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27. April 2017
Brigitte Kowanz, Metaphora II, 2017, Neon und Spiegel, 60 x 150 x 19 cm, poto Tobias Pilz, copyright Bildrecht, Vienna 2017

Brigitte Kowanz: „Das Licht ist einerseits Grundlage der Sichtbarkeit und andererseits Symbol der Erkenntnis“

Aktuelle Arbeiten der österreichischen Licht-Künstlerin Brigitte Kowanz erinnern an Erfolge des Vereinten Europa. Dafür geht sie von der Beobachtung aus, dass das Datum einzelner Ereignisse in die Geschichte eingehen, dass die Erinnerung aus dem Prozess von Geschehnissen und Handlungen einen Moment herausgreift.
25. April 2017
Kathleen Ryan, Bacchante, Installation Theseustempel 2017, Foto: Alexandra Matzner, ARTinWORDS.

Kathleen Ryan: Bacchante Theseustempel 2017

Die amerikanische Bildhauerin Kathleen Ryan (* 1984) legt ihre Bacchantin mitten in den Theseustempel. Für ihre erste Museumsaustellung – der Theseustempel wird vom Kunsthistorischen Museum bespielt und von Jasper Sharp kuratiert – lässt sie die Gefährtin des Gottes Bacchus (Dionysos) als Weintraube sensualistisch über einige Kaminrohre gleiten.
15. April 2017
María Freire, Untitled, 1954, Öl/Lw, 92 × 122 cm (The Museum of Modern Art, New York. Promised gift of Patricia Phelps de Cisneros through the Latin American and Caribbean Fund in honor of Gabriel Pérez-Barreiro, 2016)

New York | MoMA: Künstlerinnen und die Abstraktion der Nachkriegszeit Weibliches Kunstschaffen von 1945 bis 1968 | 2017

Einige der berühmtesten Künstlerinnen der Nachkriegszeit und der Abstrakten Kunst aus der Sammlung des MoMA!
10. April 2017
Maria Sibylla Merian, Buschrose mit Miniermotte, Larve und Puppe, Detail, 1679, Aquarell auf Pergament, Städel Museum, Frankfurt am Main, Foto: Städel Museum – U. Edelmann – ARTOTHEK

Blumenbilder Ausstellung "Maria Sibylla Merian und die Tradition des Blumenbildes" in Berlin und Frankfurt

Blumen haben in der Kunst immer schon eine große Rolle gespielt – von Rankenwerken in Pompeij über mittelalterlichen Buchschmuck, vom Genter Altar bis zur Blumen-Symbolik barocker Blumenstillleben. Erste realistische Darstellungen von Blumen finden sich um 1500 in Büchern zu Natur- und Heilkunde. Vergleichbar naturalistische Schilderungen finden sich in der Kunst erstmals in den Werken von Martin Schongauer und Albrecht Dürer. Vorbereitend für das außergewöhnliche Werk von Maria Sibylla Merian, das sowohl naturwissenschaftlich wie kunsthistorisch bedeutsam war, müssen Georg Flegel und Georg (Joris) Hoefnagel angesehen werden.
3. April 2017
Heinz Hajek-Halke, Ohne Titel, Detail, 1950–1970, Farbpapier, Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek, Sammlung Fotografie, © bpk / Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek, Foto: Dietmar Katz

Kunst und Alchemie Verwandlung von Materialien in Kunst und Wissenschaft

Kunst und Alchemie sind wesensverwandt, arbeiten beide doch mit der Verwandlung von Materialien. Entgegen der landläufigen Meinung behandelt Alchemie nicht nur die Erschaffung von künstlichem Gold aus den einfachen Stoffen, sondern widmet sich ganz allgemein der Auffindung der Weltformel, also der Erforschung komplexer Zusammenhänge, und gar der Schöpfung neuer Wesen bzw. der Erlangung der Unsterblichkeit – ob in der Natur oder der Kunst. Die groß angelegte Schau im Berliner Kulturforum verfolgt das Konzept der Transmutation von seinen Anfängen in Ägypten zum europäischen Mittelalter, nach Indien, China und Japan. Dass aber auch so mancher zeitgenössischer Kunstschaffende sich als „Alchemist“ empfand oder eine wesensverwandte Kunstpraxis entwickelte, ermöglicht, das Thema bis in die Gegenwartskunst nachzuverfolgen. Jörg Völlnagel strukturiert in zehn Kapiteln das heterogene kulturgeschichtliche Material von etwa 230 Objekten, das sowohl durch seine zeitliche wie auch geografische Dimension eine 3.500 Jahre alte, globale Menschheitsgeschichte erzählt.
30. März 2017
Vincent Fournier, Reem B #7 [Pal], Barcelona, Spain, 2010; Tintenstrahl-Fotodruck, 100 x 130 cm © Vincent Fournier, 2016

Vienna Biennale 2017. Roboter. Arbeit. Unsere Zukunft Ausstellungen und Projekte zu Robotik und kreativen Konzepten zur Arbeit der Zukunft

Viennale Biennale 2017 thematisiert grenzenlose Kommunikation zwischen Menschheit, Internet, Dingen – und macht sich Gedanken, wie diese Entwicklung die Arbeit der Zukunft verändern wird. Von Robotik fernab „herumlaufender Blechbüchsen“ (Thun-Hohenstein) bis Zukunft der Arbeit, von Klimawandel bis zur Vernetzung, aber auch Balance zwischen eigenen Ansprüchen und jenen der Gesellschaft (Ressourcenverbrauch) legt die Vienna Biennale „den Finger offensiv auf jenen Bereich, der unsere Zukunft entscheidend verändern wird“ (Gerald Bast).
29. März 2017
Frédéric Bazille, Das Familientreffen, Detail, 1867, Öl auf Leinwand, 152 x 230 cm (Paris, Musée d’Orsay © Photo Musée d’Orsay, Dist. RMN-Grand Palais / Patrice Schmidt)

Frédéric Bazille Leben und Werk

Frédéric Bazille (1841–1870) ist ein Pionier des Impressionismus und übersiedelte 1862 nach Paris, wo er sich im Atelier von Charles Gleyre einschrieb. Noch im gleichen Jahr lernte er Pierre-Auguste Renoir und Alfred Sisley, ein Jahr später Claude Monet kennen. Der aus wohlhabendem, protestantischem Elternhaus stammende Kunststudent ging in den folgenden Jahren interessante Ateliergemeinschaften ein und vereinte in „Das Familientreffen“ (1867) Freilichtmalerei und Porträt miteinander. Bereits 1870 verstarb der Republikaner im Alter von 29 Jahren im Deutsch-Französischen Krieg, weshalb er als Pionier impressionistischer Konzepte gilt, jedoch nie so viel Aufmerksamkeit auf sich lenkten konnte wie die „Klassiker“ des Impressionismus.
28. März 2017
RAW Stillleben mit Früchtecrumble, Detail (© ARTinWORDS, Alexandra Matzner/ROHGENUSS, Michaela Russmann, Foto: © Jochen Russmann)

RAW Stillleben – ROHGENUSS interpretiert Clara Peeters Rezepte und Antworten zur gesunden Ernährung von Michaela Russmann

Inspiriert von Clara Peeters' Stillleben komponierte Michaela Russmann eine köstlich-gesunde Süßkartoffel-Pastete, ein Früchtecrumble mit Superfoods und eine Käseplatte. Um das luxuriöse Arrangement der barocken Prunkstillleben aufzubrechen, lud ARTinWORDS vier Künstlerinnen und Künstler ein, Salzgefäß und andere Goldschmiedearbeiten in den Stillleben zu ersetzen: Ihre Werke helfen, Produktionsbedingungen von Nahrung, das Verhältnis von Natürlichkeit und Künstlichkeit, sowie die Überflussgesellschaft zu hinterfragen.
24. März 2017
Carl Spitzweg, Der strickende Wachposten, Detail, 1855, Öl auf Leinwand, 21,6 x 39,2 cm (Museum Georg Schäfer, Schweinfurt, Inv. 2286)

Carl Spitzweg: Leben und Werke Idylle und Ironie in den Bildern des Biedermeiermalers

Carl Spitzweg (1808–1885) begann sich erst nach Abschluss seines Pharmaziestudiums intensiv mit Malerei zu beschäftigen. Das seit 1836 entstandene Werk umfasst etwa 1700 Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle und Entwürfe für humoristische Blätter. Berühmt ist Spitzwegs „Der arme Poet“, dessen Protagonist als Synonym für den romantischen Künstler in die Geschichte einging. Der Biedermann, der Mönch, der Soldat, der Gelehrte, das hübsche Mädel und seine Mutter – alle (spät-)biedermeierlichen Figuren – bekommen in Spitzwegs Werk ihr Fett weg.
23. März 2017
Erwin Wurm Graz 2017

Erwin Wurm in Graz One Minute Scultpure als Wortskulpturen | 2017

Erwin Wurms Ausstellung im Kunsthaus Graz trägt den etwas komplizierten Titel „Fußballgroßer Tonklumpen auf hellblauem Autodach“. Darunter darf man sich eine amüsant-reflexive Weiterführung Wurm’scher Signature Works und referenzgesättigter, aber auch selbstironischer Auseinandersetzung mit den Werken berühmter Vorgänger vorstellen. Das Werk „Ohne Titel“ (2016), welches das Kunsthaus Graz als Sujet der Ausstellung gewählt hat, verbindet die „Liegende Figur“ von Friz Wotruba aus dem Jahr 1953 mit einer Wurstsemmel. Des Österreichers liebstes Mittagsmahl desavouiert eine ikonische Arbeit eines Nachkriegsheroen der österreichischen Kunst? Eine ironische Geste eines Kunstverächters oder gar Kunstignoranten? Eine Persiflage auf Manets „Frühstück im Grünen“? Eine „Entsockelung“ des auratisierten Objekts??
22. März 2017
Vincent van Gogh, Kongregation verlässt die reformierte Kirche in Nuenen, Frühjahr 1884, Öl auf Leinwand(Van Gogh Museum, Amsterdam)

Van Gogh Museum erhält zwei gestohlene Gemälde zurück! Wichtige Frühwerke Van Goghs wohlbehalten in Amsterdam

„Kongregation verlässt die reformierte Kirche in Nuenen“ (1884) und „Sturm - Strand von Scheveningen“ (August 1882) sind zwei Frühwerke des aus den Niederlanden stammenden Vincent van Gogh, der sich 1880 seiner Leidenschaft – der Malerei – zuwandte. Im Selbststudium und kaum akademischer Unterstützung wollte er die Heimat und ihre Bevölkerung, der er sich stark verbunden fühlte, in ausdrucksstarke Gemälde fassen.
21. März 2017
Camille Henrot, Tuesday, 2017, (Filmstill 5) Image Research, Courtesy die Künstlerin, König Galerie, Berlin; kamel mennour, Paris/London und Metro Pictures, New York

Camille Henrot. If Wishes Were Horses Ausstellung der französischen Medienkünstlerin in der Kunsthalle Wien, Karlsplatz

Camille Henrot (* 1978) wurde mit Videos und Animationsfilmen bekannt, in denen sie kulturell und sexuell geprägte Bilder, Objekte und Symbole aus allen Zeiten und Orten der Welt einander überlagerte. Ihr Methodenrepertoire reicht von anthropologisch-wissenschaftlicher Forschung bis zur eigenen Intuition, wenn sie Mythen, Ökonomie, Wissenschaft und Tradition miteinander in Beziehung setzt. Die entstehenden Werke sind vieldeutig, ja widersprüchlich, und berühren Fragestellungen zu Politik, Wirtschaft und gesellschaftlichem Zusammenleben.
20. März 2017

Maria Lassnig: Werke & Leben Ausstellung in Essen

Maria Lassnig (1919–2014) gehört zu den wichtigsten Künstlerinnen der österreichischen Kunst des 20. Jahrhunderts. Bereits im Jahr 1948 stellte sie sich erstmals der Frage, wie sich das Bewusstsein für den eigenen Körper ins Bild übersetzen ließ. Nach einer ersten surrealistischen und informel-abstrakten Phase gelangte sie über die Rezeption kubistischer Akte zum Selbstporträt. Bereits während der 1960er Jahre entwickelte sie die für sie charakteristischen „Körperbewusstseinsbilder“, die sie ab 1970 auch in Animationsfilmen einsetzte.
16. März 2017
Alfred Weidinger mit Pam Hogg, Foto: © Ouriel Morgensztern, Belvedere, Wien.

Alfred Weidinger: „Am Ende bezieht sich das alles auf eine Erlebniswelt, wie es sie im Barock gegeben hat“ Mode als skulptural-performative Kunstform

Rundgang mit Alfred Weidinger durch die Ausstellung „Vulgär? Fashion Redefined“ im Winterpalais des Prinzen Eugen von Savoyen. Die von Judith Clark und Adam Philipps für die Barbican Gallery kuratierte Schau verwebt Modegeschichte mit einer komplexen, weil auch englischen Begriffsdefinition des Vulgären als „Absenz des guten Geschmacks“. Weidinger über die Schwierigkeit eine Ausstellung zwischen zwei Kulturkreisen und Ausstellungsräumen zu übersetzen, Illusionismus, Performance und skulpturale Werte in der Mode.
15. März 2017
Jakob Lena Knebl und Alexandra Matzner im mumok

Jakob Lena Knebl: „Ich gönn‘ mir jetzt diesen Hedonismus!“

Jakob Lena Knebl über ihre Vorgangsweisen, Themenfelder und aufgebrochene Hierarchie in Kunstfeldern, die sie ihrer zweifellos außergewöhnlichen Personale und Neuaufstellung im mumok zugrunde gelegt hat. Das Gespräch für ARTinWORDS führte Alexandra Matzner.
14. März 2017
Martin van Meytens d. J., Die kaiserliche Familie mit elf Kindern auf einer imaginären Schlossterrasse in Schönbrunn, Detail, 1754, Öl auf Leinwand, 200,3 x 181 cm (Wien, Bundesmobilienverwaltung, Standort Schloß Schönbrunn, Inv.-Nr. MD 039813 (Rahmen MD 039814)

Maria Theresia: Kinder, Kunst und Kinofilm Ausstellung im Hofmobiliendepot, Wien

Maria Theresia, ihre Kinder, Regierung, Kunst und Kinofilme. Die Ausstellung im Hofmobiliendepot erzählt die Geschichte der Regentin von ihrer Thronbesteigung bis weit über ihren Tod hinaus. Die Mutter von sechzehn Kindern, von denen elf das Erwachsenenalter erlebten, führte nicht nur zwanzig Jahre Kriege und reformierte das Land, sondern nutzte die Künste, um ihren Ruhm schon zu Lebzeiten über die Landesgrenzen hinaus zu verkünden.
6. März 2017
Schatz von Vălčitrăn, späte Bronzezeit, 2. Hälfte 2. Jt. v. Chr. (Sofia, Bulgarische Akademie der Wissenschaften, Nationales Archäologisches Institut mit Museum © Krassimir Georgiev, Naim)

Ada Tepe: Gold aus der Bronzezeit Ausstellung im KHM, Wien

Woher kam das Gold für Mykene und Troja? Vielleicht aus der bulgarischen Goldmine auf dem Ada Tepe! Als im Jahr 2007 im Südosten des heutigen Bulgarien diese prähistorische Goldmine entdeckt wurde, war das Erstaunen groß. Bis heute handelt es sich um die einzige bekannte Abbaustätte aus vorgeschichtlicher Zeit in Europa. Es wird in das zweite Jahrtausend v.u.Z. datiert. Aktuelle Forschungen legen zudem nahe, dass die sagenhaften Reichtümer antiker Hochkulturen im Ostbalkanraum abgebaut wurden.
5. März 2017
Richard Gerstl, Die Familie Schönberg, Ende Juli 1908, Öl auf Leinwand, 88,8 x 109,7 cm (Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien)

Richard Gerstl Leben und Werk: Ausstellung in der Schirn, Frankfurt

Richard Gerstl (1883–1908) wird oft als Österreichs erster Expressionist bezeichnet: in Auseinandersetzung mit Werken von Vincent van Gogh und Edvard Munch entwickelte er seine Malerei in Richtung befreiter Malweise und intensiver Farbigkeit.
4. März 2017
Walter Van Beirendonck Hat: Stephen Jones, Autumn/Winter 2010/11 © Ronald Stoops, Installationsansicht Barbican Institute 2016/17, © Michael Bowles / Getty Images

Vulgär? Ausstellung zu Sprache, Mode, Körper, Gesellschaft im Winterpalais, Wien

Das Wort „vulgär“ steht als Kulminationspunkt und Reibefläche im Zentrum dieses außergewöhnlichen Projekts zur Geschichte der Mode seit dem 18. Jahrhundert. Als Werturteil kann es vernichtend eingesetzt werden, zu verschiedenen Zeiten bezeichnete es jedoch unterschiedliche Verhaltensweisen und umschrieb disparate Kleidungsnormen.
1. März 2017
Walter Van Beirendonck Hat: Stephen Jones, Autumn/Winter 2010/11 © Ronald Stoops, Installationsansicht Barbican Institute 2016/17, © Michael Bowles / Getty Images

Ausstellungen | Wien | März 2017 Der ARTinWORDS Ausstellungskalender 3/2017

Der Wiener Ausstellungsfrühling überrascht mit einem vielfältigen Mix an unterschiedlichsten Themenbereichen!
1. März 2017
Hermann Kosel, Blick auf Wien von der Höhenstraße, 1936 © Wien Museum

Wien aus der Luft

Wien aus der Luft zeigt die wachsende Stadt. Seit dem 15. Jahrhundert denken sich Menschen in die Vogelperspektive oder erheben sich über den Boden, um einen Überblick zu bekommen. Pläne, Vogelschauen, Pläne vermitteln das Bild der Stadt, wie es sich vor der Popularisierung des Flugzeugs nur Wenigen eröffnete. Kartografie – nicht nur Wiens – ist aber auch ein mächtiges Kontrollinstrument. Was wird gezeigt und was versteckt? Wie vollständig ist das Bild der Stadt aus großer Entfernung? Wozu dienen die schematisierten Darstellungen aus der Luft? Folgen sie einem Modell, sind sie wahrhaftige Bilder oder gar Projektionen auf die Stadt?
1. März 2017
Carl Spitzweg, Der abgefangene Liebesbrief, Detail, um 1855, Öl auf Leinwand, 54,2 x 32,3 cm (Museum Georg Schäfer, Schweinfurt)

Carl Spitzweg – Erwin Wurm Ausstellung über Biedermeier und Neo-Biedermeier im Leopold Museum |

Carl Spitzweg und Erwin Wurm! Geht das? „Geht sogar ausgesprochen gut!“, erklärt Hans-Peter Wipplinger, Direktor des Leopold Museums und Kurator des außergewöhnlichen Dialogs zwischen dem bayrischen Biedermeiermaler und dem Österreich-Vertreter auf der Biennale von Venedig 2017. Doch worin liegen die Gemeinsamkeiten zwischen den beiden so unterschiedlichen Künstlern? Immerhin trifft biedermeierliche Gemütlichkeit auf die Neudefinition des Skulpturenbegriffs.
1. März 2017
Edward Burtynsky, Salinas #3, Càdiz, Spanien 2013 © Edward Burtynsky, courtesy Admira, Milano / Galerie Springer Berlin.

Edward Burtynsky – Wasser Ausstellung über die Zerstörung der Wasserressourcen im KUNST HAUS WIEN

Der Ressource Wasser, dem blauen Planeten und der Nachhaltigkeit widmet Edward Burtynsky (* 1955) seit über 30 Jahren sein Werk. Der kanadische Fotograf wurde mit großformatigen Aufnahmen von veränderten und zerstörten Landschaften bekannt und zeigt im KUNST HAUS WIEN die jüngste Werkserie, für die er fünf Kontinente bereist hat: „Wasser“.
1. März 2017
Yulia Tikhomirova, Baltica, 2003–2016 © Yulia Tikhomirova

I dreamed we were alive Ausstellung mit Arbeiten von Ekaterina Anokhina, Lena Rosa Händle, Hanna Putz, Yulia Tikhomirova, Borjana Ventzislavova im KUNST HAUS WIEN

Die Austellung „I dreamed we were alive“ versammelt Arbeiten von fünf zeitgenössischen Fotokünstlerinnen, die um persönliche Erinnerungen kreisen. Ekaterina Anokhina (*1983, Moskau), Lena Rosa Händle (*1978, Berlin), Hanna Putz (* 1987, Wien), Yulia Tikhmirova (* 1981, St. Petersburg) und Borjana Ventzislavova (* 1976, Sofia) zeigen intim wirkende Einblicke in ihre Leben, ihre Beziehungen, ihre sozialen Kontakte. Neben der Ausstellung erarbeiteten die Fünf Fotobücher als zweites Vermittlungsformat.
1. März 2017
Pınar Öğrenci, A Gentle Breeze, Leaving Istanbul (3)

Pınar Öğrenci – A Gentle Breeze Passed Over Us Ausstellung im KUNST HAUS WIEN, Garage

Pınar Öğrenci (* 1973, Van, Türkei), Künstlerin, Aktivistin, Autorin, thematisiert in „A Gentle Breeze Passed Over Us“ (2017) Krieg, Migration und Asyl – und wählte für ihre Erzählung das Schicksal des in Wien lebenden Irakers Ahmed Obaid Shaqaqi. In der Vier-Kanal-Videoinstallation sieht man den jungen Iraker, dessen Vater als Intellektueller und Journalist in die Flucht gedrängt wurde. Über Istanbul und einen Schlepper kam der ehemalige Musikstudent nach Wien. Nicht einmal seine Oud, eine Kurzhalslaute, ist ihm geblieben. Und dennoch versuchte er jetzt in Wien, mit Hilfe der Musik ein neues Leben aufzubauen.
28. Februar 2017
Stift Klosterneuburg, Marmorsaal mit Deckenfresko von Daniel Gran, 1749 (Fotografin: Rita Newman)

Maria Theresia und die Kirche Ausstellung in Stift Klosterneuburg

Die Epochen Maria Theresias gilt als der Höhepunkt spätbarocker Religiosität und kirchlicher Repräsentation. Die Jahresausstellung des Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburg 2017 zeigt Objekte der Schatzkammer (vor allem Textilkunst, Reliquiare, liturgische Geräte) und stellt seine Ausstattung des Kaisertraktes (Fresko und Skulpturen) ins Zentrum des Interesses.
28. Februar 2017
Reicher Krönungswagen („Imperialwagen“), 18. Jahrhundert, 677 (L) x 355 (H.) x 212 (B) cm (Kunsthistorisches Museum, Wien, Inv. Nr. Wagenburg, W 11)

Maria Theresia in der Wagenburg Reiten, Fahren, Repräsentieren

Zur Hofhaltung Maria Theresias gehörten prunkvolle Kutschen (Berline), Schlitten und Karussellfahrten. Prächtig livirierte Diener und kostbar verzierte Gefährte lassen sich als „fahrende Throne“ lesen, da sie mehr als reines Vergnügen für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren. Mit „Frauenpower und Lebensfreude“ lenkte Maria Theresia den Staat und die Staatskarosse gleichermaßen.
28. Februar 2017
ABC-Täfelchen mit Alphabet in Frakturschrift, 1774 © Schulmuseum Bad Leonfelden, Foto Helga Baier

Maria Theresia: Reformen und Modernisierung Ausstellung in Schloss Niederweiden

Die Reformerin Maria Theresia ist das Thema der Ausstellung in Schloss Niederweiden. Staatsreformen, Rechtsreformen, Steuerreform, Münzreform, Umsiedelung von Protestanten aus den österreichischen Erblanden, Abschaffung der Folter (nicht aus eigenem Antrieb), Einführung von Hausnummern und die Volkszählung, Einführung der Schulpflicht.
28. Februar 2017
Maria Theresia im pelzverbrämten Kleid, 1743 (© SKB / OeNB / A.E. Koller)

Maria Theresia: Bündnisse und Feindschaften Ausstellung in Schloss Hof

Maria Theresias Machtergreifung und Durchsetzung derselben sind die zentralen Themen in der Ausstellung in Schloss Hof. Die Regentin führte mehr als die Hälfte ihrer vierzigjährigen Regierungszeit Krieg. Karl Vocelka beschäftigt sich mit ihren Kriegen (allesamt Kabinettkriege), ihren diplomatischen Winkelzügen, ihren (wenigen) militärischen Erfolgen vom Ersten Schlesischen Krieg über den Siebenjährigen Krieg zur Ersten Polnischen Teilung und dem kampflosen Bayrischen Erbfolgekrieg.
28. Februar 2017
Maria Theresia im pelzverbrämten Kleid, 1743 (© SKB / OeNB / A.E. Koller)

Maria Theresia: Herrschaft, Kinder, Reformen Ausstellungen in Wien und Umgebung 2017

Maria Theresia (1717–1780), regierende Erzherzogin von Österreich und Königin u. a. von Ungarn (mit Kroatien) und Böhmen, prägte die europäische Geschichte des 18. Jahrhunderts wie keine Zweite. Während ihre Ehemann Franz Stephan von Lothringen (1708–1765) von 1745 bis 1765 als Franz I. die Geschicke des Reiches lenkte, regierte Maria Theresia die österreichischen Erblande selbständig. Obwohl sie nicht auf diese Rolle vorbereitet worden war, setzte, ihrem Wahlspruch „Justita et Clementia“ („Durch Gerechtigkeit und Milde“) folgend, mannigfaltigste Reformen durch. Innerhalb von zwanzig Jahren gebar sie zudem sechszehn Kinder, von denen vier Söhne und sechs Töchter das Erwachsenenalter erreichten. Wenn Maria Theresia das Schlachtglück – vor allem gegen den Preußenkönig Friedrich II. – nie hold war und sie Schlesien aufgeben musst, so nutzte sie ihre Kinder für eine ausgeklügelte Heiratspolitik, um die Macht der Habsburger in Europa auszubauen.
27. Februar 2017
Jakob Lena Knebl, Madame Tina, 2015, Digiprint, 80 x 120 cm, Photo: Ernst Herold © Jakob Lena Knebl

Jakob Lena Knebl im mumok Kunst, Design und Mode zu Begehrensräumen amalgamiert

Im mumok wohnen? Warum nicht! Für sechs Monate richtet die Künstlerin Jakob Lena Knebl (* 1970) im mumok eine Wohnlandschaft ein. Auf zwei Ebenen gruppiert und inszeniert Knebl die Sammlung neu, wobei sie sich besonders für die Klassische Moderne und die (utopische) Kunst der 1970er Jahre interessiert. Selbst an der Akademie und der Angewandten in den Klassen von Heimo Zobernig und Raf Simons ausgebildet, verbindet Jakob Lena Knebl Kunst, Design und Mode. Gesellschaftliche Visionen und sexuelle Befreiung in Gesellschaft und Kunst auf der einen Seite, Kommunikationscodes und soziale Konnotationen in Design und Mode auf der anderen provozieren Jakob Lena Knebl drei atmosphärischen Begehrensräumen zu kreieren.
27. Februar 2017
Gabriele Rothemann, Vierundzwanzig Vogelkäfige, Rauminstallation, 2009

Gabriele Rothemann. Quire. Vierundzwanzig Vogelkäfige Ausstellung im MUSA, Wien

Gabriele Rothemann (* 1960) stellt im MUSA unter dem Titel „Quire“ erstmals eine installative Version ihrer „Vierundzwanzig Vogelkäfige“ vor. Der altenglische Begriff für Chor lässt phonetisch an „choire“ denken, welchen die vierundzwanzig Singvögel in ihren Käfigen bilden. Von „quiet“ kann keine Rede sein!
26. Februar 2017
Installationsansicht: Marcel Odenbach. Beweis zu nichts, Kunsthalle Wien 2017, Foto: Stephan Wyckoff: Beweis zu nichts, 2016, © Marcel Odenbach & BILDRECHT GmbH, 2017, Courtesy Galerie Gisela Capitain, Köln und Anton Kern Gallery, New York

Marcel Odenbach. Beweis zu nichts Ausstellung des deutschen Medienkünstlers in der Kunsthalle Wien

Marcel Odenbach (* 1953) ist bekannt für Filme und komplexe Bild-Collagen, in denen er die deutsche Geschichte, Kolonialismus und das Medium Film reflektiert. Für die Kunsthalle Wien realisierte er den Film „Beweis zu nichts“ über das Mahnmal im ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald.
25. Februar 2017
Bruno Munari, Supplemento al dizionario italiano – I Gesti, 1963 (© Bruno Munari, All rights reserved to Maurizio Corraini s.r.l.)

