fragen der Menschheit verhandelt.
12. August 2019

Frankfurt | Schirn: Hannah Ryggen „Gewebte Manifeste“ der schwedisch-norwegischen Weberin

Die norwegisch-schwedische Textilkünstlerin Hannah Ryggen (1894–1970) webte Geschichten von verblüffender Aktualität. Ihre monumentalen Wandteppiche greifen mutig die grundlegenden Themen des Lebens in unserer Gesellschaft auf: die Gräueltaten im Zweiten Weltkrieg, Machtmissbrauch, unser Angewiesensein auf die Natur und die Verbindung zu unseren Familien und Mitmenschen.
5. März 2021

Frankfurt | Schirn: Gilbert & George Living Sculptures aus London 2021 in Hessen

Die SCHIRN widmet dem bildgewaltigen Universum des exzentrischen Londoner Künstlerduos eine umfangreiche Retrospektive. Als Living Sculptures verkörpern sie ihre Kunst und sind Thema und Gegen­stand ihrer großformatigen Collagen.
3. Februar 2023

Frankfurt | Schirn: Niki de Saint Phalle Facettenreiches Werk einer Außenseiterin | 2023

Im Frühjahr 2023 würdigt die Schirn eine der berühmtesten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts: Niki de Saint Phalle, wobei das gesellschaftskritische Potenzial ihrer Kunst im Zentrum steht.
27. Oktober 2023

Frankfurt | Schirn: Lyonel Feininger Retrospektive | 2023/24

Die Schirn Kunsthalle Frankfurt widmet dem bedeutenden Maler und Grafiker die erste große Retrospektive seit über 25 Jahren in Deutschland und zeichnet ein umfassendes und überraschendes Gesamtbild seines Schaffens.
29. Februar 2024

Frankfurt | Schirn: Hip-Hop und zeitgenössische Kunst The Culture | 2024

Schon jetzt gilt die kulturhistorische Schau „The Culture“ als Ausstellung mit dem höchsten Coolnessfaktor im Frühjahr 2024! Anlässlich seines 50. Geburtstags widmet die Schirn Kunsthalle Frankfurt dem Hip-Hop und seinem tiefgreifenden Einfluss auf die aktuelle Kunst und Kultur unserer Gesellschaft eine große, interdisziplinäre Ausstellung.
11. Oktober 2024

Frankfurt | Schirn: Carol Rama Erste Retrospektive in Deutschland | 2024

Die SCHIRN präsentiert die erste umfangreiche Überblicksausstellung der Turiner Künstlerin Carol Rama in Deutschland mit Arbeiten aus allen Schaffensphasen ihres außergewöhnlichen Gesamtwerks. Zu sehen sind eindringlich expressive Porträts, Objektmontagen in surrealistischer Tradition sowie abstrakte Gemälde und Werke aus industriellen Materialien.