Mehr als nur Worte

Poetischen (Sprach)Bilder sind das Ziel von Luca Lo Pinto und Vanessa Joan Müller in der Kunsthalle Wien. Ausgehend von dem Konzept der poetischen Sprache des Linguisten und Semiotikers Roman Jakobson (1896–1982) – „Poesie ist Sprache in ihrer ästhetischen Funktion“ – gruppieren sie Kunstwerke „jenseits semantischer Eindeutigkeit“ (Müller).
25. Februar 2017
Peter Kner et al., Super-resolution video microscopy of live cells by structured illumination, Ausschnitt, 2009 © Macmillan Publishers Ltd: Nature Methods, 2009

Hannah Black. Small Room Geformte Körper und analysierte Zelle im mumok

Hannah Black stellt im mumok einmal mehr die Frage, was es bedeutet einen Körper zu haben. Die in Manchester geborene Videokünstlerin untersucht, wie Kategorien von Geschlecht, Identität, Rasse, Gewalt Körper formen. Von „einem Körper“ zu sprechen erscheint ihr absurd, unterscheiden sich die Körpererfahrungen unterschiedlicher Menschen doch grundlegend. Was aber würde passieren, wenn diese Konzepte, die sich so sehr in Körper einschreiben, eines Tages überwunden wären?
22. Februar 2017
Skulptur Projekte Münster 2017 (Logo)

Skulptur Projekte Münster 2017: Künstlerinnen und Künstler Projekte im öffentlichen Raum zwischen Bildhauerei und performativer Kunst

Die fünfte Auflage der Skulpturen Projekte Münster 2017, kuratiert von Kaspar König, Britta Peters und Marianne Wagner, hat 35 Künstlerinnen, Künstler, Duos und Gruppen eingeladen, Kunstwerke im öffentlichen Raum zu entwickeln. Im Jahr 2017 prägen für dreineinhalb Monate 35 neue Projekte zwischen Bildhauerei und performativer Kunst das Stadtbild.
22. Februar 2017
Lawrence Alma-Tadema, The Roses of Heliogabalus, 1888, Öl auf Leinwand, 132,7 x 214,4 cm (Colección Pérez Simón, Mexiko, Foto: © Piera, Arturo)

Lawrence Alma-Tadema Leben und Werk

Lawrence Alma-Tadema (1836–1912) war ein Historienmaler des späten 19. Jahrhunderts, der aus Holland stammte, in Flandern studierte und für antike Massenszenen, meist pompeijanische oder römische Sujets, in England berühmt wurde. Für seine detailreichen Großformate studierte er Realien und antike Stätten in Büchern, Museen und vor Ort. Mit wissenschaftlicher Genauigkeit setzte er seine Phantasien in gekonnten Inszenierungen um und wurde so zum Ideengeber für so manchen Hollywood-Film wie „Ben Hur“ oder den „Gladiator“. Alma-Tadema wirkt mit seinen Gemälden entschieden auf das heutige Bild der Antike.
21. Februar 2017
Alfred Wickenburg, Burgenländisches Stillleben II, 1968, Öl auf Leinwand, 52,5 x 69 cm (© Belvedere, Wien/Leihgabe aus Privatbesitz, New York/ © Henriette Gorton-Wickenburg 2016)

Alfred Wickenburg Werk & Leben

Alfred Wickenburg (1885–1978) gilt als einer der Hauptvertreter des „österreichischen Kubismus“ der Zwischenkriegszeit, in dem kubistische Stilmittel im Sinn des Expressionismus für die eigenen ästhetischen Zwecke adaptiert wurden. Seine Ausbildung in München, Paris und Stuttgart ließ den in Graz geborenen Maler früh mit konstruktiven Konzepten an ihren originären Entstehungsorten in Kontakt kommen.
20. Februar 2017
Egon Schiele, Aktselbstbildnis, Detail, 1910, Schwarze Kreide, Pinsel, Aquarell, Deckfarben, Deckweiß auf braunem Packpapier (Albertina, Wien)

Egon Schiele. Gezeichnete Bilder Ausstellung zur franziskanischen Ethik im Werk Schieles in der Albertina

Egon Schiele (1890–1918), dem früh verstorbenen Expressionisten, widmet die Albertina kurz vor der 100. Wiederkehr seines Todestags eine umfassende Ausstellung zu dessen zeichnerischem Werk aus eigenem Bestand. Seine 13 Skizzenbücher nicht mitgerechnet, besitzt die Albertina eine der weltweit größten Sammlungen von Werken Schieles, die 160 Arbeiten auf Papier sowie Dokumente und Erinnerungen an sein Leben umfasst.
20. Februar 2017
Katarzyna Kobro, Kompozycja Przestrzenna (4) [Raumkomposition], 1929, Öl auf Metall, 40 x 64 x 40 cm (Muzeum Sztuki, Łódź)

Katarzyna Kobro und Władysław Strzemiński Konstruktivistische Avantgarde in Polen

Katarzyna Kobro (1898–1951) und Władysław Strzemiński (1893–1952) sind zwei Schlüsselfiguren der zentraleuropäischen Avantgarde. In Malerei und Skulptur schufen sie Werke der konstruktiven Abstraktion. Ausgehend vom Suprematismus, gehörten sie der Richtung des Neoplastizismus an, der mit Bauhaus und Konstruktivismus stilistisch verwandt ist. Als Konstruktivisten und Theoretiker gehörten sie im Polen der 1920er und 1930er Jahre zur Avantgarde. Nach der vorzeitigen Geburt der gemeinsamen Tochter Nika 1936 musste sich Kobro um ihre kränkliche Tochter kümmern und konnte kaum mehr künstlerisch tätig sein.
18. Februar 2017
Pablo Picasso, Guernica, Detail, Paris, 1. Mai bis 4. Juni 1937, Öl auf Leinwand, 349,3 x 776,6 cm (Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia © Sucesión Pablo Picasso, VEGAP, Madrid, 2017)

Picasso: Guernica Ausstellung zum 80. Geburtstag des Gemäldes im Museo Reina Sofia, Madrid | 2017

„Guenica“, Pablo Picassos 27 Quadratmeter großer Aufschrei gegen das Bombardement der gleichnamigen Stadt im Baskenland, wurde 1937 im Spanischen Pavillon auf der Weltausstellung in Paris erstmals dem Publikum gezeigt. Zum 80. Geburtstag des Gemäldes richtet das Museo Reina Sofia in Madrid, wo sich das Werk seit 1992 befindet, eine Werkmonografie aus. Unter dem Titel „Pity and Terror in Picasso: The Path to Guernica“ zeigen die Kuratoren Timothy James Clark und Anne M. Wagner etwa 150 Gemälde Picassos.
16. Februar 2017
Franz West, Sitzskulptur, 2004, Aluminium lackiert, 87 x 175 x 163 cm (Foto: Archiv des Künstlers © Verein Archiv Franz West, Albertina, Wien: Sammlung Essl)

Sammlung Essl in der ALBERTINA Privatsammlung in Wien bald wieder zugänglich!

Klaus Albrecht Schröder, Karlheinz Essl und Hans Peter Haselsteiner geben heute die Übergabe der Sammlung Essl an die ALBERTINA bekannt. Für 27 Jahre wird die Albertina die Dauerleihgabe für die konservatorische Verwahrung, wissenschaftliche Aufarbeitung und öffentliche Präsentation übernehmen. Der Bund fördert die digitale Aufarbeitung der Sammlung Essl mit einer Million Euro.
15. Februar 2017
Henrion, Selbstporträt als Pierrot, Öl auf Holz (Sammlung Klewan)

Sammlung Klewan Ausstellung im Belvedere

Helmut Klewan (* 1943) betrieb seit 1970 eine Galerie, in der er zeitgenössische Kunst der Wiener Aktionisten, Arnulf Rainer und Maria Lassnig vertrat. Das Desinteresse der heimischen Sammler ließ Klewan 1978 eine Zweigstelle in München eröffnen. Im Jahr 1973 stellte er erstmals Herman Nitsch aus und presste dessen erste Langspielplatte „Hermann Nitsch, Akustisches Abreaktionsspiel“. Als Wiener in München präsentierte er österreichische Künstlerinnen und Künstler (z.B. die erste Maria­Lassnig­Ausstellung 1981) in Süddeutschland. Helmut Klewan schloss die Wiener Galerie im Jahr 1986, die Münchner 1999. Seither ist Klewan als Sammler aktiv und beleiht viele Museen und Ausstellungen mit Werken seiner Sammlung. Sowohl als Sammler wie auch zuvor bereits als Galerist gestaltete er – vor allem durch Erstpräsentationen damals noch wenig bekannter Künstler – die Rezeptionsgeschichte der Kunst mit.
15. Februar 2017
Jakob Seisenegger, Predigt in der Wiener Augustinerkirche, 1561 © Graf Harrach´sche Familiensammlung, Schloss Rohrau, NÖ

Wien nach Luther Ausstellung im Wien Museum

Protestantismus in Wien? Für mehr als fünfzig Jahre war die Residenz der Habsburger mehrheitlich protestantisch, obwohl Ferdinand I. die Konfession bekämpfte. Sein Sohn Maximilian II. vertrat eine gemäßigte Haltung und sympathisierte mit dem Gedankengut des Protestantismus. Die erzkatholischen Kaiser Rudolf II. und Ferdinand II. setzten die Rekatholisierung durch. Die Ausstellung im Wien Museum ist aber mehr als eine Darstellung der Konfessionsgeschichte. Mit Blick auf die Universität, Kunst und Kultur am Hof, etc. steht „Wien in der Renaissance“ im Zentrum der Erzählung.
14. Februar 2017
Lucas Cranach d. Ä., Martin Luther und Katharina von Bora, 1529Lucas Cranach d. J., Martin Luther und Katharina von Bora, Wittenberg 1529, Öl und Tempera auf Holz, je 37,5 x 23,5 cm (Hessisches Landesmuseum, Darmstadt, GK 73)

Martin Luther und die Reformation

Martin Luther (1483–1546) legte mit der Veröffentlichung seiner 95 Thesen gegen den Ablasshandel an 31. Oktober 1517 den Grundstein für die Reformation. Während des Reformationsjubiläums 2017 erinnert das Wien Museum, dass die Residenzstadt Wien für mehr als fünfzig Jahr mehrheitlich protestantisch war. Wenn auch Kaiser und Landesherren katholischen Glaubens waren, so bekannte sich der niederösterreichische Adel mehrheitlich zum Protestantismus. Der evangelische Kultus wurde in Wien bekämpft, während vor den Toren der Stadt protestantische Gemeinden – wie Hernals – aufblühten. Die Ausstellung im Wien Museum zeigt konfessionelle Spaltung und religiöse Spannungen mit ihren politischen, sozialen und kulturellen Verflechtungen.
13. Februar 2017
Gerhard Richter, Abstraktes Bild (947-8), 2016, Öl auf Leinwand, 50 x 60 cm © Gerhard Richter 2017 (221116)

Gerhard Richter. Neue Bilder Abstrakte Malerei aus dem Jahr 2016 und ältere Arbeiten aus dem Museum Ludwig, Köln

Gerhard Richters aktuellste Bilder sind anlässlich seines 85. Geburtstags am 9. Februar 2017 im Museum Ludwig zu sehen. Wie für Richters abstraktes Werk charakteristisch arbeitete der Maler 26 Gemälde in unterschiedlichen Formaten höchst materialintensiv und farbig opulent aus.
12. Februar 2017
Otto Freundlich, Sphärischer Körper, 1925, Pastell auf Papier, 65 x 50 cm (Privatsammlung), Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln

Otto Freundlich Leben & Werk

Otto Freundlich (1878–1943) war einer der frühesten Vertreter der abstrakten Kunst, Gründungsmitglied der Novembergruppe (1918) und gehörte zu den verfemten Künstlern des NS-Staats. Zwischen 1908 und 1914 lebte Freundlich in Paris und schloss sich der Avantgarde im Bateau Lavoir an. Als Maler und Bildhauer sowie Autor kunsttheoretisch-philosophischer Schriften verfocht er die Idee, dass Kunst eine universelle Sprache wäre. Die abstrakten Kompositionen Freundlichs bestehen aus farbigen Facetten, die das Ideal eines geeinten sozialen Gefüges widerspiegeln.
10. Februar 2017
Biennale von Venedig 2017

Biennale von Venedig 2017: Künstlerinnen und Künstler ARTE VIVA ARTE

Künstlerinnen und Künstler von ARTE VIVA ARTE, der von Christine Macel kuratierten Ausstellung der 57. Biennale von Venedig: ein Konzept mit neun "Transnationalen Pavillons" viel Mystik, Schamanismus, Büchern und - hoffentlich - Lebensfreude!
9. Februar 2017
René Magritte, La Condition Humaine [So lebt der Mensch], 1935, Öl auf Leinwand, 54 x 73 cm (Norfolk Museums Service (accepted by HM Government in lieu of tax and allocated to Norwich Castle Museum & Art Gallery) © VG Bild-Kunst, Bonn 2017)

Magritte. Der Verrat der Bilder La Condition Humaine und die Philosophie des Surrealisten

René Magritte (1898–1967) und seinen konzeptuellen Text-Bildern widmen die Schirn und das Centre Pompidou eine Überblicksausstellung mit Fokus auf Magrittes „Problemlösungen“. Der Belgier setzt dem französischen Surrealismus eine denkende Malerei entgegen. Nicht Automatismus und Umdeutung, sondern die kühle Präzision seiner nach Präsenz heischenden Malerei, deren erklärtes Ziel „Stillosigkeit“ und Ausdruck des Denkens sind. Für sich selbst lehnte Magritte die Berufsbezeichnung Künstler ab, er arbeitete auch nie in einem Atelier, sondern bei sich zu Hause. Anstatt mit Worten stellte er seine Überlegungen zum Verhältnis von Bild und Sprache in Gemälden dar. Magrittes verfremdete Gegenstände verbinden das Vertraute mit dem Fremdartigen, die Poesie der Titel enthebt sie zusätzlich jegliches Anspruchs auf Ähnlichkeit.
8. Februar 2017
Otto Dix. Der böse Blick (Düsseldorf/London)

Otto Dix – Der böse Blick Ausstellung im K20, Düsseldorf

Otto Dix (1891–1969) hat Düsseldorf viel zu verdanken: Der talentierte Maler mit Vorliebe für entwaffnend radikale Themen verbrachte von Oktober 1921 bis 1925 sehr erfolgreiche Jahre in der Stadt, traf hier auf eine einflussreiche Künstlerszene und entwickelte in dieser Zeit seinen unverkennbaren kritischen Stil, einen expressiven Verismus.
8. Februar 2017
Sigmar Polke. Alchemie und Arabeska (Museum Frieder Burda; Schirmer/Mosel)

Sigmar Polke. Alchemie und Arabeske Linien zwischen Fläche und Raum

Sigmar Polke (1941–2010) gehört zu der Generation deutscher Maler, die während der 1960er Jahre auf die amerikanische Pop Art reagierten und in Auseinandersetzung mit der Kunstgeschichte neue Ausdrucksformen innerhalb ihrer Gemälde fanden. Für Polke spielten Fotografie, Druckgrafik und Filmkamera wichtige Rollen in seiner Bildproduktion. Die Ausstellung des Museum Frieder Burda unter dem Titel „Alchemie und Arabeske“ fokussiert auf die Malgründe und Beweggründe des Kölner Künstlers.
8. Februar 2017
Claude Monet, Sonnenaufgang, Impression, 1872/73 (Musée Marmottan Monet, Paris)

Erste Impressionisten-Ausstellung 1874 Erste Selbstorganisation und Namensgebung des Impressionismus

An der ersten Impressionismus-Ausstellung in Paris nahmen 30 Künstlerinnen und Künstler, darunter Paul Cézanne, Edgar Degas, Armand Guillaumin, Claude Monet, Berthe Morisot, Camille Pissarro, Auguste Renoir und Alfred Sisley. Whistler hatte seine erste Einzelausstellung in London und nahm vielleicht deshalb nicht an der Impressionismus-Ausstellung in Paris teil.
8. Februar 2017
Claude Monet, La Grenouillère, 1869, Öl auf Leinwand, 74,6 x 99,7 cm (The Metropolitan Museum of Art, New York © Metropolitan Museum of Art, dist.service presse Rmn / image of the MMA)

Zweite Impressionisten-Ausstellung 1876 Durchbruch des Impressionismus

Die zweite Impressionisten-Ausstellung erhielt bessere Kritiken als die erste, wobei vor allem die Leistungen der sechs „Impressionisten“ rund um Monet und Renoir besonders positiv hervorgehoben wurden. Für ausländische Leser besprachen vor allem Literaten die Schau: Henry James, Stéphane Mallarmé, August Strindberg und Emile Zola. Degas, Morisot, Monet, Pissarro, Renoir und Sisley, die heute als die wichtigsten Impressionistinnen und Impressionisten angesehen werden, hatten sowohl strategische wie ökonomische Ziele, an dieser zweiten Impressionisten-Ausstellung teilzunehmen.
8. Februar 2017
Gustave Caillebotte, Pariser Straße; Regnerisches Wetter, 1877, Öl auf Leinwand, 212.2 x 276.2 cm (The Art Institute of Chicago, Charles H. and Mary F. S. Worcester Collection, 1964.336)

Dritte Impressionisten-Ausstellung 1877 Gustave Caillebotts Engagement und Monets erste Serie

Dass es ein Jahr nach der zweiten Impressionisten-Ausstellung 1876 in der Galerie von Paul Durand-Ruel bereits zur dritten Impressionisten-Ausstellung kam, war vor allem dem finanziellen Engagement von Gustave Caillebotte zu verdanken. Er arbeitete gerade an seinem bislang wichtigsten Werk – „Rue de Paris, Temps de pluie [Straße in Paris bei Regen]“ (1877) – und wollte für dessen Erstpräsentation offensichtlich den richtigen Rahmen schaffen. Die Künstlerinnen und Künstler stellten erstmals als „Impressionisten“ aus
8. Februar 2017
Camille Pissarro, Kohlernte, 1878/79, Gouache auf Seide, 16.5 x 52.1 cm (The Metropolitan Museum of Art, New York, Purchase, Leonora Brenauer Bequest, in memory of her father, Joseph B. Brenauer, 1994)

Vierte Impressionisten-Ausstellung 1879 Bröckelnde Gemeinschaft aber wirtschaftlicher Erfolg

Die vierte Impressionisten-Ausstellung stand unter einem ungünstigen Stern, da viele der wichtigsten Maler des Impressionismus ihre Teilnahme absagten. Dennoch wurde sie endlich auch ein wirtschaftlicher Erfolg. Dies dürfte damit zusammenhängen, dass sie weniger provokativ ausgefallen sein dürfte als die ersten drei Ausstellungen.
8. Februar 2017
Mary Cassatt, Le thé [Der Tee], um 1880, Öl auf Leinwand, 64.77 x 92.07 cm (Museum of Fine Arts, Boston, M. Theresa B. Hopkins Fund)

Fünfte Impressionisten-Ausstellung 1880 Degas‘ „kleine Tänzerin“ und die Rückkehr zum Salon

Die fünfte Impressionisten-Ausstellung wurde im Vergleich zur vierten von den meisten Kritikern nicht sehr positiv aufgenommen. Es fehlten nicht nur so zentrale Künstler wie Renoir, Sisley und Cézanne, die bereits an der vierten Impressionisten-Ausstellung 1879 nicht mehr teilgenommen hatten, sondern auch Claude Monet, der stattdessen zwei Gemälde in den Salon einsandte.
8. Februar 2017
Edgar Degas, Kleine Tänzerin im Alter von 14 Jahren, um 1878–1881, rotes Bienenwachs, Ton, Metallarmatur, Seil, Pinsel, menschliches Haar, Seide und Leinenband, Trikot aus Leinen, Baumwolle und Seidentutu, Leinenschuhe, Holzsockel, 98.9 x 34.7 x 35.2 cm (ohne Sockel), Gewicht: 22.226 kg (The National Gallery of Art, Washington, Collection of Mr. and Mrs. Paul Mellon, Inv.-Nr. 1999.80.28)

Sechste Impressionisten-Ausstellung 1881 Edgar Degas‘ „Kleine Tänzerin“ und der Triumph des Realismus

Im Vorfeld zur sechsten Impressionisten-Ausstellung 1881 kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den so genannten Impressionisten und Realisten in der Gruppe. Monet, Renoir und Sisley sagten ihre Teilnahme ab, um am Salon teilzunehmen. Die verbliebenen Künstlerinnen und Künstler scharten sich um Edgar Degas, der die Ausstellung organisierte.
8. Februar 2017
Camille Pissarro, Junges Bauernmädchen mit Hut, 1881, Öl auf Leinwand, 73,4 x 59,6 cm (National Gallery of Art, Washington)

Siebte Impressionisten-Ausstellung 1882 Pleinair und lockere Malweise

Die siebte Impressionisten-Ausstellung wurde von Paul Durand-Ruel organisiert, weil er sich in einer finanziell prekären Lage befand. Die Gruppe rund um Degas lehnte eine Teilnahme ab. Auch Renoir hatte sich geweigert, an der Ausstellung teilzunehmen, dennoch hängte der Galerist einundzwanzig von Renoirs Werken in die Ausstellung. Der Galerist kam zum Schluss, dass es einfacher wäre, die Künstler getrennt voneinander zu vermarkten, was er ab 1883 auch in Einzelpräsentationen umsetzte.
8. Februar 2017
Georges Seurat, Un dimarche à la Île de la Grande Jatte (Ein Sonntagnachmittag auf der Île de la Grande Jatte), 1884–1886, Öl auf Leinwand, 205,7 x 305,8 cm (The Art Institute of Chicago, Helen Birch Bartlett Collection)

Achte Impressionisten-Ausstellung 1886 Krise und Ende des Impressionismus

Die Vorbereitungen zur achten Impressionisten-Ausstellung 1886 waren geprägt von alten Vorbehalten gegenüber Kollegen, Missgunst, Eifersüchteleien und wechselnde Loyalitäten. Finanzielle Misserfolge, nicht zuletzt wegen einer Wirtschaftskrise in Frankreich in den beginnenden 1880er Jahren, ließen die ohnehin zaghaften Ankäufe impressionistischer Malerei einbrechen, ungeachtet der Versuche des Kunsthändlers Paul Durand-Ruel, die Impressionisten auch in New York bekannt zu machen. Generell lässt sich beobachten, wie Galeristen zunehmend als Ausstellungsmacher von Personalen auftraten, die sie vorfinanzierten. Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir, Gustave Caillebotte und Alfred Sisley folgten Pissarros Einladung erst gar nicht. Sie versuchten ihr Glück bei Georges Petit, dessen Galerie sich an ein betuchtes, kaufkräftiges Publikum wandte. Animositäten mit Edgar Degas in den vorangegangenen Jahren verleideten ihnen die Teilnahme an Pissarros Projekt genauso wie dessen Engagement für ihre „Schützlinge“.
6. Februar 2017
Ernst Ludwig Kirchner, Die Straße, Detail, 1913, Öl auf Leinwand, 120,5 × 91 cm (The Museum of Modern Art, New York, purchase, 1939, Foto © 2017 Digital image, The Museum of Modern Art/Scala Florence)

Ernst Ludwig Kirchner: Die Berliner Jahre Ausstellung im Kunsthaus Zürich

Mit 31 Jahren übersiedelte Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938) nach Berlin. Die Jahre zwischen 1911 und 1917 lebte er in der Zweimillionen-Metropole, die Sommermonate verbrachte er auf der Ostseeinsel Fehmarn. Wenn der Mitbegründer der Künstlergruppe „Brücke“ thematisch bereits etablierte Wege ging – Straßenszenen, Porträts, Zirkus, Tanz, Varieté, Akte im Atelier und in der Natur waren in der Dresdner Zeit bereits ausgeprägt – so änderte er in Berlin und Fehmarn seinen Malstil. Zwischen 1912 und 1917 verwendete Kirchner gedeckte Farbtöne und spitze Formen. Hier das frenetisch-nervöse Großstadtleben, da die Erholung in ländlicher Abgeschiedenheit; hier die Misere und Entfremdung des Großstädters, da das harmonische Leben in Einheit mit der Natur. So werden und wurden Ernst Ludwig Kirchners Bilder aus den Berliner Jahren gerne gedeutet. Über diese apokalyptisch-paradiesische Lesart hinaus zeigt das Kunsthaus Zürich den Kirchner der Jahre 1911 bis 1918.
28. Januar 2017
Svenja Deininger, Untitled, 2016, Öl auf Leinwand. Courtesy Galerie Martin Janda, Wien

Svenja Deininger | Gabriel Sierra | Angelika Loderer in der Wiener Secession

Svenja Deininger: Echo of a Mirror Fragment: neue Malerei und Künstlerbuch; Gabriel Sierra: The First Impressions of the Year 2018 (During the early days of the year 2017): Installation; Angelika Loderer: Skulpturen
28. Januar 2017
Eugène Druet, Auguste Rodin zwischen seinen Werken in seinem Atelier

Auguste Rodin: Werke "Das Höllentor", "Der Denker", "Der Kuss", "Die Bürger von Calais", ... #Rodin100

Es ging Auguste Rodin um die Allansichtigkeit seiner Plastiken. Ziel von Rodins Arbeit war, neue Kompositionen und Techniken zu erfinden, um leidenschaftliche Gefühle auszudrücken. Anstelle der Allegorie tritt bei ihm der Torso, das Fragment, der Mensch mit all seinen Leidenschaften. Die Körper sind von Schwerkraft, Bescheidenheit und Erzählung befreit, haben keinen perfekten Standpunkt, erlauben keine Interpretation durch Werktitel oder Attributen.
23. Januar 2017
Jean-Baptiste Greuze, Kopfstudie eines lächelnden Mädchens, Detail, um 1765 (Albertina, Wien)

Französische Zeichnung des Barock, Rokoko und Klassizismus Ausstellung des Sammlungsbestands der Albertina, Wien

Die Albertina besitzt einen repräsentativen Querschnitt französischer Zeichnungen des 17. und 18. Jahrhunderts. Dieser geht auf den Begründer der Albertina, Herzog Albert von Sachsen-Teschen, zurück, der bereits insgesamt 2000 französische Zeichnungen erwarb. Davon datiert rund die Hälfte in das 18. Jahrhundert. Die Themen der ausgestellten Blätter reichen von heroischen Landschaften, barocke Standesporträts, Naturstudien und Eroten des Rokoko bis zu dramatischen Kompositionsstudien für Genregemälde. Der Rundgang durch 70 Meisterwerke ermöglicht einen gerafften Überblick über die Entwicklung der akademischen Zeichnung von meisterhaften Detailstudien und pathosgetränkten Landschaftsausschnitten zu alltäglichen Szenen und theatralischen Inszenierungen.
20. Januar 2017
Claude Monet, Matinée sur la Seine [Vormittag auf der Seine], 1897, Öl auf Leinwand, 81,9 x 93,3 cm (Mead Art Museum, Amherst College, Massachusetts, Vermächtnis Miss Susan Dwight Bliss, 1966, Foto: Alexandra Matzner, ARTinWORDS)

Claude Monet in der Fondation Beyeler Monets Landschaften der 1880er Jahre

Monet die Fondation Beyeler. Als Renzo Piano das Gebäude für die Sammlung des berühmten Kunsthändlerehepaares Beyeler plante, hatte er Claude Monets monumentales Gemälde „Le bassin aux nymphéas [Seerosenteich]“ (um 1917–1920) im Sinn. Piano öffnete das Museum mit großen Glasflächen zum Garten hin. Der Blick wandert über das Gemälde – und weiter zum Teich, dem Schilf, das sich manchmal sanft im Wind wiegt. Wenn auch Claude Monet dieses späte Werk nicht vor dem Motiv gemalt hat, sondern sich dafür eigens ein Atelier in Giverny bauen hat lassen, so suggeriert die Sammlungspräsentation überzeugend die innige Verbindung des Malers mit der Natur, der nahezu blind nach seinen Erinnerungen malte.
18. Januar 2017
Markus Prachensky, Amanpuri, 1999, Acryl auf Leinwand (Albertina, Wien - Schenkung des Künstlers © Atelier Markus Prachensky) und Amanpuri, 1999, Acryl auf Leinwand (Albertina, Sammlung Batliner, Wien) Ausstellungsansicht Albertina 2017, Foto: Alexandra Matzner.

Wien | Albertina: Markus Prachensky Werkgenese | 2017

Die kompakte Ausstellung in der Albertina erinnert an die malerische Entwicklung Prachenskys, indem Kuratorin Antonia Hoerschelmann am Beginn fünf Werke des Maleres einander gegenüberstellt.
17. Januar 2017
Emanuel Josef Margold, Deckelvase, vor 1916; farbloses Kristallglas mit roten Auflagen, Glasschnitt, Ausführung: Carl Schapel, Haida (Nový Bor, CZ) (© MAK/Georg Mayer)

Wiener Glaskunst des Jugendstil und Art Deco Glasdesign von Hoffmann bis Loos

Wiener Glaskunst des Jugendstil und Art Deco wurde vielfach von Architekten gestaltet, die dem Material völlig neue Qualitäten abringen konnten, bzw. sich bisweilen auch an historischen Glasentwürfen orientierten.
10. Januar 2017
Pascal-Désir Maisonneuve, Der Tartar, 1927/28, Assemblage verschiedener Muschelschalen (Foto: Claude Bornand, AN, Collection de l’Art Brut, Lausanne)

Ausstellungen | Wien | Jänner 2017 Der ARTinWORDS Ausstellungskalender 1/2017

MAK, Albertina und Kunstforum starten mit einem Glasschwerpunkt, Markus Prachensky sowie französischen Zeichnungen des 17. und 18. Jahrhunderts, zeitgenössischen österreichischen Künstlerinnen und Künstlern ins Jahr 2017. Gugging präsentiert die Art Brut Sammlung von Jean Dubuffet und die Landesgalerie Linz die erste museale Einzelpräsentation des deutschen Fotografen Elger Esser. Zu den internationalen Highlights zählt zweifellos die Monet Retrospektive in der Fondation Beyeler.
10. Januar 2017
Elger Esser, Pointe du Percho, Frankreich, 2006, C-Print, DiaSec Face

Elger Esser – Aetas Ausstellung zu Proust, Frankreich und Nicht-Zeit in Linz

Elger Esser (* 1967) stellt für das Landesmuseum Linz seine erste museale Präsentation zusammen. Der Titel „Aetas“ (lat. Zeitalter) beschreibt die Faszination des Fotokünstlers für die Zeit, die in seinen Aufnahmen mehrfach stehengeblieben zu sein scheint. Zum einen konstruiert er in seiner jüngsten, für Esser charakteristischer Weise in über zehn Jahren entstandenen, jüngsten Serie „Combray“ eine Stadt, die nur zwischen zwei Buchdeckeln existiert.
9. Januar 2017
Markus Schinwald, Emma, 2009, Holz, Gips, Öl auf Leinwand (Ankauf Bank Austria Kunstsammlung 2009)

White Cube – Black Box collected #6 im Kunstforum Wien

Die sechste Ausgabe von „collected“ vereint Neuankäufe der Bank Austria Kunstsammlung von Carola Dertnig, Stephanie Klaura, Dorit Margreiter, Florian Pumhösl, Markus Schinwald und Nadim Vardag. White Cube bzw. Black Box stehen prototypisch für das Ausstellen und Präsentieren als Produktionsfaktoren zeitgenössischer Kunst, die von den sechs ausgestellten Künstlerinnen und Künstlern konsequent hinterfragt werden. Wie funktioniert ein Ausstellungsraum des frühen 21. Jahrhunderts? Welche Bedingungen, Hierarchien, Präsentationsformen werden durch Helligkeit bzw. Dunkelheit hervorgebracht und gleichzeitig mitgeformt?
9. Januar 2017
Pascal-Désir Maisonneuve, Der Tartar, 1927/28, Assemblage verschiedener Muschelschalen (Foto: Claude Bornand, AN, Collection de l’Art Brut, Lausanne)

Jean Dubuffets Art Brut! Die Anfänge seiner Art Brut Sammlung erstmals im Museum Gugging

Jean Dubuffet (1901–1985) benutzte die Kunst von Outsidern, Kindern und Völkern Ende der 1940er Jahre als Schutzschild und Waffe gegen den Akademismus. Er prägte den Begriff Art Brut im Jahr 1947 – und über zwanzig Jahre setzte er sich in verschiedenen Texten mit seiner Theorie einer „brutalen, rohen, edel-herben Kunst“ auseinander. In der gleichen Zeit baute er eine Sammlung von internationalen Art Brut Künstlerinnen und Künstlern auf, die seit 1972 in Lausanne verwahrt wird. Das Museum Gugging zeigt 200 der wichtigsten Werke erstmals in Österreich – und feiert das 40jährige Bestehen der Collection de l’Art Brut in der Schweiz.
6. Januar 2017
Gustav Klimt, Adele Bloch-Bauer I, Detail, 1907, Öl, Golz, Platin (?)/Lw, 138 x 138 cm (Neue Galerie, New York)

Gustav Klimt: Adele Bloch-Bauer I und Adele Bloch-Bauer II „Goldene Adele“ und Frauenporträts in der Neuen Galerie, New York

Im Jahr 1907 vollendete Gustav Klimt das erste Porträt von Adele Bloch-Bauer, das als „Adele Bloch-Bauer I“ neben dem „Kuss“ zweifellos das bekannteste Frauenbildnis des Wieners ist. Die Neue Galerie gruppiert zu „Adele Bloch-Bauer I“, „Adele Bloch-Bauer II“ und weitere Fraunebildnisse aus der gesamten Lebensspanne des Wieners.
1. Januar 2017
Hieronymus Bosch, Der Garten der Lüste, um 1490–1500, Mitteltafel: Lebensbrunnen (Madrid, Museo Nacional del Prado. Depósito de Patrimonio Nacional)

ARTinWORDS Visitors‘ Choice 2016 Die 10 am häufigsten gelesenen Ausstellungsberichte aus dem vergangenen Jahr

Das Online-Kunstmagazin ARTinWORDS konnte 2016 um 115 Texte und 1.735 Bilder bereichert werden. Die Leserschaft hat folgende Beträge über aktuelle Ausstellungen am häufigsten gelesen – und damit eine Interessens-„Landkarte“ hinterlassen. Hier eine Übersicht über das vergangene Jahr!
30. Dezember 2016
Leonardo da Vinci, Dame mit dem Hermelin, 1489/1490, Öl und Tempera auf Holz, 54,7 x 40,3 cm (Czartoryski-Museum, Krakau)

Leonardos „Dame mit dem Hermelin“ bleibt in Polen Renaissance-Meisterwerk vom polnischen Staat angekauft

Polen kauft die Czartoryski Stiftung, deren Star zweifellos Leonardos „Dame mit dem Hermelin“ ist, für erschwingliche € 100 Millionen ($ 105 Millionen) von dem in Madrid lebenden Adam Fürst Jerzy Czartoryski. Der Kauf sichert den weiteren Verbleib des ikonischen Frauenporträts der italienischen Renaissance in Polen, wie Premierminister und Kulturminister Piotr Glinski beteuerte. Doch auch der „Rest“ ist sehenswert.
29. Dezember 2016
Edgar Degas, Tänzerin in Ruhestellung, um 1882/1885, Bronze, H. 45,5 cm (Von der Heydt-Museum Wuppertal) & Tänzerinnen (im Hintergrund), 1900–1905 (Von der Heydt-Museum Wuppertal Foto: Medienzentrum/Antje Zeis-Loi)

Degas & Rodin Wettlauf der Giganten zur Moderne im Von der Heydt Museum Wuppertal

Edgar Degas (1834–1917) und Auguste Rodin (1840–1917) revolutionierten beide auf ihre Weise die Kunst des späten 19. Jahrhunderts: Der Maler, Druckgrafiker und Plastiker Degas wählte moderne Motive, setzte einen fotografischen Blick ein und dachte über das moderne Großstadtsubjekt nach. Rodin stieg aufgrund seiner Themenwahl, der neuartigen Oberflächengestaltung und seiner revolutionären Auffassung des Denkmals ab 1880 zum Bildhauerfürsten Europas auf. Beide reflektierten den Prozess des Kunstmachens genauso wie ihre unterschiedlichen sozialen Rollen innerhalb des Kunstzirkels; beide verstarben vor genau 100 Jahren.
20. Dezember 2016
Anton Kothgasser (1769–1851), Ranftbecher mit Fischen, Wien, um 1820 © MAK/Hanady Mustafa

Gläser der Empire- und Biedermeierzeit (1780–1840) Aus dem MAK und der Glassammlung von Christian Kuhn

´Zwischen 1780 und 1840 (Empire: 1804–1815, Biedermeier: 1815–1848) fand die Glasproduktion zu einem qualitätsvollen Höhepunkt. Ausgewählte Objekte bieten einen Einblick in die technischen und künstlerischen Entwicklungen dieser Zeit. Jeweils 180 Gläser aus dem MAK und der Sammlung Christian Kuhn stellen das Empire- und Biedermeierglas ins Zentrum der Aufmerksamkeit.
19. Dezember 2016
Tina Blau, Frühling im Prater, 1882, Öl auf Leinwand 214 x 291 cm (Belvedere, Wien)

Tina Blau Pionierin des österreichischen Stimmungsimpressionismus

Tina Blau (1845–1916) darf mit Fug und Recht als die Pionierin der österreichischen Malerei und des Stimmungsimpressionismus genannt werden. Unterstützt von ihrem Vater, war der aus einer jüdischen Familie stammenden Künstlerin die langwierige Ausbildung zur Landschafts- und Stilllebenmalerei in Wien und München möglich. Gemeinsam mit Emil Jakob Schindler (1842–1892) entwickelte Tina Blau in Auseinandersetzung mit der Landschaftsauffassung der Schule von Barbizon, den Malern der Haager Schule und dem italienischen Licht den so genannten Stimmungsimpressionismus (oder Stimmungsrealismus).
15. Dezember 2016
Hubert Scheibl, Ones, 2015/16, Öl auf Leinwand, 150 x 120 cm (© Hubert Scheibl)

Hubert Scheibl. Fly Abstrakte Flugversuche

Für seine aktuelle Ausstellung „Fly“ schuf Hubert Scheibl eine Rauminstallation in der Orangerie des Belvedere in Wien, die sich wie eine Klammer um seine abstrakten Gemälde legt. Den Titel leitet der Künstler u. a. von einer früheren Arbeit aus dem Jahr 2005 ab, die er nahezu unsichtbar über die Eingangstür hängt – einerseits eine mögliche Hommage an das barocke Belvedere mit seinen Supraporten, andererseits auch eine Art „Easter Egg“ für die Besucherinnen und Besucher, zeigt es sich doch erst auf dem Weg hinaus.
12. Dezember 2016
Jean-Baptiste Carpeaux, Ugolino und seine Söhne, 1860 (The Metropolitan Museum, New York)

Jean-Baptiste Carpeaux Bildhauer des Zweiten Kaiserreichs

Jean-Baptiste Carpeaux (1827–1875) war der führende Bildhauer des Zweiten Kaiserreichs. Der aus Valenciennes stammende Künstler gehörte zu den am höchsten dekorierten Akademiestudenten der 1840er Jahre. Während seines Rom-Stipendiums, das er zwischen 1856 und 1860 in Mittelitalien verbrachte, arbeitete er an „Ugolino und seine Söhne“ aus Dantes Göttlicher Komödie, die seinen Ruhm in Paris begründete. Als Porträtist der kaiserlichen Familie (Napoleon III. und Prinz) und seiner Künstlerfreunde (Alexandre Dumas Sohn, Charles Gounod) schuf er eine Unzahl von Büsten, die er mit Hilfe seiner Brüder gewerbsmäßig und massenhaft reproduzierte. Carpeaux‘ früher Tod 1875 machte den Weg für Auguste Rodin frei.
12. Dezember 2016
Albrecht Dürer, Traumgesicht, 1525, Aquarell, bezeichnet und signiert, 22,2 × 30,1 cm, in: Kunstbuch Albrecht Dürers (Wien, Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer © KHM-Museumsverband)

Edmund de Waal trifft Albrecht Dürer Ausstellung des Keramikkünstlers im KHM

Bisher war Edmund de Waal (* 1964) bekannt für strahlendweiße Installationen, in denen er seine handgefertigten, teilweise versilberten Porzellanbehälter („vessels“) auf reinweißen Regalen arrangierte. Als Autor wird de Waal seit 2010 für sein Erinnerungsbuch „Der Hase mit den Bernsteinaugen“ weltweit gefeiert. Sein subtiler Umgang mit Sprache und dem Unsagbaren, seine Liebe zur Poesie wurde in Wien bereits in seiner Installation „Lichtzwang“ im Theseustempel (2014) vorgestellt. Als der Brite im Rahmen der Vorbereitungen von Jasper Sharp und dem Kunsthistorischen Museum eingeladen wurde, eine Ausstellung zu kuratieren, entschied er sich sein Interesse an den Dingen auf ihr Potenzial, Angst zu bannen, Unheimliches zu zeigen, den Kontrollverlust zu sublimieren und Einsamkeit zu füllen, auszuweiten.
11. Dezember 2016
Henri Fantin-Latour, Rosen in einer Schale auf einem Tisch, 1885, Öl auf Leinwand, 45.9 x 63 cm (Sterling and Francine Clark Art Institute, erworben 1936, Inv.-Nr. 1955.734)

Henri Fantin-Latour Gruppenbildnisse, Blumenstillleben und Wagner-Fantasien

Henri Fantin-Latour (1836–1904) nimmt in der französischen Malerei der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine interessante Stellung ein: Obwohl er mit dem Avantgardisten Edouard Manet eng befreundet war sowie in den Kreisen der Impressionisten verkehrte und obwohl er am Salon des refuses 1863 ausstellte, nahm er an keiner einzigen Impressionisten-Ausstellung teil und kritisierte die Selbstorganisation der Avantgarde heftig.
6. Dezember 2016
Georgia O’Keeffe, From the Faraway, Nearby [Aus der Ferne, nah)], 1937, Öl auf Leinwand 91,4 x 101,9 cm (The Metropolitan Museum of Art, New York © 2016 Georgia O’Keeffe Museum/Bildrecht, Wien Foto: © BKP/ The Metropolitan Museum of Art / Malcolm Varon)

Georgia O’Keeffe: Leben und Werk Leben & Bilder zwischen Abstraktion und Figuration

Georgia O’Keeffe (1887–1986) ist berühmt für ihre frühen Abstraktionen, „vulvaförmigen Blumen“ (dieser Deutung widersprach die Künstlerin genauso vehement wie erfolglos). Sie ist eine Ikone der Frauenbewegung und weltweit anerkannte Malerin von Stillleben und Landschaften aus der Wüste von New Mexico.
5. Dezember 2016
Edouard Manet, Fleurs dans un vase de cristal [Blumen in einer Kristallvase], um 1882, Öl auf Leinwand, 32,7 x 24,5 cm (Washington, National Gallery of Art, Ailsa Mellon Bruce Collection, Inv. 1970.17.37)

Edouard Manet. Stillleben Spargelbündel, Solospargel und Blumenbouquets

Edouard Manet (1832–1882) malte nur wenige, jedoch aus maltechnischer Sicht revolutionäre Stillleben, zweifellos standen Porträts und Alltags- bzw. Genreszenen im Zentrum seines Interesses. – zumindest wenn man die vielen „Accessoires“ in seinen Bildern nicht als Stillleben einordnet. Sowohl im „Déjeuner sur l’herbe [Frühstück im Grünen]“, in der „Olympia“ und in so manchem Porträt finden sich Gegenstände und Blumensträuße.
1. Dezember 2016
Lawrence Alma-Tadema, The Roses of Heliogabalus, 1888, Öl auf Leinwand, 132,7 x 214,4 cm (Colección Pérez Simón, Mexiko, Foto: © Piera, Arturo)

Ausstellungen in Wien 2017 Der ARTinWORDS Ausstellungsüberblick

Die Ausstellungen des Jahres 2017 in Wien. Stand 1.3.2017: Der Beitrag wird laufend ergänzt.
30. November 2016
Edgar Degas, Tänzerinnen im Probensaal, 1895/96, Öl auf Leinwand, 70,5, x 100,5 cm (Von der Heydt-Museum Wuppertal Foto: Medienzentrum/Antje Zeis-Loi)

Edgar Degas: Werke & Bilder Bilder von Tänzerinnen und Jockeys

Rennplätze, Balletttänzerinnen, Badende und Modistinnen waren die Lieblingsmotive des Realisten unter den Impressionisten. Von ersten Historiengemälden über Familienporträts u skulpturalen und fotografischen Versuchen führen die Werke des "Koloristen mit der Linie" (Degas über sich selbst).
27. November 2016
Paula Modersohn-Becker, Mädchen in rotem Kleid vor Sonnenblume, Detail, 1907 (Privatbesitz)

Paula Modersohn-Becker. Pionierin der Moderne Deutsche Malerin auf der Suche nach dem "Einfachen"

Das Werk von Paula Modersohn-Becker gilt als wegbereitend für die Moderne in Deutschland, denn stets war die Künstlerin auf der Suche nach der „großen Einfachheit der Form“ und dem lebendigen Ausdruck der Farbe. In den ägyptischen Mumienporträts aus dem Louvre (1.-4. Jahrhundert) fand sie diesen genauso wie in den Gesichtern alter Bäuerinnen und junger Kinder im niedersächsischen Worpswede.
17. November 2016
Claude Monet, Meule [Heuschober], 1891, Öl auf Leinwand, 72,7 x 92,1 cm (Privatbesitz © Courtesy Christie’s New York)

Auktions-Weltrekord für Monets „Heuschober“

Neuer Auktions-Weltrekord für Claude Monet: Am 16. November 2016 wurde Claude Monets „Meule [Heuschober]“ bei Christie’s New York für $ 81.447.500.- (€ 75,774,215) verkauft.
16. November 2016
Francis Alÿs, Le temps du sommeil, 2.3.2013 © Francis Alÿs, Foto: Alexandra Matzner.

Francis Alÿs / Avery Singer Zeitgenössische Malerei in der Secession

Aktuelle Malerei steht im Zentrum des fünften Ausstellungszyklus der Wiener Secession 2016: Francis Alÿs und AS präsentieren zwei höchst unterschiedliche Zugänge zum gemalten Bild, die sich dennoch in der Frage der bildimmanenten Organisation, im lllusionismus, im Widerstreit von Fläche und Raum kongenial begegnen.
14. November 2016
Pierre-Auguste Renoir, Der Zopf, um 1886/87, Öl auf Leinwand, 57 × 47 cm (© Baden, Museum Langmatt, Langmatt Foundation Sidney and Jenny Brown D1200)

Pierre-Auguste Renoir: Leben und Werke Impressionismus und Intimität

Pierre-Auguste Renoir (1841–1919) ist berühmt für empathische Gruppenbildnisse, sensualistische Akte und klassische Badende der Spätzeit. Gemeinsam mit Claude Monet „erfand“ er den Impressionismus und stellte auf den ersten drei Impressionisten-Ausstellungen aus. Bereits 1878 wandte er sich erneut dem Salon und dem traditionellen Figurenbild nach Watteau, Fragonard und Ingres zu. Renoirs repräsentative Bildnisse, die Bilder der Mutterschaft und ewiger Jugend zählen zu den beliebtesten Schöpfungen der französischen Malerei des späten 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. In Madrid und dann Bilbao fordern 77 Werke des Franzosen, der gerne der Maler des „bonheur [Glücks]“ genannt wird, zur Neubewertung heraus.
11. November 2016
Henry Moore, Three Piece Sculpture: Vertebrae, 1968-69 (Münster, LBS Westdeutsche Landesbausparkasse, Foto LWL/Hanna Neander)

Münster | LWL-Museum: Henry Moore. Impuls für Europa | 2016/17

Dem britischen Bildhauer Henry Moore (1898–1986) widmet das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster die umfangreichste Werkschau in Deutschland seit 18 Jahren.
11. November 2016
Edmund de Waal, 2014 © Edmund de Waal, Foto: Alexandra Matzner.

Edmund de Waal. Lichtzwang Weiße Porzellangefäße in weißem Raum

Was bedeutete es wohl für Edmund de Waal für eine Ausstellung nach Wien eingeladen zu werden? Beim Pressegespräch fand er dafür keine Worte, sie waren für ihn, der seine Familiengeschichte in Romanform aufgearbeitet hatte, nicht fassbar. Stattdessen schuf er im Theseustempel einen weißen Raum, meditative Grundstimmung und ein musikalisches Werk aus unzähligen, kleinen, aber individuell geformten Porzellanbechern in zwei Vitrinen. Das Regal erinnern nicht von ungefähr an eine aufgeschlagene Doppelseite einer Publikation.
10. November 2016
Vincent van Gogh, Bauernhaus, Auvers-sur-Oise, Mai–Juni 1890, Öl auf Leinwand, 38.9 cm x 46.4 cm (Van Gogh Museum, Amsterdam Vincent van Gogh Foundation)

Vincent van Gogh und Daubigny Blühende Obstbäume und Felder rund um Auvers

Vincent van Gogh (1853–1890) bewunderte Zeit seines Lebens die Landschaftsgemälde von Charles-François Daubigny. Im Jahr 1890 übersiedelte der Maler von Südfrankreich zuerst nach Paris und dann weiter nach Auvers-sur-Oise. Dreißig Jahre nachdem Charles-François Daubigny (1860) den Ort an der Oise zu seinem Lebensmittelpunkt gemacht hatte, verbrachte Vincent van Gogh dort seine letzten Monate. Vincent van Gogh schuf in und um Auvers zwischen dem 20. Mai und dem 27. Juli 1890 seine beeindruckenden 75 letzten Bilder – und trat mit ihnen bewusst in die Fußstapfen Daubignys.
9. November 2016
Claude Monet, Die Seine bei Lavacourt, 1880, Öl auf Leinwand, 98,4 x 149,2 cm (Dallas Museum of Art)

Claude Monet und Daubigny Flusslandschaften und Atelier-Boote

Schon 1859 bewunderte Claude Monet die Landschaften Daubignys am Salon und beschrieb sie in einem Brief an Boudin. In den folgenden Jahren erwies sich der Landschaftsmaler als wichtiges Vorbild und Unterstützer im Kampf um Anerkennung und die Durchsetzung des neuen, realistischen Landschaftsbegriffs. Claude Monet übernahm von Daubigny nicht nur eine skizzenhafte Ausführung und eine auf Lichteffekten basierende Farbwahl, sondern auch das Arbeiten auf einem Atelier-Boot. Zwischen 1873 und 1897 entstanden atemberaubende Flusslandschaften in der Nachfolge Daubignys, die in der Landschaftsmalerei des Impressionismus eine herausragende Stellung einnehmen.
7. November 2016
Vincent van Gogh : Paul Gauguin, Cover

Vincent van Gogh : Paul Gauguin in Arles Gescheiterte Künstlerkolonie im Gelben Haus

Im Jahr 1888 lud Vincent van Gogh (1853–1890) seinen Malerkollegen Paul Gauguin (1848–1903) ein, zu ihm nach Arles in sein „Atelier des Südens“ zu kommen. Diese nur neun Wochen dauernde Zusammenarbeit wirkte sich auf beide Maler aus – künstlerisch wie emotional. Neben kameradschaftlicher Unterstützung war die Phase in Südfrankreich von Rivalität, Bewunderung und Eifersucht, Hoffnung und Enttäuschung geprägt. Vor allem Vincent van Goghs Hoffnung, eine Künstlerkolonie in Arles zu gründen, musste sich aufgrund unterschiedlicher Auffassungen als undurchführbar erweisen. Neun Wochen gemeinsames Arbeiten brachte die beiden Maler zwar menschlich nicht näher, dennoch beeinflussten sie einander künstlerisch. Das Experiment „Atelier des Südens“ endete mit Vincent van Goghs Nervenzusammenbruch und der panischen Flucht Paul Gauguins vor der Selbstverletzung Vincents.
5. November 2016
Hans Hofmann, The Lark, um 1960, Öl auf Leinwand (University of California, Berkeley Art Museum und Pacific Film Archive, (c) JPMorgan Chase Bank, N.A., and Patricia Gallagher, Trustees of the Renate, Hans and Maria Hofmann Trust)

Bielefeld | Kunsthalle Bielefeld: Hans Hofmann Farbe und Form

Der in Deutschland immer noch wenig bekannten Avantgardist der Moderne. Hans Hofmann, wurde in Bielefeld neu bewertet (Winter 2016/17).
4. November 2016
Alberto Giacometti, Homme qui marche [Schreitender Mann], 1960, Bronze, 190 × 112,5 × 28 cm (Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk, Donation: The New Carlsberg Foundation), Ausstellungsansicht Schirn 2016, Foto: Alexandra Matzner.

Giacometti – Nauman Konfrontation in der Schirn

Gleißendes Licht von Bruce Naumans „Lighted Center Piece“ (1967/68) empfängt die Besucherinnen und Besucher in der Schau „Giacometti–Nauman“ in Frankfurt. Das Licht und seine Reflexion sind so hell, dass die Augen schmerzen. Gegenüber, wenn auch in sicherer Entfernung, steht Giacomettis „L’objet invisible (Mains tenant le vide)“ (1934/35). Das titelgebende Objekt, das die Figur Giacomettis hält, ist unsichtbar und wird nur durch die Handhaltung erahnbar. Dieses genaue Betrachten möchte Kuratorin Esther Schlicht herausfordern – sogar wenn es weh tut, sogar wenn es unmöglich scheint. Genau hinzustehen, befähigt, die beiden so bekannten Künstler in neuem Licht zu sehen. Dabei geht es in der Schirn weniger um das Wie ihrer Arbeitsweisen, sondern das Was! Ein überraschender Vergleich, ausgehend von Leitbegriffen, der rundum gelungen ist!
26. Oktober 2016
Alberto Giacometti. Material und Vision. Die Meisterwerke in Gips, Stein, Ton und Bronze (Verlag Scheidegger & Spiess AG)

Alberto Giacometti. Material und Vision Die Meisterwerke in Gips, Stein, Ton und Bronze

Anlässlich des 50. Todestags von Alberto Giacometti sowie des Abschlusses von aufwändigen Restaurierungen unter der Leitung von Hanspeter Marty präsentiert das Kunsthaus Zürich erstmals 75 fragile Originalgipse, zwei Arbeiten in Plastilin und eine Steinskulptur, die 2006 als Schenkung von Bruno (1907– 2012) und Odette Giacometti an die Giacometti-Stiftung an das Kunsthaus Zürich gekommen sind. Darunter befinden sich manche nie in Bronze gegossene Meisterwerke, die bislang unbekannte Aspekte von Giacomettis Arbeitsweise beleuchten.
25. Oktober 2016
Hans-Peter Feldmann, 9/11, 2001, Detail 4, Ausstellungsansicht MUSA 2016, Foto: Alexandra Matzner.

Fotografie und Politik seit 9/11

Was haben Hans-Peter Feldmanns „9/11“ (2001) und Panos Tsagaris „Golden Newspaper“ (seit 2011), Anna Jermolaewas „120 m“ (2015/16) und Florian Rainers „Fluchtwege“ (2015) gemeinsam? Sie nutzen Fotografie als Dokumentations- und Kommunikationsmittel, dekonstruieren die Verwendung von Fotografie in Massenmedien und stellt Lebensbedingungen vieler seit 9/11 vor. Kuratorin Gunda Achleitner stellte gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen vom EMOP eine Gruppenausstellung zusammen, deren dramatischer Beginn mit dem Fall der Türme, der Wirtschaftskrise in Griechenland bis zur Flüchtlingsbewegung von 2015 reicht.
21. Oktober 2016
József Borsos, Der Emir vom Libanon (Porträt von Edmund Graf Zichy), 1843, Öl auf Leinwand 154 × 119 cm (© Szépművészeti Múzeum/ Museum of Fine Arts, Budapest, 2016, Foto: © Tibor Mester)

Ist das Biedermeier? Zwischen Romantik und Naturalismus: Amerling, Waldmüller und mehr im Belvedere

Die Frage „Ist das Biedermeier?“ muss in der aktuellen Ausstellung im Unteren Belvedere derzeit individuell beantwortet werden. Kuratorin Sabine Grabner zeigt Malerei von 1830 und 1860 aus den Ländern der ehemaligen Habsburgermonarchie, mit Hilfe derer sie gegen die sprichwörtliche Häuslichkeit des Biedermeier und die Vorstellung eines von Spießbürgern geprägte Epoche ankämpft.
18. Oktober 2016
Francis Bacon, Triptychon inspiriert von T.S Elliot's Gedicht Sweeney Agonistes, 1967, Öl auf Leinwand (Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Smithsonian Institution, Washington DC, gift of the Joseph H. Hirshhorn Foundation, 1972).

Francis Bacon – Unsichtbare Räume Käfige, Körper, kein Entrinnen in Stuttgart

Wie kaum ein anderer Künstler des 20. Jahrhunderts schafft Francis Bacon (1909–1992) es, in seinen großformatigen Gemälden und Triptychen das Animalische im Menschen, seine Verletzlichkeit und seine Affekte hervorzukehren. Deformierte, sich auflösende Körper, wohin man schaut. Die Staatsgalerie Stuttgart widmet dem britischen Maler eine Schau zu dessen Raumkäfigen.
11. Oktober 2016
Dalí, Ernst, Miró, Magritte… Surreale Begegnungen aus den Sammlungen Edward James, Roland Penrose, Gabrielle Keiller, Ulla und Heiner Pietzsch (HIRMER Verlag)

Surreale Begegnungen: Dalí, Ernst, Miró, Magritte… Surrealismus-Sammlungen von James, Penrose, Keiller und Pietzsch in Hamburg

Wurden die Surrealistinnen und Surrealisten bislang hauptsächlich als radikale Erneuerer der Kunst und der Surrealismus als höchst subjektive und individualistische Kunstrichtung präsentiert, so öffnet sich der spannende Blick in Hamburg auf die Zusammenarbeit zwischen den Künstlern und ihren beiden zeitgenössischen Sammlern Edward James und Roland Penrose. Ergänzt werden die beiden zeitgenössischen Kollekionen durch die seit den 1960er Jahren zusammengetragenen Sammlungen von Gabrielle Keiller und dem Ehepaar Pietzsch.
9. Oktober 2016
William Turner (1775–1851), Venedig, die Seufzerbrücke (Venice, the Bridge of Sighs), 1840 ausgestellt, Öl auf Leinwand, 68,6 x 91,4 cm (Tate, London: Accepted by the nation as part of the Turner Bequest 1856 Inv.-Nr. N00527)

Venedig. Stadt der Künstler Das Bild der Lagunenstadt in Malerei und Fotografie von 1600 bis heute

„Man kann aus Venedig nicht abreisen, ohne sofort wiederkommen zu wollen!“ Mit diesem Satz von Claude Monet kann sich wohl so ziemlich jeder Venedig-Reisende identifizieren. Nicht mehr als 13 Quadratkilometer ist Venedig groß, doch seine Anziehungskraft bewegt bis heute Massen. Die Ausstellung im Bucerius Kunstforum widmet sich dem Blick der Künstler auf Venedig vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart – und ermöglicht einen ausgezeichneten Einstieg in das Thema.
5. Oktober 2016
Franz Xaver Winterhalter, Kaiserin Eugenie mit ihren Hofdamen, Detail, 1855, Öl auf Leinwand, 295 x 420 cm (Compiègne, Musées nationaux du Palais de Compiègne, dépôt du Musée national du Château de Malmaison, Photo © Rmn-Grand Palais (domaine de Compiègne) / Droits réservés)

Franz Xaver Winterhalter Höfische Porträts zwischen Status und Prunk

Franz Xaver Winterhalter (1805–1873) war seit Ende der 1830er Jahre einer der führenden Porträtisten Europas. Seine hohe Malkultur, sein Sinn für Mode und seine Fähigkeit, milchweiße Haut wie Porzellan schimmern zu lassen, wurde von den Damen des Hochadels und der Finanzwelt überaus geschätzt. Die gekrönten Häupter Europas ließen sich in Standes- und Familienporträts verewigen. Den Anfang machte das französische Königshaus, gefolgt von Queen Victoria, Kaiserin Eugénie und Tout-Paris.
28. September 2016
Charles-François Daubigny, Landschaft in Mondlicht, um 1875, Öl auf Holz, 35 x 57.3 cm (Hannema-de Stuers Foundation, Heino/Niederlande)

Charles-François Daubigny: Wegbereiter des Impressionismus

Charles-François Daubigny (1817–1878) gehört zu den wichtigsten Malern Frankreichs in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Noch zu seinen Lebzeiten wurden Daubignys stimmungsvolle Landschaften in den Kanon der Kunstgeschichte aufgenommen und hochpreisig gehandelt. Gemeinsam mit Gustave Courbet, Camille Corot, Théodore Rousseau und Jean-François Millet führte er die Landschaftsmalerei in Richtung Naturalismus und erreichte deren Anerkennung am Salon. Durch seine direkte Auseinandersetzung mit der Natur in Form von Plein-air Malerei wurde Charles-François Daubigny zum Wegbereiter des Impressionismus, er antizipierte allen voran die Landschaftsmalerei von Claude Monet (1840–1926).
23. September 2016
Angelika Krinzinger, 2016 © Courtesy Galerie Krinzinger, Foto: Alexandra Matzner.

viennacontemporary 2016 Wiens Messe für Zeitgenössische Kunst

Auf der hochspannenden viennacontemporary 2016 zeigen noch bis zum 25. September 112 Galerien aus 28 Ländern aktuelle Kunst. Zweifellos ein MUSS für alle Kunst-Affictionados! Die diesjährigen Programmschwerpunkte: „Solo Expanded“, die von Severin Dünser interessant zusammengestellte ZONE1, „Nordic Highlights“ mit teils urromantischen Natur- und Landschaftsbildern, „Focus: Ex-Yugoslavia and Albania“ und „Cinema“ für Film- und Videokunst. Meinungsaustausch wird ganz groß geschrieben in den Diskussionsveranstaltungen von „Keys to Contemporary Art“ und vom „Collectors Forum“.
21. September 2016
Pablo Picasso, Frau mit gefalteten Händen, 1907, Musée national Picasso – Paris (links); Mutter mit Kind, 1907, Musée national Picasso – Paris (rechts), Ausstellungsansicht „Fremde Götter. Faszination Afrika und Ozeanien“ im Leopold Museum 2016/17, Foto: Alexandra Matzner © Bildrecht.

Picasso war ein Afrikaner! Afrikanische Kunst und Primitivismus in der Moderne

Was bedeutet(e) die Entdeckung der afrikanischen Kunst und etwas später der ozeanischen Kunst für die Entwicklung der Moderne in Europa? Die brüske Antwort Picassos lautete 1923: „Afrikanische Kunst? Die kenne ich nicht!“ Dass diese harsche Abwehr mitnichten des Pudels Kern beschreibt, ist in den letzten Jahren auch durch Ausstellungsprojekte vielfach herausgearbeitet worden. Der hohe Grad an Stilisierung und Abstraktion, der allerdings nicht als Zeichen für fehlenden Realismus in der afrikanischen Kunst gedeutet werden darf, irritierte und begeisterte das europäische Publikum. Dass die Radikalität der künstlerischen Produktion im frühen 20. Jahrhundert, ihre Brüche mit den Traditionen und ihre Formfindungen nicht ohne die Auseinandersetzung mit der als „primitiv“, d. h. nicht von der europäischen Zivilisation verbildeten, gesammelten und wertgeschätzten Kunst entstehen hätte können, muss nach diesem Museumsbesuch zweifelsfrei anerkannt werden.
19. September 2016
Francis Picabia: Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann (Hatje Cantz)

Francis Picabia: Unser Kopf ist rund ... damit das Denken die Richtung wechseln kann

Wenige Künstler des 20. Jahrhunderts sind so schwierig einzuordnen wie Francis Picabia (1879–1951). Der Franzose mit spanischen Wurzeln war Künstler, Dichter und Provokateur, Herausgeber des Kunstmagazins „391“, schrieb für Theater und Film, gestaltete Feste und Abendgalas der High Society in Cannes. Flankiert wird diese Aufzählung durch seinen selbst geschaffenen Ruf als Playboy, Gigolo und Womanizer. Die Stile seiner Malerei reichen von impressionistischen Anfängen über Kubismus und Abstraktion hin zu Dada (1917–1924), mechanomorphen Bildern und fotorealistischen, durchwegs kitschigen Bildern der 1940er Jahre wieder zurück in die Abstraktion.
14. September 2016
Paul Signac, Venedig, die rosa Wolke (Ankerplatz bei der Giudecca), 1909, Öl auf Leinwand, 73 × 92 cm (Albertina, Wien - Sammlung Batliner)

Seurat, Signac, Van Gogh – Wege des Pointillismus Kein Punkt ist gleich!

Ein Punkt, ist ein Punkt, ist ein Punkt? So einfach ist es wohl nicht, wie mir Albertina-Kurator Heinz Widauer in der Pointillismus-Ausstellung erklärt. Er zeigt diesen Herbst die „Mutation des Punktes“ von Georges Seurat (1859–1891) und Paul Signac bis Théo van Rysselberghe, Vincent van Gogh, Paul Klee und Piet Mondrian. Die Schau demonstriert die Entwicklung der Punktmalerei von Mitte der 1880er bis in die 1930er Jahre. Farbenprächtige Landschaften, lichterfüllte, helle Kompositionen, paradiesische Küstenschilderungen in Spektralfarben, aber auch repräsentative Porträts, intime Interieurs und mystisch-dekorative Visionen locken in den kommenden Wintermonaten sicher nicht nur Kunst-Enthusiasten in das Wiener Haus.
13. September 2016
Paul Signac, L’arc (Der Regenbogen, Venedig), 1905, Öl auf Leinwand, 73 x 92 (Privatsammlung)

Paul Signac Retter des Neo-Impressionismus

Paul Signac (1863–1935), der „Heilige Paul des Neo-Impressionismus“ (Thadée Natanson), war Maler und wichtigster Apologet der neoimpressionistischen Malerei. Van Gogh sprach vom feurigen Temperament, während Henri-Edmond Cross ihn als „kalten und methodischen Denker und Träumer“ charakterisierte. Signac arbeitete nicht nur als Maler, wie ein Apostel. Mit Georges Seurat und Camille Pissarro war er einer der ersten, der die Technik des divisionistischen Farbauftrags im Winter 1885/86 einsetzte.
8. September 2016
Thea Djordjoadze, Ausstellungskatalog Secession 2016

Thea Djordjadze – Yto Barrada in der Wiener Secession

Thea Djordjadze "To be in an upright position on the feet (studio visit)" und Yto Barrada "The Sample Book" in der Wiener Secession - ein Atelier und marokkanische Expeditionen...
7. September 2016
Martin Kippenberger, Nous n’avons pas de problemes avec les depressions, tant qu’elles ne se mettent pas à être en vogue, 1986, Öl Lack auf Leinwand, 180 x 150 cm, Courtesy Skarstedt, New York © Estate of Martin Kippenberger, Galerie Gisela Capitain, Cologne, Foto: Alexandra Matzner, Wien

Martin Kippenberger: XYZ Sprache und das Ende des Alphabets

Mit einem gekreuzigten, blaumetallic schillernden Frosch schockierte Martin Kippenberger 1990 das Wiener Publikum. Die Ausstellung im Bank Austria Kunstforum begnügt sich Gott sei Dank nicht mit solchen Kalauern. Als Neuer Wilder entdeckte Kippenberger gemeinsam mit Albert Oehlen die Malerei und den Duktus wieder. Ein medien- und gattungsübergreifendes Werk mit Musik, Text, Selbstdarstellung folgte.
6. September 2016
Georges Seurat, Un dimarche à la Île de la Grande Jatte (Ein Sonntagnachmittag auf der Île de la Grande Jatte), 1884–1886, Öl auf Leinwand, 205,7 x 305,8 cm (The Art Institute of Chicago, Helen Birch Bartlett Collection)

Georges Seurat, Erfinder des Pointillismus Ein Sonntagnachmittag auf der Insel La Grande Jatte

Georges Seurat (1869–1891) hat zwar ein quantitativ überschaubares Werk hinterlassen, dennoch ist es von höchster Bedeutung für die Entwicklung der Malerei im ausgehenden 19. Jahrhundert. Das Frühwerk von Seurat, der 1878/79 im Atelier von Henri Lehmann studierte und sein Studium nach dem Besuch der vierten Impressionisten-Ausstellung 1879 abbrach, ist tief geprägt vom Impressionismus...
31. August 2016
Johann Victor Krämer, Modellstudie vor dem unvollendeten Gemälde „Nymphentanz“, um 1898, Albumin © Belvedere.

Fotografie inspirierte Makart bis Klimt Warum die Angst der Maler vor dem technischen Bild erst um 1900 eintrat

Wie reagierten Künstler auf die Erfindung der Fotografie? Oder vielleicht doch besser: Hatten sie Angst vor der Fotografie? Monika Faber fragt gemeinsam mit dem Belvedere im Sommer 2016 nach den Reaktionen von Malern auf die neue Technologie. Fürchteten sich Maler wirklich vor dem neuen Medium, und wie gingen sie mit ihm um?
29. August 2016
Jean Siméon Chardin, Marillen im Glas, Detail, 1756, Öl auf Leinwand, 57 x 51 cm (oval) (Art Gallery of Ontario, Toronto, Purchase, 1962)

Jean Siméon Chardin Pariser Meister des Stilllebens und der Genremalerei

Jean Siméon Chardin (auch: Jean-Baptiste-Siméon Chardin) wurde 1728 als Genre- und Stilllebenmaler in die Académie de peinture aufgenommen. Innerhalb des akademischen Systems, vor allem aber über die Salonausstellungen in Paris, etablierte sich der Lieblingsmaler von Denis Diderot in den folgenden Jahren als „Meister der Harmonie“. Höhepunkt seiner Karriere war die Anerkennung durch den Hof, die Chardin ab 1752 regelmäßige Zahlungen einbrachte, und 1770 in seiner Berufung zum Ersten Maler des Königs gipfelte. Heute zählt Chardin mit seinen stillen Gemälden voller selbstversunkener Protagonistinnen und Protagonisten zu den bekanntesten Malern der französischen Kunst des 18. Jahrhunderts.
26. August 2016
Constantin Luser: Musik zähmt die Bestie (Cover, Vfmk)

Constantin Luser: Musik zähmt die Bestie Mit Zeichnung, Körper und Musik im Kunsthaus Graz

„MEHR MU TZ UMZ EI CH NEN“ Verstanden? Seit Jahren schon steht im Regal gegenüber von meinem Schreibtisch ein Katalog der Wiener Secession: James Turrells „Perceptual Cells“, die der amerikanische Lichtkünstler 1992 in Wien präsentierte.
24. August 2016
Tancredi Parmeggiani (Feltre 1927–Rome 1964), Composition, 1955, Öl and Tempera auf Leinwand, 129.5 x 181 cm (Venedig, Peggy Guggenheim Collection, 76.2553)

Peggy Guggenheim Mäzenin, Frau von Max Ernst und Galeriegründerin

Bereits im Februar 1949 hatte Peggy Guggenheim (1898–1979) im Palazzo Strozzi ihre Sammlung erstmals der italienischen Öffentlichkeit präsentiert, um sie danach im Palazzo dei Leoni in Venedig dauerhaft aufzustellen. 25 Werke, die in den damals frisch renovierten Kellern der Strozzina zu sehen waren, sind für diese Ausstellung nach Florenz zurückgekehrt.
24. August 2016
Yayoi Kusama, Dot Obsession, 2015, Installation, Spiegelglas, Ballons, Malerei, Punkte, ca. 103,3 x 123 cm.

Yayoi Kusama: Performance und Malerei Ausstellung "In Infinity" 2016/2017

Punkte, Kürbisse und Louis Vuitton Handtaschen - dafür ist die Japanerin Yayoi Kusama weltberühmt. Was verbirgt sich hinter diesen Werken? Die 1929 geborene Künstlerin ist ein Super-Star, eine Königin der Polka Dots, deren gepunktete Rauminstallationen genauso Verwirrung stiften wie sie erstaunen.
23. August 2016
Wassily Kandinsky (Moskau 1866–Neuilly-sur-Seine 1944), Dominant Curve (Courbe dominante), April 1936, Öl auf Leinwand, 129.2 x 194.3 cm (New York, Solomon R. Guggenheim Museum. Solomon R. Guggenheim Founding Collection, Inv.-Nr. 45.989)

Guggenheim Museum: Solomon R. Guggenheim & ungegenständliche Kunst Museumsgründer und Föderer von Wassily Kandinsky

Mehr als 100 Werke der europäischen und amerikanischen Kunst aus den Guggenheim Sammlungen stehen im Palazzo Strozzi stellvertretend für die beiden Gründerfiguren des wichtigen Museumskomplexes mit New Yorker Wurzeln: Solomon Robert Guggenheim (1861–1949) und seine Nichte Peggy Guggenheim (1898–1979). Unterstützt durch Hilla Rebay, sammelte Solomon R. Guggenheim Gemälde der ungegenständlichen Abstraktion und etablierte sie durch seine Museumsgründung im Kanon der Kunstgeschichte. Das ikonische Guggenheim Museum von Frank Lloyd Wright in New York erfuhr durch seinen ersten Direktor James Johnson Sweeney eine markante Erweiterung durch zeitgenössische europäische und amerikanische Maler und Bildhauer.
8. August 2016
Edouard Manet, Nana, 1877, Öl auf Leinwand, 154 x 115 cm (Hamburger Kunsthalle © bpk Hamburger Kunsthalle, Foto: Elke Walford)

Edouard Manet, der Salon und der doppelte Blick „Nana“ und die Bildpaare für den Salon

Rund um Manets „Nana“ entwickelte das Team der Hamburger Kunsthalle eine hochkarätige Schau um Manets Salonbeiträge. Edouard Manet, der umstrittene „Vater der Moderne“, der „letzte Alte Meister“ und „Revolutionär wider Willen“ galt den Zeitgenossen als „Anführer der Schule von Batignolles“ - und kämpfte dennoch am Salon um Ruhm und Anerkennung.
5. August 2016
„La femme au miroir“ in Jena, Cover des Ausstellungskatalogs

Französische Druckgrafik von Manet bis Picasso

Eine interessante Auswahl französischer Druckgrafik aus der Coninx-Stiftung Zürich – von Werken der Impressionisten bis Pablo Picasso – ist derzeit in der Kunstsammlung Jena zu sehen. Gezeigt werden 77 Druckgrafiken von den Impressionisten, Nabis und der Schule von Paris sowie 46 Werke von Pablo Picasso.
3. August 2016
Sterling Ruby, Pelvic Mirror / Peace Head Version, 2007 Bronze mit Silbernitratpatina, 118,1 × 79,1 × 76,2 cm, dahinter: FLAG (PINK SPACE), 2016, 426,7 × 538,5 cm & DEEP FLAG (5936), 2016, 391,2 × 792,5 cm, beide: gebleichter Jeansstoff, gebleichtes Fleece und Gummizug, Installationsansicht im Winterpalais/Wien, Foto: Alexandra Matzner.

Sterling Ruby Der Superstar aus den USA im Winterpalais des Belvedere

Ehrlichgestanden hat mich der Pressetext des Belvedere, den „umstrittensten und unberechenbarsten Künstler seiner Genration“ zu zeigen, eher ermüdet als inspiriert, die Ausstellung von Sterling Ruby zu besuchen. Zu sehr Klischee, zu sehr Markt, zu sehr Superlativ! Doch dann entpuppte sich der 1972 auf einem amerikanischen Luftwaffenstützpunkt im deutschen Bitburg geborene „Liebling der Modewelt“ als zurückhaltender, reflektierter Kreativer, der ohne Starallüren auf kriegerische Konflikte, US-Traditionen und auf Materialästhetik hinweist.
20. Juli 2016
Franz von Stuck, Haupt der Medusa, um 1892, Pastell auf Papier, 26,5 x 32,5 cm (Privatsammlung), Foto: Alexandra Matzner.

Franz von Stuck. Sünde und Secession Wilde Blicke von Luzifer, Salome und der Medusa verhexen, mystische Landschaften, spielende Eroten und sinnesfreudige Kentauren erfreuen Wien

Eine Amazone mit wütendem Blick, bereit ihren Speer in Richtung Besucher_innen abzufeuern, ist das erste monumentale Werk der gelungenen Stuck-Ausstellung im Unteren Belvedere. Der Münchner Grafiker, Maler, Bildhauer faszinierte die Wiener schon knapp vor der Jahrhundertwende mit Illustrationen für den Verleger Gerlach & Schenk, erotisch aufgeladenen Frauendarstellungen und verspielten Mythologien fern einer buchstäblichen Lesart der alten Geschichten.
19. Juli 2016
Hieronymus Bosch, Die Versuchung des hl. Antonius, Mitteltafel, um 1500–1505, Öl auf Holz, 131.5 x 111.9 cm (Museu Nacional de Arte Antiga, Lissabon)

Hieronymus Bosch. Leben und Bilder Das vollständige Werk des niederländischen Renaissancemalers

Das Werk des niederländischen Renaissancemalers Hieronymus Bosch ist quantitativ überschaubar: 25 Gemälde und 25 Zeichnungen gelten heute als authentisch. Über seine Bilder und deren Rezeption schweigen die zeitgenössischen Quellen, erst etwa 50 Jahre nach seinem Tod († 1516) wird er als berühmter Maler bezeichnet. Die inhaltliche Deutung hat daher von den Werken selbst auszugehen. Indem er sich von ikonografischen Traditionen freispielte, eröffnete er der Kunst neue Möglichkeiten der Poesie und des Dämonischen. Seine Höllendarstellungen voller Monster sind legendär und ließen ihn früh zum "Teufelmacher" werden.
13. Juli 2016
Ai Weiwei, Circle of Animals/Zodiac Heads, 2010: Affe vor dem Oberen Belvedere, Private Sammlung, Foto: © Alexandra Matzner.

Ai Weiwei im 21er Haus Ein Tempel im Schwanzer-Bau

Konzeptkünstler, Dokumentarist, Aktivist und Künstler Ai Weiwei stellt für das Belvedere eine vielschichtige Schau zusammen, die auf aktuelle politische Probleme genauso reagiert wie auf Architektur und Umfeld der barocken Anlage und des modernen Ausstellungsbaus von Karl Schwanzer.
3. Juli 2016
Jan Mandyn (1502–um 1560), Die Verspottung des Hiob, 16. Jahrhundert (Privatsammlung, Niederlande, by courtesy of Hoogsteder & Hoogsteder, Den Haag)

Bosch, Bruegel und die Druckgrafik Teufel, Dämonen und Mischwesen

Die von Hieronymus Bosch geschaffenen Kunstwerke mit ihren absonderlichen Mischwesen, Dämonen und Teufeln übten bereits auf seine Zeitgenossen eine große Faszination aus. Um die Nachfrage nach seinen Werken zu stillen, ließen sich Nachfolger von seinen Dämonen und Mischwesen inspirieren. Der wichtigste, weil eigenständigste war zweifellos Pieter Bruegel d. Ä.
30. Juni 2016
Vincet Fecteau im Sommer 2016 in Wien, Installationsansicht in der Secession: © Alexandra Matzner.

Fecteau – de Boer – Adami in der Wiener Secession 2016

Drei höchst unterschiedliche Künstler bespielen im Sommer 2016 die Wiener Secession: Vincent Fecteau - Manon de Boer - Valerio Adami.
29. Juni 2016
Diego Rodríguez de Silva y Velázquez, Der ruhende Mars, um 1638, Öl auf Leinwand, 179 × 95 cm (Museo Nacional del Prado. Madrid, Inv.-Nr. P 1208)

Die Ära Velázquez Ausstellung zu Spaniens Malerei und Skulptur des 17. Jahrhunderts in Berlin und München

Der Begriff „El Siglo de Oro“ – das „Goldene Zeitalter“ – beschreibt die Blüte des Kulturschaffens Spaniens von ca. 1590 bis 1700. Die Berliner Gemäldegalerie und die Kunsthalle München widmen sich in einer spektakulären Schau der Vielfalt von Malerei, Skulptur und Zeichnung auf der Iberischen Halbinsel.
28. Juni 2016
Werner Telesko & Stefan Schmidl, Der verklärte Herrscher. Leben, Tod und Nachleben Kaiser Franz Josephs I. in seinen Repräsentationen (Praesens Verlag)

Kaiser Franz Joseph I., der verklärte Herrscher Die Präsenz des Monarchen in Musik und Bildender Kunst

Kaiser Franz Josef (1830–1916) regierte 68 Jahre und gilt damit als einer der am längsten dienenden Herrscher der Geschichte überhaupt. Während die Monarchie in dieser Zeit einen gewaltigen kulturellen Aufschwung nahm, was in vielen Publikationen und Ausstellungen bereits eingehend beleuchtet wurde, fand die Präsenz der Persönlichkeit Franz Josephs in Kunst und Musik bisher wenig Beachtung. Werner Telesko und Stefan Schmidl analysieren audio-visuelle Repräsentationen des Kaisers: Diese reichen von Auftragsporträts über Huldigungsadressen, Liszts „Krönungsmesse“ und Strauß‘ „Kaiserwalzer“ bis zu den legendären „Sissy“-Filmen.
24. Juni 2016
(?) Troyen nach Raffael, Hl. Margarethe, 1660, in: David Teniers d. J., Theatrum pictorium, Brüssel 1660 (Privatsammlung), Installationsansicht: Alexandra Matzner.

Barocke Gemäldegalerien und ihre Kataloge Galeriewerke: die Erfindung des Kunstbuchs und der Kunstwissenschaft

Unter dem Titel „Fürstenglanz. Die Macht der Pracht“ zeigt das Belvedere im Winterpalais des bedeutenden Sammlers und Mäzens Prinz Eugen von Savoyen die Entwicklung des so genannten Galeriewerks. Darunter versteht man die Publikation einer Gemäldesammlung.
23. Juni 2016
Jim Dine. I never look away in der Albertina 2016, Installationsfoto mit „Selbstporträt in Vermont (Frühling), 1979, Kohle und Pastell auf Papier, 127,6 x 96,5 cm, Albertina, Wien, Foto: Alexandra Matzner.

Jim Dine: Selbstbildnisse Hinsehen, obwohl es weh tut

Jim Dine (* 1935), berühmt für seine Herzen und fälschlicherweise der Pop-Art zugerechnet, stellt 60 Selbstbildnisse in der Albertina aus. Der 80-jährige Amerikaner schenkte der Institution 232 Werke auf Papier, um sie gut untergebracht zu wissen. Eine beeindruckende Auswahl präsentiert in den Tietze-Galleries die lebensbegleitende Selbstbefragung des Künstlers: schonungslos, mit frontalem Blick (in den Spiegel), gekonnter Wischtechnik, gestischem Farbauftrag oder als fotografische Selbstinszenierungen, immer aber mit einer Konzentration auf den Kopf.
21. Juni 2016
Ausstellung „Sculpture on the Move 1946-2016“, Kunstmuseum Basel | Neubau, Erdgeschoss, Felix Gonzalez-Torres, "Untitled" (USA Today), 1990, The Museum of Modern Art, New York, Geschenk der Dannheisser Foundation, Jeff Koons, Rabbit, 1986, Museum of Contemporary Art Chicago, Teilschenkung von Stefan T. Edlis und H. Gael Neeson, 2000.21; Charles Ray, Male Mannequin, 1990, The Broad Art Foundation, Robert Gober, Playpen, 1986, Daros Collection, Schweiz, Katharina Fritsch, Warengestell mit Gehirnen, 1989/1997, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel 1997, Kunstmuseum Basel, Foto: Gina Folly

Skulptur seit 1946 Revolutionen im bildhauerischen Denken

Die Skulptur, so wird oft behauptet, hat wie kaum ein anderes Medium während des 20. Jahrhunderts grundlegende Veränderungen durchgemacht. Das Kunstmuseum Basel widmet sich anlässlich der Eröffnung des Erweiterungsbaues von Christ & Gantenbein der Bildhauerei vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis heute.
15. Juni 2016
Luisa Kasalicky, Installation in der Kunsthalle Krems, Ausstellungsansicht: Alexandra Matzner.

Kunst zwischen Fläche und Raum

Raumillusionierend, raumgreifend, raumerzeugend - all das kann (flächige) Malerei sein. Vor allem in der abstrakt geometrischen Ausprägung scheinen die ehemaligen Grenzen zu Skulptur und Installation schon seit ihrer Erfindung aufgebrochen. Die Verbindungen zu anderen Kunstgattungen sind eng, die in Krems ausstellenden Künstler_innen zeigen in den ihnen zugewiesenen Räumen mitunter hybride Malerei-Objekte.
11. Juni 2016
Elma Choung, Berthold Ecker, Dieter Ronte (Hg.), Eva Choung-Fux. Continuing Connections

Eva Choung-Fux Nach dem Ende der Welt. Eine Retrospektive im MUSA

Eva Choung-Fux (* 1935), geborene Wienerin und seit 2006 dauerhaft auf Mallorca sesshaft, war eine der wichtigen Lehrenden an der Angewandten und wird im MUSA erstmals in einer umfassenden Einzelpräsentation institutionell gewürdigt.
10. Juni 2016
Gustav Klimt – Emilie Flöge, Ausstellung im Gustav Klimt Zentrum am Attersee 2016, Installationsansicht: Alexandra Matzner.

Gustav Klimt – Emilie Flöge Reform der Mode, Inspiration in der Kunst

Gustav Klimt (1862–1918) und Emilie Flöge (1874–1952) waren ein kreatives Power-Paar, das sich gegenseitig künstlerisch antrieb und unterstützte. Trotz akribischer Spurensuche bleibt jedoch Emilie Flöge die große Unbekannte an der Seite des österreichischen Malers.
7. Juni 2016
Anselm Kiefer, Für Jean Genet, 1969, Seiten 4–5, Fotograf: Charles Duprat, Paris © Anselm Kiefer.

Anselm Kiefer. Künstlerbücher

Wenn Anselm Kiefer gesteht, „ich denke in Bildern“, dann müsste er noch ergänzen, dass Texte wichtige Quellen seiner Kunst sind. Der vorliegende Katalog gibt einen Überblick über Kiefers Malerbücher und Buchobjekte seit den späten 1960er Jahren. Die Texte von Heiner Bastian, Aeneas Bastian und Hans Werner Schmidt zeugen von hoher Einfühlungskraft. Das erstmals auf Deutsch abgedruckte Gespräch zwischen Anselm Kiefer und Christoph Ransmayr erlaubt einen Einblick in beider Gedanken zu Buch und Wissen.
6. Juni 2016
Georges de La Tour, Die reumütige Maria Magdalena, Detail, Öl auf Leinwand, 113 x 92.7 cm (National Gallery of Art, Washington. Alisa Mellon Bruce Fund, Washington D. C.)

Georges de La Tour Der lothringische Barockmaler und seine Falschspieler, blinden Musiker, eine Wahrsagerin und mystischen Heiligen

Georges de La Tour (1593–1652) bleibt als Person ein Geheimnis, prominent sind hingegen seine mystischen Heiligendarstellungen und unterhaltsamen Genrebilder. Mit größter Akribie setzte sie der lothringische Barockmaler mit nächtlichen Räumen oder farbenfrohen Gewändern um. Da nur vier Werke datiert und 18 signiert sind, herrscht in der Forschung noch Uneinigkeit über die künstlerische Entwicklung La Tours. Der Prado schaffte es, mit 31 Gemälden zwei Drittel des Gesamtwerks nach Madrid zu holen!
31. Mai 2016
Hieronymus Bosch, Der Garten der Lüste, um 1490–1500, Mitteltafel: Lebensbrunnen (Madrid, Museo Nacional del Prado. Depósito de Patrimonio Nacional)

Hieronymus Bosch: Garten der Lüste & Versuchung Ausstellung des Prado zum 500. Todestag des Renaissance-Malers

Der Prado besitzt die größte und laut Selbstdefinition „beste“ Sammlung von Werken des Hieronymus Bosch, darunter das Triptychon „Der Garten der Lüste“, der „Heuwagen“ und die „Anbetung der Könige“.
29. Mai 2016
Erwin Bohatsch, Ohne Titel, 2014, Acryl und Öl auf Leinwand, 200 x 250 cm (Albertina, Wien)

Erwin Bohatsch Österreichischer Maler der Abstraktion

Kleinformatige Zeichnungen, Monotypien und Aquarelle, meist Hochformate und zirka 63 x 44 Zentimeter groß, stehen im Zentrum der retrospektiv angelegten Überblicksschau von Erwin Bohatsch (* 1951). Hierbei handelt es sich um eine zweimalige Premiere, sowohl was die Erstpräsentation der Arbeiten auf Papier anlangt wie auch den retrospektiven Charakter der Ausstellung.
26. Mai 2016
Aristide Maillol, Der Fluss, 1938–1943, Blei, 136,5 x 228,6 cm (Museum of Modern Art, New York)

Aristide Maillol Moderner Bildhauer in klassischer Tradition

Aristide Maillols (1861–1944) Ruhm als Bildhauer basiert auf dessen radikaler Absage an die erzählerische, dekorative Plastik des späten 19. Jahrhunderts. Der Bildhauerei wandte sich der Franzose erst mit etwa 40 Jahren zu, davor war er in Paris zum Maler ausgebildet worden und hatte sich zehn Jahre als Kunsthandwerker betätigt.
20. Mai 2016
Amedeo Modigliani, Akt auf einem blauen Kissen, 1917, Öl auf Leinwand, 65,4 x 100,9 cm (Chester Dale Collection, Washington National Gallery of Art, Washington, 1963.10.46)

Amedeo Modigliani. Werke und Leben Seine Bilder und sein Umfeld in Paris

Amedeo Modigliani (1884─1920) gilt als künstlerischer Einzelgänger am Montmartre, wenn er auch in Cézanne seinen Leitstern erkannt und im Frühwerk künstlerische Berührungen mit Pablo Picasso und Constantin Brâncuşi hatte. Wenn Modigliani heute hauptsächlich für seine Frauenakte berühmt ist, so schuf er unzählige Porträts, 25 Skulpturen und vier Landschaften.
7. Mai 2016
Theodor von Hörmann, Esparsettenfeld V, um 1893, Öl auf Leinwand, 38 × 53 cm (Privatbesitz, Schweiz; Courtesy Kunsthandel Giese & Schweiger, Wien)

Theodor von Hörmann. Impressionist aus Österreich Von Paris zur Secession

Theodor von Hörmann (1840–1895) ist bekannt für farbenfrohe, atmosphärische Landschaftsbilder, Straßenszenen und Gartenansichten. Das Leopold Museum widmet dem „ersten Impressionisten nach französischem Vorbild in der österreichischen Kunst“ (Marianne Hussl-Hörmann) eine umfassende Retrospektive, in der sein Weg vom Realisten zum Impressionisten nachgezeichnet wird.
5. Mai 2016
Alexander Kanoldt, Stillleben II/27,1927, Öl auf Leinwand, 61 × 50 cm, Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Philipps-Universität Marburg, Foto: © Bildarchiv Foto Marburg

Wie deutsch ist die Neue Sachlichkeit?

Agnes Tieze, Direktorin des Kunstforums Ostdeutsche Galerie Regensburg und Kuratorin von „Messerscharf und detailverliebt“, stellt 2015/16 weder Fragen nach stilistischen Gruppierungen noch Themenkreisen der Neuen Sachlichkeit, sondern möchte den Blick von den zentralen Kunstorten Berlin und Dresden weg und in den Osten der Weimarer Republik (heute: Polen), nach Österreich und in die Tschechoslowakei richten. Neben Dresden, wo Otto Dix an der Akademie unterrichtete, wird ein besonderes Augenmerk auf die Akademie in Breslau (heute: Wroclaw, Polen) gelegt, ergänzt durch österreichische und tschechoslowakische Künstlerinnen und Künstler.
3. Mai 2016
Fiona Tan, Nellie (schreibend), 2013, Videoinstallation, Farbe, Stereosound, 3 min 9 sec, geloopt, Safety master, video projector, media player, amplifer, stereo speakers Dimensions variable Courtesy the artist and Frith Street Gallery, London © Foto: Fiona Tan.

Fiona Tan. Geografie der Zeit Erinnerung auf Film gebannt

Fiona Tan vertrat 2009 die Niederlande auf der 53. Biennale von Venedig. Das Nationalmuseum in Oslo organisierte nun gemeinsam mit dem MUDAM in Luxemburg, dem MMK Museum für Moderne Kunst in Frankfurt und dem Tel Aviv Museum of Art eine international angelegte Ausstellungstournee und einen viersprachigen Ausstellungskatalog.
29. April 2016
Köln, Museum Ludwig, Fernand Leger

Köln | Museum Ludwig: Fernand Léger. Malerei im Raum Wandgemälde - Filme - Bilder

Ausgangspunkt ist das Wandgemälde „Les Plongeurs [Die Taucher]“ von 1942, das Peter und Irene Ludwig vor 30 Jahren speziell für den Museumsbau erwarben.
19. April 2016
Ron Mueck, Man in a Boat, Detail von vorne (2000-2002), Ausstellungsansicht Theseustempel, Wien 2016, Installationsfoto: Alexandra Matzner.

Ron Mueck „Man in a Boat“ im Theseustempel Ein Mann im Boot als Metapher für Leben und Tod

Ron Mueck ist weltberühmt für hyperrealistische Skulpturen, in denen er Ängste, ja "Archetypen" (Anthony d'Offay) ausdrückt. Leicht unterlebensgroß sitzt ab nun ein nackter Mann in riesigem Boot im Theseustempel. Was mag er wohl sehen?
8. April 2016
Wilhelm Lehmbruck, Kniende, 1911, Kneeling Woman, Bronze, 174,5 × 67,7 × 140 cm Privatbesitz.

Wilhelm Lehmbruck. Werke und Leben Mit überlängten Proportionen und Vergeistigung zur expressionistischen Skulptur

Wilhelm Lehmbruck (1881–1919) wurde mit überschlanken, vergeistigten Figuren in strenger architektonischer Bauweise berühmt. Als erster europäischer Bildhauer ignorierte er die menschliche Proportion, um von einer idealisierten Bildhauerei zum affektgeladenen Leib zu gelangen. Damit eröffnete er dem Menschenbild in der Skulptur völlig neue Darstellungsmöglichkeiten. Gemeinsam mit dem Lehmbruck Museum in Duisburg stellt das Leopold Museum den Bildhauer in einer umfassenden Gesamtschau vor – und Hans-Peter Wipplinger bringt ihn erstmals in Beziehung zu Egon Schiele (1890–1918).
6. April 2016
Paul Klee, Insula dulcamara, 1938, 481, Öl- und Kleisterfarbe auf Papier auf Jute, originale Rahmenleiste (Zentrum Paul Klee, Bern)

Paul Klee. Bilder voller Poesie Überblick über Werke und Leben des deutschen Expressionisten

Der Grafiker und Maler Paul Klee (1879–1940) verband in seinem Werk unterschiedliche Strömungen der Avantgarde und steuerte Essentielles zur Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“ bei. Er fand während der berühmten Tunisreise 1914 zur Farbe. Als Bauhaus-Lehrer und Professor der Düsseldorfer Akademie lehrte er seine Überzeung, dass Kunst nicht darstellt, sonder etwas sichtbar machen würde. 1933 von den Nationalsozialisten diffamiert und aus dem Dienst entlassen, emigrierte Paul Klee in die Schweiz, wo er, von Krankheit gezeichnet, unermüdlich weiterarbeitete. Klees Spätwerk prägte die Amerikanischen Expressionisten.
5. April 2016
Christian Jankowski, Kurator Manifesta 11 anlässlich der Pressekonferenz am 29.9.2015 im Seebad Enge, Zürich Foto (c) Baumgartner

Künstlerliste der Manifesta 11 What People Do for Money: Some Joint Ventures

Die Künstler_innen-Liste der Manifesta 11 in Zürich ist veröffentlicht! Christian Jankowski lud 30 Künstler_innen ein, ihre Neuproduktionen gemeinsam mit Schweizer_innen unterschiedlichster Berufe zu entwickeln. In der historischen Ausstellung widmet er sich gemeinsam mit Francesca Gavin der Darstellung der Arbeitswelt und ihrer radikalen Veränderung in den letzten Jahren bzw. verspricht einen Einblick in die Kunstindustrie. Für Spannung ist gesorgt!
29. März 2016
Berlinde De Bruyckere, Hommage to Zurbarán, 2016, Courtesy die Künstlerin und/the artist and Hauser & Wirth, Foto/Photo: Mirjam Devriendt.

Berlinde De Bruyckere über Missverständnisse, Körperarbeit und Material im Gespräch mit Alexandra Matzner anlässlich ihrer Ausstellung im Leopold Museum

Alexandra Matzner: Ihre Ausstellung im Leopold Museum wird als Überblicksschau konzipiert und zeigt Werke der letzten zwanzig Jahre. Sie haben in älteren Interwies immer darauf verwiesen, dass Sie auf die Orte, wo ihre Arbeiten gezeigt werden, reagieren möchten. Geht diese Retrospektive im White-Cube des Museums mit Ihrer Idee zusammen? Berlinde De Bruyckere: Es ist hier sogar noch komplexer, da ich die Einladung sehr spät erhalten habe. Wenn ich eingeladen werde, suche ich normalerweise die Räume auf und entwickle eigens dafür neue Arbeiten. Das Leopold Museum hat schöne, hohe Säle, die aber auch nicht die Struktur meiner Arbeiten stören. Ich möchte sie so belassen, wie sie sind. ...
22. März 2016
Anselm Kiefer © Anselm Kiefer / Foto: Renate Graf.

Anselm Kiefer: Biografie Lebenslauf und wichtigste Werke

Biografie (Lebenslauf), Werke (Bilder) und die wichtigsten Ausstellungen des 1945 in Deutschland geborenen Anselm Kiefer.
22. März 2016
Anselm Kiefer, Margarethe, 1981, Öl, Acryl, Emulsion und Stroh auf Leinwand, 280 x 400 cm (The Doris and Donald Fisher Collection at the San Francisco Museum of Modern Art) © Anselm Kiefer / Foto: Ian Reeves.

Anselm Kiefer Retrospektive im Centre Pompidou Von der NS-Vergangenheit zur Mystik

Anselm Kiefer (* März 1945) gehört zu den bekanntesten Künstlern der zeitgenössischen Kunstszene. Er beeindruck mit riesen Formaten, gigantischen Projekten wie das Gesamtkunstwerk in Barjac, der Künstler als Demiurge, als Schöpfer nicht nur seiner Welt.
21. März 2016
Anselm Kiefer, Der unbekannte Maler, 1982–2013, Holzschnitt, Öl, Emulsion, Acryl und Schellack auf Papier, Collage auf Leinwand, 374 x 380 cm; Maginot, 1982–2013, Holzschnitt, Öl, Acryl und Schellack auf Papier, Collage auf Leinwand, 374 x 280 cm; Atlantik-Wall, 1982–2013, Holzschnitt, Öl, Emulsion, Acryl und Schellack auf Papier, Collage auf Leinwand, 374 x 330 cm (alle drei Privatsammlung), Installationsansicht „Anselm Kiefer. Die Holzschnitte“ in der Albertina 2016, Foto: Alexandra Matzner.

Anselm Kiefer. Die Holzschnitte Monumentale Druckgrafiken in der Albertina

Erste Ausstellung mit Anselm Kiefers Holzschnitten, mehr übermalte Holzschnitt-Collagen in Riesenformaten. Die vielfach überarbeiteten Drucke zeigen alle wichtigen Themen aus Kiefers Werk: den Rhein, deutsche Geistesgrößen, nordische Mythologie, Sonnenblumen, die Verbindung des Einzelnen mit dem Universum. Zwei Holzschnitt-Bücher führen die Landschaften in gefaltete Panoramen über.
20. März 2016
Anselm Kiefer und Anton Zeilinger in der Albertina, 18. März 2016, Foto: Alexandra Matzner.

Anselm Kiefer und Anton Zeilinger in der Albertina Künstler und Quantenphysiker auf Analogiesuche

Anlässlich seiner Ausstellungseröffnung "Anselm Kiefer. Die Holzschnitte" bat Anselm Kiefer den Quantenphysiker Anton Zeilinger zu einem Gespräch über „Realität und Illusion“ in den Musensaal der Albertina. Nach einer Stunde stellte sich der Dialog mehr als Nachhilfeunterricht in Quantenphysik dar, denn als lebendige Unterhaltung über die Eingangsfrage. Immerhin wusste Anton Zeilinger einige bahnbrechende Erkenntnisse der Physik anschaulich darzustellen. Im Kern des Gesprächs legte Anselm Kiefer aber dann doch einige seiner Glaubensgrundsätze offen.
20. März 2016
Anselm Kiefer, Himmelspaläste, Cover (Schirmer/Mosel).

Anselm Kiefer: Himmelspaläste Der Skulpturenzyklus in Höpfingen

Der genauso bedeutende wie umstrittene Künstler suchte aus Fundstücken und Fragmenten das darzustellen, was eigentlich unvorstellbar und daher auch undarstellbar ist: Die Kabbala berichtet in Gleichnissen und Metaphern von den Geheimnissen des Himmels und der Erlösung des Menschen, Mythen übersetzen menschliche Erfahrungen exemplarisch in Geschichten.
15. März 2016
Max Hollein, Foto: Städel Museum

Max Hollein zu „Museen und ihr Publikum“ im KHM

Max Hollein führt die Schirn, das Städel und das Liebighaus nicht als Einheit. Er hat drei verschiedene Mitarbeiterstäbe, zwei Sekretariate und ein Fahrrad, um schnell zwischen den Häusern wechseln zu können. Jede Institution entwickelte eine andere Identität, zieht anderes Publikum an.
10. März 2016
Sandro Botticelli, Illustrationen zu Dante Alighieris Divina Commedia, um 1480 - um 1500, Paradiso VI, Detail (Dante und Betrice) (Kupferstichkabinett, Berlin), Foto: Alexandra Matzner.

Botticellis Zeichnungen zu Dantes Göttlicher Komödie Mehr als nur das Inferno...

Sandro Botticelli illustrierte die „Göttliche Komödie“ von Dante Alighieri vermutlich zwischen 1480 und 1500. Die Zeichnungen auf Pergament sind erstaunliche Dokumente humanistischer Gelehrsamkeit und künstlerischer Erfindungskraft.
4. März 2016
Konstantin Juon, Komsomolzinnen: Jugend bei Moskau, 1926, Öl auf Leinwand, 59 x 71 cm; im Hintergrund: Kazimir Malewitsch, Schwarzer Kreis, um 1923, Öl auf Leinwand, 105,5 x 106 cm (beide Sankt Petersburg, Staatliches Russisches Museum), Installationsansicht Albertina 2016, Foto: Alexandra Matzner.

Chagall bis Malewitsch. Russische Avantgarden Malerei zur Zeit der Russischen Revolution

Stilvielfalt und ideologische Kämpfe zwischen Künstlern prägten die russische Avantgarde von 1905 bis 1935: Larionow gegen den Neoklassizismus, Chagall gegen Malewitsch, Kandinsky gegen Rodtschenko, aber auch Brüche innerhalb einzelner Künstleroeuvres. Alles war möglich, bis 1932 der Sozialistische Realismus per Verordnung der Avantgarde ein Ende machte.
28. Februar 2016
Renate Bertlmann, Cover

Renate Bertlmann: AMO ERGO SUM Ein subversives Politprogramm

Renate Bertlmann (* 1943) ist eine der bedeutenden Wiener Feministinnen, die in ihrer Arbeit die Themen Liebe, Erotik und Sexualität verhandelt. Die Avantgardistin, die sich der Methoden der Performance, Fotografie, Video aber auch Zeichnung und Installation bedient, zeigt den Geschlechterkampf und demaskiert die Gesellschaft. Bertlmann spielt männliche und weibliche Rollen, um unterschiedliche Identitäten zu erkunden. Sie erforscht und reinszeniert beispielsweise mit dildohaften Schmetterlingen Vorstellungen einer männlichen, fetischversessenen Sexualität, die sie ins Absurde dreht.
26. Februar 2016
Edouard Manet, Die Dante-Barke (nach Delacroix), um 1854, Öl/Lw, 37.5 x 45 cm (Musée des Beaux Arts de Lyon (B830) © Lyon MBA - photo Alain Basset)

Delacroix und die Malerei der Moderne Wegbereiter von Renoir, Monet, Cézanne, Gauguin, Redon...

Eugène Delacroix (1798–1863) steht an der Schwelle von Salonmalerei und moderner Malerei, die nur sich selbst verpflichtet ist. In Auseinandersetzung mit dem Grand Style von Paul Delaroche und den Farbtheorien Michel Eugène Chevreuls (1786–1889) entwickelte er einen auf Farben und Pinselstrich basierenden Malstil. Obwohl Delacroix kaum Schüler hatte, wurde sein Personalstil und seine Überlegungen zu Kunst zu den folgenreichsten des 19. Jahrhunderts. Generationen von Impressionisten (Manet, Fantin-Latour, Bazille, Renoir), Spätimpressionisten (Cézanne, Van Gogh), Symbolisten (Moreau, Redon, Gauguin) und Pointillisten (Seurat, Matisse, Metzinger) bezogen sich auf oft ungeahnte Weise auf ihren 1863 verstorbenen Wegbereiter.
12. Februar 2016
Abstract Loop Austria im 21er Haus, 2016, Installationsansicht: Alexandra Matzner.

Op Art und Konkrete Kunst in Wien Adrian, Kriesche, Philipp, Rockenschaub - Abstract Loop Austria

Von Op-Art, Kinetischer Kunst bis Neo-Geo und der Verbindung mit minimalistischer Skulptur – führt Axel Köhne im 21er Haus die Entwicklung der konkreten Kunst in Österreich von den 1960er Jahren bis heute exemplarisch vor. Klar, emotionslos, regelbasiert, intellektuell-spielerisch, maschinell aber auch so widersprüchlich wie rational und versteckt irrational-sinnlich sollte Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg sein. Köhne stellt Marc Adrian (1930–2008), Helga Philipp (1939–2002), Richard Kriesche (geb. 1940) und Gerwald Rockenschaub (geb. 1952) in den Kontext internationaler Künstler_innen wie u. a. Josef Albers, Dadamaino (Eduarda Emilia Maino), Kurt Kren, Richard Paul Lhose, François Morellet und Jorrit Tornquist. Adrian und Philipp eröffneten neue Möglichkeit, Kunst und mathematisch-rationale Wahrnehmungsexperimente miteinander zu vereinen. Kriesche ging als Erster den Schritt in Richtung Computer-Kunst, und Rockenschaub erweiterte das Spektrum m. E. um den Bild-Witz.
8. Februar 2016
Wilhelm Lehmbruck, Kniende, 1911, Kneeling Woman, Bronze, 174,5 × 67,7 × 140 cm Privatbesitz.

Ausstellungen in Wien 2016 Alle Präsentationen in Museen

Ausstellungen in Wien 2016
6. Februar 2016
Otto Rudolf Schatz, Carry Hauser (Residenz Verlag).

Otto Rudolf Schatz und Carry Hauser Sozialistische Kunst in Wien im Zeitalter der Extreme

Otto Rudolf Schatz (1900–1961) und Carry Hauser (1895–1985) in einer Doppelausstellung gemeinsam zu beleuchten, dafür gibt es keinen äußeren Grund. Weder waren die beiden befreundet, noch haben sie in ihren bekanntesten Werken ähnliche Zugänge vertreten. Warum also zwei Künstler einander gegenüberstellen, die in Wien ab etwa 1920 tätig waren und stilistisch zwischen der Neuen Sachlichkeit, dem Magischen Realismus anzusiedeln sind, der eine ein Madonnenmaler (Hauser) und der andere Holzschnitt-Künstler mit sozialistischer Botschaft (Schatz)? Die Antwort von Kurator Ralph Gleis: Beide beschäftigten sich mehr oder weniger direkt mit Politik!
3. Februar 2016
Joaquin Sorolla, Louis Comfort Tiffany, 1911, Öl auf Leinwand, 150 x 225.5 cm, On loan from the Hispanic Society of America, New York, NY, Photo © Courtesy of The Hispanic Society of America, New York.

Der moderne Garten in der Malerei von Monet bis Matisse Impressionsmus und Natur

Eigentlich müsste die Ausstellung „Der moderne Garten in der Malerei von Monet bis Monet“ heißen, auch wenn die Überbetonung dieses einen Künstlers den Leistungen der anderen Maler_innen nicht gerecht werden würde. „Gärtnern war etwas, das ich in meiner Jugend lernte, als ich unglücklich war. Ich verdanke es vielleicht den Blumen, dass ich Maler geworden bin“, resümierte Claude Monet am Ende seines Lebens. Die kontrastierende Farbenpracht frisch gezüchteter Pflanzen, exotische Importe und der Reichtum an Blüten in verschiedensten Formen kennzeichnen die Gartenkunst des 19. Jahrhunderts und inspirierten die Impressionist_innen und ihre Nachfolger_innen, die an neuen Farb- und Raumkonzepten arbeiteten. Wenn auch nicht so signifikante Erfindungen wie der barocke Garten oder der englische Landschaftsgarten mit diesem Jahrhundert verbunden werden können, so waren es doch die Veränderungen der Großstädte mit ihren weitläufigen Parkanlagen, die besseren Transportmöglichkeiten und die internationalen Pflanzenschauen, die Gärtner zu prächtigen Pflanzungen führten. Monet am Anfang und Matisse am Ende zu setzen, meint nicht nur zwei Meister der Moderne anzuführen, sondern auch die Avantgarde von Amerika bis Spanien und Schweden und ihre Begeisterung für die kontrollierte Natur zu erforschen.
24. Januar 2016
Christine Macel © Biennale von Venedig.

Christine Macel künstlerische Leiterin der Biennale von Venedig 2017

Die 57. Biennale von Venedig wird vom 13. Mai bis zum 26. November 2017 stattfinden. Zur künstlerischen Leiterin wurde jüngst die Französin Christine Macel (* 1969) gewählt. Die seit 2000 als Chefkuratorin am Musée national d’art moderne – Centre Pompidou tätige Pariserin hat in den vergangenen Jahren den belgischen (2007) und den französischen (2013) Pavillon auf der Biennale ausgerichtet.
21. Januar 2016
Hans Robert Pippal, Junges Mädchen vor Blumenwagen, 1957, Albertina, Wien © Bildrecht, Wien, 2016.

Hans Robert Pippal Idealisiertes Wien der Nachkriegszeit

Der Wiener Maler und Pastellzeichner Hans Robert Pippal (1915–1998) ist vermutlich nur am österreichischen Kunstmarkt Interessierten ein Begriff. Die beiden größten Wiener Auktionshäuser bieten in regelmäßigen Abständen Pippals Werke an, wobei sich die Veduten von Wien, Venedig und Paris offenbar größerer Beliebtheit erfreuen. In der Albertina bringt Kuratorin Eva Michel nicht nur deshalb eine thematische Ordnung in die Pastelle des gemäßigten Modernen.
10. Januar 2016
Wolfgang Thillmann, Perfektes Design - Thonet Nr. 14 (Cover, Kerber Verlag).

Thonet Stuhl Nr. 14 Perfektes Design - von Wolfgang Thillmann

Wolfgang Thillmann, Experte für Thonet-Möbel und auch Sammler, legt mit „Michael Thonet. Perfektes Design“ im KERBER Verlag seine jüngsten Forschungsergebnisse zur Entwicklung des „Consumsessels Nr. 14“ vor. In ihm sieht der Autor den Beginn des modernen Designs, sei der Sessel doch reine Zweckform und befriedige keine Repräsentationsbedürfnisse. Dennoch ermöglichte das 1856 privilegierte Herstellungsverfahren Thonet, konkurrenzlos billige Möbel herzustellen, die leicht und dauerhaft haltbar aus massiv gebogenem Holz gefertigt wurden.
8. Januar 2016
Max Beckmann und Berlin, 2015 (Kerber Verlag).

Max Beckmann und Berlin

„Beckmann ist Berliner, lebt aber in Frankfurt am Main.“ Dieser Selbstbeschreibung Max Beckmanns (1884─1950) aus dem Jahr 1924 folgten seine Zeitgenossen, wenn sie ihn als den Maler des modernen Berlin empfanden. Der nun vorliegende Ausstellungskatalog „Beckmann und Berlin“ (Kerber Verlag) beweist, wie sehr sich der Künstler mit der Hauptstadt verbunden fühlte, auch wenn er in Frankfurt lebte. Kuratorin Stefanie Heckmann legte nicht nur Augenmerk auf die Berliner-Jahre, sondern auch einen Fokus auf die Ausstellungsgeschichte Beckmanns in Berlin. Insgesamt zehn Aufsätze analysieren nicht nur das Verhältnis des Künstlers zur Stadt, sondern führen auch genauso gekonnt wie allgemein in das Werk Beckmanns ein.
1. Januar 2016
Ai Weiwei with one of his photographs from Dropping a Han Dynasty Urn, Royal Academy of Arts, 2015. Photo courtesy of Royal Academy of Arts, London. Photography © Dave Parry.

Ai Weiwei in der Royal Academy Einführung in das Werk des chinesischen Konzeptkünstlers

Der chinesische Konzeptkünstler Ai Weiwei (* 1957) wird in der Royal Academy of Arts mit einer umfassenden Werkschau geehrt, die Adrian Locke und Tim Marlow gemeinsam mit dem Künstler kuratierten. Der seit 26. Mai 2011 als Ehrenmitglied aufgenommene Politrebell überzeugt in London durch präzise konzipierte Installationen. Seine Würdigung der chinesischen Kunsttradition, die in perfekt umgesetzten Möbel-Objekten und Skulpturen bzw. seinem kreativen Umgang mit historischen Materialien ihren Ausdruck findet, seine kritische Haltung der chinesischen Führung gegenüber, seine Unbeugsamkeit trotz schwierigster Bedingungen, sein Kampf für freie Meinungsäußerung ließen ihn mit Recht zu einem der bekanntesten Künstler der Welt werden.
2. Dezember 2015
Vija Celmins, Untitled (Ocean), 1970 Zweifarbige Lithografie Motiv und Blatt: 51 x 74 cm Gedruckt von Tracy White Verlegt von Tamarind Lithography Workshop, Inc., Los Angeles.

Vija Celmins. Druckgrafik Wellen, Wüsten, Sterne

Ein Werk ohne Botschaft zu erarbeiten, aber das Gemachte ihrer Zeichnungen, Gemälde und Druckgrafiken zu thematisieren, ist nach eigenem Bekunden der Wunsch der in New York lebenden Künstlerin Vija Celmins (* 1938). Celmins wurde in den letzten Jahrzehnten mit Variationen von Ozeanwellen, Sternennächten, Wüstenböden und Spinnennetzen bekannt. Die Wiener Secession ehrt sie mit ihrer ersten Personale in Österreich und zeigt einen umfassenden Überblick über Celmins` druckgrafisches Werk der letzten sechs Jahrzehnte und schließt dabei auch die von ihr gestalteten Künstlerbücher nicht aus.
18. November 2015
Édouard Manet, Chrysanthemen, 1881, Öl auf Papier, 17 × 59 cm, The Museum of Modern Art, Ibaraki, Präfektur Ibaraki.

Japans Liebe zum Impressionismus Kulturaustausch zwischen Ost und West: Werke des Impressionismus in Japan und japanische Künstler in Frankreich

Etwa 100 Werke aus den Sammlungen bedeutender japanischer Museen und Sammlungen veranschaulichen die Liebe der Japaner zum französischen Impressionismus. Wer allerdings hofft, die berühmten „Sonnenblumen“ (1888) Van Goghs in der Schau zu entdecken, wird enttäuscht. Stattdessen versammelt die Bundeskunsthalle in Bonn einige äußerst sehenswerte und vor allem wenig bekannte Exponate von Monet, einen wichtigen Degas, ein Gemälde von Berthe Morisot, Skulpturen von Rodin (z. T. posthume Güsse), während die Auswahl an Werken des bereits genannten Holländers und Paul Gauguins weniger atemberaubend ist. Die japanischen Impressionisten hingegen zeigen sowohl die Faszination derselben für diese europäische Gestaltungsform und übertragen sie in eine nochmals japanischere Variante.
15. November 2015
Joan Mitchell, Un jardin pour Audrey, 1975, Öl auf Leinwand, Diptychon, 252,4 x 360,1 cm (© Estate of Joan Mitchell, Privatsammlung, Frankreich, Foto: Günter König)

Köln | Museum Ludwig: Joan Mitchell Malerin der Abstraktion wiederentdeckt!

Joan Mitchell im Museum Ludwig, Köln, legt den Fokus der Schau ihrer Malerei – angefangen bei frühen Arbeiten aus den 1950er Jahren bis hin zum Spätwerk ihrer letzten Lebensjahre.
10. November 2015
Jean-Etienne Liotard, Lesende Frau auf einem Sofa, 1748–1752, Öl auf Leinwand, 50 x 60 cm, Galleria degli Uffizi, Florence, Photo Gabinetto Fotografico dell'Ex Soprintendenza Speciale per il Patrimonio Storico, Artistico ed Etnoantropologico e per il Polo Museale della cittá di Firenze.

Jean-Etienne Liotard (1702–1789) Maler der "Schokoladenmädchens"

Die Pastelle des Schweizers Jean-Etienne Liotard (1702–1789) gehören zu den überzeugendsten und subtilsten Porträts der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Der weitgereiste Künstler war ein Meister der feinen Farbabstufungen, ein Liebhaber der orientalisch-türkischen Kostüme, arbeitete in allen großen Städten Europas und malte die königlichen Familien von Wien, Paris und London.
31. Oktober 2015
Dora Hitz, Kirschenernte, Detail

Bielefeld | Kunsthalle Bielefeld: Künstlerinnen der Moderne in Deutschland Einfühlung und Abstraktion. Die Moderne der Frauen

Unter dem Titel „Einfühlung und Abstraktion. Die Moderne der Frauen in Deutschland“ präsentierte die Kunsthalle Bielefeld malerische Werke von Künstlerinnen seit Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1930er Jahre und führte in ausgewählten Positionen bis zur Malerei der Gegenwart.
27. Oktober 2015
Francisco de Goya, Die Herzogin von Alba, Detail, 1797, Öl auf Leinwand, 210.1 × 149.2 cm (On loan from The Hispanic Society of America, New York, NY, A102).

Goya. Die Porträts Repräsentative Bildnisse des spanischen Hofmalers

Francisco de Goyas Werk wandelte sich von schimmernden Gemälden im Rokoko-Stil zu dunklen Bildern nach dem Spanischen Bürgerkrieg gegen die Napoleonische Besatzung, von barocken Kirchenausstattungen zu aufgeklärten Druckgrafiken und von repräsentativen Adelsporträts zur schonungslosen Bespiegelung seiner Selbst. Etwa ein Drittel seines Œuvres sind Porträts, und ungefähr 130 authentische Bildnisse sind erhalten.
26. Oktober 2015
Ron Mueck, Mother and Child, 2001–2003, Mischtechnik, 24 x 36 x 89 cm (Courtesy the artist und Hauser & Wirth), Installationsansicht "Rabenmütter": Alexandra Matzner.

Mütterbilder von 1900 bis heute Rabenmütter - Zwischen Kraft und Krise

Kinder profitieren von „Rabenmüttern“!? Damit, wenn auch verkürzt, ließ eine Harvard Studie jüngst aufhorchen. Nur, was auf Deutsch als „Rabenmutter“ wie eine Grimm’sche Märchenfigur betitelt und seit dem 19. Jahrhundert das Gegenteil zur innig liebenden, fürsorglichen Mutter bezeichnet wird, heißt auf Englisch „working mother“ oder in der Linzer Ausstellung „Mom of the Year“. Die Kuratorinnen aus Linz - Stella Rollig, Elisabeth Nowak-Thaller und Sabine Fellner - stellen sich angesichts aktueller Entwicklungen und Diskussionen der brennenden Frage nach den Veränderungen des Mutterbildes seit 1900.
20. Oktober 2015
Joseph Cornell, Wanderlust, Plakat der Royal Academy in London

Joseph Cornell Fernweh

Kurator Jasper Sharp bringt den amerikanischen Objektkünstler Joseph Cornell (1903─1972) ins Kunsthistorische Museum und erweitert damit - wenn auch nur temporär - die Kunstkammer um einige Stücke an „verarbeiteter Sammellust“. Joseph Cornell war als Künstler Autodidakt. In den späten 1920ern begann er in Ausstellungen die Kunst der Pariser Dadaisten und Surrealisten zu bewundern. Ab 1930 stellte er selbst Kunst her, anfangs kleine Collagen aus Buchillustrationen und Katalogbildern, die etwa zwei Jahre später in Schneekugel-Gläsern dreidimensional wurden. Das KHM präsentiert 80 Arbeiten, darunter drei Experimentalfilme des ausgewiesenen Cineasten.
19. Oktober 2015
Edvard Munch, Der Kuss IV, 1902/1902-1914, Holzschnitt, Privatsammlung Courtesy Galleri K, Oslo © Reto Rodolfo Pedrini, Zürich.

Edvard Munchs Druckgrafik Liebe, Tod, Einsamkeit

Wenige Künstler_innen sind sowohl als Maler_innen wie Druckgrafiker_innen so bekannt wie Edvard Munch (1863–1944). Der Autodidakt beschäftigte sich 1894/95 erstmals mit Radierung und Lithografie und machte schnell aus reproduzierbaren Kunstwerken Unikate. Sein Erfindungsgeist und Spektrum an Variationsmöglichkeiten rangen sämtlichen Drucktechniken ein Maximum an Individualität und Radikalität ab.
19. Oktober 2015
Edvard Munch, Das kranke Kind, 1907, Öl auf Leinwand, 118,7 x 121 cm (Tate, Presented by Tomas Olsen 1939, Poto Credit: © Tate, London 2014)

Edvard Munch. Archetypen Munchs berühmteste Werke: Der Schrei, Das kranke Kind, Madonna, Vampir... | 2015

In Zusammenarbeit mit dem Munch-Museet in Oslo präsentiert das Madrider Museo Thyssen-Bornemisza 80 Werke des norwegischen Malers Edvard Munch (1863–1944). Die Kuratoren Paloma Alarcó und Jon-Ove Steihaug zeigen einen Künstler, der mehr ist als der Maler von Ängsten und Obsessionen, sondern der auch mit großer Sensibilität die Veränderungen in der modernen Kunst wahrnahm und verarbeitete.
16. Oktober 2015
Suzanne Valadon, Die Kartenlegerin, Detail, 1912, Öl-Lw, 63 x 130 cm (Musée du Petit-Palais, Genf)

Paris | Musée de Montmartre: Valadon – Utrillo – Utter in der Rue Cortot 12 (1912–1924)

Trotz der Auseinandersetzungen mit André Utter und der Eskapaden ihres Sohnes verbrachte Suzanne Valadon in der Rue Cortot 12 ihre produktivsten Jahre.
8. Oktober 2015
Karl Schmidt-Rottluff, Boote am Wasser (Boote im Hafen), 1913 © Courtesy of Osthaus Museum Hagen & Institut für Kulturaustausch, Tübingen.

Farbenrausch. Werke des deutschen Expressionismus Einführung in Malerei und Druckgrafik

Die Ausstellung „Farbenrausch. Meisterwerke des deutschen Expressionismus“ (Leopold Museum) bzw. „Radikal subjektiv“ (Barlach Haus Hamburg) präsentiert Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken aus dem Karl Ernst Osthaus Museum in Hagen/Deutschland. Das Karl Ernst Osthaus Museum in Hagen bezieht sich in seiner Gründungsidee auf den gleichnamigen Sammler und Unterstützer der Moderne und Begründe des Folkwang Museums. Nachdem Karl Ernst Osthaus 1921 verstorben war, verkauften seine Erben Sammlung und Namen jedoch nach Essen. Der Verlust traf die Bürger der Stadt tief: Ab 1927 bauten sie eine neue Museumssammlung auf und gründeten dazu den Karl Ernst Osthaus Bund. Die zeitgenössische Multimedia Installation von Virgil Widrich am Beginn der Wiener Schau berauscht sich an den Farben der expressionistischen Werke.
26. September 2015
Gustav Klimt, Beethovenfries: Diesen Kuss der ganzen Welt, 1901-1902, Gesamtmaße 2,15 m x 34,14 m, Mischtechnik, Belvedere, Wien / Leihgabe in der Secession, Wien © BDA.

Gustav Klimts Gold für das Paradies Vergoldungstechnik im Beethovenfries

Zu den bekanntesten Werken aus Gustav Klimts (1862─1918) „Goldener Periode“ zählt zweifellos der Beethovenfries. Das Wandgemälde entstand als temporärer Dekorationsmalerei für die XIV. Ausstellung der Wiener Secession, die vom 15. April bis 27. Juni 1902 zu sehen war. Insgesamt 20 Secessionskünstler und eine Künstlerin gestalteten den Raum für die Beethovenstatue von Max Klinger. Technologische Untersuchungen enthüllen den präzisen Umgang des Künstlers mit Materialien und Techniken.
24. September 2015
Tomoko Nagao, Botticelli - The Birth of Venus with Baci, Esselunga, Barilla, PSP and EasyJet, 2012

Berlin | Gemäldegalerie: Botticelli Renaissance Der Venus-Maler inspiriert Präraffaeliten bis Pop Art

Der Florentiner Maler Sandro Botticelli (1445–1510) gilt als einer der bedeutendsten Künstler der Renaissance. Seine Gemälde wurden vielfach reproduziert und interpretiert, seine Motive häufig aufgegriffen und verfremdet. Diese Ausstellung erzählt die Geschichte der Wiederentdeckung Botticellis in England und gibt Beispiele für die Wirkmacht seiner Kompositionen - bis zu Andy Warhol, David LaChapelle und Cindy Sherman.
16. September 2015
Museum Folkwang. Meisterwerke der Sammlung (Sieveking)

Museum Folkwang Meisterwerke der Sammlung

Sammlung Osthaus in Essen. Das Museum Folkwang ist „ein Fest für die Augen“, wie es Gertrud Osthaus 1913 formulierte. So auch dieser prächtige Sammlungskatalog, der die Höhepunkte der Kollektion vorstellt.
14. September 2015
Dieter Brusberg (Hg.): Bernhard Heisig. „Gestern und in unserer Zeit“ oder „Das Elend der Macht“ (HIRMER, Cover)

Bernhard Heisig

Der Berliner Galerist Dieter Brusberg widmet Bernhard Heisig (1925–2011) knapp vor dessen 90. Geburtstag eine gewichtige Anthologie! Die monumentalen Geschichts-Bilder des Leipzigers finden in der übergroßen Publikation eine würdige Präsentationsfläche.
3. September 2015
Arnulf Rainer, Face Farces (Face Coloration), 1969, Farbstift, Ölkreide über Fotografie, 57 x 43 cm (Foto: Stefan Fiedler – Salon Iris, Wien © Arnulf Rainer courtesy Sammlung Essl, Albertina, Wien: Sammlung Essl)

Arnulf Rainer in der Albertina Face Farces, Übermalung, Kreuz, Auslöschung

Arnulf Rainer (* 1929) ist einer der bedeutendsten Künstler der österreichischen Kunst seit den 1960er Jahren: erste surrealistisch inspirierte Zeichnungen über die bekannten Zentralisationen, unerwartete Proportionsstudien hin zu den Fotoübermalungen und Kreuzübermalungen. Die Bedeutung der Zeichnung – oder auch des Zeichnens – ist für die Genese seines Werks kaum zu überschätzen.
26. August 2015
Toulouse-Lautrec und die Photographie, HIRMER (Cover)

Toulouse-Lautrec und die Fotografie Selbstinszenierung und Dokumentation

Bislang war hinlänglich bekannt, dass sich Henri de Toulouse-Lautrec für seine lebensnahen Gemälde, Plakate und Grafiken ins Nachtleben des Montmartre stürzte und seine Eindrücke in Skizzen in Blei- oder Farbstift festhielt. Dass er sich darüber hinaus auch mit Fotografie beschäftigte, war zwar präsent, ist aber bis zu dieser Ausstellung in Bern nur marginal gewürdigt worden. Der Spezialist für Vallotton und das Pariser Fin-de-Siècle Rudolf Koella hat in der Bibliothèque nationale im Musée de Montmartre in Paris, bei Privatsammlern und Verwandten des Künstlers sowie im Musée Toulouse-Lautrec in Albi noch unbekanntes Fotomaterial gefunden und sich Gedanken zum „fotografischen Blick“ Toulouse-Lautrecs gemacht.
2. August 2015
Ernesto Neto, Variation on Color Seed Space Time Love, 2009, Detail, Installationsfoto: Alexandra Matzner.

Ernesto Neto. Werke Räume, Gerüche, Zellstrukturen

Organisch, anthropomorph, verknotet, duftend, interaktiv! Die skulpturalen Arbeiten des 1964 in Brasilien geborenen Ernesto Neto sind mit allen Sinnen zu erkunden. Mit Baumwolle, Kunststoff, Sand, Gewürzen, Blei und der Schwerkraft komponiert er raumfüllende Installationen, mit denen er seit Ende der 1990er Jahre zum Schauen, Tasten, Riechen, Hören - und neuerdings auch gemeinsam Singen - einlädt.
19. Juli 2015
Munch : Van Gogh (Mercator Fonds)

Munch : Van Gogh Ungeahnte Parallelen in Leben und Werk

Vincent van Gogh (1853–1890) und Edvard Munch (1863–1944) - zwei Giganten der Kunst im späten 19. und beginnenden 20. Jahrhundert - werden in einer Ausstellung erstmals (!) einander gegenübergestellt. Schon auf der legendären Sonderbundausstellung in Köln 1912 wurden sie als „Väter der modernen Kunst“ gefeiert. Heute wird der eine für die Befreiung der Farbe und seinen dynamischen Pinselstrich verehrt, während der andere die dunkle Seite der Liebe, Angstzustände, Krankheit und Tod ergiebig erforschte.
11. Juli 2015
Charlotte Salomon, Rupertinum 2015, Installationsansicht

Salzburg | Rupertinum: Charlotte Salomon. Leben? Oder Theater?

Das Museum der Moderne Salzburg zeigt mit 278 Blättern eine repräsentative Auswahl des Bilderzyklus „Leben? oder Theater?“ von Charlotte Salomon (geboren 1917 Berlin, DE, verstorben 1943 Auschwitz, PL), der ein einzigartiges Dokument eines deutsch-jüdischen Lebens im Berlin der 1920er und 1930er Jahre darstellt.
11. Juli 2015
Francisco de Zurbarán, Heilige Apollonia, um 1636-1640, Öl auf Leinwand, 115 x 67 cm (Paris, Musée du Louvre).

Francisco de Zurbarán und Juan de Zurbarán Ausstellung in Madrid und Düsseldorf

Das Museo Thyssen-Bornemisza in Madrid und das Museum Kunstpalast in Düsseldorf widmen dem spanischen Barockmaler Francisco de Zurbarán eine Retrospektive mit 47 Werken...
8. Juli 2015
Paul Klee und Wassily Kandinsky in ihrem Garten in Dessau, um 1927, Foto: Nina Kandinsky, Bibliothèque Kandinsky, Centre Georges Pompidou, Paris. Paul Klee und Wassily Kandinsky in ihrem Garten in Dessau, um 1927, Foto: Nina Kandinsky, Bibliothèque Kandinsky, Centre Georges Pompidou, Paris.

Klee & Kandinsky Nachbarn, Freunde, Konkurrenten

Das Paul Klee Zentrum in Bern und die Städtische Galerie im Lenbachhaus in München kooperieren für eine Ausstellung der Sonderklasse: Klee & Kandinsky. Künstlerisch wie menschlich höchst verschiedenartige Charaktere mit unterschiedlich verlaufenden Karrieren freundeten sich Kandinsky und Klee dennoch miteinander an.
7. Juli 2015
Okwui Enwezor

Venedig 2015 All the World’s Future – Die Nationenpavillons

ALBANIEN: Albanian Trilogy: A Series of Devious Stratagems – Armando Lulaj (Arsenale) ANDORRA: Inner Landscapes – Roqué, Joan Xandri (Spiazzi, Castello 3865) ANGOLA: On Ways of Travelling – António Ole, Binelde Hyrcan, Délio Jasse, Francisco Vidal, Nelo Teixeira (Conservatorio Benedetto Marcello - Palazzo Pisani, San Marco 2810)
5. Juli 2015
Stein aus Licht. Kristallvisionen in der Kunst (KERBER, Cover)

Kristallvisionen in der Kunst

Kristalle und Kristallines von der Romantik bis zur Gegenwartskunst interessieren Matthias Frehner und Daniel Spanke vom Kunstmuseum Bern. In sechs Aufsätzen nähern sie sich dem Kristall und seiner Bedeutung für die bildende Kunst, von der Aufklärung im 18. Jahrhundert, der kristallinen Form als Ausgangspunkt architektonischen Denkens bis hin zur Erneuerung der Malerei im Kubismus und Expressionismus.
2. Juli 2015
Gustav Klimt, Die Musik (Entwurf), Detail, 1895, Öl auf Leinwand, 37 × 44,5 cm (Bayerische Staatsgemäldesammlungen München – Neue Pinakothek)

Gustav Klimt, die Musik und das Palais von Nicolaus Dumba Hans Makart und Klimt im Vergleich

Gustav Klimt malte zwischen 1895 und 1898 zwei Supraportenbilder für das Musikzimmer des Palais Dumba: „Musik“ und „Schuber am Klavier“. Wenn auch die ausgeführten Werke 1945 verbrannten, so geben die beiden erhaltenen Entwürfe doch einen guten Einblick, wie sich der Maler vom Historistmus zum Jugendstil entwickelte.
30. Juni 2015
Gustave Caillebotte, Kanus, 1877, Öl auf Leinwand, 88,9 x 116,2 cm (National Gallery of Art, Washington, Collection of Mr. and Mrs. Paul Mellon)

Gustave Caillebotte Impressionist und Sammler

Etwa 45 Gemälde des französischen Impressionisten Gustave Caillebotte (1848–1894) versammeln Mary Morton und George Shackelford für die National Gallery of Art, Washington und das Kimbell Art Museum, Forth Worth/Texas.
29. Juni 2015
Bernard Schultze, Mich bedrängend, 1991, Öl auf Leinwand, 220 x 520 cm (© Museum Ludwig)

Köln | Museum Ludwig: Bernard Schultze Fulminantes Spätewerk des Kölner Abstrakten

Hommage zum einhundertsten Geburtstag mit besonderem Schwerpunkt auf dem Spätwerk des Kölner Malers und Pioniers des deutschen Informel.
28. Juni 2015
Gustave Caillebotte, Kanus, 1877, Öl auf Leinwand, 88,9 x 116,2 cm (National Gallery of Art, Washington, Collection of Mr. and Mrs. Paul Mellon)

Washington | National Gallery of Art: Gustave Caillebotte Das Auge des Malers | 2015

Etwa 45 Gemälde des französischen Impressionisten Gustave Caillebotte (1848–1894) versammeln Mary Morton und George Shackelford für die National Gallery of Art, Washington und das Kimbell Art Museum, Forth Worth/Texas.
19. Juni 2015
Hans Weigand, Panorama (Einblick mit verspiegeltem Boden), 21er Haus, 2015 (c) Weigand, Foto: Alexandra Matzner.

Hans Weigand Surfing

Wenn King Kong auf Surfer trifft, Obdachlose und der Silversurfer in einem Bild auftauchen, das Psycho-Haus düster erstrahlt, Wellenreiter und Rocaille-Wellen an Michelangelo und Hokusai erinnern, dann ist Hans Weigand zu Gast im 21er Haus. Unter dem Titel „Surfing“ - Wellenreiten - zeigt er aktuelle Arbeiten, die von einer „Wunderkammer“ mit Werken seit 1970 begleitet werden.
15. Juni 2015
Anonym, Blick auf das Parlament, um 1882, Österreichische Nationalbibliothek.

Die Wiener Ringstraße Geschichte, Architektur, Kultur

Als am 1. Mai 1865 die Wiener Ringstraße zwischen Hofoper (heute: Staatsoper) und Burgtor eröffnet wurde, war noch kaum ein Gebäude fertiggestellt. Knapp siebeneinhalb Jahre davor hatte Kaiser Franz Joseph I. seinen Willen zur Errichtung der Via Triumphalis, der Triumphstraße rund um die Innere Stadt, in einem „Handzettel“ kundgetan.
11. Juni 2015
Annibale Carracci, Der Genius des Ruhmes, 1588-1589, Öl auf Leinwand, 174 x 114 cm © Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden.

Rembrandt – Tizian – Bellotto Geist und Glanz der Dresdner Gemäldegalerie

Von Ende September 2013 bis 2017 wird das Gebäude der Gemäldegalerie in Dresden modernisiert. Da im Ausstellungshaus von Gottfried Semper derzeit nur die „Highlights“ wie Raffaels „Sixtinische Madonna“ und Giorgiones und Tizians „Schlafende Venus“ bewundert werden können, wurden 99 Werke auf Reisen geschickt.
5. Juni 2015
Julia Margaret Cameron, Julia Jackson (von der Seite), 1867, 61 x 51 x 4 cm, Albumindruck von einem nassen Kollodiumnegativ © Victoria and Albert Museum, London.

Julia Margaret Cameron Pionierin der Fotografie

„Mein Ziel ist, die Fotografie zu nobilitieren und für sie den Charakter und den Gebrauch der Hochkunst zu sichern, indem ich das Reale und das Ideale kombiniere und bei aller Hingebung zur Poesie und Schönheit nichts von der Wahrheit zu opfern.“
29. Mai 2015
Fritz Panzer, Rolltreppe, 2006, Drahtskulptur, 320 x 450 x 145 cm, Courtesy Krobath, Foto: Alexandra Matzner.

Drawing Now Aktuelle Zeichnungen in der Albertina

36 Positionen geben einen Einblick in die Spielarten zeitgenössischen Zeichnens der letzten zehn Jahre - so fasst Kuratorin Elsy Lahner die aktuelle Ausstellung der Albertina kurz und bündig zusammen.
26. Mai 2015
Henri Rousseau, Die Schlangenbeschwörerin, 1907, Öl auf Leinwand, 167 x 189,5 cm, Paris, Musée d'Orsay © RMN-Grand Palais (Musée d’Orsay)/Hervé Lewandowski.

Henri Rousseau Die archaische Unschuld

Dem malenden „Zöllner“ Henri Rousseau (Laval 1844–1910 Paris) und seinem Einfluss auf die internationale Avantgarde widmen die Fondazione Musei Civici di Venezia, unterstützt durch das Musée d’Orsay und das Musée de l’Orangerie, beide Paris, eine groß angelegte Ausstellung im Palazzo Ducale. Als Autodidakt und anfänglicher Freizeitmaler revolutionierte Rousseau die Kunst des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Heute ist er für seine Urwaldbilder und Traumlandschaften berühmt.
23. Mai 2015
Feininger / Kubin in der Albertina

Lyonel Feininger / Alfred Kubin Eine Künstlerfreundschaft | 2015

Auch wenn Lyonel Feininger und Alfred Kubin einander vermutlich nur ein einziges Mal persönlich getroffen haben, so verband sie doch zwischen dem 25. November 1912 und dem 13. März 1919 eine interessante Brieffreundschaft, die im Austausch von Blättern kulminierte.
15. Mai 2015
Hubert Schmalix, Right Leg to the Side, 2014, Öl auf Leinwand, 300 x 245 cm, Privatbesitz, Bildrecht: © Courtesy Hubert Schmalix, Foto: © Lee Thompson.

Hubert Schmalix Neue Bilder im Bank Austria Kunstforum

Abgenutzte Teppiche, nackte Frauen und idyllische Landschaften bestimmen die jüngsten Bildideen von Hubert Schmalix, Jahrgang 1952, die derzeit im Bank Austria Kunstforum anzutreffen sind. Die teils riesigen, wie für die Dimensionen der Ausstellungshalle konzipierten Gemälde lassen vielerlei Interpretationen zu, wie die Sehnsucht nach einem Paradies oder die Bedrängung des Menschen durch Strukturen und permutierende Wiederholung.
11. Mai 2015
Tracey Emin vor Egon Schieles Gemälde „Sitzender Männerakt, (Selbstdardstellung)“, 2014, Leopold Museum, Wien / Foto: A. Ludwig.

Tracey Emin – Egon Schiele "Where I want to go" im Leopold Museum

Als das Leopold Museum Tracey Emin (* 1963) einlud, eine Soloshow in Wien auszurichten, entschied sich die britische Künstlerin spontan, Werke von Egon Schiele (1890–1918) zu integrieren. Für den Dialog mit einer Installation, Zeichnungen, Neon- und Soundarbeiten, großformatigen Stickbildern und kleineren Bronzeskulpturen wählte sie ein Gemälde, 14 Zeichnungen und Gedichte des österreichischen Expressionisten. Akte, Selbstbefragungen und das Gefühl von Einsamkeit bestimmen die Schau!
9. Mai 2015
Imi Knoebel, Installationsansicht K21, 2015, Foto: Achim Kukulies

Düsseldorf | K21: Imi Knoebel – Malewitsch zu Ehren Schwarz-weiße Abstraktionen | 2015

Kasimir Malewitschs „Schwarzes Quadrat“ (1915) als Ausgangspunkt für Imi Knoebels analytische Werkfolgen mit dem Zusammenspiel von Farben und Formen.
3. Mai 2015
Joseph Maria Olbrich, Entwurf für die Secession, 1898, Archiv der Secession.

Baugeschichte der Wiener Secession Wie Joseph Maria Olbrich und Gustav Klimt die Ikone des Jugendstils entwarfen

Die Vereinigung bildender Künstler_innen Wiener Secession öffnet anlässlich des Ringstraßen-Jubiläums ihr Archiv und zeigt Zeichnungen, Pläne und Entwürfe zur Baugeschichte ihres Ausstellungshauses. Nach zwei Jahren heftiger Auseinandersetzungen rund um den Pavillon konnten die Secessionisten am 12. November 1898 die Pforten endlich öffnen. Es hätte das modernste Haus an der Ringstraße werden können, denn ursprünglich planten die Gründungsväter die Secession schräg gegenüber des Museums für Angewandte Kunst zu errichten, dort wo heute das Lueger-Denkmal steht. Doch es kam anders!
30. April 2015
Susan Philipsz, War Damaged Musical Instruments (Pair), Lautsprecher, 2015, Zweikanalklanginstallation, Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin, der Tanya Bonakdar Gallery, New York, und der Galerie Isabella Bortolozzi, Berlin © Foto: KHM-Museumsverband.

Susan Philipsz War Damaged Musical Instruments (Pair)

Für die diesjährige Installation im Theseustempel beauftragte Jasper Sharp die britische Sound- und Installationskünstlerin Susan Philipsz. Die 1965 im schottischen Glasgow geborene Bildhauerin war jüngst auf der Manifesta 10 in St. Petersburg (2014) und der documenta 13 (2013) zu hören. Im Gespräch erklärt sie, wias sie aüf die Idee für das Wiener Stück brachte, und welche Schwierigkeiten bei der Umsetzung aufgetreten sind.
25. April 2015
Francisco de Goya, Stierkampf, um 1808-1814 (Museo de la Real Academia de Bellas Artes de San Fernando, Madrid).

Francisco de Goya: Biografie Leben und Werk des spanischen Malers

Francisco de Goya verbindet mit seinem Werk den Klassizismus mit dem spanischen Rokoko (vor allem in den frühen höfischen Porträts) und die Romantik. Hier findest du alles zu seinem Leben, Karriere bei Hof, späte Aufträge.
14. April 2015
Louise Bourgeois, Strukturen des Daseins: Die Zellen

Louise Bourgeois. Zellen Strukturen des Daseins

Neun weiße Stufen führen ins Nichts, umgeben von dunklen Strukturen, die abschirmen und flankieren. Mit „No escape“ (1989) führt Kuratorin Julienne Lorz im Haus der Kunst in München in das komplexe Werk von Louise Bourgeois (1911–2010) ein. Die Treppe leitet den Blick nach oben und gleichermaßen ins Nichts.
30. März 2015
Bildstein, Kalkstein Smiss, När, Gotland, Schweden (c) Gabriel Hildebrand /The Swedish History Museum (SHM 11521).

Wikinger! Die Wahrheit hinter dem Mythos

„Wikinger!“ Dieser Ausruf war von Mitte des 8. bis ungefähr zum frühen 12. Jahrhundert an vielen Küsten Europas ein Schreckensschrei - könnte man meinen. Doch nicht so in dieser Ausstellung! Das Schwedische Historische Museum und die Schallaburg rücken dem Mythos der Wikinger an den Leib. Zehn Kapitel - von Familie und Gesellschaft über Religion, Legenden und Handwerkskunst - führen in die Lebenswelt der Nordleute ein.
12. März 2015
Claude Monet (1840-1926), Sommer, Detail, 1874, Öl auf Leinwand, 57 x 80 cm, Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie Foto: bpk / Nationalgalerie, SMB / Jörg P. Anders.

Monet und die Geburt des Impressionismus Monet in Frankfurt

Monet Ausstellung in Frankfurt feiert den 150. „Geburtstag“ des Impressionismus und sich selbst! Claude Monet wird als Anführer der Landschaftsmaler von Felix Krämer deutlich herausgearbeitet. Ausgangspunkt der Ausstellung ist die hauseigene Sammlung impressionistischer Malerei, die in der kurzen Zeit von nur 13 Jahren zusammengetragen wurde und die Frühzeit der Bewegung dokumentiert.
8. März 2015
Raoul Dufy, Cover des Katalogs des Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid 2015.

Raoul Dufy Leben und Werk des Farbenmagiers

Als Dreißigjähriger wurde Raoul Dufy (1877–1953) Mitstreiter der „Fauves“-Bewegung rund um Henri Matisse. Danach findet man kaum eine Spur seines Schaffens in kunsthistorischen Überblickswerken, obwohl der aus Le Havre stammende Maler ein erfolgreicher Maler, Illustrator, Textilentwerfer, Bühnen- und Kostümbildner und Gestalter großflächiger Wandgemälde war und 1952 mit dem Großen Preis für Malerei auf der Biennale von Venedig ausgezeichnet wurde.
28. Februar 2015
Matthäus Loder, Erzherzog Johann und Anna Plochl im Boot (I.), um 1824-25, Privatbesitz.

Die Kammermaler Erzherzog Johanns Von der Schönheit der Natur

Topografische Ansichten aus dem Besitz von Erzherzog Johann (Florenz 1782–1859 Graz) schmücken derzeit die Wände der Albertina. Thomas Ender, Jakob Gauermann, Johann Kniep, Matthäus Loder und Karl Russ gehören zu den wenig bekannten Künstlern der 1810er bis 1830er Jahre, die als Kammermaler für den aufgeklärten Erzherzog vor allem durch die Steiermark, Tirol und generell die Alpenländer zogen, um die schönsten Ansichten der Bergwelt festzuhalten. Gleichzeitig dokumentierten sie alpenländische Trachten, die Musterwirtschaften von Erzherzog Johann, wie den berühmten Brandhof, die Gletscher und deren Eroberung.
27. Februar 2015

Wally Neuzil – Ihr Leben mit Egon Schiele Modell, Geliebte, Freundin? Wie eine Frau das Werk des österreichischen Expressionisten beeinflusste

Wally, eigentlich Walburga Neuzil, war zwischen 1911 und 1915 Lieblingsmodell und Lebenspartnerin von Egon Schiele. Das berühmte „Bildnis Wally Neuzil“ (1912) des Leopold Museums ist der Ausgangspunkt für eine Spurensuche, die die von Männern dominierte Kunstwelt des frühen 20. Jahrhunderts dekonstruiert.
22. Februar 2015
Thomas Lawrence, Klemens Lothar Wenzel Fürst von Metternich, um 1815, Öl auf Leinwand, 105 x 131,2 cm © Fürst von Metternich Winneburg´sche Domäne Schloss Johannisberg –Rheingau, Foto: Stanislaw Chomicki, Wiesbaden.

Der Wiener Kongress 1814/1815 Belvedere zeigt "Europa in Wien"

Für die Friedenspolitik in Europa war der Wiener Kongress (1814–1815) von epochaler Wirkung. Nach Jahren militärischer Auseinandersetzungen folgte eine Phase der Restauration. Das in Wien gefundene Gleichgewicht der Mächte, versinnbildlicht durch die Grenzziehungen, verleiht dem Kongress bis heute eine wichtige Stellung in der Geschichte Europas.
20. Februar 2015
John Singer Sargent, Carolus-Duran, 1879 © Sterling and Francine Clark Art Institute, Williamstown, Massachusetts, USA (photo by Michael Agee).

John Singer Sargent: Porträts Porträts von Freunden und Künstlern

Sargent – berühmt für seine Gesellschaftsporträts – widmete seine Kunst nicht nur einer äußerst betuchten Klientel, sondern auch Künstlern und Freunden. Als Galerie von berühmten Malern, Schriftsteller_innen, Schauspieler_innen und Musikern ziehen diese Werke zuerst in der Londoner National Portrait Gallery und dann im Metropolitan Museum of Art ein. Singer Sargent, ein Freund der Impressionist_innen, war ein Meister der Farbe, der sich dem Schmelz von Haut und Seide wie der Sinnlichkeit von Texturen genauso widmete wie außergewöhnlichen Blickwinkeln auf seine Modelle. Der von Richard Ormond herausgegebene Katalog präsentiert den Ästheten als traditionellen Modernen, der mit Avantgarde-Künstler_innen befreundet war und dennoch mit herkömmlichen Repräsentationsmethoden im Porträt arbeitete.
18. Februar 2015
Sturtevant, Lichtenstein Final Study for Landscape with Figures, 1988, Fotograf Axel Schneider, MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main © Estate Sturtevant, Paris.

Sturtevant. Drawing Double Reversal Zeichnungen

Knapp 100 Zeichnungen der amerikanischen Künstlerin Elaine Sturtevant (1924–2014), die sie zwischen 1964 und 2004 anfertigte, werden ab heute in den neu adaptierten Räumen der Tietze-Galleries für Prints and Drawings gezeigt.
10. Februar 2015
Axel Hütte, Furka II, Schweiz, 1995, C-Print, 125 x 155 cm, Courtesy Axel Hütte / Schirmer/Mosel, München © Axel Hütte, Foto: © Axel Hütte.

Landschaftsfotografie heute. Von Hamish Fulton bis Andreas Gursky Ausstellung "Landscape in my Mind"

Ausgangspunkt für die Vermessung der zeitgenössischen Landschaftsfotografie bietet für Kurator Florian Steiniger das Werk von Hamish Fulton, der seit Ende der 1960er Jahre Landschaften erwandert und seine Eindrücke mit der Kamera festhält. „Walk Work“ nennt er seine Art der Natur zu begegnen und sein Erstaunen in schwarz-weiße Bilder umzuwandeln.
8. Februar 2015
Paul Gauguin, La vision après le sermon ou La lutte de Jacob avec l'ange (Vision nach der Predigt oder Der Kampf Jakobs mit dem Engel), 1888, Öl auf Leinwand, 73 x 92 cm, Scottish National Gallery, Edinburgh.

Paul Gauguin: Biografie Leben und Werk des französischen Symbolisten

Biografie (Lebenslauf) von Paul Gauguin, der vom Matrosen zum Börsenhändler und Maler wude. Ab den 1890er Jahren lebte er teilweise Tahiti.
8. Februar 2015
Paul Gauguin, Nafea faaipoipo, 1892, Quand te maries-tu?, Wann heiratest Du?, Öl auf Leinwand, 105 x 77,5 cm, Sammlung Rudolf Staechelin, Foto: Kunstmuseum Basel, Martin P. Bühler.

Paul Gauguin. Werke aus der Südsee Gauguins Lebenslauf und wichtigste Bilder | 2015

Rund fünfzig Werke Paul Gauguins finden im Frühjahr den Weg in die Fondation Beyeler, darunter das Gemälde „Nafea faa ipoipo? (Wann heiratest du?)“ (1892), das jüngst durch einen privaten Verlauf zum teuersten Kunstwerk der Welt wurde. In sechs Jahren Vorbereitungszeit stellte Raphaël Bouvier eine Schau zusammen, die das vielseitige Œuvre des französischen Künstlers facettenreich beleuchtet.
6. Februar 2015
Peter Paul Rubens nach Michelangelo, Die Nacht, 1600–1603 und 1610–1620, Schwarze Kreide, Feder in Braun, braune Pinsellavierung, weiße und beige Gouache auf Papier, 36 × 49,5 cm (Fondation Custodia /Collection Frits Lugt, Paris © Fondation Custodia / Collection Frits Lugt, Paris)

Bonn | Bundeskunsthalle: DER GÖTTLICHE. Hommage an Michelangelo Jahrhundertelanger Einfluss seiner Kunst | 2015

Michelangelo Buonarroti (1475–1564) war schon zu Lebzeiten eine Legende und genoss den Status eines artista divino („göttlichen Künstlers“). Die Ausstellung erzählt von seiner immensen Wirkung auf die europäische Kunst von der Renaissance bis heute.
5. Februar 2015
Marlene Dumas Image as Burden 2015

London | Tate modern: Marlene Dumas The Image as Burden | 2015

Groß angelegte Übersichtsausstellung zeichnet die Karriere Marlene Dumas' von frühen Werken über wegweisende Gemälde bis hin zu neuen Arbeiten auf Papier nach.
30. Januar 2015
Maria Lassnig, Krankenhaus, 2005, Öl auf Leinwand, 150 x 200 cm, Privatsammlung, Courtesy Hauser & Wirth.

Schlaflos. Das Bett in der Kunst Ausstellung im 21er Haus, Wien

Mario Codognato, neuer Chefkurator am 21er Haus, wollte schon lange eine Ausstellung zum Thema Bett machen. Im 21er Haus geht es ab heute daher um alles, nur nicht ums Schlafen! Seiner traditionellen Funktion als Ruhestatt entkleidet, entpuppt sich das Möbel als Ort des Lebens, als Bühne für Eros und Thanatos. Anselm Kiefers „Himmelsschlucht“ (2011/12) zeigt bereits am Eingang den Weg von der Horizontale in die Vertikale. Wenn auch daneben „Wiege Nr. 1“ aus der Möbelmanufaktur Michael Thonet die Schau einleitet, kann man doch schnell in den Windungen des Rosé gefärbten Vorhangs verloren gehen. Geburt, Schmerz, Kindheit, Sex (Liebe), Krankheit, Tod und Anthropomorphes sind die großen Themen im Erdgeschoß. Gewalt, Politik, Einsamkeit und Mythos folgen im ersten Stock, ist die Ausstellung doch die erste, die sich über beide Etagen erstreckt.
25. Januar 2015
Vincent van Gogh, Die Kartoffelesser, 1885, Öl auf Leinwand, 81,5 × 114,5 cm (Amsterdam, Van Gogh Museum)

Vincent van Gogh im Borinage. Die Geburt eines Künstlers Das frühe Werk bis zu den "Kartoffelessern"

Mons ist gemeinsam mit Pilsen Europäische Kulturhauptstadt 2015! Mit „Van Gogh im Borinage. Die Geburt eines Künstlers“ feiert die Stadt den Einfluss der Region auf den berühmten Künstler. Als Borinage, schwarzes, von Kohlestaub bedecktes Land, wurde der Westen Belgiens im 19. Jahrhundert bekannt. Von Dezember 1878 bis Oktober 1880 lebte Vincent van Gogh in der Umgebung von Mons und verdingte sich anfangs als Prediger in Probezeit. Hier entschied er sich nach seiner Kündigung, Künstler zu werden. Er identifizierte sich mit der harten Realität des Alltags der Kohlearbeiter sowie ihrer Familien und fand die Landschaft pittoresk. Ausstellung und Katalogbuch sind Ergebnisse eines neuen Blicks auf diese frühe Phase von van Goghs Karriere durch Sjraar van Heugten.
22. Januar 2015
Josef Haßlwander, Neujahrskarte mit der Eröffnung des Franz-Josefs-Kais, 1858 © Wien Museum.

Ausstellungen 2015 in Wien & Klosterneuburg Wichtige Präsentationen in den Museen

Die Ausstellungsvorschau für Wien und Klosterneuburg 2015.
19. Januar 2015
Albrecht Altdorfer (um 1480–1538), Die Anbetung der Könige, 1530/35, Lindenholz, 110 x 77,5 cm, Städel Museum, Frankfurt am Main, Foto: Städel Museum - U. Edelmann – ARTOTHEK.

Albrecht Altdorfer und das Expressive in der Kunst um 1500 Ausstellung "Fantastische Welten" im Städel und im KHM

Landläufig ist der Epochenbegriff Renaissance mit der Wiederentdeckung antiken Formenvokabulars und der realistische Wiedergabe des Gesehenen verbunden. Das Städel Museum in Frankfurt stellt hingegen das Expressive der mitteleuropäischen Kunst des frühen 16. Jahrhunderts in den Mittelpunkt.
15. Januar 2015
Edgar Degas. Klassik und Experiment (Cover, HIrmer)

Edgar Degas. Klassik und Experiment War Degas überhaupt ein Impressionist?

Mantegna und Veronese, Rembrandt und Daumier, Ingres und Delacroix gehörten zu den persönlichen Heroen in Edgar Degas‘ Kunst-Pantheon. Alexander Eiling, Kurator für Malerei und Skulptur der Moderne in der Kunsthalle Karlsruhe, legt daher in der aufschlussreichen Publikation „Degas. Klassik und Experiment“ den Schwerpunkt auf den kopierenden und experimentierenden Künstler, dessen multimediales Gesamtwerk über 1500 Gemälde und Pastelle, mehrere Tausend Zeichnungen und Graphiken sowie Hunderte von plastischen Arbeiten umfasst. Für seine Ausstellung Karlsruhe konnte er so kapitale Werke leihen wie…
15. Januar 2015
MAK-Ausstellungsansicht, 2014, WEGE DER MODERNE. Josef Hoffmann, Adolf Loos und die Folgen, MAK-Ausstellungshalle © Peter Kainz/MAK

Josef Hoffmann, Adolf Loos und die Folgen Wege der Moderne

Zwei Schlafzimmer stehen im Zentrum der Ausstellung „Wege der Moderne“, die Christian Witt-Dörring und Matthias Boeckl anlässlich des 150. Geburtstags des MAK kuratierten. Jenes von Josef Hoffmann für Johanna und Dr. Johannes Salzer (1902) und Adolf Loos‘ Entwurf für die eigene Wohnung (1903). Der Sinnlichkeit seines Kontrahenten, der gekonnt mit (erotisch aufgeladenen) Materialien spielte und jedes neuerfundene Ornament ausschloss, hatte Hoffmann perfekt aufeinander abgestimmte Einrichtungsgegenstände entgegenzusetzen.
14. Januar 2015
John Singer Sargent, Zwei schlafende Frauen in einem Kahn unter der Weide, um 1887, Öl und Leinwand, 56 x 68,6 cm (Museu Calouste Gulbenkian, Lissabon, Foto Catarina Gomes Ferreira).

Impressionismus in Amerika Maler in der Nachfolge Claude Monets

Die von der Terra Foundation for American Art, Chicago, organisierte Ausstellung „American Impressionism. A New Vision 1880–1900“ ist noch bis 1. Februar im Museo Thyssen-Bornemisza in Madrid zu sehen.
3. Januar 2015
Arik Brauer, Arik Brauer im Herbst, Wien April–Juni 2014, Öl 869, Öl auf Hartfaserplatte, 130 × 100 cm (Privatbesitz)

Arik Brauer Bilder des Phantastischen Realisten

Ich durfte im vergangenen Jahr für das Leopold Museum und mit ihm gemeinsam eine Ausstellung über den Wiener Maler, Sänger, Architektur-Gestalter Arik Brauer (* 1929) erarbeiten. Im 2. Untergeschoss präsentiert das Museum noch bis Mitte Februar diese Mischung aus Retrospektive und aktuellem Schaffen, hat sich Brauer doch bereiterklärt, an sechs Sonntagen die Schöpfungsgeschichte live vor Publikum zu malen.
23. November 2014
Oberhollenzer, Von der Liebe zur Kunst.

Günther Oberhollenzer: Von der Liebe zur Kunst Alexandra Matzner im Gespräch mit dem Autor

Alexandra Matzner sprach mit dem Kurator Günther Oberhollenzer über die Liebe zur Kunst, sein kuratorisches Verständnis, seine Rolle als Kunstvermittler, und warum er darüber einen Essay geschrieben hat.
16. November 2014
Eduard Gurk, Mahlerischen Reise von Wien nach Maria Zell, Blatt 35, Gnadenkirche Mariazell, 1833; Aquarell, 32,5 x 42,5 cm; Inv. Nr. KS-6536-35.

Malerische Wallfahrt nach Mariazell in Aquarellen von Eduard Gurk

Das Landesmuseum Niederösterreich besitzt eine selten gezeigte Mappe mit 40 Aquarellen (1833/34) des Biedermeiermalers Eduard Gurk (1801–1841), die von Kronprinz Ferdinand, König von Ungarn und ältester Sohn Kaiser Franz II.(I.), in Auftrag gegeben wurde. Am 9. August 1832 wurde Ferdinand in Baden Ziel eines Mordanschlags, den er so gut wie unverletzt überstand. Im Dezember kam zu einer so schweren Erkrankung (Epilepsie), dass dem Kronprinzen sogar die Sterbesakramente verabreicht wurden. Wie durch ein Wunder genas er und gelobte, für seine zweimalige Errettung im Jahr 1833 eine Wallfahrt nach Mariazell zu unternehmen. Eduard Gurk stellte für den zukünftigen Kaiser sakrale Fixpunkte wie landschaftliche Schönheit entlang der Via Sacra dar: von der Spinnerin am Kreuz in Wien bis zur Basilika Mariazell.
16. November 2014
Der späte Rembrandt, 2015 (HIRMER Verlag)

Der späte Rembrandt: Maltechnik, Radierungen und Bankrott Wie der Maler aus Amsterdam die Maltechnik revolutionierte

Die Londoner National Gallery und das Amsterdamer Rijksmuseum diskutieren in dieser grundlegenden Ausstellung Rembrandts Spätwerk. Dabei ist ihnen ein überaus ansprechendes Ausstellungsbuch bei Hirmer gelungen. Rembrandt Harmeszoon van Rijn (1606–1669) hatte sich zuerst in Leiden und ab 1631 in Amsterdam einen Namen als Maler, Radierer und Zeichner von Einzel- und Gruppenporträts, mythologischen und christlichen (v. a. alttestamentarischen) Themen, Landschaften und Alltagsszenen gemacht. Sein Spätwerk ist berühmt für dessen dunkle, tonige Gemälde, dichte Radierungen mit ungewöhnlichen, weil alltäglichen Szenen und ebensolchen Rohrfederzeichnungen. Die experimentelle Technik sowohl in der pastosen Malerei als auch Radierung und Zeichnung steht in dieser Publikation im Vordergrund. Weitere Themen sind Licht, Intimität, Kontemplation, innerer Konflikt und Versöhnung.
11. November 2014
Diego Velázquez, Prinz Baltasar Carlos zu Pferd, 1635, Öl auf Leinwand, 209 x 173 cm © Madrid, Museo del Prado

Diego Velázquez. Portäts und Rokeby-Venus Maler der spanischen Könige

Das KHM zeigt seine erste große Ausstellung über Diego Rodriguez de Silva y Velázquez, die vom hauseigenen Bestand der dynastischen Porträts ausgeht. Alle Bildnisse wurden während der Regierungszeit von Philipp IV. (1632–1659) nach Wien geschickt, weshalb das KHM über den größten Bestand an Porträts des Künstlers außerhalb des Prado verfügt. Die Werke dokumentieren die engen dynastischen Beziehungen zwischen dem Spanischen und Wiener Hof während des 17. Jahrhunderts, die in einer intensiven Heiratspolitik gipfelte. Leider wurde die Sammlung im 19. Jahrhundert nicht museal ergänzt.
11. November 2014
Diego Velázquez, Selbstbildnis, um 1650 (?), Öl auf Leinwand, 45 x 38 cm © Valencia, Museo de Bellas Artes

Diego Velázquez: Biografie Lebenslauf des spanischen Barockmalers

Diego Velázquez war der wichtigste Hofmaler in Madrid während der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die wichtigsten Ereignisse und Werke seiner Biografie
5. November 2014
Max Beckmann, Stillleben (Prestel Verlag).

Max Beckmann. Die Stillleben Magie der Realität

Für Städte, Landschaften, Porträts und fast 200 Selbstbildnisse ist Max Beckmann (1884–1950) berühmt. Er rang mit seiner Malerei, um kraftvoll, expressiv, schonungslos, manchmal auch brutal das menschliche Leben, seine Verstrickungen und Abhängigkeiten in Symbolen zu fassen. Vor allem sein Umgang mit Schwarz ist schon vor der Erfindung dieses Wortes existentialistisch. Zu einem solchen Werk scheint die Gattung Stillleben einfach nicht zu passen. Dennoch hat sich Beckmann dieses Themas sein ganzes Leben lang bedient. Umso erstaunlicher ist, dass die Kunsthalle Hamburg und Kuratorin Karin Schick die erste umfassende Stillleben-Schau ausrichten.
28. Oktober 2014

Fotografie – Geschichte – Erinnerung Ausstellung "Memory Lab" im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie 2014/15

„Im Versuchslabor der Erinnerung. Fotografie fordert die Geschichte heraus“ – so oder ähnlich könnte man Titel und Untertitel der Schau übersetzen. Die Herausforderung liegt aber vielleicht weniger im Medium selbst begründet als bei den Produzent_innen der Fotografien, die noch bis 21. März 2015 im MUSA ausgestellt sind. Entgegen der landläufigen Meinung, Fotografie wäre ein dokumentarisches Medium, das mit unbestechlichem Auge die Etappen der Geschichte aufzeichnet, strotzen die Fotografien, Videos und Installationen im MUSA nur so von subjektiven Blicken, persönlichen Zugängen und individuellen Recherchen zu historischen Ereignissen.
27. Oktober 2014
Claude Monet, Waterloo Bridge, Sonne im Nebel, 1903, Öl auf Leinwand, 73,7 x 100,3 cm, Erworben 1914 © National Gallery of Canada, Ottawa.

Impressionismus-Rezeption in Österreich Einfluss des Pariser Impressionisten auf die österreichische Malerei

Für Claude Monet war die Entstehung eines Gemäldes gleichbedeutend mit der Unmöglichkeit, die Schönheit der Stimmung einzufangen, in der sich seine Bildsujets befanden. Es ging ihm weniger darum, einen Hühnerhof, Blumen im Garten, die Kathedrale von Rouen, das Londoner Parlament oder einfach tosende Wellen an der Atlantikküste festzuhalten, als das Licht und die Atmosphäre treffend wiederzugeben. Formen und Volumina der Objekte konnte er daher vernachlässigen, Farben und Farbharmonien erlangten ungleich größere Bedeutung.
17. Oktober 2014
Émile Bernard, Bretoninnen mit Schirmen, 1892, Öl auf Leinwand, 81,3 × 100,3 cm, Paris, Musée d’Orsay © RMN-Grand Palais (musée d'Orsay) / Hervé Lewandowski.

Emile Bernard Leben und Werk

Dem Maler, Druckgrafiker, Kunstkritiker, Romanautor und Dichter Émile Bernard widmen das Musée de l‘ Orangerie und die Kunsthalle Bremen eine Einzelausstellung. Im Vergleich zu seinem Freund Paul Gauguin ist Bernard heute nur mehr einem kleinen Publikumskreis bekannt. Während Gauguin als „Erfinder“ des Cloisonnismus/Synthetismus und mit seinen Reisen in die Südsee in aller Welt gefeiert wird (→ Fondation Beyeler), ist sein Kollege – auch wegen seiner Rückbesinnung auf die Maltradition der Renaissance – in den Hintergrund geraten. Paris und Bremen wegen nun eine Neubewertung!
17. Oktober 2014
Maurice Guibert, Lautrec porträtiert Lautrec, um 1894, Aus einem Album mit 33 Photographien der Familie Toulouse-Lautrec, Collection Georges Beaute © Beaute, Réalmont; Photographe David Milh.

Henri de Toulouse-Lautrec: Biografie Leben und Werk des Malers und Grafikers am Montmartre

Henri de Toulouse-Lautrec (1864─1901) wurde in eine alte südfranzösische Adelsfamilie geboren und feierte ab 1890 internationale Erfolge als Plakatentwerfer berühmter Vergnügungslokale wie dem Moulin Rouge. Mit stark vereinfachten Darstellungen von Stars und Sternchen revolutionierte er das Bild der Straße. Nach Jahren der Überarbeitung und des Feierns zog sich Henri de Toulouse-Lautrec ins Nobelbordell zurück. Hier entstanden eindrucksvolle, weil intime Bildnisse der arbeitenden Frauen, ihren Verhältnissen zueinander, ihren Lebensbedingungen. Die Alkoholsucht des Malers führte zum frühen Tod mit knapp 36 Jahren.
17. Oktober 2014
Henri de Toulouse-Lautrec, Moulin Rouge – La Goulue, 1891 (Albertina, Wien)

Henri de Toulouse-Lautrec: Werke, Bilder vom Moulin Rouge Revolution der Plakatkunst, neuer Blick auf die Frau

Als Revolutionär der Plakatkunst aber auch „artiste maudit“, als Außenseiter der Gesellschaft, ging Graf Henri Marie Raymond de Toulouse-Lautrec-Monfa in die Kunstgeschichte ein. Am 24. November 1864 als Spross einer uralten französischen Adelsfamilie in Albi (Südfrankreich) geboren, stand ihm ein sorgenfreies Leben voller Jagden, Spleens und Kunstgenuss bevor, wären nicht seine beiden Eltern Cousin und Cousine gewesen.
17. Oktober 2014
Alberto Giacometti. Pionier der Moderne (Cover des Ausstellungskatalogs), 2014

Alberto Giacometti. Werke und Biographie

Alberto Giacometti – ein Suchender, ein Getriebener, ein Workaholic, ein Jahrhundertkünstler. Das Leopold Museum schätzt sich glücklich, einige der bekanntesten Skulpturen und Plastiken, ergänzt durch Gemälde, Zeichnungen und Lithografien des Künstlers in Wien vorzustellen. Ausgehend vom Spätwerk Giacomettis wird ein Blick auf dessen künstlerische Entwicklung geworfen. Werke von Freunden und Kollegen, wie Miró und Masson, Balthus und Bacon, Picasso und Pollock, ergänzen den chronologischen Rundgang durch Giacomettis Leben und Werk.
15. Oktober 2014
Jenny Saville vor ihrem Gemälde

Egon Schiele – Jenny Saville Geschlechter- und Körperstudien im Extrem

Als Jenny Saville vor knapp einem Jahr Wien besuchte, hätte sie sich nicht träumen lassen, dass ihre monumentalen Gemälde und Zeichnungen bereits heuer in Dialog mit den expressiven Werken Egon Schieles treten würden. Oliver Wick konzipierte für das Kunsthaus Zürich eine spannende Gegenüberstellung, die hauptsächlich von der ästhetischen Wirkung der Gemälde lebt, die Bedeutung der Figurenbilder für Schieles Modernität bestätigt aber dennoch nicht auf Landschaften und Städtebilder des Wieners verzichtet.
15. Oktober 2014
Paul Durand-Ruel in seiner Galerie, Fotografie von Dornac, um 1910, Archives Durand-Ruel © Durand-Ruel & Cie

Paul Durand-Ruel Galerist der Impressionisten

Viel haben sie ihm, Paul Durand-Ruel (1831–1922), zu verdanken, die Impressionist_innen. Ohne ihn, so war sich Claude Monet in seinen Anfängen sicher, hätte sie nicht überlebt. Ab 1870/71 vertrat er die Pariser Avantgarde, ging mit seiner Galerie sogar in Konkurs und verkaufte die heute so beliebten Gemälde auch in die Vereinigten Staaten. Durand-Ruel handelte mit Werken von Monet, Pissarro, Degas und Renoir und kämpfte für die Akzeptanz ihrer neuen Bildsprache.
4. Oktober 2014
August Macke und Franz Marc – Eine Künstlerfreundschaft (Cover), Hatje Cantz.

August Macke und Franz Marc Eine Künstlerfreundschaft

Das Kunstmuseum Bonn und die Städtische Galerie am Lenbachhaus, München, widmen der Künstlerfreundschaft zwischen dem Bonner August Macke (1887–1914) und dem Münchener Franz Moritz Wilhelm Marc (1880–1916) eine umfassende Schau und einen ausführlichen Katalog. Berühmt wurden Macke und Marc für überaus farbenfrohe Werke: darunter die 30 Aquarelle, die Macke während seiner Tunis-Reise gemeinsam mit Paul Klee (Oktober 1913 bis Juni 1914) geschaffen hat, oder die blauen Pferde Marcs. Zwischen dem 6. Januar 1910, dem ersten Treffen in Marcs Münchener Atelier, und dem 26. September 1914, als August Macke auf einem französischen Schlachtfeld bei Perthes-les-Hurlus fiel, spannt sich ein viereinhalbjähriger Bogen gemeinsamen Arbeitens, Nachdenkens über Kunst, sich aneinander Reibens. So verschieden die Künstler auch waren – Macke war weltoffen, spontan, direkt und Marc introvertiert, nachdenklich und ein Misanthrop – so viele Berührungspunkte lassen sich aufzeigen.
4. Oktober 2014
Augusto Giacometti, Fantasia coloristica, 1913, Öl auf Leinwand, 142 x 142 cm, Kunstmuseum St. Gallen, Ernst-Schürpf-Stiftung © Erbengemeinschaft Nachlass Augusto Giacometti.

Augusto Giacometti Die Farbe und ich

Daniel Spanke und Beat Stutzer kuratierten für das Kunstmuseum Bern eine umfassende Retrospektive über den Schweizer Maler Augusto Giacometti, deren Titel „Die Farbe und ich“ auf einen Radiovortrag des Künstlers verweist. In diesem 1933 publizierten Text legt der Künstler sein Verhältnis zur Farbe als Ausgangspunkt seines Schaffens dar und reproduziert das handschriftliche Manuskript. Ziel von Katalog und Schau ist eine Neubewertung Giacomettis, die ihn in den letzten Jahren von einem „Dekorationsmaler“ zu einem Pionier der Abstraktion gemacht hat.
4. Oktober 2014
Cosima von Bonin, NOTHING # 04 (THE END), 2010, Wolle, Baumwolle, 230 x 298 cm, Foto: Markus Tretter

Wien | mumok: Cosima von Bonin Hippies use side door. Das Jahr 2014 hat ein Rad ab

Die Kölner Künstlerin Cosima von Bonin ist den Wiener:innen durch ihre temporäre Installation am Graben aus dem Jahr 2010 bereits bekannt. Jetzt erhält sie ihre erste europäische Retrospektive im mumok.
3. Oktober 2014
Reliefs vom rechten Flügel des Gurker Westportals, Fragment eines typologischen Zyklus, mittleres Kompartiment mit Kreuzigung und Auferstehung Christi im Zentrum © BDA (P. Laubenstein).

Die romanischen Portalreliefs aus dem Dom zu Gurk Fokus Denkmal im KHM

Unter dem Titel „Fokus Denkmal. Die romanischen Portalreliefs aus dem Dom zu Gurk“ präsentiert das KHM in Kooperation mit dem Bundesdenkmalamt (BDA) die frisch restaurierten und erforschten Portalreliefs. Erst der Untertitel enthüllt, worauf der Fokus gelegt wird: Die Holzreliefs gehören zu den bedeutendsten Werken romanischer Kunst in Österreich, sind sie doch die einzigen erhalten, sakralen Türdekorationen im österreichischen Raum.
30. September 2014
Monet, Gauguin, van Gogh …. Inspiration Japan, Cover (Steidl Verlag)

Monet, Gauguin, van Gogh …. Inspiration Japan Japonismus in Essen

Gemeinsam mit dem Kunsthaus Zürich stemmt das Museum Folkwang in Essen eine wichtige Schau und einen gewichtigen Katalog über den transkulturellen Austausch zwischen französischen und japanischen Künstler_innen. Bislang musste man die Publikationen von Klaus Berger und Siegfried Wichmann (beide 1980) in die Hand nehmen, um sich über dieses Thema umfassend zu informieren, jetzt zeichnet der Katalog aus dem Steidl Verlag die Faszination am Japanischen zwischen 1860 und 1910 mustergültig nach.